Upstream-Technologien

Die Optimierung von Bohrtechniken und Produktionsprozessen verlängert die Lebensdauer der Kohlenwasser­stoffreserven, steigert damit die Produktionseffizienz und verringert die Umweltbelastung. Die OMV arbeitet laufend an einer Optimierung der Ausbeute von Kohlenwasserstoffen aus bestehenden Lagerstätten und an der Verbesserung der Zuverlässigkeit von Anlagen und Materialien.

Bei der Ausförderung reifer Felder nimmt die OMV weltweit eine Spitzenposition ein. Bis 2025 will die OMV die Menge an Öl, die aus ausgewählten Feldern in Mittel- und Osteuropa gefördert werden kann, um 5 bis 15 Prozentpunkte erhöhen und das Unternehmen damit in der Region zum Marktführer für effiziente Produktion machen.

Im Jahr 2012 begann die OMV mit der Injektion von viskosem Salzwasser, um in einem Pilotprojekt im Gebiet von Matzen in Österreich eine höhere Ausbeute zu erzielen. Damit starteten wir unsere Aktivitäten zur Steigerung der Ölausbeute (Enhanced Oil Recovery; ) und ebneten den Weg, um unser strategisches Ziel einer höheren Ausbeute von Kohlenwasserstoffen zu erreichen. Bis Ende 2020 wurden insgesamt 430.000 zusätzliches Öl gefördert. So konnten wir die Ölausbeute im Vergleich zur konventionellen Salzwasser-Reinjektion deutlich erhöhen. Im Jahr 2020 machte die OMV weitere Fortschritte bei der Einführung von EOR-Projekten in verschiedenen Feldern in Österreich und Rumänien.

Die OMV hat beträchtliche Fortschritte bei der Entwicklung neuer Technologien und der Verbesserung der Betriebsleistung der Lagerstättenwasseraufbereitungsprozesse erzielt. In einer Reihe von Feldpilotprojekten, die auf eine optimale Qualität des Salzwassers für die Reinjektion abzielen, konnte die OMV innovative Flotations- und Filtrationstechnologien identifizieren, mit denen auch schwierige Emulsionen effektiv behandelt werden können. Dank der Implementierung neuer Technologien im Betrieb der Lagerstättenwasseraufbereitungsanlagen konnte die OMV die Menge der zur Wasseraufbereitung verwendeten Chemikalien erheblich reduzieren. Außerdem wurden die Reinigungsprozesse verfeinert, um eine hohe Qualität des Lagerstättenwassers für die Reinjektion zu erreichen. Darüber hinaus untersucht die OMV Möglichkeiten zur Abscheidung von aus den eigenen Assets und dessen Einlagerung in ehemalige Gaslagerstätten, um die CO2-Bilanz der OMV zu verbessern („Carbon Capture and Storage“-[-]Technologie).

Die Verlängerung der Lebensdauer und die Erhöhung der Zuverlässigkeit von Anlagen und Materialien gewährleisten eine sichere und effiziente Gewinnung von Kohlenwasserstoffen. In den vergangenen 20 Jahren hat die OMV umfassende Programme zur Materialauswahl und zum Korrosionsmanagement umgesetzt, um die Integrität der Anlagen zu garantieren, Sicherheitsrisiken zu reduzieren und die Umweltbelastung zu minimieren. Die Umsetzung dieser Maßnahmen bei knapp 6.500 Bohrungen mit künstlich aufgesetzten Fördersystemen führte zu einer messbaren Reduzierung des Stromverbrauchs und geringeren Stillstandzeiten der Gestängetiefpumpen. Somit konnte die Zahl der Workovers in Österreich um 25% gesenkt werden, womit sich auch die damit verbundenen -Risiken entsprechend verringerten. Die OMV untersucht neue nanobasierte Technologien im Bereich fortschrittlicher Beschichtungen zur Verbesserung der Materialbeständigkeit, zur Steigerung der Ölausbeute und zur Bohrlochstimulation, im Bereich von Chemikalien zur Verhinderung von Paraffinablagerungen für einen optimierten Produktionsprozess und im Bereich der Vermeidung von Ölaustritten und der Boden- und Wassersanierung. Die OMV setzt die Zusammenarbeit mit externen Forschungsinstituten zu diesen Technologien fort und entwickelt gemeinsam mit anderen Betreiberinnen und Betreibern entsprechende Programme. Die OMV arbeitet an der Verlängerung der Lebensdauer ihrer Betriebsanlagen durch die Verminderung von Verschleiß und Korrosion. Zu diesem Zweck werden Leitungen aus Polyethylen in Rohren mit einer speziellen Polymerbeschichtung eingesetzt, die von der OMV entwickelt und in 16 Ländern patentiert wurde. Darüber hinaus führte die OMV Pilotversuche mit Polymer-Flowlines unter verschiedenen Betriebsbedingungen durch, die es uns ermöglichen, Kosten zu senken und die Effizienz des Ersatzes von Flowlines zu erhöhen.

Ziel der Nachhaltigkeits­strategie 2025

  • Erhöhung der Ausbeute in ausgewählten Feldern in der CEE-Region um 5–15 Prozentpunkte bis 2025 durch innovative Enhanced-Oil-Recovery-Methoden

Stand 2020

  • Mehr als 130 kboe zusätzliche Produktion im Pilotprojekt in Österreich im Jahr 2020
  • EOR-Pilotprojekt in Rumänien gestartet, mit einem ersten Anstieg der Ausbeute und Produktion im Jahr 2020

Aktionsplan zur Zielerreichung

  • Abschluss des EOR-Pilotprojekts in Rumänien
  • Weiterentwicklung des Implementierungsprojekts in zwei Lagerstätten auf dem Feld Matzen

SDG-Ziele: 8.4 Bis 2030 die weltweite Ressourceneffizienz in Konsum und Produktion Schritt für Schritt verbessern und die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltzerstörung anstreben, im Einklang mit dem Zehnjahres-Programmrahmen für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster, wobei die entwickelten Länder die Führung übernehmen; 9.4 Bis 2030 die Infrastruktur modernisieren und die Industrien nachrüsten, um sie nachhaltig zu machen, mit effizienterem Ressourceneinsatz und unter vermehrter Nutzung sauberer und umweltverträglicher Technologien und Industrieprozesse, wobei alle Länder Maßnahmen entsprechend ihren jeweiligen Kapazitäten ergreifen; 12.2 Bis 2030 die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen erreichen

EOR
Enhanced Oil Recovery
bbl
Barrel
CO2
Kohlendioxid
CCS
Carbon Capture and Storage; CO2-Abscheidung und -Speicherung
HSSE
Health, Safety, Security, and Environment; Gesundheit, Sicherheit und Umwelt