Assessments und Audits

Die enge Zusammenarbeit zwischen unseren Vertragspartnerinnen bzw. -partnern (Lieferantinnen bzw. Lieferanten) und dem Einkauf der OMV ist ein Schlüsselelement für ein gutes Lieferantenbeziehungsmanagement. Daher ist es wichtig, Feedback zu geben und zu bekommen. Wir pflegen die Partnerschaft mit unseren Lieferantinnen und Lieferanten durch ein standardisiertes Bewertungssystem und stellen sicher, dass wir das erhaltene Feedback regelmäßig sammeln. Der Input von Lieferantinnen und Lieferanten kann über die verschiedenen bisher implementierten Kanäle wie Lieferantenaudits, Lieferantentreffen, ESG-Assessments und 360-Grad-Beurteilungen einen wichtigen Beitrag leisten.

Seit der Implementierung eines standardisierten Systems zur Verbesserung des Lieferantenqualitätsmanagements im Jahr 2017 bewertet der Einkauf seine strategischen Lieferantinnen und Lieferanten in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance, um das Bewusstsein für die ESG-Agenda und die diesbezüglichen Verpflichtungen der OMV zu stärken. Dazu gehören THG-Reduktionsziele und Umweltprogramme. Im Jahr 2020 bewertete der Einkauf 16 strategische Lieferantinnen und Lieferanten ¹ Alle Lieferkettendaten ohne Borealis und erreichte damit sein Ziel, bis Ende 2020 von allen strategischen Lieferantinnen und Lieferanten Feedback zu ESG-Elementen zu erhalten. Die meisten der bewerteten Lieferantinnen und Lieferanten erfüllten unsere Anforderungen, und es wurden Empfehlungen für identifizierte verbesserungswürdige Bereiche (z.B. Menschenrechte) vereinbart.

Darüber hinaus wurden trotz der Covid-19-Beschränkungen Online-Lieferantentreffen gefördert und unterstützt, um eine agile Interaktion mit strategischen Lieferantinnen und Lieferanten zu gewährleisten und auf globaler Ebene in Verbindung zu bleiben. Wir führten 360-Grad-Befragungen durch, diskutierten Feedback zu aktuellen offenen Fragen, gaben und erhielten Einblicke in spezielle Themen und vereinbarten entwicklungsorientierte Aktionspläne für 2021. Schließlich schenkten wir unseren Plänen zum Klimawandel und zum CO₂-Management entlang der Lieferkette besondere Aufmerksamkeit und teilten unseren strategischen Ansatz und Beispiele zur Verbesserung der CO₂-Bilanz mit Blick auf 2021 und darüber hinaus. Neben dem Aufbau eines wesentlich besseren Verständnisses der Art der CO₂-Emissionen von Materialien und Dienstleistungen, die vom Einkauf der OMV zugekauft werden, wurden Nachhaltigkeitsinitiativen und Erkenntnisse beider Parteien als Beispiele zur Minderung der Umweltauswirkungen und zur Begrenzung des Einflusses auf den Klimawandel herangezogen.

Aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf unser Tagesgeschäft hat der Einkauf der OMV den Lieferantenauditprozess überarbeitet und neu definiert. Die OMV führt Lieferantenaudits während des Präqualifikationsprozesses und/oder während des Vertragsabschlusses durch. Das Ziel der Audits ist, die Performance unserer Lieferantinnen und Lieferanten zu messen und Maßnahmen zu definieren, die es ihnen ermöglichen, ihre Performance zu optimieren und die Anforderungen der OMV zu erfüllen. Bei den Audits achten wir besonders auf die finanzielle Stabilität unserer Lieferantinnen und Lieferanten, ihre Strategie und Organisation sowie die Lieferkette und die Nachhaltigkeit (z.B. Menschenrechte, CO₂-Management, Umweltmanagement, Zertifizierungen und soziale Verantwortung).

Im Jahr 2020 führten wir 18 Audits mit Nachhaltigkeitsaspekten durch. Nur drei dieser Audits wurden wegen der Covid-19-bedingten Reisebeschränkungen vor Ort durchgeführt; die restlichen wurden virtuell durchgeführt. Von den 18 auditierten Lieferanten wurde bei 16 ein Bedarf an Folgemaßnahmen festgestellt, die Ende 2020 in verschiedenen Stadien der Implementierung waren. Bei keinem Audit wurden tatsächliche oder potenzielle Umwelt- und Sozialauswirkungen in der Lieferkette festgestellt.

