29. Risikomanagement

Kapitalrisiko

Die OMV Finanzsteuerungsstrategie basiert auf den Prinzipien der operativen Effizienz, Kapitaleffizienz, Finanzierungseffizienz und des nachhaltigen Portfoliomanagements. Mit dem Fokus auf die Stärkung der OMV Bilanz, das Erzielen eines positiven freien Cashflows und die Verbesserung der Ertragskraft ist die Finanzsteuerungsstrategie die Basis für eine nachhaltige, risikobewusste und zukunftsorientierte Wertsteigerung für OMV und seine Stakeholder.

OMV steuert die Kapitalstruktur zur Sicherung der Kapitalbasis, um das Vertrauen von Investoren, Gläubigern und des Kapitalmarkts zu bewahren und, um eine nachhaltige finanzielle Basis für die zukünftige operative Entwicklung des Konzerns zu schaffen. Die OMV Finanzierungsstrategie legt den Fokus auf den Cashflow und die finanzielle Stabilität. Hauptziele sind das Erreichen eines positiven freien Cashflows nach Dividenden sowie ein starkes Investment Grade Rating auf Basis einer gesunden Bilanz und eines langfristigen Leverage-Grads von unter 30%.

Kapitalmanagement – wichtige Leistungskennzahlen

In EUR Mio (wenn nichts anderes angegeben)

 

 

 

2024

2023

Anleihen

6.570

6.073

Leasingverbindlichkeiten

1.767

1.587

Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten

1.070

1.470

Schulden

9.407

9.130

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

6.182

7.011

Nettoverschuldung1

3.225

2.120

Eigenkapital

24.617

25.369

Leverage-Grad2 in %

12

8

1

Inklusive Positionen, die auf „zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten“ umgegliedert wurden

2

Der Leverage-Grad ist definiert als (Nettoverschuldung inklusive Leasing)/(Eigenkapital + Nettoverschuldung inklusive Leasing)

Liquiditätsrisiko

Zur Beurteilung des Liquiditätsrisikos werden konzernweit die jährlich budgetierten operativen und finanziellen Zahlungsströme des Konzerns auf Monatsbasis beobachtet und analysiert. In der Folge erstellt der Konzern jeden Monat eine Prognose zur Entwicklung der Nettoliquidität, die den zum Monatsende bestehenden Geldanlagen und Finanzierungen und deren geplante Abreifung sowie bestehenden Liquiditätsreserven gegenübergestellt wird. Diese Analyse stellt die Basis für Finanzierungsentscheidungen und Kapitalanlagen dar.

Um die Zahlungsfähigkeit und die finanzielle Flexibilität des OMV Konzerns stets sicherzustellen, wird eine Liquiditätsreserve in Form von zugesagten Kreditlinien und kurzfristigen, nicht zugesagten Geldmarktaufnahmen gehalten. Zum 31. Dezember 2024 betrug die durchschnittlich gewichtete Laufzeit des Schuldenportfolios (exklusive Leasingverbindlichkeiten) des Konzerns 4,5 Jahre (31. Dezember 2023: 4,3 Jahre).

Das operative Liquiditätsmanagement des OMV Konzerns erfolgt hauptsächlich über Cash-Pooling-Systeme, die einen optimalen Nutzen bestehender liquider Mittel und Liquiditätsreserven zum Vorteil jedes einzelnen Mitglieds des Cash-Pooling Systems und der Gruppe als Ganzes, ermöglichen.

Eine hohe Volatilität der Rohstoffpreise kann potenziell zu Spitzen im Liquiditätsbedarf führen, um Margin Calls für börsengehandelte Aktivitäten kurzfristig zu erfüllen. Um das Risiko von Margin Calls und das damit verbundene Liquiditätsrisiko des OMV Konzerns zu überwachen und aktiv zu steuern, bleiben die im Jahr 2023 umgesetzten zielgerichteten Maßnahmen in Kraft. Die Konzern-Handelsgesellschaften sind verpflichtet, regelmäßig Stresstests durchzuführen. Sie sollen die Auswirkungen vorab festgelegter, extremer Rohstoffpreise auf das Kreditrisiko und die Margen-Anforderungen bewerten. Zusätzlich werden bei neuen Transaktionen außerbörsliche Transaktionen (Over-the-Counter Geschäfte) gegenüber börsengehandelten Instrumenten bevorzugt.

Detaillierte Angaben zu den finanziellen Verbindlichkeiten des OMV Konzerns enthält Anhangangabe 26 – Verbindlichkeiten.

Finanzielle Garantieverträge

Die Borealis AG hat eine ausstehende Garantie, die sie für die Finanzierung der Borouge 4 LLC im Rahmen der Vereinbarung mit der italienischen Exportkreditagentur bereitgestellt hat.

Darüber hinaus vergaben Borealis und ihr Joint-Venture Partner TotalEnergies eine Garantie für eine revolvierende Kreditfazilität, die von Bayport Polymers LLC (Baystar) als Liquiditätsinstrument zur Ausübung ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit genutzt wird.

