THG-Emissionen zu erreichen. Für Scope 1 und 2 strebt OMV eine absolute Reduktion um 30% bis 2030 und um 60% bis 2040 an. Für die definierten Kategorien in Scope 3 zielt OMV auf eine absolute Reduktion um 20% bis 2030 und um 50% bis 2040 ab. Diese absoluten Reduktionen der THG-Emissionen und die Steigerung des Verkaufs CO2-freier Energie sind der Schlüssel, um die CO2-Intensität unserer Energieversorgung zu reduzieren. Angestrebt wird ein Rückgang um 15–20% bis 2030 sowie um 50% bis 2040. Diese Ziele wurden 2021 festgelegt und sind für 2030 an das nachhaltige Entwicklungsszenario (Sustainable Development Scenario; SDS) der Internationalen Energieagentur (IEA) angelehnt. Unser Ziel, bereits bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, ist jedoch weitaus ehrgeiziger als der Emissionsminderungspfad des nachhaltigen Entwicklungsszenarios. Als Basis für diese Ziele dient das Jahr 2019 als letztes volles Jahr vor der Covid-19-Pandemie, in dem der Großteil der Anlagen von OMV das gesamte Jahr über in Betrieb war.
Zur Unterstützung des Ziels von OMV, bis 2050 ein Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen zu werden, hat OMV einen Übergangsplan entwickelt. Dieser Plan ist fester Bestandteil der OMV Strategie 2030 und wird durch konkrete kurz-, mittel- und langfristige Ziele ergänzt. Die Ziele von OMV werden sowohl auf absoluter Ebene als auch auf Ebene der Emissionsintensität festgelegt – mit dem Endziel, bis 2050 in Scope 1, 2 und 3 Netto-Null-Um unsere Ziele zu erreichen, hat sich OMV verpflichtet, in verschiedenen Bereichen Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. Dies betrifft unser Produkt- und Serviceportfolio, unsere Aktivitäten für den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft, aber auch Innovationen und Forschung & Entwicklung, unser Arbeitsumfeld und Investitionen in das Gemeinwesen. Zur Erreichung der Ziele, die wir uns bis 2030 und darüber hinaus gesetzt haben, bedarf es erheblicher Anstrengungen aller unserer Geschäftsbereiche. Dabei können wir jedoch auf unsere bereits bestehenden Stärken und Kompetenzen aufbauen.
Die Reduktion von Treibhausgasen (THG) soll durch mehrere Schlüsselinitiativen erreicht werden:
- Drosselung des Verkaufs von fossilen Brennstoffen und Erdgas: deutlicher Abbau bei den fossilen Brennstoffen und moderaterer Rückgang bei den Erdgasverkäufen
- Steigerung des Verkaufs von CO2-freier Energie: deutlicher Anstieg bei nachhaltigen und biobasierten Brennstoffen, Absatz von grünem Erdgas, Ausbau der Photovoltaikkapazitäten sowie der Geothermie
- Erhöhung der Verkaufsmengen von nachhaltigen (erneuerbaren und recycelten) Chemikalien und Polymeren auf bis zu 1.400 kt/J bis 2030
- Verbesserung der Energie- und Betriebseffizienz und Verzicht auf das Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas, wodurch Methanemissionen reduziert werden
- Der gesamte Strombezug im Segment Chemicals wird zu 100% auf erneuerbarer Energie basieren.
Zusätzlich zu diesen Initiativen plant OMV, bis 2030 Kapazitäten zur CO2-Abscheidung und Speicherung (Carbon Capture and Storage; CCS) von etwa 3 Mio t pro Jahr aufzubauen. Dies wird uns dabei helfen, unsere THG-Ziele zu erreichen.
OMV hat potenzielle Übergangsrisiken im Zusammenhang mit gebundenen Emissionen in seinen strategischen Risikomanagementprozess integriert, um finanzielle und operative Aspekte des Übergangs zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu berücksichtigen. Die Maßnahmen von OMV zur Emissionsreduzierung sind nach Dekarbonisierungshebeln kategorisiert, die im Folgenden beschrieben werden. Diese Dekarbonisierungshebel fassen die Investitionen zusammen, die als Teil der Mittelfristplanung im Hinblick auf die Implementierung der OMV Strategie 2030 und das Erreichen der Klimaziele von OMV festgelegt wurden.
