Code of Conduct
(sofern zutreffend), die Interessen der wichtigsten Interessenträger:innen bei der Festlegung der Richtlinie (sofern zutreffend) und die Art und Weise, wie die Richtlinie potenziell betroffenen Interessenträger:innen zugänglich gemacht wird, im Abschnitt E1 Klimawandel behandelt.
Unsere Lieferant:innen sind verpflichtet, den OMV Code of Conduct vollständig zu erfüllen, und unsere Geschäftspartner:innen müssen diesen unterzeichnen. Sowohl durch unsere direkte Geschäftstätigkeit als auch indirekt über unsere Wertschöpfungskette können unsere Aktivitäten gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen haben. Die Geschäftspartner:innen sind daher aufgefordert, alle geltenden Anforderungen an ihre jeweiligen eigenen Geschäftspartner:innen weiterzugeben, um die Anwendung unserer Werte und der Grundsätze unseres Code of Conduct, einschließlich ethischen Verhaltens, über unsere gesamte Wertschöpfungskette hinweg sicherzustellen. Diese übergreifende Richtlinie thematisiert die positiven Auswirkungen der Aufrechterhaltung der OMV Geschäftsstandards durch die Förderung eines ethischen und transparenten Geschäftsumfelds durch strenge interne Vorschriften sowie die aktive Einbindung von Lieferant:innen und Geschäftspartner:innen zur Schaffung einer positiven Unternehmenskultur und zur kontinuierlichen Förderung des Nachhaltigkeitsbewusstseins. In Bezug auf den Code of Conduct werden, sofern nicht anders angegeben, der Geltungsbereich der Richtlinie, die Einbeziehung der obersten Führungsebene, die Bezugnahme auf Standards DritterKonzernweite Beschaffungsrichtlinie und Purchase-to-Pay-Standard
(ausgenommen Intercompany-Einkäufe) sowie deren Empfang, Abrechnung und Bezahlung. Der Purchase-to-Pay-Standard und die konzernweite Beschaffungsrichtlinie gehen auf die Abhängigkeit und wirtschaftliche Instabilität von Geschäftspartner:innen ein, die sich aus ihrer starken Abhängigkeit von OMV Zahlungen ergeben. Die Einkaufseinheiten „Governance and Analytics“ und „Strategy and Digitalization“ führen halbjährliche Kontrollen durch, um die Umsetzung der Beschaffungsrichtlinie zu überwachen. In diesen Dokumenten sind die Verfahren und Zahlungsbedingungen festgelegt, die den zeitlichen Rahmen für die Begleichung der Rechnungen unserer Lieferant:innen und Auftragnehmer:innen vorgeben, wodurch die mit wirtschaftlicher Instabilität verbundenen Risiken gemindert und eine stabilere Beziehung zu unseren Geschäftspartner:innen gefördert werden.
Die konzernweite Beschaffungsrichtlinie von OMV beschreibt den gesamten Prozess der Lieferantenbindung und des Lieferantenmanagements, einschließlich der Einbindung von Menschenrechtsaspekten in die Präqualifikation von Lieferant:innen sowie in Audits und Meetings. Durch die Befolgung der Leitlinien für die aktive Einbeziehung von Lieferant:innen und Geschäftspartner:innen kann eine positive Unternehmenskultur geschaffen und das Nachhaltigkeitsbewusstsein in unserem gesamten Netzwerk kontinuierlich gefördert werden. Der Purchase-to-Pay-Standard definiert die Mindestanforderungen für den konzernweiten Purchase-to-Pay-Prozess, der alle bestehenden Regelungen innerhalb des Prozessumfangs umfasst. Dieser Standard betrifft Aktivitäten wie die Bestellung und den Einkauf von Waren und Dienstleistungen bei externen Lieferant:innen(wie zum Beispiel erneuerbare Kraftstoffe und Rohstoffe oder Handelsaktivitäten) von anderen Abteilungen eingekauft werden. Die konzernweite Beschaffungsrichtlinie und der Purchase-to-Pay-Standard von OMV werden vom Vorstand unterzeichnet und genehmigt. Die oberste Verantwortung für die konzernweite Beschaffungsrichtlinie liegt beim:bei der Chief Procurement Officer. Für den Purchase-to-Pay-Standard ist hingegen der:die Chief Information Officer zuständig, der:die direkt an den:die CFO berichtet.