Im Jahr 2022 zahlte Bayport Polymers LLC ihr Darlehen teilweise an den Konzern zurück. Die Rückzahlung wurde durch die Ausgabe von Senior-Notes-Tranchen in Höhe von EUR 337 Mio und EUR 289 ermöglicht, die 2027 bzw. 2032 fällig werden. Diese Senior Notes, insgesamt EUR 626 Mio, sind vollständig von der Borealis AG garantiert.

Darüber hinaus gewährte Borealis im Jahr 2022 eine Garantie der Muttergesellschaft für das Leasing von Eisenbahnwaggons.

Für nähere Details siehe Kapitel „Kreditrisikomanagement“.

Marktrisiko

Bilanzierungsgrundsätze

Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung von Marktrisiken aus der Veränderung von Wechselkursen, Warenpreisen und Zinssätzen als auch zu Handelszwecken eingesetzt. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die Erfassung unrealisierter Gewinne und Verluste erfolgt grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung, außer Hedge Accounting gemäß IFRS 9 wird angewandt.

Derivate, die die Voraussetzungen für die Verbuchung als Sicherungsgeschäft erfüllen und als solches designiert wurden, werden klassifiziert als 1) Fair-Value-Hedge, wenn das Risiko einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts eines verbuchten Vermögenswerts oder einer verbuchten Verbindlichkeit abgesichert wird, 2) Cashflow-Hedge, wenn das Risiko von Schwankungen der Cashflows, das sich aus einem speziellen, mit einer erfassten Forderung oder Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbundenen Risiko ergibt, abgesichert wird, oder 3) Net-Investment-Hedge, wenn das Währungsrisiko einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb abgesichert wird.

Bei Cashflow-Hedges wird der effektive Teil der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte im sonstigen Ergebnis erfasst, der ineffektive Teil hingegen wird sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Führt die Cashflow-Absicherung zum Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit, wird der Buchwert dieser Position um die kumulierten Gewinne oder Verluste, die im sonstigen Ergebnis abgegrenzt wurden, angepasst.

Die Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb wird in ähnlicher Weise wie Cashflow-Hedges bilanziert. Der Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Sicherungsinstrument, der als wirksame Absicherung ermittelt wird, wird im sonstigen Ergebnis erfasst und in der Rücklage aus Währungsdifferenzen kumuliert. Gewinne und Verluste aus dem ineffektiven Teil werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Bei Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebs werden die Gewinne und Verluste, die im Eigenkapital kumuliert wurden, in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Verträge über den Kauf oder Verkauf von nicht-finanziellen Posten, die durch einen Nettoausgleich in bar oder anderen Finanzinstrumenten erfüllt werden können, werden als Finanzinstrumente behandelt und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Damit verbundene Gewinne oder Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Werden solche Verträge jedoch für den Empfang oder die Lieferung nicht-finanzieller Gegenstände gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Konzerns geschlossen und weiter gehalten, werden sie als schwebende Geschäfte bilanziert.

OMV hat mehrere langfristige Strombezugsverträge für den Eigenbedarf abgeschlossen und hält diese weiterhin zu diesem Zweck. Sie werden daher als schwebende Geschäfte bilanziert.

Wesentliche Ermessensentscheidung: Klassifizierung von Verträgen über den Kauf oder Verkauf von Erdgas als „Eigenverbrauchsverträge“ (own use)

Die Klassifizierung von Verträgen über den Kauf oder Verkauf von Erdgas als Eigenverbrauchsverträge, die nicht unter den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen, erfordert erhebliches Ermessen. OMV analysiert systematisch die Gasliefer- und -verkaufsverträge, ob sie die Bedingungen für die Anwendung der Eigenbedarfsausnahme (Own Use Exemption) erfüllen. Verträge werden als Eigenverbrauchsverträge klassifiziert, wenn nachgewiesen werden kann, dass sie zum Zweck der physischen Lieferung oder des physischen Empfangs des Erdgases gemäß den erwarteten Kauf-, Verkaufs- oder Nutzungsanforderungen des Konzerns abgeschlossen und weiterhin gehalten werden und dass der Konzern keine Praxis hat, ähnliche Verträge auf Nettobasis abzurechnen. Darüber hinaus umfasst diese Analyse den Nachweis, dass die Eigenverbrauchsverträge keine schriftlichen Optionen wie Volumenflexibilitäten enthalten, die über die Bedürfnisse des gewöhnlichen Geschäfts hinausgehen und daher finanzielle Optionen gemäß IFRS 9 darstellen. Nur Verträge, die diese Kriterien erfüllen, werden als Eigenverbrauchsverträge außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 9 behandelt und als schwebende Geschäfte bilanziert.

Zum Zweck der Minderung von Marktpreisrisiken schließt der Konzern derivative Finanzinstrumente wie OTC-Swaps, Optionen, Futures und Forwards ab.

Swaps erfordern beim Vertragsabschluss kein initiales Investment. Der Zahlungsausgleich erfolgt in der Regel zum Quartals- bzw. Monatsende. Die Prämien für gekaufte Optionen sind bei Vertragsabschluss zu bezahlen. Bei Ausübung der Option erfolgt die Auszahlung der Differenz zwischen dem Basispreis und dem durchschnittlichen Marktpreis der Periode am Ende der Vertragslaufzeit.

