Community-Beschwerden Beim Management von Beschwerden aus den Anrainergemeinden handeln wir nach dem Vorsorgeprinzip und sichern uns die lokale Zustimmung für die Geschäftstätigkeit der OMV, indem wir frühzeitig die Sorgen und Nöte der lokalen Bevölkerung identifizieren und lösen. Wir achten darauf, dass unsere Geschäftstätigkeiten für unsere Anrainergemeinden möglichst störungsfrei ablaufen. Dennoch kann es zu Beschwerden kommen. Wir handhaben diese Beschwerden mithilfe lokaler Community-Beschwerdemechanismen (Community Grievance Mechanisms; CGMs). Bei der OMV ist ein CGM ein zentrales Instrument zur Verhinderung und zum Management unserer potenziellen Auswirkungen auf Anrainergemeinden und der damit verbundenen sozialen Risiken. Der CGM fordert einen stringenten Ansatz zur systematischen Entgegennahme, Dokumentation, Bearbeitung und Klärung von Beschwerden in allen Ländern, in denen wir tätig sind. Damit legen wir den Grundstein für unsere gesellschaftliche Akzeptanz („Social License to Operate“). Wir definieren eine Beschwerde als einen Ausdruck von Unzufriedenheit im Zusammenhang mit einer vermeintlichen oder tatsächlichen Auswirkung unserer operativen Geschäftstätigkeit vor Ort. Unser Beschwerdemanagementsystem basiert in erster Linie auf dem Dialog mit unseren Stakeholdern und ist darauf ausgelegt, jegliche Vergeltungsrisiken zu vermeiden. Der CGM hilft der OMV und potenziell von ihrer Geschäftstätigkeit Betroffenen, Probleme zu lösen, ohne auf das Rechtssystem zurückgreifen zu müssen. Der CGM der OMV hindert betroffene Stakeholder, einschließlich der Anrainergemeinden, jedoch nicht daran, zur Behandlung ihrer Beschwerden auf gerichtliche oder andere Verfahren zuzugreifen. Der CGM ermöglicht die außergerichtliche Beilegung von Beschwerden und bietet je nach Fall einen Zugang zu Rechtsbehelfen für die lokale Bevölkerung. (Weitere Informationen zu unserem Ansatz für das Community-Beschwerdemanagement finden Sie auf der OMV Website.) Der CGM war 2020 in allen Upstream-Assets unter der Betriebsführerschaft der OMV, in den drei Raffinerien der OMV (Schwechat in Österreich, Burghausen in Deutschland und Petrobrazi in Rumänien) und in einem Kraftwerk (Brazi in Rumänien) voll funktionsfähig. Darüber hinaus wurde in den von der SapuraOMV betriebenen Assets in Malaysia im Jahr 2020 ein neuer CGM eingerichtet. Im Jahr 2020 gingen Meldungen über 812 Beschwerden ein: 367 Beschwerden über Auswirkungen auf die Gesellschaft 1 Beschwerden über Auswirkungen auf die Gesellschaft umfassen Lärm, Staub, Grunderwerb, Nutzen aus Projekten oder andere durch die Geschäftstätigkeit der OMV verursachte Störungen; Daten ohne Borealis (davon 243 gelöst), 445 Beschwerden über Auswirkungen auf die Umwelt 2 Beschwerden über Auswirkungen auf die Umwelt umfassen die Verschlechterung der Bodenqualität, Wasserverschmutzung, Luftverschmutzung usw.; Daten ohne Borealis (davon 357 gelöst) und null Menschenrechtsbeschwerden 3 Menschenrechtsbeschwerden beziehen sich auf die Kategorie der grundlegenden Rechte in der OMV Menschenrechtsmatrix, wie z.B. unverhältnismäßige Gewaltanwendung durch die Security, Vorfälle im Zusammenhang mit den Rechten indigener Völker, Fälle von Zwangs- oder Kinderarbeit; Daten ohne Borealis. Die noch offenen Beschwerden werden im Laufe des Jahres 2021 bearbeitet. Um die Best Practice der IPIECA für das Beschwerdemanagement