THG-Emissionen aus der Geschäftstätigkeit

Die Reduktion der Emissionen aus unserer Geschäftstätigkeit ist ein wichtiges strategisches Ziel der OMV und unterstreicht unser Commitment zum wesentlichen Thema „Klimawandel und Energiewende“. Unser Ziel sind Netto-Null-Emissionen aus unserer Geschäftstätigkeit bis spätestens 2050. Im Mittelpunkt der OMV Agenda für die Verbesserung der -Effizienz stehen Prozessoptimierungen, Energieeffizienz und die Umsetzung von Projekten zur Reduzierung unserer direkten -Emissionen.

Die CO2-Effizienz in der Geschäftstätigkeit wird im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagementprozesses gesteuert (mehr dazu siehe Steuerung der Nachhaltigkeit). Der Vorstand genehmigt CO2-Ziele als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie sowie der Strategie für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (Health, Safety, Security, and Environment; ), die auch Klimaziele wie etwa „Zero Routine Flaring by 2030“ berücksichtigt.

Die OMV reduziert Treibhausgasemissionen aus der Geschäftstätigkeit durch die Anwendung von Energieeffizienzmaßnahmen, den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien, die Modernisierung unserer Anlagen und Prozesse sowie die Reduzierung des Ablassens und Abfackelns von Erdölbegleitgas. (Weitere Informationen dazu finden Sie in den Abschnitten Energieeffizienz und Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas und diffuse Emissionen.) Seit 2009 konnten wir mit unseren Projekten zur Reduzierung von Emissionen unsere Treibhausgasemissionen bereits um 1,9 CO2-Äquivalent senken, und wir beabsichtigen, die Emissionen bis 2025 um mindestens weitere 1 Mio t zu reduzieren. Im Jahr 2020 setzten wir die Implementierung von Treibhausgasreduktionsprojekten mit einer jährlichen Reduktion von rund 77,900 t CO2-Äquivalent fort. 1 Ohne Borealis

Neue Verdichterstation in Bustuchin

OMV Petrom Upstream wickelte zwischen 2017 und 2020 ein Projekt zur Stilllegung der Verdichterstation 10GK Bustuchin im Oltenia-Asset ab und investierte rund EUR 5 Mio in dieses Projekt. Anstelle der ehemaligen Verdichterstation 10GK Bustuchin, die seit 1989 in Betrieb war, wurden vier neue zweistufige elektrische Verdichter samt Zusatzausrüstung installiert. Mit der neuen Anlage, der Verdichterstation 2 Bustuchin, werden die Betriebs- und Integritätsrisiken deutlich reduziert. Dieses Projekt ermöglichte die Optimierung des Gasverdichtungssystems zum Hurezani Gas Hub, wodurch die direkten THG-Emissionen um etwa 18.500 t CO2 pro Jahr (im Vergleich zu 2019) reduziert werden.

SDG-Ziel: 9.4 Bis 2030 die Infrastruktur modernisieren und die Industrien nachrüsten, um sie nachhaltig zu machen, mit effizienterem Ressourceneinsatz und unter vermehrter Nutzung sauberer und umweltverträglicher Technologien und Industrieprozesse, wobei alle Länder Maßnahmen entsprechend ihren jeweiligen Kapazitäten ergreifen

Im Jahr 2019 erreichte die OMV bereits ihre für 2025 gesteckten Ziele zur Reduzierung der -Intensität. Daher legten wir im Juni 2020 neue, ehrgeizigere Ziele zur Reduktion der CO2-Intensität unserer Aktivitäten (Scope 1) und unseres Produktportfolios (Scope 3) fest. Wir werden die CO2-Intensität unserer Scope-1-Emissionen gegenüber 2010 um mindestens 30% anstatt wie bisher geplant um 19% reduzieren. Dies wird durch eine Reduktion der CO2-Intensität im Upstream-Bereich um mindestens 60% und im Raffineriebereich um mindestens 20% erreicht. Darüber hinaus haben sich die OMV und Borealis das Ziel von Netto-Null-Emissionen bis spätestens 2050 gesetzt. Die OMV verfolgt einen proaktiven Ansatz bei der Umgestaltung ihrer zukünftigen Geschäftsaktivitäten.

