Ziel von OMV ist die Transformation zu einem integrierten Unternehmen für nachhaltige Chemikalien, Kraftstoffe und Energie. Ein wesentlicher Bestandteil der OMV-Strategie ist das Ziel, bis 2050 ein Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen zu werden. Im Bewusstsein um seine Verantwortung als zuverlässiger Lieferant wird das Unternehmen Investitionen in neue Geschäftsfelder sorgfältig abwägen und gleichzeitig das traditionelle Geschäft optimieren. Bis 2030 rechnet OMV mit der Steigerung seines operativen Cashflows auf mindestens EUR 7,5 Mrd, der Realisierung eines ROACE von mindestens 12% und einem Wachstum der Ausschüttungen an seine Aktionär:innen.Die Finanzziele für 2030 beruhen auf folgenden nominalen Marktannahmen: Brent-Rohölpreis von USD 80/bbl, THE-(„Trading Hub Europe“-)Gaspreis von EUR 25/MWh, Raffinerie-Referenzmarge Europa von USD 6,0/bbl, Ethylen/Propylen-Referenzmarge Europa von EUR 520/t, Polyethylen/Polypropylen-Referenzmarge Europa von EUR 480/t. Der Purpose von OMV „Re-inventing essentials for sustainable living“ ist unser konzernweites Leitbild.
Strategische Eckpfeiler
OMV will sich zu einem integrierten Unternehmen für nachhaltige Chemikalien, Kraftstoffe und Energie entwickeln und bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen.
Im Hinblick auf die Energiewende konzentriert sich OMV auf die Führung eines integrierten Unternehmens mit drei starken Säulen: Chemicals, Fuels & Feedstock und Energy. Diese Geschäftsbereiche sollen mittel- bis langfristig Renditen von mindestens 12% erzielen. Innerhalb dieser Säulen wird ein starkes Fundament im traditionellen Geschäft beibehalten. Gleichzeitig werden Wachstumschancen in nachhaltigen Sektoren aktiv verfolgt. Die starken Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit von OMV unterstützen das Wachstum und die Transformation. Das Unternehmen wird Investitionen in neue Geschäftsfelder sorgfältig abwägen und gleichzeitig das traditionelle Geschäft optimieren. Vorrangiges Ziel ist es, auf sich ändernde Marktdynamiken zu reagieren und sich an den Erwartungen der Kund:innen auszurichten. Mit diesem Ansatz wird der Notwendigkeit wirtschaftlicher Nachhaltigkeit bei den Projekten sowie der Verantwortung des Unternehmens als zuverlässiger Energielieferant Rechnung getragen.
OMV veröffentlichte seine Strategie 2030 im März 2022 und veranstaltete im Juni 2024 einen Kapitalmarkttag, um ein Update zu präsentieren.
Am 3. März 2025 haben OMV und ADNOC eine verbindliche Vereinbarung über die Zusammenlegung ihrer Anteile an Borealis und Borouge in einem neuen Unternehmen, Borouge Group International, unterzeichnet. Nach Abschluss wird OMV einen Anteil von 46,9% am neuen Unternehmen, Borouge Group International, halten – zu gleichen Anteilen und mit gemeinsamer Beherrschung mit ADNOC. ADNOC und OMV haben außerdem vereinbart, dass Borouge Group International nach Abschluss der Zusammenlegung Nova Chemicals für einen Unternehmenswert von 13,4 Milliarden USD erwerben wird. Nova Chemicals ist ein in Nordamerika ansässiger Polyolefin-Produzent und führend bei hochwertigen Verpackungslösungen und proprietären Technologien. Durch die Übernahme von Nova Chemicals wird Borouge Group International die Präsenz auf dem amerikanischen Kontinent weiter stärken und die Position bei kostengünstigen Rohstoffen ausbauen. Borouge Group International wird hervorragend positioniert sein, um Wert zu schaffen und über den gesamten Zyklus hinweg überdurchschnittliche Aktionärsrenditen zu erzielen – gestützt durch Synergieeffekte und eine starke Pipeline an Wachstumsprojekten. Diese wesentlichen Transaktionen stellen einen entscheidenden Schritt zur Umsetzung der OMV-Strategie 2030 dar. Mehr dazu in der Anhangangabe 37 – Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.
Strategische Säulen
- Stärkung, Erweiterung und Diversifizierung des Chemikalienportfolios
- Aufbau einer führenden Position bei erneuerbaren und kreislauffähigen Lösungen
- Einnahme einer führenden europäischen Position bei der Herstellung von erneuerbaren Kraftstoffen
- Fokus auf Erdgas und CO2-arme Lösungen
Um bis 2050 ein Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen zu werden (Scope 1, 2 und 3), hat OMV auch mittel- und langfristige Zwischenziele für 2030 und 2040 sowie klar definierte Maßnahmen zur Erreichung der 2030er-Ziele festgelegt. OMV hat sich verpflichtet, seine absoluten Emissionen zu reduzieren. So sollen die Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2030 um 30% bzw. bis 2040 um 60% und die Scope-3-Emissionen bis 2030 um 20% bzw. bis 2040 um 50% verringert werden (jeweils im Vergleich zum Bezugsjahr 2019). Außerdem hat sich OMV zum Ziel gesetzt, die CO2-Intensität seiner Energieversorgung bis 2030 um 15–20% und bis 2040 um 50% zu reduzieren (wiederum im Vergleich zu 2019). Die Reduktion von Treibhausgasen soll durch die Steigerung des Absatzes CO2-freier Energie, die Erhöhung des Anteils an nachhaltigen Basischemikalien, Polyolefinen, Rohstoffen und Produkten sowie durch Neutralisierungsmaßnahmen wie die CO2-Abscheidung und Speicherung bei gleichzeitiger Reduzierung der Verkäufe fossiler Brennstoffe erreicht werden. OMV wird zudem das routinemäßige Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas bis 2030 komplett einstellen.
