Mobilität der Zukunft Die OMV bietet eine Palette an Lösungen für verschiedenste Transportarten an. Dazu zählt auch die erfolgreiche Reduktion von CO2-Emissionen beim Personennah- und Schwerlastfernverkehr. Während sich für Ersteres batteriebetriebene Elektrofahrzeuge als taugliche Option anbieten, sind Erdgas und Wasserstoff die effizientere Wahl für Letzteres. Die OMV deckt – sowohl direkt als auch mit ihren Partnerschaften – eine Reihe von CO2-armen Transportoptionen ab. Dazu zählen unter anderem Strom, komprimiertes Erdgas (CNG), Flüssigerdgas (LNG) und Wasserstoff. Darüber hinaus bieten die Lösungen von Borealis für die Automobilindustrie ideale Ersatzlösungen für herkömmliche Materialien wie Metall, Gummi und technische Polymere. Die Materiallösungen von Borealis ermöglichen die Konstruktion leichter Bauteile und spielen daher eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Kraftstoffeffizienz. Über die Lebensdauer einer Fahrzeugkomponente, wie zum Beispiel eines Stoßdämpfers, können 8 kg CO2-Emissionen durch die Verwendung von 1 kg Polypropylen (PP) vermieden werden. Der Einsatz von Leichtbaumaterialien ist auch bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen wichtig, um das hohe Gewicht der Batterie zu kompensieren. Im Jahr 2020 investierte die OMV insgesamt EUR 2.3 Mio in die Entwicklung von Lösungen für die Mobilität der Zukunft (2019: EUR 1 Mio). Retail-Netz Gasmobilität mit CNG und LNG Erdgas ist ein sauberer, sicherer und leicht verfügbarer alternativer Kraftstoff für den Güterverkehr. Erdgasautos bieten eine sauberere Mobilitätsalternative mit bis zu 23% weniger CO2-Emissionen, 75% weniger Stickoxiden und 98% weniger Feinstaub. Emissionseinsparungen von Erdgas (CNG und LNG) gegenüber Benzin und Diesel (Euro 6) Quellen: thinkstep, EMPA, Volkswagen, Equilibre Gemäß einer Analyse der Natural & bio Gas Vehicle Association (NGVA Europe) und der European Biogas Association (EBA), die eine Roadmap bis 2030 veröffentlicht haben, wird die Zahl der LNG-Lkws in Europa bis 2030 voraussichtlich auf 280.000 ansteigen. Die wachsende Popularität dieses Kraftstoffs ist auf die Vorteile der reduzierten CO2- und Feinstaubemissionen sowie der geringeren Lärmbelastung zurückzuführen. Wir arbeiten derzeit am Ausbau der erforderlichen Infrastruktur. In der ersten Jahreshälfte 2021 werden wir unsere erste LNG-Tankstelle eröffnen, um unsere Schwerlastkraftwagenkundinnen und -kunden mit diesem alternativen Kraftstoff zu versorgen. Die OMV betreibt außerdem 69 CNG-Tankstellen in Europa, davon 54 in Österreich. Wasserstoffmobilität Wasserstoff stellt eine Schlüssellösung zur Dekarbonisierung dar. Deshalb trägt die OMV aktiv zum Ausbau des Wasserstofftankstellennetzes in Österreich und Deutschland bei, um nachhaltige Mobilität zu ermöglichen. In Österreich und Deutschland hat die OMV Pionierarbeit beim Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur geleistet. Im Jahr 2012 wurde die erste öffentliche Wasserstofftankstelle Österreichs in Wien eröffnet. Weitere Wasserstofftankstellen folgten in Innsbruck, Asten, Graz und Wiener Neudorf. In Deutschland ist die OMV Mitglied der „H2 MOBILITY“-Initiative. Die neun OMV Wasserstofftankstellen in Bayern und Baden-Württemberg werden von der H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG betrieben, an der die OMV als Shareholder beteiligt ist. Ziel dieser Initiative ist der Aufbau eines flächendeckenden Wasserstofftankstellennetzes in Deutschland bis 2023. Ende 2020 waren 90 Tankstellen in Betrieb. Die OMV wird weiterhin Pilotprojekte mit Industriepartnerinnen und -partnern durchführen, um ein Geschäftsmodell für den sektorübergreifenden Einsatz von gasförmigem Wasserstoff (H2) zu entwickeln. Das Ziel ist, Wasserstoff als einen Weg zur CO2-neutralen Mobilität insbesondere im Güter- und öffentlichen Verkehr zu etablieren. Wir unterstützen auch den Einsatz von H2 zur Stabilisierung des Stromnetzes, das durch unregelmäßige erneuerbare Energiequellen vor neuen Herausforderungen steht. Derzeit führt die OMV mehrere Pilotprojekte durch, darunter das UpHy-Projekt, in dem es um die Herstellung von