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Geschätzter Beitrag zu den absoluten THG-Emissionsreduktionszielen |
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Dekarbonisierungshebel |
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Scope 3 |
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Verbesserung der Betriebseffizienz |
Dieser Dekarbonisierungshebel umfasst Initiativen zur Optimierung und Dekarbonisierung unserer betrieblichen Prozesse, zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Elektrifizierung der Standorte, zur Installation von Photovoltaikanlagen für die eigene Stromversorgung, zur Reduzierung des Abfackelns und Ablassens von Erdölbegleitgas sowie zur Verringerung der Methanemissionen durch Leckerkennung und Verbesserungen der Anlagenintegrität. |
60% |
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Erhöhung der Einkäufe erneuerbarer Energie |
Für den Betrieb seiner eigenen Anlagen setzt OMV zunehmend auf erneuerbare Energien. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist der Zukauf von erneuerbarer Energie, wodurch unsere Scope 2-Emissionen reduziert werden. |
20% |
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Zusätzliche Erzeugung von petrochemischen Produkten und geringerer Absatz von fossilen Brennstoffen |
OMV geht davon aus, dass sich die Rohölverarbeitung in den Raffinerien des Konzerns verringern und gleichzeitig der Produktertrag im Chemiebereich steigen wird. Im Hinblick darauf will OMV die Schnittstelle zwischen Öl und Chemikalien mit Schwerpunkt auf den integrierten Standorten Schwechat und Burghausen optimieren. Die Neukonfiguration der Anlagen und Standorte zur Maximierung der Quote hochwertiger fossiler Kohlenwasserstoffressourcen sowie die Integration eines wachsenden Anteils an nachhaltigen Rohstoffen für die Produktion von Chemikalien werden die Dekarbonisierungsstrategie von OMV unterstützen. |
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49% |
Erhöhung des Anteils an recycelten und nachhaltigen Rohstoffen |
Durch die verstärkte Nutzung recycelter und nachhaltiger Rohstoffe reduziert sich der Bedarf an Primärrohstoffen. Die Einführung einer Kreislaufwirtschaft wird die THG-Emissionen erheblich verringern. Kreislauffähige Produkte, die aus biobasierten erneuerbaren Rohstoffen oder recycelten Kunststoffabfällen erzeugt werden, zeichnen sich durch geringere Emissionen aus als Produkte, die auf fossilen Primärrohstoffen basieren. Das Vorzeigeprojekt von OMV auf diesem Gebiet ist ReOil®. Weitere Initiativen in diesem Bereich sind das mechanische Recycling und die Verarbeitung von Kunststoffabfällen. |
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3% |
Steigerung der Verkäufe CO2-freier Produkte |
Wir verringern aktiv die CO2-Intensität unserer Energieversorgung durch die Aufnahme erneuerbarer Produkte in unser Vertriebsportfolio, indem wir den Absatz von nachhaltigen und biobasierten Brennstoffen sowie von grünem Erdgas deutlich steigern, sowie durch den Ausbau unserer Photovoltaikkapazitäten und des Bereichs Geothermie. |
Beitrag zur Verringerung der CO2-Intensität der Energieversorgung |
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Portfolio-Änderungen |
Die Umsetzung weiterer strategischer Portfolio-Änderungen durch Akquisitionen und Investitionen, die Stilllegung und Veräußerung von Anlagen sowie die Optimierung unseres Öl- und Gasportfolios mit Schwerpunkt auf Erdgas als Brückenenergieträger der Energiewende wird uns dabei helfen, Emissionen zu reduzieren und unsere Klimaziele zu erreichen. |
20% |
38% |
CCS/CCU |
Die Nutzung von Kapazitäten zur Abscheidung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage; CCS) als Minderungsmaßnahme wird unsere Bemühungen zur Erreichung der Klimaziele unterstützen. |
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10% |
Dekarbonisierungsmaßnahmen zur Erreichung der OMV Klimaziele 2030 mit dem Ziel, bis 2050 ein Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen zu werden
Absolute Netto-THG-Emissionen, Scope 1 und 2
Mio t CO2e
Absolute Netto-THG-Emissionen, Scope 3
Mio t CO2e
Beitrag der Maßnahmen zur Verringerung der Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionen von 2019 bis 2030
CO2-Intensität der Energieversorgung, Scope 1, 2 und 3
g CO2e/MJ
Beiträge der Maßnahmen zur Verringerung der Emissionen zu g CO2e/MI von 2019 bis 2030
CAPEX in 2024 zur Erreichung der Klimaziele
EUR 3,8 Mrd pro Jahr. Im Hinblick auf unsere ehrgeizigen Dekarbonisierungsziele werden 40–50% dieser Investitionen in nachhaltige Projekte in Bereichen wie Geothermie, CCS, erneuerbarer Strom, mechanisches und chemisches Recycling und Biokraftstoffe fließen. Etwa 40% der CAPEX für nachhaltige Projekte werden auf das Segment Energy entfallen, jeweils 30% auf die Geschäftsbereiche Chemicals und Fuels & Feedstock. OMV hat auch einen auf die EU-Taxonomie abgestimmten CAPEX-Plan, um taxonomiekonforme Tätigkeiten weiter auszubauen. Dieser Plan basiert auf dem neuesten vom Aufsichtsrat genehmigten Geschäftsplan und entspricht dem maximalen Zeitraum von fünf Jahren für einen CAPEX-Plan gemäß Anhang I bis V der Delegierten Verordnung der Kommission (EU) 2020/852. Die geplanten CAPEX sind Gegenstand von Überprüfungen und möglichen Änderungen. Der Plan berücksichtigt nicht die für taxonomiefähige Tätigkeiten geplanten CAPEX, die seit 2022 nicht als taxonomiekonform geltend gemacht wurden, aber in Zukunft taxonomiekonform sein könnten, wie beispielsweise Tätigkeiten im Bereich der Geothermie und CCS-Aktivitäten. Die Taxonomiekonformität von Wirtschaftstätigkeiten unterstützt den Übergang von OMV zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Der Konzern hat im Durchschnitt 40–50% seiner organischen Investitionen für nachhaltige Projekte im Zeitraum 2024–2030 vorgesehen. Im mittelfristigen Planungszeitraum von 2025 bis 2029 werden voraussichtlich durchschnittlich rund 64% der Investitionen in nachhaltige Projekte taxonomiekonform sein. Ein Projekt gilt als „nachhaltig“, wenn es entweder taxonomiekonform ist oder zur Erreichung der THG-Ziele von OMV gemäß dem Nachhaltigkeits-Framework von OMV beiträgt. OMV hat im Jahr 2024 einen insgesamt taxonomiekonformen CAPEX-Anteil am gesamten CAPEX von 18,7% und wird diesen voraussichtlich im nächsten Fünfjahreszeitraum auf 29% erhöhen. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt EU-Taxonomie. OMV ist von den Paris-abgestimmten EU-Referenzwerten ausgenommen. Im Jahr 2024 wurden erhebliche Investitionen in Wirtschaftstätigkeiten in den Bereichen Öl und Gas in Höhe von EUR 2 Mrd getätigt
Zur Unterstützung der Klimaziele und der Strategie 2030 von OMV plant das Unternehmen für den Zeitraum 2024 bis 2030 organische Investitionen von durchschnittlich rundFortschritte bei der Umsetzung des Übergangsplans
EUR 1 Mrd. Diese Investitionen konzentrierten sich hauptsächlich auf recycelte und nachhaltige Rohstoffe und auf CO2-freie Produkte. Im Jahr 2024 wurden 22,4% (2023: 27,7%) der Gesamt-CAPEX von OMV als taxonomiefähig und 18,7% (2023: 10,5%) als taxonomiekonform eingestuft.