Darüber hinaus führen wir jährlich spezifische Audits zu Themen wie Prozesssicherheit, Qualität und Effizienz durch. Im Jahr 2020 führten wir 119 solche Audits durch, die meisten virtuell wegen der Covid-19-Pandemie.

Ziel der Nachhaltigkeits­strategie 2025

• Erhöhung der Anzahl der Lieferantenaudits mit Nachhaltigkeitsaspekten auf > 20 pro Jahr bis 2025 ² Lieferantinnen und Lieferanten im Sinne dieses Ziels sind aktive Lieferantinnen und Lieferanten (mindestens eine Bestellung im vergangenen Jahr), die bestimmte Kriterien wie Beschaffungsausgaben und strategische Eignung erfüllen.

Stand 2020

• 18 Audits im Jahr 2020

Aktionsplan zur Zielerreichung

• Wir werden das Onboarding mit unserem neuen Auditor fortsetzen und weitere Audits durchführen.

SDG-Ziele: 8.7 Sofortige und wirksame Maßnahmen ergreifen, um Zwangsarbeit abzuschaffen, moderne Sklaverei und Menschenhandel zu beenden und das Verbot und die Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, einschließlich der Einziehung und des Einsatzes von Kindersoldaten, sicherstellen und bis 2025 jeder Form von Kinderarbeit ein Ende setzen; 8.8 Die Arbeitsrechte schützen und sichere Arbeitsumgebungen für alle Arbeitnehmer, einschließlich der Wanderarbeitnehmer, insbesondere der Wanderarbeitnehmerinnen, und der Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen, fördern; 13.1 Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen in allen Ländern stärken; 16.5 Korruption und Bestechung in allen ihren Formen erheblich reduzieren

Zusätzlich zu den Lieferantenaudits definierte der Einkauf der OMV ein internes Tool zur Bewertung der Auswirkungen von Covid-19 auf ausgewählte Lieferantinnen und Lieferanten basierend auf ihrer Relevanz für unser Geschäft im Jahr 2020. Die Covid-19-Bewertung konzentrierte sich auf Themen wie die finanzielle Stabilität von Lieferantinnen und Lieferanten, deren Insolvenz-/Konkursrisiko, Downsizing und die Abhängigkeit der OMV von den Dienstleistungen/Produkten der jeweiligen Lieferantinnen und Lieferanten. Basierend auf der Bewertung durch die Kategoriemanagerinnen und -manager im Einkauf wurde nach einem vorherigen Treffen zwischen den ausgewählten Lieferantinnen bzw. Lieferanten und Vertreterinnen bzw. Vertretern der OMV ein Covid-19-Lieferantenrisikoscore berechnet. Wir haben für alle Hochrisikolieferantinnen und -lieferanten Maßnahmen zur Risikominderung definiert, die wir engmaschig überwachen, um sicherzustellen, dass unsere Geschäftstätigkeit nicht durch Unterbrechungen beeinträchtigt wird.

SAP Ariba ermöglicht die Überwachung von Lieferantenrisiken

Die OMV macht bei der Digitalisierung im Einkauf weiterhin gute Fortschritte. Die Kenntnis des Risikos einer Lieferantin bzw. eines Lieferanten ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, ob und wie wir mit ihr bzw. ihm Geschäfte machen. Seit 2019 erhalten wir über SAP Ariba täglich Warnmeldungen über unsere registrierten Lieferantinnen und Lieferanten. Mit diesen können wir ihre Risiken in vier Kategorien überwachen: Umwelt und Gesellschaft, Finanzen, regulatorische und rechtliche Risiken sowie Geschäftstätigkeit. Im Jahr 2020 fügten wir eine neue Funktion hinzu, um noch zuverlässigere Informationen über das finanzielle Rating unserer Lieferantinnen und Lieferanten zu erhalten. Der neue Prozess macht die manuelle Anforderung/Bestellung eines Finanzberichts überflüssig und ermöglicht es, aktualisierte Finanzratings automatisch an SAP Ariba zu übermitteln. Durch die digitale Integration all dieser Elemente in ein einziges System hilft uns SAP Ariba bei der Umsetzung unseres präventiven Risikomanagementprozesses.

SDG-Ziel: 16.5 Korruption und Bestechung in allen ihren Formen erheblich reduzieren