Das Risikomanagement von Rohstoffpreisen umfasst die Analyse, Bewertung, Berichterstattung und Absicherung von Marktpreisrisiken, die aus Handels- und Nicht-Handelsaktivitäten entstehen. Dies umfasst die Bereiche Produktion (Öl-, Gas-, Strom- und Rohstoffpreise), Raffinerie- (Raffineriemarge, Lagerbestände bis zu einem vordefinierten Schwellenwert), Öl- und Gasverkaufsaktivitäten (Verkaufsmarge, Lagerbestände bis zu einem vordefinierten Schwellenwert) ebenso wie die Stromerzeugung (Spark Spreads) und Aktivitäten im Eigenhandel.

Um Marktzugang zu Öl-, Strom- sowie Gasmärkten zu bekommen, wird im begrenzten Ausmaß auch Eigenhandel bis zu einem festgelegten Schwellenwert betrieben.

Sicherungsgeschäfte werden in der Regel in jenen Gesellschaften abgeschlossen, in denen das zugrundeliegende Risiko besteht. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, kann der Konzern ein Sicherungsgeschäft nach IFRS 9 bilanzieren (Hedge Accounting), um kompensatorische Effekte aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments mit dem zugrundeliegenden Grundgeschäft gleichzeitig in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Derivate werden großteils zu wirtschaftlichen Absicherungszwecken abgeschlossen und nicht als spekulative Investitionen. Wenn Derivate nicht als Sicherungsinstrument designiert werden (d. h. keine Bilanzierung von Sicherungsgeschäften), werden diese zu Rechnungslegungszwecken ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Die nachfolgenden Tabellen stellen die beizulegenden Zeitwerte sowie Nominalwerte der derivativen Finanzinstrumente dar. Der Nominalbetrag ist brutto erfasst, stellt den Wert des dem Derivat zugrundeliegenden Vermögenswerts, Referenzsatzes oder Index dar und ist die Basis für die Messung der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Derivate. Die Nominalwerte geben das Volumen der am Jahresende ausstehenden Transaktionen an und lassen weder auf Markt- noch auf Kreditrisiko schließen.

Nominal- und Marktwerte offener derivativer Finanzinstrumente

In EUR Mio

 

 

 

 

 

 

 

2024

2023

 

Nominale

Beizulegender
Zeitwert
Vermögens­werte

Beizulegender
Zeitwert
Verbind­lichkeiten

Nominale

Beizulegender
Zeitwert
Vermögens­werte

Beizulegender
Zeitwert
Verbind­lichkeiten

Rohstoffpreisrisiko

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Öl inkl. Öl-Produkte

1.609

21

–1

1.120

27

–8

Gas

15

–1

31

Strom

393

16

–48

411

13

–59

Rohstoffabsicherungen (in einer Sicherungsbeziehung designiert)1

2.017

38

–50

1.562

39

–67

 

 

 

 

 

 

 

Öl inkl. Öl-Produkte

11.232

2

–24

10.614

2

–40

Gas

17.450

133

–231

16.104

714

–386

Strom

1.058

86

–68

262

47

–29

Sonstige2

176

44

–7

190

98

–3

Rohstoffabsicherungen

29.915

265

–330

27.171

861

–458

 

 

 

 

 

 

 

Fremdwährungsrisiko

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

USD

180

0

–10

159

3

–0

SEK

138

1

–1

123

7

Fremdwährungsabsicherungen (in einer Sicherungsbeziehung designiert)1

317

1

–11

282

10

–0

 

 

 

 

 

 

 

USD

1.471

1

–10

702

5

–11

NOK

800

2

–3

817

23

–0

SEK

14

0

35

0

–0

Sonstige

80

0

–0

153

1

–0

Fremdwährungsabsicherungen

2.366

3

–13

1.707

29

–11

 

 

 

 

 

 

 

Zinsrisiko

 

 

 

 

 

 

Zinsabsicherungen (in einer Sicherungsbeziehung designiert)1

100

3

1

Inklusive dem in einer Sicherungsbeziehung designierten, ineffektiven Teil der Sicherungsgeschäfte

2

Enthält Derivate für europäische Emissionszertifikate

Die in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals dargestellte Hedging-Rücklage bezieht sich auf folgende Absicherungsinstrumente:

Cashflow hedging – Auswirkung von Hedge Accounting

In EUR Mio

 

 

 

 

 

 

 

 

Plan­beschaffung

Plan­umsätze

Fremdwährungs­absicherung, Verkaufspreis für Veräußerungen

Fremdwährungs­absicherungen

Zinsab­sicherungen

Gesamt

Davon
Absicherungs­kosten Hedge Rücklage

 

Rohstoff-Preisrisiko

Fremdwährungsrisiko

Zinsrisiko

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2024

Cashflow-Hedge-Rücklage zum 1. Jänner (netto nach Steuern)

–21

9

7

2

–2

Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+)/Verluste (–)

–26

–15

–21

–17

0

–79

–7

Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung

44

14

21

–2

–3

74

7

Umgliederung in die Bilanz

–3

–3

Steuereffekte

–4

0

5

1

2

Cashflow-Hedge-Rücklage zum 31. Dezember (netto nach Steuern)