OMV arbeitet aktiv an der Umsetzung seines Übergangsplans und erzielt entsprechende Fortschritte. Einzelheiten zu den Fortschritten bei unseren Nachhaltigkeitsprojekten finden Sie im Abschnitt Wichtigste Maßnahmen. Im Sinne der Energiewende hat OMV außerdem seine Öl- und Gasproduktion zurückgefahren und den Rohöldurchsatz gesenkt. Eine der diesbezüglichen Maßnahmen ist die Veräußerung des Explorations- und Produktionsgeschäfts in Malaysia. OMV hat seine Energie- und Betriebseffizienz verbessert und die absoluten Scope‑1- und Scope‑2-Emissionen im Vergleich zu 2019 um 23% reduziert. Die Scope‑3-Emissionen haben sich im Vergleich zu 2019 um 17% verringert, da die Verkäufe fossiler Brennstoffe zurückgingen. Die Methanintensität von OMV ist kontinuierlich auf 0,2% im Jahr 2024 gesunken, und auch das Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas wurde deutlich reduziert. Um diese Fortschritte zu erreichen, investierte OMV im Jahr 2024Szenario-Analyse
ergeben). Zudem werden sie verwendet, um das Geschäftsmodell Stresstests zu unterziehen (z. B. in Bezug auf unterschiedliche Preisumfelder) und Kapitalallokationsentscheidungen zu unterstützen (z. B. zur Sicherstellung der Cashflow-Resilienz in verschiedenen Szenarien).
Die Szenario-Analyse bildet für OMV den Grundstein seiner Strategieentwicklung und zeigt mögliche zukünftige Pfade zur Positionierung der Strategie von OMV auf. Fortlaufende Szenario-Analysen unterstützen den Konzern dabei, die Resilienz seines Geschäftsmodells und seiner Strategie zu stärken: Szenarien werden eingesetzt, um Risiken und Chancen zu ermitteln (z. B. Risiken und Chancen für die Geschäftsentwicklung, die sich aus einer langsameren oder schnelleren Energiewende ergeben; Risiken und Chancen für aktuelle und künftige Geschäftsfelder, die sich aus Richtlinien und VerordnungenDie Strategieentwicklung von OMV stützt sich auf ein zugrunde liegendes Markt-Basisszenario, das auf dem APS-Szenario der IEA und anderen externen und internen Marktanalysen basiert. Dieses Basisszenario wird zur Evaluierung von Strategieoptionen, zur Definition unserer mittelfristigen Strategie und Planung sowie für Schätzungen verwendet, die in die Bewertung verschiedener Bilanzpositionen des Konzernabschlusses eingehen, wie Werthaltigkeitstests für nicht finanzielle Vermögenswerte und die Bewertung von Rückstellungen. Für Investitionsentscheidungen werden Wirtschaftlichkeitsrechnungen beruhend auf dem Basisszenario erstellt. Darüber hinaus werden die Investitionen einem Stresstest basierend auf einem Szenario von „Netto-Null-Emissionen bis 2050“ unterzogen, das in erster Linie vom NZE-Szenario der IEA inspiriert ist. Mehr dazu finden Sie im Konzernabschluss in Anhangangabe 3, Auswirkungen des Klimawandels und der Energiewende.
(Intergovernmental Panel on Climate Change; IPCC) entwickelten Szenarien, insbesondere die C1-Szenarien, bei welchen die globale Erwärmung auf 1,5°C ohne oder mit begrenzter Überschreitung begrenzt ist (>50% Wahrscheinlichkeit). Eine Untersuchung der weltweiten energiebezogenen THG-Emissionen (CO2, CH4 und N2O) – zur besseren Darstellung der OMV Geschäftstätigkeit unter Ausschluss der Emissionen aus Kohle – ergibt ein breites Spektrum von rund 70 Szenarien bis 2030 und darüber hinaus. Die Emissionen wurden für 2019, das Bezugsjahr für die Klimaziele von OMV, auf 100% normalisiert. Dann wurden jeweils 5% der extremen Ausreißer nach unten und oben herausgenommen, um das Spektrum der Szenarien zu verdichten. Alle Ziele von OMV liegen innerhalb des definierten Wertebereichs, was auf eine Übereinstimmung mit einer 1,5-Grad-Welt hinweist (siehe Abbildung unten). Im Vergleich zu den Scope‑3-Zielen von OMV für 2030 bzw. 2040 sind etwa 40% bzw. über 20% der analysierten IPCC-Szenarien durch weniger ehrgeizige CO2-Emissionsreduktionen gekennzeichnet.
