Regionaler Einkauf und Ausbau von Kapazitäten

Regionale Beschaffungsstrategie im Jemen

Im Jahr 2019 führte die OMV Jemen eine Strategie der regionalen Beschaffung ein, um die lokale Wirtschaft zu stärken und die Erwartungen der benachbarten Gemeinden an die lokale Beschaffung zu erfüllen. Da es sich bei der Republik Jemen um eine stammesgeprägte Gesellschaft handelt, ist die Lieferkette überwiegend jemenitisch. Daher liegt der Fokus der Strategie der regionalen Beschaffung auf der Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zu den Stämmen und Gemeinden in der Umgebung unserer Betriebe. Ein verstärkter regionaler Einkauf hat den zusätzlichen Vorteil, dass Geschäftsunterbrechungen, die aufgrund von lokalen politischen Konflikten auftreten können, reduziert werden.

Im Jahr 2019 begann die OMV Jemen mit der Durchführung von Workshops zur Ausbildung und Schulung von regionalen Lieferantinnen bzw. Lieferanten und Vertragsunternehmen. Der Schwerpunkt lag auf der Verbesserung der technischen und finanziellen Kompetenzen. Die OMV Jemen stellte überdies einen jährlichen regionalen Beschaffungsplan auf und adaptierte ihre Einkaufsprozesse. Diese Adaptierungen umfassten beispielsweise die Modifizierung interner Standards und Vertragsvorlagen, um durch einen zweckmäßigen Ansatz eine verstärkte regionale Beschaffung zu ermöglichen.

Im Jahr 2020 wurde ein lokales Value Creation Dashboard entwickelt, um die Wirksamkeit der Strategie zu messen. Das Dashboard verfolgt Elemente wie Auftragswerte, das lokale Personal unserer wichtigsten Vertragsunternehmen, gemietete lokale Ausrüstung, qualifizierte regionale Lieferantinnen und Lieferanten sowie lokale Ausgaben. Außerdem wurde ein informeller freundschaftlicher Wettbewerb zwischen den Lieferantinnen und Lieferanten in drei Kategorien gestartet: Toplieferantin bzw. Toplieferant für lokal rekrutiertes Personal, Toplieferantin bzw. Toplieferant für die Anmietung von lokalem Equipment und Toplieferantin bzw. Toplieferant für lokale Ausgaben an lokale Vertragsunternehmen. Das Ziel war es, die regionale Beschaffung in der gesamten Lieferkette zu fördern.

SDG-Ziele: 8.1 Ein Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum entsprechend den nationalen Gegebenheiten und insbesondere ein jährliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von mindestens 7 Prozent in den am wenigsten entwickelten Ländern aufrechterhalten; 8.3 Entwicklungsorientierte Politiken fördern, die produktive Tätigkeiten, die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze, Unternehmertum, Kreativität und Innovation unterstützen, und die Formalisierung und das Wachstum von Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen unter anderem durch den Zugang zu Finanzdienstleistungen begünstigen