–9

8

–7

–8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

Cashflow-Hedge-Rücklage zum 1. Jänner (netto nach Steuern)

245

8

3

7

264

Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+)/Verluste (–)

–326

–24

5

–2

–347

Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung

–62

24

1

–4

–40

Umgliederung in die Bilanz

42

42

Steuereffekte

80

–0

–1

1

80

Cashflow-Hedge-Rücklage zum 31. Dezember (netto nach Steuern)

–21

9

7

2

–2

Rücklage unrealisierter Gewinne (+)/Verluste (–) aus der Absicherung einer Nettoinvestition1

In EUR Mio

 

 

 

Fremdwährungsrisiko

 

2024

2023

Rücklage zum 1. Jänner (netto nach Steuern)

–9

–13

Bewertung der USD Darlehen

–5

6

Steuereffekte

1

–1

Rücklage zum 31. Dezember (netto nach Steuern)

–13

–9

1

Enthalten in Währungsumrechnungsdifferenzen innerhalb des sonstigen Ergebnisses

Zum 31. Dezember 2024 und 31. Dezember 2023 hielt der Konzern folgende Positionen, die in einer Fair Value Sicherungsbeziehung designiert wurden:

Auswirkung von Fair Value Hedge Accounting auf die Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz

In EUR Mio

 

 

 

 

Grundgeschäft

Buchwert der Verbindlichkeit

Kumulative Fair-Value- Hedge-Bewertung, die im Buchwert des Grundgeschäfts enthalten ist

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste effektive Perioden­gewinne (+)/verluste (–)

Bilanzposition

 

 

 

 

 

 

2024

Nicht-finanzielle Verbindlichkeit

40

–7

1

Sonstige Verbindlichkeiten

 

 

 

 

 

 

2023

Nicht-finanzielle Verbindlichkeit

28

–8

1

Sonstige Verbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2024 und 31. Dezember 2023 hielt der Konzern folgende Cashflow- und Fair Value Hedges sowie Absicherungen einer Nettoinvestition. Die folgende Tabelle zeigt das Fälligkeitsprofil der Nominalwerte der Absicherungsinstrumente:

Auswirkung von Hedge Accounting auf die Bilanz

In EUR Mio

 

 

 

 

 

 

 

 

Plan­beschaffung

Plan­umsätze

Ausgewiesene Verbind­lichkeit

Absicherung von Netto­investitionen

Fremd­währungsab­sicherungen

Zinsab­sicherungen

 

 

Rohstoff Preisrisiko

Fremdwährungs­risiko

Zinsrisiko

Gesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2024

Nominalwert

1.976

41

68

317

2.403

Bis zum einem Jahr

1.427

41

29

317

1.814

Länger als ein Jahr

549

39

588

Beizulegender Zeitwert – Vermögenswerte

37

 

0

n.a.

1

39

Beizulegender Zeitwert – Verbindlichkeiten

49

 

1

n.a.

11

60

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

Nominalwert

1.447

85

29

109

282

100

2.052

Bis zum einem Jahr

1.251

85

29

44

282

100

1.792

Länger als ein Jahr

196

64

260

Beizulegender Zeitwert – Vermögenswerte

39

 

n.a.

10

3

52

Beizulegender Zeitwert – Verbindlichkeiten

66

 

1

n.a.

0

67

Die in der vorgehenden Tabelle dargestellten aktiven und passiven beizulegenden Zeitwerte sind in den Posten „Sonstige finanzielle Vermögenswerte“ und „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ in der OMV Konzernbilanz ausgewiesen.

Rohstoffpreisrisiko

Europäische Emissionszertifikate

Alle Geschäftsbereiche des OMV Konzerns sind Preisschwankungen für Treibhausgasemissionen (GHG-Emissionen) im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (ETS) ausgesetzt. Käufe von europäischen Emissionszertifikaten werden immer fristgerecht durchgeführt, und es ist die höchste Priorität von OMV, alle gesetzlichen Verpflichtungen aus dem ETS zu erfüllen. OMV überwacht Preisrisiken aus Emissionsrechten und steuert diese durch bilateral auf dem Sekundärmarkt gehandelte derivative Instrumente (Forwards – sogenannte Over-the-Counter- oder OTC-Geschäfte).

Strompreise

Die OMV Geschäftsbereiche sind Strompreisschwankungen ausgesetzt und überwachen daher die damit verbundenen Preisrisiken engmaschig. Die OMV Geschäftsbereiche sichern Teile ihrer erwarteten Stromzukäufe mittels derivativer Instrumente und langfristiger Stromliefer- und Strombezugsverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) ab, um die Auswirkungen von potenziell extremen Marktpreisbewegungen zu reduzieren.

Chemicals

Für die petrochemische Produktion werden Teile der geplanten Cracker Rohstoff-Beschaffung sowie Produktverkäufe mittels Swaps auf raffinierte Erdölerzeugnisse abgesichert. Für diese Derivate wird Cashflow-Hedge Accounting angewandt, mit Ausnahme von Derivaten zur Begrenzung von Preisrisiken von Vorräten, die zum unmittelbaren Verbrauch zur Verfügung stehen. Derivatkontrakte, die nicht als Cashflow Hedges designiert werden, werden zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet.