Bei der Bewertung der Übereinstimmung der Klimaziele von OMV mit einer 1,5-Grad-Welt wurden mehrere Szenarien und Ansätze untersucht, da keine Leitlinien für ein integriertes Öl-, Gas- und Chemieunternehmen verfügbar sind. Einer der wichtigsten Ausgangspunkte für die Bewertung von OMV waren die vom WeltklimaratÜbereinstimmung der Ziele zur Verringerung der Treibhausgase
Die zweite wichtige Quelle, auf die sich OMV zur Bewertung seiner Klimaziele stützt, ist der World Energy Outlook (WEO 2024) der IEA. Dabei ziehen wir insbesondere drei IEA-Szenarien heran: das Netto-Null-Emissionen-Szenario (Net Zero Emissions; NZE), das einem Temperaturanstieg von 1,5°C entspricht, das Announced-Pledges-Szenario (APS), das von einem Anstieg um 1,7°C ausgeht, und das Stated-Policies-Szenario (STEPS) mit einem Temperaturanstieg von 2,4°C. Das Scope‑3-Ziel von OMV bis 2030 entspricht dabei annähernd dem Emissionspfad für den Öl- und Gassektor im NZE-Szenario, während die Ziele bis 2040 zwischen dem NZE- und dem APS-Szenario liegen.
Eine weitere wichtige Referenz für sektorspezifische Dekarbonisierungspfade ist der 2023 veröffentlichte Sonderbericht der IEA mit dem Titel „The Oil and Gas Industry in Net Zero Transitions“. Für ein Unternehmen wie OMV, das weiterhin im Öl- und Gasgeschäft tätig ist und sein Produktionsziel von 350 kboe/d für 2030 beibehält, schlägt die IEA vor, dass bis 2030 ein Kapitalbudgetanteil von mehr als 50% auf saubere Energietechnologien entfallen sollte. Dies wird als Schlüsselkriterium für einen angemessenen Beitrag zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen bis 2050 erachtet. Wie die IEA anmerkt, wäre dieser Kapitaleinsatz für Unternehmen der Öl- und Gasindustrie nur machbar, wenn Regierungen ihre Steuereinnahmen erheblich reduzieren würden und Aktionär:innen bereit wären, niedrigere Dividenden zu akzeptieren. Dies entspricht der Verpflichtung von OMV, im Zeitraum bis 2030 durchschnittlich 40–50% der organischen InvestitionenPotenzielle zusätzliche anorganische Investitionen für Fusionen und Übernahmen werden strategisch entschieden, um den Übergang von OMV in Übereinstimmung mit seiner Strategie 2030 und seinem Netto-Null-Ziel bis 2050 zu beschleunigen. für nachhaltige Projekte aufzuwenden und dabei gleichzeitig eine wettbewerbsfähige Aktionärsrendite beizubehalten. Der IEA-Bericht erläutert zudem Scope‑1- und Scope‑2-Emissionspfade für den Öl- und Gassektor. Diese wurden mit den im World Energy Outlook prognostizierten Emissionen des Chemiesektors kombiniert, wobei eine Gewichtung auf Grundlage der Scope‑1- bis Scope‑3-Emissionen von OMV in den jeweiligen Geschäftsbereichen im Jahr 2019 durchgeführt wurde. Der Vergleich mit den Zielen von OMV für 2030 bzw. 2040 deutet darauf hin, dass diese dem APS-Szenario entsprechen, nicht aber dem NZE-Szenario. Dem NZE-Szenario zufolge sollen allein die Scope‑1- und Scope‑2-Emissionen der Öl- und Gasindustrie bis 2030 um mehr als 60% sinken. Die IEA räumt allerdings ein, dass dies für Unternehmen, die bereits in der Vergangenheit umfangreiche Maßnahmen zur Emissionsreduzierung gesetzt haben, eine Herausforderung darstellen könnte, und schlägt daher für die vorgelagerte Öl- und Erdgasförderung und die Ölveredelung alternative Emissionsintensitätsziele für 2030 vor. Nach diesen Intensitätszielen stimmen die Scope‑1- und Scope‑2-Ziele von OMV zu über 80% mit den Ergebnissen des NZE-Szenarios überein.
Der Vergleich mit den Intensitätszielen deckt jedoch nur etwa ein Drittel der aktuellen zielrelevanten Scope‑1- und Scope‑2-Emissionen von OMV ab und lässt folglich einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit von OMV unberücksichtigt. Weiters treffen die Leitlinien der IEA für die Übereinstimmung der Öl- und Gasindustrie mit dem NZE-Szenario für OMV nicht vollständig zu, da sie das Chemiegeschäft von OMV ausschließen. Diese Einschränkung gilt insbesondere für das Emissionsintensitätsziel der IEA, das auf konventionelle Erdölraffinerien ausgelegt ist. Für einen aussagekräftigen Vergleich mit den Zielen der IEA ist es notwendig, das Chemiegeschäft und die damit verbundenen Emissionen der integrierten OMV Petrochemiestandorte Schwechat und Burghausen herauszurechnen. Daraus ergibt sich ein etwas beschränkterer Umfang des verbleibenden Ölraffineriegeschäfts, und durch die damit verbundenen geringeren Emissionen fällt das Ergebnis insgesamt positiver aus.