Im Segment Chemicals nutzt OMV das Know-how und die technologischen Fortschritte von Borealis. Dieser Geschäftsbereich wird sich auf die Steigerung der Verkaufsmengen von Spezialprodukten, die Optimierung des Portfolios, die Differenzierung am Markt und auf neue Wachstumschancen konzentrieren. Spezialprodukte liefern im Vergleich zu Standardprodukten einen stabileren Ergebnisbeitrag. OMV wird sich auch auf die Realisierung seiner laufenden Wachstumsprojekte Baystar, Kallo und Borouge 4 sowie auf eine stärkere geografische Diversifizierung konzentrieren. Durch diese Bemühungen wird sich das Unternehmen räumlich näher zu den preiswerten Rohstoffen in den USA und im Mittleren Osten sowie zu den großen Verbrauchermärkten in Asien positionieren. Mit diesen Wachstumsprojekten wird OMV seine Polyolefin-Produktionskapazität um 30% gegenüber 2021 steigern. Der Geschäftsbereich will eine führende Position bei erneuerbaren und kreislauffähigen Lösungen einnehmen und strebt bis 2030 nachhaltige Verkaufsmengen von bis zu 1,4 Mio t an. OMV verfügt in Europa über kosteneffiziente Anlagen mit hoher Flexibilität und einem hohen Anteil an Spezialprodukten. Das Unternehmen ist jedoch aktiv darum bemüht, seine Position in Europa durch ein Effizienzprogramm weiter zu verbessern.
Mit dem Geschäftsbereich Fuels & Feedstock (F&F) will OMV als innovativer Hersteller von erneuerbaren Kraftstoffen und chemischen Rohstoffen eine führende Rolle mit einer starken Verankerung in Europa einnehmen. Die Produktionskapazität für erneuerbare Kraftstoffe und chemische Rohstoffe soll bis 2030 auf rund 1,5 Mio t steigen. F&F wird sich an Veränderungen der Marktnachfrage anpassen und seine Rohölverarbeitung um etwa 2,5 Mio t reduzieren. Zur Unterstützung des Wachstums bei nachhaltigen Chemikalien wird F&F außerdem den Ertrag der Raffinerien im Westen bei petrochemischen Produkten von derzeit 17% bis 2030 auf rund 25% steigern und damit die Integration mit dem Geschäftsbereich Chemicals vertiefen. Im Bereich Retail will OMV seine Position als Anbieter der Wahl von Kund:innen in Mittel- und Osteuropa behaupten. Dazu baut OMV sein Convenience-Geschäft weiter aus und entwickelt ein führendes Ladenetz für Elektrofahrzeuge mit rund 5.000 schnellen und ultraschnellen Ladepunkten. F&Fhat sich zum Ziel gesetzt, die integrierte Marge der herkömmlichen Kraftstoffe über die gesamte Wertschöpfungskette zu maximieren und sich gleichzeitig an Veränderungen der Marktnachfrage anzupassen und den Durchsatz fossiler Brennstoffe in den Raffinerien zu verringern.
Im Geschäftsbereich Energy investiert OMV sowohl in traditionelle als auch in nachhaltige Geschäftsfelder mit dem übergeordneten Ziel, einen stabilen freien Cashflow zu erwirtschaften und Emissionen kontinuierlich zu reduzieren. OMV richtet sein Produktionsportfolio in und um Europa neu aus und konzentriert sich dabei auf drei Kernregionen: Nord, CEE (Mittel- und Osteuropa) und Süd. OMV hält an seinem Produktionsziel von 350 kboe/d bis 2030 fest und setzt die qualitative Aufwertung seines Portfolios durch organische und anorganische Projekte fort. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Realisierung von Neptun Deep, dem größten Offshore-Gasprojekt in der Europäischen Union, im vorgegebenen Zeit- und Budgetrahmen. Im Gas Marketing & Power Geschäft will OMV sein Portfolio in Westeuropa weiter stärken und diversifizieren und das Gas-&-Power-Geschäft in Rumänien ausbauen. OMV hat sich dazu verpflichtet, ein profitables CO2-armes Geschäft aufzubauen, und strebt 7–8 TWh geothermische Energie und erneuerbaren Strom sowie rund 3 Mio t pro Jahr im Bereich der Abscheidung und Speicherung von CO2 an.