Fuels & Feedstock

Der OMV Geschäftsbereich Fuels & Feedstock raffiniert und vermarktet Kraftstoffe. Er betreibt drei Binnenraffinerien in Europa, hält eine starke Marktposition in den Gebieten, in denen sich diese Raffinerien befinden, und bedient ein robustes Marken-Retail-Netz sowie gewerbliche Kund:innen. Im Mittleren Osten hält der Bereich einen 15%igen Anteil an ADNOC Refining und ADNOC Global Trading.

Auf einen Blick

 

 

2024

2023

CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten1

in EUR Mio

927

1.651

–44%

davon ADNOC Refining & Trading

in EUR Mio

78

314

–75%

Sondereffekte

in EUR Mio

– 98

146

n.m.

CCS Effekte: Lagerhaltungsgewinne (+)/-verluste (–)1

in EUR Mio

–119

–126

5%

Operatives Ergebnis

in EUR Mio

709

1.671

–58%

Investitionen2

in EUR Mio

980

984

–0%

 

 

 

 

 

OMV Raffinerie-Referenzmarge Europa3

in USD/bbl

7,15

11,70

–39%

Raffinerie-Auslastungsgrad Europa

 

87%

85%

2

Kraftstoff- und sonstige Verkaufsmengen Europa

in Mio t

16,21

16,29

–0%

davon Retail-Verkaufsmengen

in Mio t

5,54

5,62

–1%

1

Bereinigt um Sondereffekte und CCS Effekte; weitere Informationen dazu in Anhangangabe 6 – Segmentberichterstattung – des Konzernanhangs

2

Investitionen beinhalten Akquisitionen.

3

Die tatsächlich von der OMV realisierten Raffineriemargen können aufgrund von Faktoren wie einer anderen Rohölzusammensetzung, Produktausbeute und anderen Betriebsbedingungen von der OMV Raffinerie-Referenzmarge abweichen.

Finanzielle Performance

Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten sank deutlich auf EUR 927 Mio (2023: EUR 1.651 Mio). Ursächlich dafür waren vor allem die niedrigeren Raffinerie-Referenzmargen, ein geringeres Ergebnis von ADNOC Refining sowie der rückläufige Beitrag des Retail- und Commercial-Geschäfts. Dies wurde teilweise durch niedrigere Energiekosten sowie einen verbesserten Auslastungsgrad der Raffinerien ausgeglichen, da das Jahr 2023 von den Generalüberholungen der Raffinerien Petrobrazi und Schwechat betroffen war.

Die OMV Raffinerie-Referenzmarge Europa ging gegenüber dem außergewöhnlich hohen Niveau im Jahr 2023 von USD 11,7/bbl auf USD 7,1/bbl zurück, was durch niedrigere Benzin- und Mitteldestillatmargen bedingt war. Der Auslastungsgrad der europäischen Raffinerien stieg 2024 um 2% auf 87% an (2023: 85%), da das Vorjahr durch die Generalüberholungen der Raffinerien Petrobrazi und Schwechat beeinflusst war. Der Auslastungsgrad im Jahr 2024 wurde durch einen Ausfall der Rohöldestillationsanlage in der Raffinerie Burghausen in Q3/24 beeinträchtigt. Die Kraftstoff- und sonstigen Verkaufsmengen in Europa waren mit 16,2 Mio t auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Das Retail-Geschäft lieferte hauptsächlich aufgrund rückläufiger Kraftstoffmargen einen geringeren Ergebnisbeitrag, da der Wegfall der Preisobergrenzen die starken Margen der Vorjahresperiode unterstützt hatte. Darüber hinaus wirkten sich höhere Fixkosten und der fehlende Beitrag der veräußerten slowenischen und deutschen Tankstellen negativ auf das Ergebnis aus, was teilweise durch den besseren Beitrag des Non-Fuel-Geschäfts kompensiert wurde. Das Ergebnis des Commercial-Geschäfts sank aufgrund niedrigerer Margen, infolge höherer Kosten und des Importpreisdrucks, sowie durch geringere Volumina infolge einer rückläufigen Nachfrage nach Mitteldestillaten, was jedoch teilweise durch einen höheren Beitrag des Luftfahrtgeschäfts ausgeglichen wurde.

Der Beitrag von ADNOC Refining & ADNOC Global Trading, ausgewiesen als der OMV Anteil am CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten der at-equity konsolidierten Unternehmen, ging 2024 deutlich zurück auf EUR 78 Mio (2023: EUR 314 Mio). Dies war hauptsächlich bedingt durch ein schwächeres Marktumfeld für ADNOC Refining sowie einen geringeren Auslastungsgrad der Raffinerie infolge der Generalüberholung der RFCC-Anlage. Zusätzlich wurde das Ergebnis des Vorjahres durch die teilweise Reduzierung einer Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen begünstigt.

Die Netto-Sondereffekte betrugen EUR –98 Mio (2023: EUR 146 Mio) und ergaben sich hauptsächlich durch Verluste aus Rohstoffderivaten. Die Netto-Sondereffekte im Jahr 2023 standen im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Veräußerung des OMV Tankstellen- und Großkundengeschäfts in Slowenien. Als Folge eines Rückgangs der Rohölpreise wurden 2024 CCS Effekte von EUR –119 Mio erfasst (2023: EUR –126 Mio). Das Operative Ergebnis im Bereich Fuels & Feedstock sank deutlich auf EUR 709 Mio (2023: EUR 1.671 Mio).

Die Investitionen in Fuels & Feedstock beliefen sich auf EUR 980 Mio (2023: EUR 984 Mio). Die Investitionen waren im Jahr 2023 aufgrund von höheren Investitionen in die Co-Processing-Anlage in Schwechat und Generalüberholungen in den Raffinerien Schwechat und Petrobrazi geringfügig höher, ungeachtet des Erwerbs von Tankstellen in Österreich für den gewerblichen Straßentransport in Q3/24. Die organischen Investitionen umfassten neben den gewöhnlichen laufenden Geschäftsinvestitionen im Wesentlichen Investitionen in die Aromaten-Anlage und die SAF/HVO-Anlage, einschließlich Elektrolyseure, in Petrobrazi, sowie Investitionen in das Ladenetz für Elektrofahrzeuge.

ADNOC
Abu Dhabi National Oil Company
HVO
Hydrotreated vegetable oil; hydriertes Pflanzenöl
RFCC
Residual Fluid Catalytic Cracking; Technologie zur Umwandlung von schweren Einsatzstoffen in leichte Produkte
SAF
Sustainable Aviation Fuel; nachhaltiger Flugkraftstoff
Sondereffekte
Sondereffekte sind Aufwendungen und Erträge, die separat offengelegt werden, da sie nicht der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind. Diese Effekte werden separat ausgewiesen, um es Investor:innen zu ermöglichen, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des OMV Konzerns besser zu verstehen und zu beurteilen.
bbl
Barrel (Fass zu ca. 159 Litern)

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