CO₂ als Rohstoff

Die OMV plant die Abscheidung und Nutzung von CO₂ als Rohstoff. Dabei sollen beispielsweise CO₂-Emissionen der Raffinerien aufgefangen, das CO₂ hydratisiert und anschließend als Brennstoff wiederverwendet werden. Derzeit planen wir den Bau und Betrieb eines innovativen Elektrolyseurs in unserer Raffinerie Schwechat, in dem Dampf und CO₂ zur Erzeugung von Synthesegas verwendet werden. (Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Nachhaltige Flugzeugtreibstoffe.)

Im Jahr 2020 unterzeichneten die Lafarge Zementwerke GmbH, ein Unternehmen der LafargeHolcim Gruppe, die OMV, VERBUND und Borealis eine Absichtserklärung, die für den Zeitraum bis 2030 die Planung und Errichtung einer großtechnischen Anlage zur Abscheidung von CO₂ vorsieht. Das CO₂ wird dann zu synthetischen Brennstoffen, Kunststoffen oder anderen Chemikalien verarbeitet. Die Anlage wird letztendlich eine Abscheidung von nahezu 100% des jährlichen Ausstoßes des Zementwerks von Lafarge in Mannersdorf, Österreich, von 700.000 t CO₂ ermöglichen. In Kombination mit grünem Wasserstoff, der von VERBUND aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, wird das abgeschiedene CO₂ von der OMV in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Diese Kohlenwasserstoffe werden im weiteren Produktionsprozess von der OMV für die Herstellung von Kraftstoffen sowie von Borealis für die Erzeugung hochwertiger Kunststoffe genutzt. Beide Endprodukte basieren somit auf erneuerbaren Rohstoffen.

Das Hauptziel des Projekts Carbon2ProductAustria (C2PAT) ist die Planung und der Betrieb einer Anlage zur Kohlenstoffabscheidung im Zementwerk. Außerdem werden die geeignete Infrastruktur und ein voll funktionsfähiges System zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen auf Basis erneuerbarer Rohstoffe aufgebaut. Diese Verbindungen werden dann zur Herstellung einer breiten Palette von Olefinen, Kunststoffen und Kraftstoffen verwendet. Die Partnerunternehmen verfolgen das Ziel, die Anlage im industriellen Maßstab bis 2030 in Betrieb zu nehmen. Ein erster Schritt auf dem Weg zum ausgewiesenen Ziel besteht in der gemeinsamen Untersuchung der derzeitigen technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Durch die Bündelung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten soll eine sektorübergreifende Kohlenstoff-Wertschöpfungskette erarbeitet werden.

C2PAT – sektorenübergreifende Wertschöpfungskette zur Förderung der Klimaneutralität