Ziele der Nachhaltigkeits­strategie 2025

  • Reduzierung der CO2-Intensität der Geschäftstätigkeit der OMV 2 Emissionen in CO2-Äquivalent, die zur Generierung eines bestimmten Outputs unter Verwendung geschäftsspezifischer Kennzahlen erzeugt werden (Upstream: t CO2-Äquivalent pro erzeugter , Raffinerien: t CO2-Äquivalent/ Durchsatz (Roh- und Halbfabrikate ohne Mischvolumen), Strom: t CO2-Äquivalent pro erzeugter MWh). Diese werden auf der Basis des gewichteten Mittelwerts der CO2-Intensität der Geschäftsbereiche zu einem OMV CO2-Intensitätsindex der Geschäftstätigkeit auf Konzernebene konsolidiert. um 30% bis 2025 (vs. 2010)
  • Reduzierung der CO2-Intensität der Geschäftstätigkeit von OMV Upstream um 60% bis 2025 (vs. 2010)
  • Reduzierung der CO2-Intensität der Geschäftstätigkeit von OMV Downstream um 20% bis 2025 (vs. 2010)
  • Reduzierung von Emissionen der von der OMV betriebenen Assets um mindestens 1 Mio t CO2e im Zeitraum von 2020 bis 2025

Stand 2020

  • Konzernweite Intensität: Reduzierung um 19% bis 2020 (vs. 2010) erreicht
  • Upstream-Intensität: Reduzierung um 37% bis 2020 (vs. 2010) erreicht
  • Downstream-Intensität: Reduzierung um 11% bis 2020 (vs. 2010) erreicht
  • Absolute Emissionen: Emissionen im Jahr 2020 durch konkrete Emissionsreduktionsinitiativen um 77,900 t CO2e reduziert

Aktionsplan zur Zielerreichung

  • Upstream-Bereich schafft routinemäßiges Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas schrittweise ab
  • Verbesserungen der Energieeffizienz im Upstream-Bereich und in den Raffinerien der OMV
  • Reduktion diffuser Methanemissionen durch Maßnahmen zur Feldmodernisierung und Integritätsverbesserung sowie durch betriebliche Maßnahmen, wie etwa durch das Programm zur Lecksuche und -reparatur (Leak Detection and Repair; ) oder „Green Kaizen“-Events

SDG-Ziele: 7.2 Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöhen; 7.3 Bis 2030 die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz verdoppeln; 13.1 Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen in allen Ländern stärken

Die direkt unseren Aktivitäten zurechenbaren Emissionen (Scope 1) von Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (N2O) beliefen sich 2020 auf 10,7 Mio t CO2-Äquivalent (2019: 10,6 Mio t CO2-Äquivalent). Sonstige Treibhausgase sind von geringerer Bedeutung für unsere Tätigkeit und werden daher in der Bilanzierung nicht berücksichtigt.

Die OMV führt eine Reihe von Maßnahmen durch, um die Emissionen aus der Geschäftstätigkeit zu reduzieren, wie etwa die Steigerung unserer Energieeffizienz und die schrittweise Einstellung des Abfackelns von Erdölbegleitgas. (Weitere Informationen dazu finden Sie in den Abschnitten Energieeffizienz und Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas und diffuse Emissionen.) Außerdem setzen wir zunehmend auf erneuerbare Energien, um unsere Anlagen zu betreiben. So investierten wir beispielsweise EUR 2,1 in die Installation von Solarpaneelen an 82 Tankstellen in Rumänien, um diese mit Strom zu versorgen. Borealis hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 50% des gesamten Stroms für wichtige Geschäftsbereiche aus erneuerbaren Energien zu beziehen. 