Für ein vollständigeres Bild wird das „One Earth Climate Model“ (OECM) als Referenz herangezogen. Das OECM wurde von der von den Vereinten Nationen gegründeten Net-Zero Asset Owner Alliance und der European Climate Foundation in Auftrag gegeben, um spezifische Dekarbonisierungsfahrpläne für Aktivitäten des Öl-, Gas- und Chemiesektors zu erstellen. Im Vergleich zum NZE-Szenario der IEA hat das OECM-Szenario einige restriktivere Annahmen: Es geht von einem niedrigeren CO2-Budget, dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen für die energetische Nutzung bis 2050 und dem Verzicht auf Technologien zur CO2-Abscheidung wie CCS aus. Folglich spielen Öl und Gas, insbesondere mit Blick auf 2040, im OECM eine deutlich geringere Rolle als im NZE-Szenario der IEA. Der im OECM vorgesehene Verzicht auf CCS entspricht jedoch nicht der Strategie von OMV, da das Unternehmen CCS für das Erreichen des Netto-Null-Ziels bis 2050 als essenziell erachtet. Eine erfolgreiche weltweite Einführung von Technologien zur CO2-Abscheidung könnte jedoch das verfügbare CO2-Budget erhöhen und damit den sektorspezifischen Dekarbonisierungspfaden auf Basis des OECM mehr Spielraum verschaffen.
Wie bei den IEA-Szenarien wurden auch die OECM-Pfade für den Öl-, Gas- und Chemiesektor gewichtet und kombiniert, um die Geschäftsstruktur von OMV widerzuspiegeln. Daraus ergibt sich für die Emissionsziele in den Scopes 1 und 2 eine klare Ausrichtung auf einen 1,5-Grad-Pfad bis 2030. Den kombinierten Pfad auf Basis des OECM würde OMV bis 2040 verfehlen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich das Geschäft von OMV bis dahin entsprechend den politischen Gegebenheiten und dem wirtschaftlichen Umfeld weiterentwickelt haben wird, wodurch die 2019 vorgenommene Gewichtung nicht mehr anwendbar wäre. Voraussichtlich wird der Anteil des Gasgeschäfts von OMV steigen und der des Ölgeschäfts sinken. Dies würde die Übereinstimmung von OMV mit dem 1,5-Grad-Pfad verbessern, da der OECM-Pfad in den Scopes 1 und 2 für Gas weniger ehrgeizig definiert ist als die Ziele von OMV. Die Scope‑3-Ziele von OMV stimmen indes nicht mit dem kombinierten OECM-Pfad überein.
Ausrichtungskriterium |
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Temperaturanstieg |
Übereinstimmung |
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Pariser Abkommen |
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deutlich unter 2°C |
Ja |
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IEA |
APS Szenario |
1,7°C |
Ja |
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NZE CAPEX |
1,5°C |
90% von Zielwert |
|||
NZE Intensitäten1 |
>80% Übereinstimmung |
||||
NZE Szenario |
Nein |
||||
OECM Szenario |
|
1,5°C |
Ja |
||
|
Ausrichtungskriterium |
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Temperaturanstieg |
Übereinstimmung |
---|---|---|---|
Pariser Abkommen |
|
deutlich unter 2°C |
Ja |
IPCC Szenarios |
|
1,5°C |
Innerhalb Bereich |
IEA |
APS Szenario |
1,7°C |
Ja |
NZE Szenario |
1,5°C |
Beinahe |
|
OECM Szenario |
|
1,5°C |
Nein |
Die Klimaziele von OMV stimmen eindeutig mit dem Ziel des Pariser Abkommens überein, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen. Allerdings ergibt die Bewertung der Vereinbarkeit mit einer 1,5-Grad-Welt ein differenzierteres Bild, da es derzeit noch an verbindlichen Leitlinien für die Öl-, Gas- und Chemieindustrie und glaubwürdigen sektorspezifischen Emissionsreduktionspfaden mangelt. Gegenwärtig ist OMV zuversichtlich, dass seine Emissionsreduktionsziele in Scope 3 bis 2030 mit der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C vereinbar sind, während die Ziele in den Scopes 1 und 2 der Bestrebung, einen angemessenen Beitrag zu leisten, sehr nahe kommen. Sobald neue Szenarien und Leitlinien verfügbar sind, wird OMV seine Bewertung der Übereinstimmung mit dem 1,5-Grad-Ziel überprüfen und die Schlussfolgerungen entsprechend anpassen.
Gebundene Emissionen
Wichtige Anlagen, damit verbundene Emissionsquellen und Reduktionsmaßnahmen
Gebundene („locked-in“) Emissionen sind zu erwartende künftige Treibhausgasemissionen, die durch aktive und fest geplante wichtige Anlagen von OMV oder verkaufte Produkte über ihre gesamte Lebensdauer hinweg erzeugt werden. Wichtige Anlagen von OMV in Bezug auf gebundene Emissionen sind:
- die Raffinerien in Schwechat, Burghausen und Petrobrazi
- die Chemiebetriebe in Kallo, Stenungsund und Porvoo
- das Kraftwerk Brazi
- die Geschäftsbereiche Exploration & Production (E&P) in Rumänien und Österreich
Rund die Hälfte der gebundenen Emissionen bis 2030 entfällt auf die Raffinerien, während die großen Chemiebetriebe etwa ein Fünftel und das Kraftwerk Brazi und die wichtigen E&P-Anlagen den Rest beitragen. Diese wichtigen Anlagen machen zusammen über 90% der gesamten Scope‑1- und Scope‑2-Treibhausgasemissionen von OMV im Zeitraum 2024 bis 2030 aus. Um diese Emissionen zu reduzieren, setzt OMV fortlaufend Schritte zur Optimierung seiner Betriebe und Anlagen, insbesondere im Hinblick auf deren Energieeffizienz. Im Folgenden werden diese vier Arten von Anlagen, ihre Hauptemissionsquellen sowie potenzielle Maßnahmen zur Verringerung der Emissionen beschrieben.