Borealis sichert seine prognostizierten Stromeinkäufe mit Stromswaps ab. Für diese Derivate wird Cashflow-Hedge Accounting angewandt.

Fuels & Feedstock

Fuels & Feedstock ist Marktpreisrisiken ausgesetzt, die aus Handels- und Nicht-Handelsaktivitäten entstehen. Dazu gehören Produktions-, Raffinerie- sowie Verkaufsaktivitäten in Bezug auf Öl, Ölprodukte, ebenso wie begrenzte Aktivitäten im Eigenhandel mit dem Ziel, für Öl- und Ölprodukte einen Marktzugang zu schaffen.

In Fuels & Feedstock werden Derivate sowohl für die Ergebnisabsicherung selektiver Produktverkäufe als auch zur Reduktion des Preisrisikos aus den volatilen Vorratsbeständen verwendet. Eingesetzt werden Rohöl- und Produktswaps, welche die Raffineriemarge (Crack-Spread), die Preisdifferenz zwischen Rohöl und den erzeugten Bulk-Produkten, absichern sollen.

Darüber hinaus werden börsengehandelte Öl-Futures wie auch OTC-Kontrakte (Contracts for Difference und Swaps) zur Absicherung von kurzfristigen Einkaufs- wie Verkaufspreisrisiken eingesetzt.

Energy

Operatives Rohstoffpreisrisikomanagement in Energy umfasst die Absicherung der Marktpreisrisiken aus Nichthandels- und Handelsaktivitäten des Gasverkaufs (Absicherung des Preisrisikos bei Bestandsschwankungen und den unterschiedlichen Einkaufs- und Verkaufsbedingungen) sowie begrenzte Eigenhandelspositionen zum Zwecke der Schaffung eines Marktzugangs innerhalb der Gasmärkte.

Diese derivativen Finanzinstrumente wurden nicht als Sicherungsgeschäfte bilanziert.

Hedge Accounting von Rohstoffabsicherungen in Chemicals und Fuels & Feedstock

In den Geschäftsbereichen Chemicals und Fuels & Feedstock ist OMV insbesondere schwankenden Raffineriemargen und Bestandsrisiken ausgesetzt. Um diese Risiken zu reduzieren, werden entsprechende Rohstoffabsicherungskontrakte getätigt, für die Hedge Accounting angewendet werden kann.

Wenn Hedge-Accounting angewendet wird, wird für die Absicherung erwarteter Beschaffungen und für die Absicherung ausgewiesener Verbindlichkeiten die erfasste Ineffektivität im Posten „Zukäufe (inklusive Bestandsveränderungen)“ in der OMV Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die erfasste Ineffektivität und die Umgliederung aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung von Planumsätzen, bei denen die Risikokomponente eines nicht-finanziellen Postens als Grundgeschäft in einer Sicherungsbeziehung designiert wurde, sind im Posten „Umsatzerlöse“ in der OMV Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Im Geschäftsbereich Chemicals wird Cashflow-Hedge-Accounting für erwartete Zukäufe von Strom und Erdgas angewendet, zusätzlich zu Sicherungsgeschäften der Planbeschaffung und Planumsätze von Cracker-Produkten die in einer Cashflow-Hedge-Beziehung designiert sind.

Im Geschäftsbereich Fuels & Feedstock wird Bestands-Hedging dazu eingesetzt, das Marktpreisrisiko zu verringern, sobald die tatsächlichen bepreisten Bestände von den Zielwerten abweichen. Die geplanten Verkäufe von Ölprodukten und Zukäufe von Rohöl sowie Ölprodukten stellen in solchen Fällen das abgesicherte Grundgeschäft dar. Im Allgemeinen stellt Rohöl die wesentlichste Risikokomponente der Bestandspreise dar, allerdings werden in vereinzelten Fällen auch Ölprodukte für die Absicherung von Beständen eingesetzt. In solchen Fällen werden Platts/Argus Produktnotierungen als Risikokomponente definiert. Die Sicherungsbeziehungen werden mit einer Absicherungsquote von 1:1 aufgebaut, wobei die zugrundeliegenden Rohstoff-Derivate den abgesicherten Risiken entsprechen. Ineffektivität von Sicherungsgeschäften kann im Falle von unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen Absicherungsinstrument und Lieferung vom Grundgeschäft entstehen. Zum 31. Dezember 2024 bestand keine aktive Sicherungsbeziehung für Bestands-Hedging.

Im Falle der Absicherung der Raffineriemargen können Rohöl und daraus gewonnene Erzeugnisse allgemein separat behandelt werden, um zukünftige Margen abzusichern. Die Mandate sind im Rahmen des Jahresplans für Hedging-Aktivitäten dokumentiert und freigegeben. Zum 31. Dezember 2024 bestand keine aktive Sicherungsbeziehung für Raffineriemargenabsicherungen.