Sowohl die konzernweite Beschaffungsrichtlinie als auch der Purchase-to-Pay-Standard gelten für die OMV Aktiengesellschaft und alle ihre voll konsolidierten Tochtergesellschaften, einschließlich der Borealis AG und der OMV Petrom S.A. und deren Tochtergesellschaften. Sie gelten teilweise auch für die SapuraOMV Upstream Sdn. Bhd. und ihre Tochtergesellschaften. Die in dieser Richtlinie festgelegten Grundsätze und Mindeststandards gelten für alle Beschaffungsaktivitäten des OMV Konzerns, die vom OMV Konzerneinkauf verwaltet werden, während einige Waren und DienstleistungenS2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette.
Die konzernweite Beschaffungsrichtlinie und der Purchase-to-Pay-Standard wurden in umfassender Abstimmung mit internen Interessenträger:innen, einschließlich Kreditoren- und Unternehmensvertreter:innen, entwickelt. Sie basieren zudem auf Informationen, die im Zuge unserer Zusammenarbeit mit den externen Partnern CDP und EcoVadis eingeholt wurden. Sie stehen allen Arbeitnehmer:innen von OMV über die OMV Regulations Alignment Platform im OMV Intranet zur Verfügung. Relevante Aspekte für Lieferant:innen werden in vertragliche Vereinbarungen aufgenommen. Mehr darüber, wie wir mit den Arbeitskräften in unserer Wertschöpfungskette zusammenarbeiten, finden Sie im Abschnitt(KMU), sind in unserer konzernweiten Beschaffungsrichtlinie und im Purchase-to-Pay-Standard Standardzahlungsfristen von 60 Tagen festgelegt. Wir überwachen die Zahlungsfristen kontinuierlich, um sicherzustellen, dass die Zahlungsfrist von 60 Tagen für unsere Lieferant:innen nicht überschritten wird. Zu diesem Zweck schlägt das SAP-System einen Tag vor Ablauf der Zahlungsfrist alle fälligen Rechnungen zur Zahlung vor, die dann automatisch am nächsten Tag bezahlt werden, ohne dass ein manueller Eingriff erforderlich ist. Wenn Rechnungen zur Zahlung gesperrt werden (z. B. aus steuerlichen Gründen), werden die Gründe analysiert und Abhilfemaßnahmen eingeleitet. Die konzernweite Beschaffungsrichtlinie beschreibt spezifische Prozesse im Zusammenhang mit der Lieferantenbindung und dem Lieferantenmanagement, die im folgenden Abschnitt näher erläutert werden.
Zur Standardisierung der Zahlungsbedingungen für unsere Lieferant:innen und Auftragnehmer:innen, einschließlich der kleinen und mittleren UnternehmenManagement der Beziehungen zu Lieferant:innen
-bewertungen, Lieferantensegmentierung, Performance, Meetings und Innovation. Dieser Ansatz fördert einen positiven Wandel und beugt potenziellen negativen Auswirkungen, wie wirtschaftlichen Störungen durch Zahlungsverzögerungen, vor.
Das OMV Rahmenwerk für das Management der Beziehungen zu Lieferant:innen konzentriert sich darauf, strategische Beziehungen zu unseren Lieferant:innen und Auftragnehmer:innen zu schaffen. Außerdem berücksichtigt dieses Rahmenwerk das Thema Nachhaltigkeit in der Lieferantensegmentierung, bei der Lieferantenleistung, bei Lieferantenmeetings und in Bezug auf Innovation bei Lieferant:innen. Um OMV bei seiner Transformation zu einem führenden Unternehmen im Bereich innovativer nachhaltiger Kraftstoffe, Chemikalien und Materialien sowie Kreislaufwirtschaft zu unterstützen, ist es unabdingbar, die Lieferant:innen zu Innovationen zu ermutigen. Dies trägt dazu bei, ihr Potenzial freizusetzen, und die innovativen Lösungen, die sie entwickeln, bieten eine gute Möglichkeit zur Intensivierung und Konsolidierung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Einkauf und Lieferant:innen. OMV steuert seine Lieferantenbeziehungen verantwortungsbewusst und stellt ein faires Verhalten sicher, indem er Nachhaltigkeitsanforderungen in die Lieferketten- und Beschaffungsprozesse einbezieht, wie beispielsweise Purchase to Pay, Lieferantenaudits undUm die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette zu stärken und die Anforderungen der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive; CSRD) und der Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability Due Diligence Directive; CSDDD) zu erfüllen, wurden 2024 unser Risikomanagementprozess für Lieferant:innen überarbeitet und in unseren internen IT-Systemen ein neues Risikoprofil für Tier-1-Lieferant:innen erstellt. Dieses Risikoprofil berücksichtigt drei Kriterien: Nachhaltigkeitsrisiko, Beschaffungsrisiko und HSSE-Risiko.