Wasserstoff für die Anwendung in der Mobilität und im Raffinerieprozess geht. UpHy-Projekt soll grünen Wasserstoff für Industrie und Mobilität hochskalieren Ziel der OMV ist es, eine Palette an Lösungen für verschiedenste Transportarten anzubieten. Dazu zählt auch die erfolgreiche Reduktion von CO2-Emissionen beim Personennah- und Schwerlastfernverkehr. Seit 2018 arbeitet die OMV am UpHy-Projekt. Der Bau einer großen Elektrolyseanlage mit einer Leistung von bis zu 10 MW ist geplant. Die Elektrolyse soll mit erneuerbarem Strom betrieben werden und grünen, CO2-freien Wasserstoff produzieren. Zunächst ist geplant, den grünen Wasserstoff in der Raffinerie Schwechat für die Hydrierung von Pflanzenöl und fossilen Brennstoffen zu verwenden und damit den CO2-Ausstoß um bis zu 15 kt pro Jahr zu reduzieren. In einem zweiten Schritt soll der grüne Wasserstoff für die Dekarbonisierung von schwer zu elektrifizierenden Transportsegmenten wie Bussen und Lkws verwendet werden. Die OMV plant die Errichtung einer neuen H2-Tankstelle für Busse und Schwerlastfahrzeuge in der Nähe von Wien. Dies ist das erste Projekt dieser Art in Europa, und es soll nicht nur die Produktionskosten senken, sondern auch geringstmögliche Stillstandzeiten und höchste Anlagenverfügbarkeit für den kommerziellen Einsatz in Industrie und Mobilität sicherstellen. Neben der Elektrolyseanlage wird die OMV die gesamte Wertschöpfungskette aufbauen, inklusive H2-Trailerverladung, Trailerlogistik (mit erstmals in Österreich eingesetzten 300-bar-Trailern) und einer hochverfügbaren, energieoptimierten Bustankstelle. Eines der Ziele ist es, die erste kommerzielle H2-Buslinie in Europa zu beliefern. SDG-Ziel: 7.2 Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöhen Die OMV, Shell, die Daimler Truck AG, IVECO und die Volvo Group wollen im Rahmen ihrer neuen Initiative H2Accelerate gemeinsam wasserstoffbetriebenen Lkws europaweit zum Durchbruch verhelfen. Die Einführung von wasserstoffbetriebenen Lkws in hohen Stückzahlen kann die Entstehung neuer Industriebereiche bedeuten: CO2-freie Wasserstoffproduktionsanlagen, große Wasserstoffverteilsysteme, ein Tankstellennetz mit hoher Kapazität für flüssigen und gasförmigen Wasserstoff und die Produktion von Lkws mit Wasserstoffantrieb. Die flächendeckende Einführung von wasserstoffbetriebenen Lkws wird etwa ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen. Den Anfang sollen Kundinnen und Kunden machen, die sich bereits frühzeitig zu dieser Technologie bekennen und entsprechende Lkws einsetzen wollen. Diese Lkw-Flotten sollen zunächst in regionalen Clustern sowie entlang europäischer Transportrouten mit hoher Auslastung und einer guten Tankstelleninfrastruktur fahren. Im Laufe des nächsten Jahrzehnts können diese Cluster dann miteinander verbunden werden, sodass ein europaweites Netzwerk entsteht. Elektromobilität Derzeit gibt es E-Ladestationen an 96 OMV Tankstellen in Bulgarien, Deutschland, Österreich, Rumänien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Wir bauen unser Netz von Ladestationen durch zahlreiche Partnerschaften und Joint Ventures laufend weiter aus. Dank unserer 40%igen Beteiligung an SMATRICS, dem führenden österreichischen Anbieter von Infrastrukturlösungen für die Elektromobilität, ist die OMV Teil eines Netzwerks von mehr als 450 E-Ladepunkten, die alle zu 100% mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Im Jahr 2020 aktivierten wir auf der OMV E-Mobility Card mit ROUTEX-Funktion internationales Roaming für österreichische Kundinnen und Kunden. OMV Petrom errichtet Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge Die OMV Petrom und Eldrive, der führende Betreiber von E-Ladesäulen in Südosteuropa, errichten 30 Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge an OMV Tankstellen in Rumänien und Bulgarien. Die Umsetzung des Projekts wird etwa zwei Jahre dauern. Im Jahr 2020 wurden drei Stationen installiert. Das neue Netzwerk von Ladestationen wird es den Fahrerinnen und Fahrern ermöglichen, die Batterie von Elektrofahrzeugen in etwa 40 Minuten auf bis zu 80% ihrer Kapazität aufzuladen. Weiters werden