Darüber hinaus wurden sowohl im Jahr 2024 als auch 2023 physische Produkttauschgeschäfte für Ölprodukte zwischen dem OMV Konzern und der nationalen Bevorratungsgesellschaft in Deutschland abgeschlossen. Um das Risiko von Marktpreisschwankungen zwischen Entnahme und Rückgabe von Produkten zu reduzieren, wurden derivative Swap-Geschäfte (Sell Fix, Buy Floating zum Zeitpunkt der Entnahme und Buy Fix, Sell Floating zum Zeitpunkt der Rückgabe) abgeschlossen und in einer Fair Value Hedge Sicherungsbeziehung (Absicherung einer ausgewiesenen Verbindlichkeit) designiert.

Risikomanagement im Fremdwährungsbereich

OMV ist in einer Vielzahl von Ländern und unterschiedlichen Währungsräumen tätig. Daher müssen branchenspezifische Transaktions- und entsprechende Umrechnungsrisiken genau analysiert werden. Die größte Risikoposition stellt der USD dar, und zwar aufgrund der jeweiligen Veränderung des USD im Verhältnis zum EUR sowie zu anderen Hauptwährungen des OMV Konzerns (RON, NOK, NZD und SEK). Veränderungen dieser Währungen im Verhältnis zum EUR spielen auch eine wichtige Rolle in der Risikobetrachtung. Andere Währungen haben nur geringen Einfluss auf den Cashflow und das operative Ergebnis. Das Transaktionsrisiko der Fremdwährungszahlungsströme wird laufend beobachtet. Mindestens halbjährlich wird die Long- und Short-Nettoposition des Konzerns und deren Sensitivität für den Konzern berechnet. Diese Analyse stellt die Basis für das Risikomanagement des Transaktionsrisikos bei Währungen dar. Als Produzent von hauptsächlich in USD gehandelten Rohstoffen weist der OMV Konzern eine wirtschaftliche USD-Long-Position auf.

FX Optionen, Forwards und Swaps können hauptsächlich zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken von offenen Forderungen oder Verbindlichkeiten verwendet werden. Der beizulegende Zeitwert dieser Instrumente entwickelt sich bei einer Veränderung der zugrundeliegenden Wechselkurse genau gegenläufig zur Veränderung der Forderung oder Verbindlichkeit. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, kann der Konzern Hedge Accounting nach IFRS 9 anwenden, um kompensatorische Effekte aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments mit dem zugrundeliegenden Grundgeschäft gleichzeitig in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Bestimmte Sicherungsgeschäfte für geplante Fremdwährungspositionen sind als Cashflow-Hedges designiert und werden zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet.

Das Umrechnungsrisiko auf Konzernebene wird ebenfalls laufend beobachtet und die daraus resultierende Risikoposition bewertet. Als Umrechnungsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung von Tochtergesellschaften, assoziierten Unternehmen und Joint Ventures entsteht, die in einer anderen funktionalen Währung als dem EUR bilanzieren. Die größten Risikopositionen stellen dabei Veränderungen auf RON, USD, NOK und SEK lautende Nettovermögenswerte im Verhältnis zum EUR dar.

Währungsumrechnungsdifferenzen aus diesen Nettoinvestitionen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Borealis hat einen Teil seiner Investitionen in ein Gemeinschaftsunternehmen mit USD als funktionaler Währung mittels externer USD-Kredite abgesichert, die als Sicherungsgeschäfte für die Nettoinvestitionen des Konzerns in einen ausländischen Betrieb designiert sind. Das abgesicherte Risiko in einem Sicherungsgeschäft zur Absicherung einer Nettoinvestition ist das Risiko einer Abwertung des USD gegenüber dem EUR, was zu einer Verringerung des Buchwerts der Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen in USD führt. Der EUR/USD-Effekt auf die Bewertung der Kredite wird im sonstigen Ergebnis erfasst.

Um die Wirksamkeit des Sicherungsgeschäftes zu beurteilen, legt der Konzern die wirtschaftliche Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft fest, indem die Buchwertänderungen des Kredits, die auf eine Änderung des Kassakurses zurückzuführen sind, mit den Änderungen des Buchwerts der Nettoinvestition in einen ausländischen Betrieb auf Grund von Kassakursschwankungen verglichen werden (Dollar-Offset-Methode). Die Konzernstrategie sieht vor, Absicherungen der Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe maximal in Höhe des Kreditbetrages abzuschließen.

Zwischen dem Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument besteht ein wirtschaftlicher Zusammenhang, da die Nettoinvestition ein Umrechnungsrisiko birgt, das dem Fremdwährungsrisiko aus dem USD-Kredit gleichgesetzt ist. Der Konzern hat eine Sicherungsquote von 1:1 festgelegt, da das dem Sicherungsinstrument zugrundeliegende Risiko dem abgesicherten Risiko entspricht.

Zinsmanagement

Das OMV Schuldenportfolio ist zum 31. Dezember 2024 nur in begrenztem Ausmaß Zinsveränderungen ausgesetzt, da beinahe alle Verbindlichkeiten festverzinslich sind. Zukünftige Finanzierungsaktivitäten werden den dann vorherrschenden Marktbedingungen ausgesetzt sein und können potenziell zu höheren Zinsaufwendungen führen.