Präqualifikation
Die Präqualifikation von Lieferant:innen ist Teil der vorvertraglichen Tätigkeiten, bei denen OMV Informationen von potenziellen Lieferant:innen einholt, um die Einhaltung unserer HSSE- und Nachhaltigkeitsanforderungen zu bewerten. Ziel des Präqualifikationsprozesses ist es, potenzielle Lieferant:innen zu prüfen, bevor wir sie an Bord holen. Nur so können wir sicherstellen, dass nur jene Lieferant:innen für eine zukünftige Zusammenarbeit infrage kommen, die unsere HSSE- und Nachhaltigkeitsstandards erfüllen.
Die Präqualifikation basiert auf einer standardisierten Liste von Elementen und Zielen in Übereinstimmung mit dem HSSE-Managementsystem von OMV (z. B. HSSE-Richtlinie; ISO 9001, 14001, 45001) und unserem Nachhaltigkeits-Framework (z. B. Nachhaltigkeitsrichtlinie, Menschenrechts-Grundsatzerklärung und Beschwerdemechanismen).
Auswahl von Lieferant:innen
Im Anschluss an die Präqualifikation wählt der Einkauf gemeinsam mit Unternehmensvertreter:innen im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens die geeignetsten Lieferant:innen auf der Grundlage eines vordefinierten Katalogs wirtschaftlicher und technischer Kriterien aus. Zur Unterstützung der allgemeinen Nachhaltigkeitsziele 2030 des OMV Konzerns und der Bestrebung der Abteilung Sustainable Procurement, der Nachhaltigkeit bei der Beschaffung einen „Wert“ zu geben, nahm die Einkaufsabteilung zwei Kriterien zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung der Bieter:innen in deren wirtschaftliche Bewertung auf: das EcoVadis-Rating und die Beantwortung unseres Fragebogens zum Klimawandel.
Im Jahr 2024 lud OMV mehr als 1.400 Lieferant:innen ein, einen vereinfachten Fragebogen zum Klimawandel auszufüllen, der intern in Anlehnung an die Struktur des CDP-Fragebogens entwickelt wurde. Zusätzlich zur Berichterstattung über ihre Emissionen fragten wir die Lieferant:innen, ob sie CO2-Reduktionsziele festgelegt haben, und luden sie ein, uns Initiativen oder Projekte zur Verringerung des CO2-Ausstoßes vorzustellen, an denen sie uns gerne beteiligen würden. Die Lieferant:innen wurden anhand des Einkaufsvolumens, ihres geschätzten CO2-Ausstoßes und der CO2-Intensität der von ihnen bezogenen Waren und Dienstleistungen ausgewählt. Darüber hinaus vermittelten wir unseren Lieferant:innen in persönlichen Treffen und Webinaren ein besseres Verständnis der Anforderungen des Fragebogens zum Klimawandel oder der TfS-Bewertung und erläuterten ihnen, warum diese Informationen für OMV wichtig sind.
Risikobewertungen
(Corporate Sustainability Reporting Directive; CSRD) und der Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability Due Diligence Directive; CSDDD) zu erfüllen. Die darin definierten Hauptrisikobereiche sind Nachhaltigkeit, Beschaffung und HSSE. Zusätzlich hat OMV einen Screening-Prozess eingeführt, der sicherstellt, dass Vertragspartner:innen, gegen die von der EU oder internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen Sanktionen verhängt wurden, nicht als Einkaufspartner:innen akzeptiert werden.
Die Kenntnis des Risikos von Lieferant:innen ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, ob und wie wir mit ihnen Geschäfte machen. Der OMV Einkauf hat ein neues Risikoprofil erstellt, um die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette zu stärken und die Anforderungen der Richtlinie zur NachhaltigkeitsberichterstattungAudits
Aspekte) und ihre Cybersicherheitsleistung.