Gebundene Scope‑1- und Scope‑2-Emissionen wichtiger Anlagen von 2024 bis 2030 nach Umsetzung von Maßnahmen zur Emissionsverringerung
Raffinerien
(Schwechat) und Deutschland (Burghausen), sind petrochemisch integrierte Standorte. Neben dem traditionellen Geschäft mit Kraftstoffen für den Straßen- und Luftverkehr beliefern sie Borealis und andere Kund:innen mit petrochemischen Monomeren. Zu den Treibhausgasemissionen der Raffinerien gehören Emissionen der Prozessanlagen für die Herstellung von Kraftstoffen (Hydrotreating-Anlagen, Rohöldestillationsanlagen usw.), die zum Teil auch für vorgelagerte petrochemische Prozesse benötigt werden. Hinzu kommen hauptsächlich Emissionen der Steamcracker bei der Herstellung petrochemischer Produkte sowie Emissionen der für die Strom- und Dampferzeugung benötigten Anlagen.
Die Raffinerien von OMV, insbesondere jene in ÖsterreichBis spätestens 2030 umzusetzende Maßnahmen zur Senkung der Emissionen werden derzeit geprüft. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Elektrifizierung von Antrieben, der Brennstoffoptimierung, dem Umgang mit Raffinerierückständen und der Nutzung von grünem Wasserstoff. Darüber hinaus verringert OMV seinen Rohöldurchsatz, was ebenfalls zu einer Reduzierung der damit verbundenen Emissionen in allen Scopes beitragen wird. Über das Jahr 2030 hinaus wird OMV die CO2-Emissionen weiter reduzieren, etwa durch die Umstellung des künftigen Produktportfolios auf nachhaltigere und recycelte Produkte und die Dekarbonisierung der restlichen Prozessanlagen mittels Elektrifizierung, CCS oder nachhaltigerer Prozessbrennstoffe.
Chemiegeschäft in Kallo, Stenungsund und Porvoo
(aus Fernwärme) und Dampf für den Betrieb der Propan-Dehydrierungsanlage (PDH-Anlage) in Kallo (wo eine zweite Anlage derzeit in Bau ist) sowie die Steamcracker in Stenungsund und Porvoo. Strom und Dampf werden für den Betrieb von Kompressoren und Pumpen benötigt. Die meisten der derzeitigen Scope‑1-Emissionen der PDH-Anlage und der Steamcracker können als bis 2030 gebundene Emissionen betrachtet werden.
Die Hauptquellen von Treibhausgasemissionen im Chemiegeschäft von OMV sind die Erzeugung von ProzesswärmeMaßnahmen zur Emissionsreduzierung in Scope 2 bieten ein erhebliches Potenzial, etwa durch den Umstieg auf Strom aus externen erneuerbaren Quellen oder die Umsetzung von Effizienzverbesserungen. Mit Blick auf 2040 können CCS und die Elektrifizierung von Kesseln als Möglichkeiten zur deutlichen Senkung der direkten Emissionen in Betracht gezogen werden. Bis zum Jahr 2050 könnten Technologien zur Elektrifizierung der in der PDH-Anlage und in den Steamcrackern verwendeten Öfen sowie CO2-neutraler Wasserstoff als alternativer Brennstoff verfügbar sein. Diese Optionen könnten zu einer signifikanten Verringerung der Emissionen beitragen. Ein Teil der gebundenen Emissionen ist auf die Dampf- und Stromversorgung durch Dritte über direkte Leitungen der jeweiligen Versorgungsunternehmen zurückzuführen. Zur Senkung dieser Emissionen bedarf es einer engen Zusammenarbeit mit den betreffenden Unternehmen.
Kraftwerk Brazi
Das Kraftwerk Brazi von OMV Petrom ist ein Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk mit einer Gesamtkapazität von 860 MW, das etwa 10% des rumänischen Stromverbrauchs deckt. Die dort gebundenen Emissionen stehen in direktem Zusammenhang mit dem Gasverbrauch für die Stromerzeugung über die Lebensdauer des Kraftwerks hinweg.
Emissionsreduktionen könnten durch verschiedene technische Wege erreicht werden, die stark variieren können, wie zum Beispiel der Betrieb mit einem niedrigeren Kapazitätsfaktor oder die Einbindung sauberer Brennstoffquellen, die Erdgas ergänzen (wie Biomethan, Wasserstoff) usw. Allerdings müssen die Aussichten die Machbarkeit und Reife dieser technischen Wege sowie die Marktentwicklung (einschließlich Nachfrage, Preisgestaltung und regulatorischem Umfeld) berücksichtigen.