die OMV Petrom und Enel X România, Mitglied von Enel X, der Abteilung für fortschrittliche Energiedienstleistungen der Enel-Gruppe, in den nächsten Monaten zehn Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge an OMV und OMV Petrom Tankstellen installieren. SDG-Ziel: 7.2 Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöhen Biokraftstoffe Alle von der OMV im Jahr 2020 gekauften und zum Beimischen verwendeten Biokraftstoffe erfüllen die Anforderungen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (2009/28/EG). Seit 2013 wurde die ISCC-EU-Zertifizierung der OMV Refining & Marketing GmbH jedes Jahr erneuert. Die OMV Petrom, die OMV Ungarn, die OMV Tschechien und die OMV Slowenien sind ebenfalls nach dem ISCC-EU-Standard zertifiziert. Biokraftstoffmengen 1 Wert für 2019 angepasst und Wert für 2020 geschätzt, da sowohl die Daten für Österreich als auch für Deutschland auf den Ist-Werten für das laufende Jahr plus einer Prognose für die verbleibenden Monate des jeweiligen Jahres basieren und die Deadline für den Abschluss aller Biokraftstoffbilanzen eines bestimmten Jahres nicht vor der Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts liegt In Megaliter Die OMV kauft Biodiesel (FAME) hauptsächlich von europäischen Herstellern zu, die nur sehr wenig Palmöl verwenden. Im Jahr 2020 betrug der Anteil von Kraftstoffen auf Palmölbasis an allen Biokraftstoffen, die von der OMV auf den Markt gebracht wurden, nur rund 2.7%. Gewisse Biokraftstoffe sind fast ausschließlich mit Palmölursprung erhältlich. Die ISCC-Standards verlangen jedoch, dass ab Jänner 2008 für alle Rohstoffe, die für die Erzeugung von Biodiesel verwendet werden, keine Abholzung mehr stattfinden darf. Wir planen den verstärkten Einsatz von regionalem Rapsöl und von Altspeiseöl sowie anderen potenziellen Abfällen und fortschrittlichen Rohstoffen durch die Verwendung der Co-Processing-Technologie. (Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Bioabfall als Rohstoff.) Im Jahr 2019 unterzeichneten die OMV und die AustroCel Hallein GmbH einen mehrjährigen Vertrag über die Lieferung von fortschrittlichem Bioethanol. Die Treibstoffkomponenten werden ausschließlich aus Zellulose auf Fichtenbasis gewonnen, die ein Abfallmaterial aus der Sägeindustrie ist. Diese fortschrittlichen Biokraftstoffe werden den OMV Benzinkraftstoffen beigemischt und tragen dazu bei, die CO2-Intensität des Produktportfolios der OMV zu reduzieren. Die erste erfolgreiche Probelieferung von fortschrittlichem Bioethanol erfolgte im Dezember 2020. Seit Jänner 2021 liefert die AustroCel Hallein GmbH 1,5 Mio l Bioethanol pro Monat an die OMV. Die Substitution von fossilen Kraftstoffen durch Biokraftstoffe führt zu einer Emissionsreduktion von rund 45 kt CO2 pro Jahr. Nachhaltige Flugzeugtreibstoffe Synthetische Kraftstoffe aus CO2 und Wasser sind eine Schlüsseltechnologie zur Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie. Die OMV arbeitet an einem Projekt zum Bau und Betrieb eines Elektrolyseurs, der Ökostrom, Wasser und CO2 aus der Raffinerie zur Erzeugung von sogenanntem Syngas verwendet. Dieses Syngas wird dann mithilfe des Fischer-Tropsch-Verfahrens zu nachhaltigem Flugzeugtreibstoff synthetisiert. 1Wert für 2019 angepasst und Wert für 2020 geschätzt, da sowohl die Daten für Österreich als auch für Deutschland auf den Ist-Werten für das laufende Jahr plus einer Prognose für die verbleibenden Monate des jeweiligen Jahres basieren und die Deadline für den Abschluss aller Biokraftstoffbilanzen eines bestimmten Jahres nicht vor der Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts liegt close CO2 Kohlendioxid close CNG komprimiertes Erdgas close LNG Flüssigerdgas close PP Polypropylen close Mio Million(en) close NGVA Natural & bio Gas Vehicle Association close EBA European Biogas Association close CO2 Kohlendioxid close kt Kilotonne close Lkw Lastkraftwagen close EU Europäische Union close EG Europäische Gemeinschaft close ISCC International Sustainability & Carbon Certification close FAME Fatty Acid Methyl Ester; Fettsäuremethylester Gas für die IndustriePetrochemische Produkte und Kunststoffe