Photovoltaikanlage Schönkirchen versorgt OMV mit erneuerbarem Strom

Die OMV und der Stromerzeuger VERBUND bauen gemeinsam die größte Photovoltaikanlage in Österreich. Auf einer im Eigentum der OMV befindlichen Fläche von 13,3 Hektar (133.200 m2 ) wurde in der ersten Bauphase eine Anlage mit einer -Leistung von 11,4 am Standort Schönkirchen errichtet. Die 34.600 PV-Module werden in einer Ost-West-Ausrichtung 10,96 Solarstrom erzeugen, was in etwa dem Jahresstromverbrauch von 3.400 Haushalten entspricht und umgerechnet rund 8.000 t CO2 spart. Die Anlage ging im Dezember 2020 in Betrieb. Für die Endausbaustufe, deren Abschluss bis Ende 2021 geplant ist, wird die Anlage um weitere 10.400 PV-Module ergänzt. Damit steigt die Gesamtleistung auf 14,85 MWp bei einer Stromerzeugung von 14,25 GWh. Insgesamt entspricht dies dem Jahresstromverbrauch von 4.400 Haushalten und einer zusätzlichen Einsparung von 2.400 t CO2 pro Jahr.

SDG-Ziel: 7.2 Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöhen

Borealis bezieht erneuerbare Energie

Im Jahr 2020 unterzeichnete Borealis einen langfristigen Stromabnahmevertrag mit Eneco über den Bezug von erneuerbarem Strom von Mermaid. Der Vertrag umfasst den Kauf und die Lieferung von über 1.000 GWh Windkraft über das nächste Jahrzehnt. Der geplante Lieferstart ist Jänner 2021. Durch die Aufstockung des Anteils an erneuerbarem Strom am Gesamtenergieverbrauch seiner belgischen Produktionsanlagen setzt Borealis einen weiteren Schritt in Richtung seines Ziels, bis zum Jahr 2030 mindestens 50% des Stromverbrauchs seiner Geschäftsbereiche Polyolefine sowie Kohlenwasserstoffe & Energie aus erneuerbaren Quellen zu decken. Der erneuerbare Strom, der im Rahmen dieser Vereinbarung produziert wird, soll die indirekten CO2-Emissionen in den belgischen Betrieben von Borealis um rund 20.000 t pro Jahr senken.

SDG-Ziel: 7.2 Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöhen

Norwegische Offshore-Aktivitäten durch Windpark versorgt

Hywind Tampen ist ein schwimmender Windpark mit einer Gesamtleistung von 88 MW, der die von Equinor betriebenen Offshore-Öl- und -Gasplattformen Snorre und Gullfaks  in der Norwegischen See mit Strom versorgen soll, und damit das weltweit erste Projekt dieser Art. Das Projekt Hywind Tampen besteht aus elf Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 88 MW, die schätzungsweise 35% des jährlichen Strombedarfs der fünf Plattformen decken können. Diese Windkraftlösung wird dazu beitragen, den Einsatz von Gasturbinen für die Offshore-Felder Snorre und Gullfaks zu reduzieren, und gleichzeitig 200.000 t CO2-Emissionen und 1.000 t -Emissionen pro Jahr einsparen. Die OMV hält einen Anteil von 19% am Gullfaks-Feld.

SDG-Ziel: 7.2 Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöhen

1 Ohne Borealis

2 Emissionen in CO2-Äquivalent, die zur Generierung eines bestimmten Outputs unter Verwendung geschäftsspezifischer Kennzahlen erzeugt werden (Upstream: t CO2-Äquivalent pro erzeugter toe, Raffinerien: t CO2-Äquivalent/t Durchsatz (Roh- und Halbfabrikate ohne Mischvolumen), Strom: t CO2-Äquivalent pro erzeugter MWh). Diese werden auf der Basis des gewichteten Mittelwerts der CO2-Intensität der Geschäftsbereiche zu einem OMV CO2-Intensitätsindex der Geschäftstätigkeit auf Konzernebene konsolidiert.

CO2
Kohlendioxid
THG
Treibhausgas
HSSE
Health, Safety, Security, and Environment; Gesundheit, Sicherheit und Umwelt
Mio
Million(en)
t
Tonne
CO2
Kohlendioxid
toe
Tonne Öl-Äquivalent
t
Tonne
LDAR
Leak Detection and Repair; Lecksuche und -reparatur
Mio
Million(en)
PV
Photovoltaik
MWp
Megawatt Peak
GWh
Gigawattstunde
NOx
Stickstoffoxide