Exploration & Production
110 kboe/d. Ab 2027 soll das Projekt Neptun Deep die Erdgasproduktion von OMV Petrom um bis zu 70 kboe/d steigern. In Österreich fördern rund 1.000 Bohrungen über 16 kboe/d. Der größte Anteil der Scope‑1-Emissionen des Geschäftsbereichs E&P in Rumänien und Österreich (ca. 70% bzw. ca. 60%) entsteht durch den Verbrauch von Brenngas für die Förderung und Verarbeitung von Öl und Gas, beispielsweise beim Betrieb von Kompressoren und bei der Dampferzeugung. Die Scope‑2-Emissionen stehen im Zusammenhang mit dem Stromverbrauch.
Der Geschäftsbereich E&P von OMV Petrom in Rumänien betreibt rund 150 kommerzielle Öl- und Gasfelder mit ungefähr 6.000 Förderbohrungen, 9.000 km Pipelines und rund 900 Verarbeitungsanlagen. Insgesamt produzieren diese Einrichtungen derzeit rundEs ist davon auszugehen, dass sich die Emissionen über die Lebensdauer der Öl- und Gasfelder im Zuge des natürlichen Förderrückgangs reduzieren werden. Bei E&P Rumänien sind Energieeffizienzsteigerungen, Prozessoptimierungen, Feldmodernisierungen und Integritätsverbesserungen die wichtigsten Maßnahmen, die zur Reduzierung der Scope‑1-Emissionen bis 2030 in Betracht gezogen werden. Bei E&P Österreich ist der Austausch von gasbetriebenen durch elektrische Kompressoren die wichtigste Maßnahme zur Reduktion der Scope‑1-Emissionen bis 2030 und darüber hinaus. Auch der natürliche Förderrückgang dürfte künftig erheblich zur Emissionsminderung beitragen. Bis 2040 sollen die mit den laufenden Aktivitäten verbundenen Emissionen auf weniger als die Hälfte des derzeitigen Niveaus sinken. Dies ist hauptsächlich auf den Produktionsrückgang, aber auch auf die Umstellung auf erneuerbare Energien zurückzuführen.
Insgesamt werden die für alle wichtigen Anlagen ermittelten Maßnahmen dazu beitragen, die Scope‑1- und Scope‑2-Ziele von OMV bis 2030 zu erfüllen. Rund zwei Drittel der Reduktionen der gebundenen Emissionen bis 2030 werden dabei auf das Kraftwerk Brazi und die Raffinerie Schwechat entfallen.
Emissionen durch verkaufte Produkte
145,9 Mio t CO2e). Diese Emissionen stehen in direktem Zusammenhang mit der Verbrennung der für die Energienutzung verkauften Öl- und Gasprodukte. Das heißt, sie fallen größtenteils im Berichtsjahr an und sind nicht für viele Jahre gebunden, sondern gehen Jahr für Jahr zurück – im Einklang mit der Strategie 2030 und den Emissionszielen von OMV. Mehr dazu finden Sie in den Abschnitten Allgemeine Angaben und Wichtigste Maßnahmen.
Die gebundenen Emissionen aus den von OMV im Berichtsjahr verkauften Produkten (Scope 3, Kategorie 11) gemäß ESRS-Definition machten 2024 über 55% der gesamten Scope‑3-Emissionen von OMV aus (79,9 vonAuswirkungen von gebundenen Emissionen auf THG-Reduktionsziele
(da der Bereich Chemicals nicht inkludiert ist). Die Klimaziele von OMV bis 2030 sind zentraler Bestandteil der Strategie 2030 und der damit verbundenen Geschäftsziele sowie ein wesentliches Element der Vorstandsvergütung. Um sowohl die Geschäfts- als auch die Klimaziele zu erreichen, folgt OMV einem entsprechend abgestimmten Planungsprozess. Die gebundenen Emissionen aus den wichtigen Anlagen von OMV und aus verkauften Produkten werden in die Strategie und deren Umsetzung einbezogen, um sicherzustellen, dass sie das Erreichen der Emissionsziele von OMV für 2030 nicht gefährden. Mit Blick auf 2040 und 2050 ergeben sich weitere Optionen zur Reduzierung der Emissionen im Einklang mit den Klimazielen von OMV: Neben der Umstellung auf nachhaltigere Kraftstoffe und Rohstoffe gehören dazu auch Dekarbonisierungsmaßnahmen, wie etwa verstärkte Elektrifizierung, Technologien zur CO2-Abscheidung und andere neu entstehende Lösungen. Die endgültige Auswahl der umzusetzenden Maßnahmen wird davon abhängen, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen entwickeln, inwieweit geeignete Technologien und die entsprechende Infrastruktur verfügbar sein werden (z. B. Pipelines für Wasserstoff oder CCS) und wie sich die Nachfrage nach und das Angebot an nachhaltigeren Produkten gestalten werden. OMV geht davon aus, dass bis 2050 alle verbleibenden gebundenen Emissionen kompensiert werden, um das Ziel von Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Mit der Umsetzung komplexer Dekarbonisierungsprojekte gehen finanzielle und zeitliche Herausforderungen einher. Von der Planung bis zur Betriebsreife können viele Jahre vergehen. Zudem erfordern derartige Projekte hoch qualifiziertes Personal und umfassende Prozessänderungen. Um das Erreichen der Emissionsreduktionsziele von OMV nicht zu gefährden, werden daher Projektverzögerungen in das Risikomanagement von OMV einbezogen. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Risikomanagement.
