Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas und diffuse Emissionen

Die schrittweise Abschaffung des routinemäßigen Abfackelns von Erdölbegleitgas ist wichtig, wenn es darum geht, Ressourceneffizienz mit langfristigem wirtschaftlichem Erfolg in Einklang zu bringen. Darüber hinaus liegt darin eine Möglichkeit, die -Bilanz unserer Geschäftstätigkeit signifikant zu verbessern. Im Jahr 2020 wurden bei der OMV insgesamt 462 Erdölbegleitgas routinemäßig abgefackelt. 1 Ohne Borealis Um unsere klare Verpflichtung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und nachhaltigen Geschäftspraktiken zu unterstreichen, traten wir 2017 der „Zero Routine Flaring by 2030“-Initiative der Weltbank zur Beendigung des routinemäßigen Abfackelns von Erdölbegleitgas bis 2030 bei. Im Rahmen dieser Initiative berichten wir jährlich an die Weltbank über unsere Fortschritte.

Die Entwicklung und der Betrieb neuer Öl- und Gasfelder der OMV erfolgen gemäß Plänen, die anstelle des routinemäßigen Abfackelns eine nachhaltige Nutzung oder Aufbereitung von Erdölbegleitgas vorsehen. Bestehende Standorte, an denen Erdölbegleitgas und freies Gas nach wie vor routinemäßig abgefackelt wird, müssen so bald wie möglich einen Plan erstellen, aus dem hervorgeht, wie das routinemäßige Abfackeln bis spätestens 2030 schrittweise eingestellt wird.

In den Raffinerien vermeiden wir das routinemäßige Abfackeln von Begleitgasen durch modernstes Anlagendesign sowie mittels Fackelgas-Rückgewinnung und eines ausgewogenen Brenngassystems. Eine derart moderne Prozesssteuerung umfasst eine ausreichende Kapazität der Fackelgas-Rückgewinnungsanlage, die Verwendung von Überdruckventilen und andere wirtschaftlich tragfähige organisatorische und Steuerungsmaßnahmen. Als Ergebnis dieser Maßnahmen soll das Abfackeln nur mehr als Sicherheitssystem außerhalb des Normalbetriebs eingesetzt werden, wie etwa bei der In- bzw. Außerbetriebnahme, im Notbetrieb, bei Prozessstörungen usw.

Ziel der Nachhaltigkeits­strategie 2025

  • Abschaffung des routinemäßigen Abfackelns oder Ablassens von Erdölbegleitgas bis 2030

Stand 2020

  • Die Menge an routinemäßig abgefackeltem Gas wurde von 501 m3 im Jahr 2019 auf 462 Mio m3 im Jahr 2020 reduziert.

Aktionsplan zur Zielerreichung

  • Ausarbeitung und Genehmigung der Pläne für die schrittweise Abschaffung des routinemäßigen Abfackelns
  • Fortsetzung der Projekte zur Reduzierung des Abfackelns und Ablassens von Erdölbegleitgas
  • Systematische Überwachung der -Leistung und dies­bezügliche Berichterstattung
  • Berichterstattung über unsere Fortschritte bei der schrittweisen Abschaffung des routinemäßigen Abfackelns im Zusammenhang mit der Verpflichtung der OMV gegenüber der Weltbank

SDG-Ziele: 7.3 Bis 2030 die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz verdoppeln; 13.1 Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen in allen Ländern stärken

Alle Betriebe der OMV müssen Methanemissionen aus Punktquellen und technisch unvermeidbare Emissionen, wie etwa bei Sondentests oder Workovers, auf ein Mindestmaß reduzieren. Die Hauptquellen von Methanemissionen sind das routinemäßige und nicht routinemäßige Ablassen von Begleitgas bei der Produktion und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas sowie Gaslecks.

„Green Kaizen“-Events reduzieren diffuse Emissionen

Methanemissionen und Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen ohne Methan ) werden laufend überwacht und geschätzt und mithilfe von Programmen zur Leckerkennung und -reparatur systematisch kontrolliert. Die Identifizierung von Methan- und NMVOC-Emissionsquellen dient als Grundlage für die Entwicklung von Reduktionsprojekten gemäß den Best Practices der Branche und den besten verfügbaren Technologien. Nur wenn wir die wichtigsten potenziellen Quellen von Methan­emissionen kennen, können wir auch präventive Maßnahmen zur Verhinderung derartiger Emissionen in neuen Produktionsanlagen ergreifen.

Zur Identifizierung von Leckagen müssen im Rahmen von täglichen Kontrollrundgängen in allen relevanten Betriebseinrichtungen der OMV zumindest akustische und visuelle Inspektionen sowie Geruchsprüfungen durchgeführt werden. Darüber hinaus wird in festgelegten Intervallen (je nach Risikobewertung jährlich oder häufiger) mittels Seifenblasentests oder optischer Gasdetektion nach aufgetretenen Lecks gesucht. In einigen Einrichtungen werden auch Infrarotkameras zur Leckerkennung eingesetzt.

Um diffuse Emissionen zu vermeiden bzw. zu mindern, haben wir wichtige Schritte unternommen. So wurde beispielsweise ein Programm für das Pipeline-Integritätsmanagement implementiert und eine Reihe von Anlagen wie Verdichterstationen modernisiert.

„Green Kaizen“-Events reduzieren diffuse Emissionen

OMV Petrom Upstream implementierte im Jahr 2020 im Rahmen von „Green Kaizen“-Events in allen Assets ein Programm zur Lecksuche und -reparatur (Leak Detection and Repair; ). Ziel ist es, alle am jeweiligen Standort identifizierten Lecks zu beheben und gleichzeitig das Bewusstsein für einen CO2-armen Betrieb bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort und den lokalen Vertragsunternehmen zu stärken. Die „Green Kaizen“-Events umfassen fünf Hauptaktivitäten: Leckerkennung, volumetrische Messung von diffusen Gasaustritten, Leckreparatur, Messungen nach der Reparatur und schließlich die Auswertung der Ergebnisse. Diese Aktivitäten sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei unterstützen, das Problem zu erkennen, die Tragweite des Problems zu verstehen, die Lösung umzusetzen, die Lösung zu bestätigen und das Resultat aufrechtzuerhalten. Im Jahr 2020 konnten wir diffuse Emissionen durch zwei „Green Kaizen“-Events in Großanlagen in unseren Assets Crișana und Oltenia reduzieren. Wir werden diesen Ansatz in allen von uns betriebenen Assets weiterhin verfolgen und gewonnene Erkenntnisse und bewährte Praktiken berücksichtigen, um sicherzustellen, dass wir die von uns gesetzten Ziele erreichen.

SDG-Ziele: 7.3 Bis 2030 die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz verdoppeln; 13.1 Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen in allen Ländern stärken; 13.3 Die Aufklärung und Sensibilisierung sowie die personellen und institutionellen Kapazitäten im Bereich der Abschwächung des Klimawandels, der Klimaanpassung, der Reduzierung der Klimaauswirkungen sowie der Frühwarnung verbessern

1 Ohne Borealis

CO2
Kohlendioxid
m3
Kubikmeter
Mio
Million(en)
THG
Treibhausgas
(NM)VOC
flüchtige organische Verbindung (ohne Methan)
LDAR
Leak Detection and Repair; Lecksuche und -reparatur