Um das Zinsrisiko in ausgewogener Form zu steuern, wird das Profil der Verbindlichkeiten von OMV hinsichtlich fixer und variabler Verzinsung, Währungen und Fristigkeiten analysiert. Es werden entsprechende Kennzahlen für die verschiedenen Kategorien festgelegt und bei Abweichungen über definierte Bandbreiten mittels derivativer Instrumente optimiert.

Festverzinsliche Kredite können mittels Zinsswaps in variable Kredite oder umgekehrt konvertiert werden.

Die erfasste Ineffektivität der Sicherungsgeschäfte und die Umgliederung aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung von Zinsswaps werden im Posten „Zinsaufwendungen“ in der OMV Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Sensitivitätsanalyse

Für die offenen Absicherungskontrakte wird der Effekt einer Marktpreisschwankung (+/–10%) auf deren beizulegenden Zeitwert mittels Sensitivitätsanalyse gemessen. Die Sensitivität der Gesamtergebnisse des OMV Konzerns weicht von der nachfolgend dargestellten Sensitivität ab, da die abgeschlossenen Verträge zur Absicherung von operativen Positionen verwendet werden.

Die Auswirkung von Marktpreisschwankungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung oder auf das sonstige Ergebnis ist von der Art des eingesetzten Derivats und der Anwendung von Hedge Accounting abhängig. Die Marktpreissensitivität für Derivate, für die Cashflow-Hedge Accounting angewendet wird, ist in der Tabelle als Sensitivität des sonstigen Ergebnisses dargestellt. Marktpreissensitivitäten für alle weiteren offenen Derivate werden in der Sensitivität des Ergebnisses vor Steuern gezeigt.

Sensitivitätsanalyse der offenen Rohstoff Derivate auf das Ergebnis vor Steuern

In EUR Mio

 

 

 

 

 

2024

2023

 

Marktpreis
+10%

Marktpreis
–10%

Marktpreis
+10%

Marktpreis
–10%

Öl inkl. Öl Produkte

–22

22

–4

4

Öl inkl. Öl Produkte – designiert in einer Sicherungsbeziehung1

4

–4

3

–3

Gas

–58

58

–34

34

Strom

–9

9

2

–2

Sonstige2

21

–21

28

–28

Gesamt

–64

64

–4

4

1

Beinhaltet Sicherungsinstrumente, die in einer Fair Value Hedge Beziehung im Zusammenhang mit Produkttauschgeschäften mit der nationalen Bevorratungsgesellschaft in Deutschland stehen. Für weitere Einzelheiten siehe Kapitel „Hedge Accounting in Chemicals und Fuels & Feedstock“.

2

Enthält Derivate für europäische Emissionszertifikate

Sensitivitätsanalyse der offenen Rohstoff Derivate auf das sonstige Ergebnis vor Steuern

In EUR Mio

 

 

 

 

 

2024

2023

 

Marktpreis
+10%

Marktpreis
–10%

Marktpreis
+10%

Marktpreis
–10%

Öl inkl. Öl Produkte

–16

16

–34

34

Gas

1

–1

2

–2

Strom

29

–29

31

–31

Rohstoffabsicherungen
(designiert in einer Sicherungsbeziehung)

14

–14

–1

1

Für Finanzinstrumente wird eine Sensitivitätsanalyse in Bezug auf Änderungen der für den Konzern wesentlichen Wechselkurse durchgeführt. Auf Konzernebene beinhaltet die EUR–RON-Sensitivität nicht nur die RON-Nettoposition gegenüber EUR, sondern auch die RON-Nettoposition gegenüber USD, da das USD–RON Risiko in eine EUR–RON- sowie eine EUR–USD-Position aufgeteilt werden kann. Gleiches gilt für die EUR–NOK-, EUR–SEK- sowie EUR–NZD-Position.

Sensitivitätsanalyse der Finanzinstrumente auf das Ergebnis vor Steuern1

In EUR Mio

 

 

 

 

 

2024

2023

 

EUR
Aufwertung
um 10%

EUR
Abwertung
um 10%

EUR
Aufwertung
um 10%

EUR
Abwertung
um 10%

EUR–RON

–18

18

–12

12

EUR–USD

–6

6

–23

23

EUR–NZD

–34

34

–17

17

EUR–NOK

5

–5

7

–7

EUR–SEK

–2

2

–4

4

1

Bezieht sich nur auf Finanzinstrumente und entspricht nicht der vom Konzern berechneten Gesamt-Währungssensitivität auf das operative Ergebnis.

Sensitivitätsanalyse der Finanzinstrumente auf das sonstige Ergebnis vor Steuern1

In EUR Mio

 

 

 

 

 

2024

2023

 

EUR
Aufwertung
um 10%

EUR
Abwertung
um 10%

EUR
Aufwertung
um 10%

EUR
Abwertung
um 10%

EUR–USD

25

–25

28

–28

EUR–SEK

–14

14

–12

12

1

Inklusive der Sensitivität für die Absicherung einer Nettoinvestition

OMV analysiert regelmäßig die Auswirkungen von Zinsänderungen auf das Zinsergebnis aus variabel verzinsten Geldanlagen und -aufnahmen. Derzeit werden Effekte aus dem Zinsänderungsrisiko nicht als substanzielles Risiko eingestuft.