Die Emissionsziele von OMV decken 100% der Treibhausgase in Scope 1 und 2 im Zusammenhang mit den oben genannten wichtigen Anlagen und 99% der durch verkaufte Produkte bedingten Emissionen abResilienzanalyse
(gestrandeten Vermögenswerten). Der Stresstest dient auch dazu, die notwendigen Fähigkeiten zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu entwickeln. Die Annahmen für dieses Szenario stehen im Einklang mit dem „Net-Zero Emissions“-(NZE-)Szenario der IEA. Mehr über unsere Marktausblickszenarien, die auf Annahmen darüber basieren, wie der Übergang zu einer CO2-ärmeren und widerstandsfähigeren Wirtschaft durch makroökonomische Trends, Energieverbrauch und -mix sowie Technologieeinsatz beeinflusst wird, finden Sie unter „Marktumfeld“. Die Resilienzanalyse wurde in Übereinstimmung mit dem nach IFRS erstellten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 durchgeführt. Für weitere Einzelheiten wird auf die Anhangangabe 3 im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 im Geschäftsbericht 2024 verwiesen. Die kritischen Annahmen für eine CO2-arme und resiliente Wirtschaft wurden für OMV anhand von Sensitivitäten definiert, die auf der Grundlage der Preisannahmen des „Net-Zero Emissions“-(NZE-)Szenarios der IEA berechnet wurden. Weitere Einzelheiten zu den Zeithorizonten und finanziellen Auswirkungen sowie zu den erforderlichen Abhilfemaßnahmen und Ressourcen finden sich in Anhangangabe 3 im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 im Geschäftsbericht 2024.
Das Resilienzkonzept von OMV für das Management potenzieller klimawandelbedingter Krisen oder unvorhersehbarer Bedrohungen folgt den Prinzipien der Bewertung, Prüfung, Überwachung und kontinuierlichen Verbesserung. Es beinhaltet einen Stresstest basierend auf einem Szenario von „Netto-Null-Emissionen bis 2050“. Dieser Stresstest dient dazu, Herausforderungen zu identifizieren, mit denen die gesamte Wertschöpfungskette von OMV vor 2030 im Zusammenhang mit der Energiewende konfrontiert sein könnte, einschließlich des Risikos von „Stranded Assets“Anhangangabe 3 im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 im Geschäftsbericht 2024. OMV hat sich verpflichtet, dem Klimawandel mit Klimazielen zu begegnen, die 2022 eingeführt wurden und durch die OMV Strategie 2030 untermauert werden. Für unsere Klimaschutzmaßnahmen werden erhebliche Investitionsausgaben bereitgestellt. Dies betrifft unsere Betriebsabläufe, den Produktbereich, Initiativen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, Innovationen und F&E, aber auch unser Arbeitsumfeld und Investitionen in das Gemeinwesen. OMV entwickelt sein Produktportfolio weiter, um den Absatz von nachhaltigen und biobasierten Brennstoffen sowie von grünem Erdgas einzubeziehen. Durch die Erhöhung der Verkaufsmengen von nachhaltigen (erneuerbaren und recycelten) Chemikalien und Polymeren strebt das Unternehmen eine führende Position in der Kreislaufwirtschaft an. OMV entwickelt zudem Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien und CO2-arme Projekte, etwa in den Bereichen Geothermie, Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen und CCS. Wichtige Anlagen sind dabei die Raffinerien von OMV, die modernisiert werden, um der künftigen Nachfrage nach nachhaltigen Produkten gerecht zu werden. Mit innovativen Technologien wie ReOil® werden Kunststoffabfälle zu hochwertigen Basischemikalien und Kunststoffen verarbeitet. Weitere Einzelheiten finden Sie in Anhangangabe 3 im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 im Geschäftsbericht 2024.
Mehr über Unsicherheiten bei der Resilienzanalyse und darüber, inwieweit die risikobehafteten Vermögenswerte und Geschäftstätigkeiten bei der Festlegung der OMV Strategie, bei Investitionsentscheidungen sowie den laufenden und geplanten Klimaschutzmaßnahmen berücksichtigt werden, finden Sie inDie Transformation von OMV zu einem Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen bis 2050 und die notwendigen Schritte auf dem Dekarbonisierungspfad sind für OMV weiterhin wichtige Inhalte im Dialog mit Finanzinstitutionen und Investor:innen. Um sich den Zugang zu attraktiven Fremd- und Eigenkapitalfinanzierungen zu sichern, zeigt OMV regelmäßig eine starke ESG-Performance ebenso wie einen aktiven Ansatz bei der Gestaltung seiner Nachhaltigkeitsstrategien und deren Ausrichtung auf die globalen Klimaziele. Dazu folgt OMV einem soliden Übergangsplan, stärkt die für die Nachhaltigkeitsberichterstattung erforderlichen Kompetenzen und intensiviert neben anderen Aktivitäten insbesondere die ESG-Governance und das Risikomanagement. Neben der Anpassung an die ESRS-Anforderungen und der Verbesserung seiner Nachhaltigkeitspraktiken strebt OMV eine breite Diversifizierung seiner Anlegerbasis und seiner Finanzierungsquellen an. Gleichzeitig stellt OMV sicher, dass die Finanzierungsmaßnahmen das starke Investment-Grade-Rating des Unternehmens und die langfristigen Ziele hinsichtlich seines Leverage-Grads unterstützen. Das Unternehmen bemüht sich um das Vertrauen der Investor:innen und prüft laufend ESG-konforme Finanzierungsoptionen, um einen kontinuierlichen Zugang zu Finanzierungen und liquiden Mitteln zu attraktiven Konditionen entsprechend den Marktentwicklungen sicherzustellen.