OMV führt zwei Arten von Audits seiner Lieferant:innen und Auftragnehmer:innen durch: „Together for Sustainability“-Audits vor Ort, die sich auf die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens konzentrieren, und Audits, die von einem externen Prüfungsunternehmen vorgenommen werden. Die Audits werden im Rahmen des Präqualifikationsprozesses und/oder während des Vertragsabschlusses durchgeführt. Das Ziel der Audits ist, die Performance unserer Lieferant:innen zu messen und Maßnahmen zu definieren, die es ihnen ermöglichen, ihre Performance zu optimieren und die Anforderungen von OMV zu erfüllen. Bei externen Audits achten wir besonders auf die finanzielle Stabilität unserer Lieferant:innen, ihre Strategie und Organisation, die Lieferkette, die Nachhaltigkeit (z. B. soziale und ökologischeJedes mit einem Warnhinweis versehene Auditergebnis wird vom Einkaufsteam in Zusammenarbeit mit Unternehmensvertreter:innen und anderen relevanten Funktionen (z. B. HSSE, Rechtsabteilung, Interne Revision und Compliance) weiterverfolgt und analysiert. Die Lieferant:innen werden über das Ergebnis des Audits informiert und aufgefordert, einen Korrekturplan mit konkreten Maßnahmen und einen Zeitplan für deren Umsetzung vorzulegen. Im Jahr 2024 hatten 13 Audits (2023: 22) konkrete Maßnahmen zur Folge.
CO2-Transparenz in der Lieferkette
Unser Ziel ist es, den CO2-Gehalt der von uns eingekauften Waren und Dienstleistungen fortlaufend zu überwachen und zu verringern. OMV engagiert sich für Klimaschutz und verantwortungsvolles Ressourcenmanagement. Nur gemeinsam mit unseren Lieferant:innen können wir Initiativen zur CO2-Reduktion entwickeln, um die CO2-Emissionen in der Lieferkette kontinuierlich zu senken und unsere Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen zu erfüllen.
Aufbau von Lieferantenkapazitäten
OMV arbeitet mit seinen Lieferant:innen zusammen, um die Nachhaltigkeitsleistung insgesamt zu verbessern. Die Lieferant:innen werden zu persönlichen Treffen oder Webinaren eingeladen, um ihnen zu vermitteln, warum TfS-Bewertungen oder unser Fragebogen zum Klimawandel wichtig sind. Themen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und CO2-armer Beschaffung besprechen wir auch bei unseren jährlichen strategischen Lieferantenmeetings, und wir laden wichtige Lieferant:innen zu vertiefenden Workshops zum Thema Innovation ein.
Im Jahr 2024 standen die Themen der nachhaltigen und CO2-armen Beschaffung auch auf der Tagesordnung unserer jährlichen Meetings mit strategischen Lieferant:innen (z. B. Innovation – Wie können wir durch Innovation nachhaltige Werte schaffen?; Klimawandel – Wie können wir erfolgreiche Allianzen auf dem Weg zu Netto-Null bilden?; Kreislaufwirtschaft – Wie können wir zusammenarbeiten, um zirkuläre Lösungen effektiv umzusetzen?).
Wir tauschten uns nicht nur mit unseren Lieferant:innen, sondern auch mit Einkäufer:innen über nachhaltige Beschaffungspraktiken und Innovationen bei den Lieferant:innen aus. Insgesamt 155 Einkäufer:innen (2023: 205) von OMV, OMV Petrom und Borealis nahmen im Laufe des Jahres an mehreren Schulungen teil, bei denen es insbesondere darum ging, sie auf Themen wie nachhaltige Beschaffung, Supplier Relationship Management und Innovation bei Lieferant:innen zu sensibilisieren. Im Jahr 2024 fanden 9 Meetings mit unseren strategischen Lieferant:innen statt, bei denen wirtschaftliche und technische Themen ebenso diskutiert wurden wie HSSE- und Nachhaltigkeitsbelange. Mit wichtigen Lieferant:innen wurden 7 vertiefende Workshops zum Thema Innovation abgehalten.
Regionale Wertschöpfung
Wir wollen die Gemeinden an den Standorten, an denen wir tätig sind, durch Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung unterstützen. Regionaler Einkauf stärkt die lokale Wirtschaft und erfüllt die Erwartungen der Nachbargemeinden in Bezug auf den regionalen Einkauf. Der verstärkte regionale Einkauf hatte in den letzten Jahren den zusätzlichen Vorteil, dass Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs reduziert wurden. Außerdem hat er das Potenzial für eine bessere CO2-Bilanz aufgrund der kürzeren Transportwege der eingekauften Waren. Im Jahr 2024 entfielen 71,1% der konzernweiten Ausgaben auf lokale Lieferant:innen (2023: 71,2%).
1 Anstelle des in den ESRS verwendeten Begriffs „Konzept“ wird der Begriff „Richtlinie“ verwendet