Kreditrisikomanagement

Das Kreditrisiko der Hauptkontrahenten wird auf Konzernebene und Geschäftsbereichsebene bewertet und mittels definierter Limits für Banken, Geschäftspartner und Sicherheitengeber überwacht. Für alle Geschäftspartner, Banken und Sicherheitengeber werden, basierend auf einer Risikobewertung, Limithöhe, interne Risikoklasse und Limitlaufzeit vergeben. Die Bonitätseinschätzung wird zumindest jährlich oder ad hoc überprüft. Diese Vorgehensweise ist auf OMV Konzernebene in einer Konzernrichtlinie festgelegt, in der konzernweite Mindestanforderungen definiert und vorgegeben werden. Derivative Finanzinstrumente werden zum überwiegenden Teil mit Vertragspartnern mit „Investment Grade Rating“ abgeschlossen. OMV verwendet zur Reduktion von Kreditrisiken gewerbliche Versicherungen für Teile der Forderungen in einigen Geschäftsbereichen. Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit, die sich aus der aktuellen geopolitischen Situation ergibt, wird besonderes Augenmerk auf Frühwarnsignale, wie zum Beispiel Änderungen im Zahlungsverhalten, gelegt.

Als Kreditrisiko bezeichnet man das Risiko, dass die Kontrahenten des OMV Konzerns ihren Verpflichtungen aus einem Finanzinstrument oder Kundenvertrag nicht nachkommen, was zu einem finanziellen Verlust führen würde.

Ein Kreditrisiko besteht in Bezug auf die von Borealis ausgestellten Finanzgarantien an Bayport Polymers LLC und Borouge 4 LLC, die beide nach der Equity-Methode bilanziert werden. Der garantierte Höchstbetrag für Borealis belief sich auf EUR 1.735 Mio zuzüglich Zinsen (2023: EUR 1.234 Mio zuzüglich Zinsen). Details zu den von der Borealis AG gewährten Garantien werden im Folgenden näher beschrieben.

Die Borealis AG gewährte eine Garantie für die Finanzierung der Borouge 4 LLC gemäß Vereinbarung mit der italienischen Exportkreditagentur (Italian Export Credit Agency agreement). Die Gesamtgarantie beläuft sich auf EUR 1.228 Mio zuzüglich Zinsen (2023: EUR 1.155 Mio zuzüglich Zinsen). Aufgrund der von Borouge 4 LLC in Anspruch genommenen Finanzierung belief sich der garantierte Betrag zum 31. Dezember 2024 auf EUR 1.009 Mio zuzüglich Zinsen (2023: EUR 536 Mio zuzüglich Zinsen).

Die an Bayport Polymers LLC gewährte Garantie in Höhe von EUR 626 Mio zuzüglich Zinsen (2023: EUR 588 Mio zuzüglich Zinsen) endet frühestens mit Zahlung und/oder Beendigung der Verpflichtung im Jahr 2027 bzw. 2032 und kann jederzeit in Anspruch genommen werden.

Darüber hinaus wurde im Jahr 2023 von Borealis eine Garantie für eine revolvierende Kreditfazilität (Revolving Credit Facility, RCF) gewährt, die von Bayport Polymers LLC als Liquiditätsinstrument für die Ausübung ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit genutzt wird. Diese wurde zum Jahresende in Höhe von EUR 82 Mio zuzüglich Zinsen (2023: EUR 90 Mio zuzüglich Zinsen) in Anspruch genommen. Der garantierte Höchstbetrag der Kreditfazilität beträgt zum 31. Dezember 2024 EUR 96 Mio zuzüglich Zinsen (2023: EUR 90 Mio zuzüglich Zinsen).

Des Weiteren bleibt eine Garantie der Muttergesellschaft für das Leasing von Eisenbahnwaggons durch Bayport Polymers LLC mit einem maximalen Risiko von EUR 19 Mio (2023: EUR 20 Mio) weiterhin in Kraft.

Im Allgemeinen wird eine Zahlung im Rahmen der Garantievereinbarung durch die Nichterfüllung der von der Garantie abgedeckten Verpflichtung durch die garantierte Partei ausgelöst. Daher wurde eine finanzielle Verbindlichkeit erfasst, die anfangs zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurde.

Maximales Kreditrisiko1

in EUR Mio

 

 

 

2024

2023

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2.842

3.455

Beteiligungen

135

85

Anleihen

91

285

Derivate

307

942

Ausleihungen

1.286

910

Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte

1.370

1.612

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

6.182

6.920

Finanzgarantieverträge2

1.735

1.234

Summe maximales Kreditrisiko

13.950

15.442

1

Exklusive Positionen, die auf „zu Veräußerungszwecken gehalten“ umgegliedert wurden

2

Maximales Kreditrisiko von Finanzgarantieverträgen aufgrund der Inanspruchnahme von Finanzierungsfazilitäten zum 31. Dezember 2024 exklusive Zinsabgrenzungen.

IFRS
International Financial Reporting Standards
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse ausgenommen Mineralölsteuer

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