vollumfänglich zu erfüllen, hat sich die OMV das Ziel gesteckt, die CGMs an all ihren Standorten anhand der UN-Wirksamkeitskriterien für außergerichtliche Beschwerdemechanismen bis 2025 zu bewerten. Gemäß den UN-Wirksamkeitskriterien muss der Beschwerdemechanismus legitim, zugänglich, berechenbar, ausgewogen, transparent, rechtekompatibel und eine Quelle kontinuierlichen Lernens sein sowie auf Dialog und Austausch aufbauen. Ob die CGMs die UN-Wirksamkeitskriterien erfüllen, wird durch eine Überprüfung der Managementprozesse und durch Beratung mit internen und externen Stakeholdern festgestellt. Die Bewertungen resultieren in Empfehlungen und maßgeschneiderten Aktionsplänen zur Verbesserung des Beschwerdemanagements auf Standortebene. Die Aktionspläne werden vom lokalen Management umgesetzt und von der Konzernfunktion überwacht. Im Jahr 2020 führten wir eine Bewertung in Neuseeland durch und etablierten einen CGM in Übereinstimmung mit den UN-Wirksamkeitskriterien in Malaysia 4 Für die Assets in Malaysia wählten wir einen anderen Ansatz für die Abstimmung auf die UN-Wirksamkeitskriterien, da der CGM erst im Jahr 2020 eingeführt wurde. Anstatt einen etablierten CGM zu bewerten, arbeiteten wir mit einem externen Experten zusammen, um gleich von Beginn an einen CGM in Übereinstimmung mit den UN-Wirksamkeitskriterien zu etablieren.. Die Bewertungen wurden von einem unabhängigen externen Experten durchgeführt. Die bereits bewerteten Standorte repräsentieren 98% aller im Jahr 2020 bei der OMV eingegangenen Beschwerden. Wir werden im Jahr 2021 an weiteren Standorten der OMV CGM-Bewertungen nach den UN-Wirksamkeitskriterien durchführen. Im Jahr 2019 führten wir CGM-Bewertungen in Österreich (Upstream, Raffinerie Schwechat) und in der Raffinerie Burghausen in Deutschland durch. Transparenz und Vorhersehbarkeit wurden als die wichtigsten UN-Wirksamkeitskriterien für die OMV festgelegt. Im Jahr 2020 wurden die folgenden wesentlichen Verbesserungen an den CGMs vorgenommen: Im Jahr 2020 intensivierte die Raffinerie Petrobrazi ihre externen Kontakte zu den Anrainergemeinden, um sie über den CGM zu informieren und dessen Nutzung zur Beseitigung von Community-Bedenken zu steigern. Die Raffinerien Schwechat und Burghausen verbesserten ihre öffentlichen Informationen über die lokale Verfügbarkeit von Beschwerdemechanismen. Erhöhte Vorhersehbarkeit des CGM: Die drei bewerteten Standorte sind dabei, ihre lokalen Standards für das Community-Beschwerdemanagement zu überarbeiten, um Konsistenz, Struktur und größere Vorhersehbarkeit bei der Bearbeitung von Community-Beschwerden zu gewährleisten. Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie 2025 Überprüfung des Beschwerdemechanismus für Communities an allen Standorten nach den UN-Wirksamkeitskriterien 5 UN-Wirksamkeitskriterien für außergerichtliche Beschwerdemechanismen, wie sie in den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte festgelegt sind. Gemäß den UN-Wirksamkeitskriterien muss der Beschwerdemechanismus legitim, zugänglich, berechenbar, ausgewogen, transparent, rechtekompatibel und eine Quelle kontinuierlichen Lernens sein sowie auf Dialog und Austausch aufbauen. bis 2025 Stand 2020 Sieben von zehn Standorten 6 Der Plan umfasst Produktionsstandorte, an denen die OMV Betriebsführerin ist. Im Jahr 2020 war Borealis in diesem Plan noch nicht berücksichtigt. Im Jahr 2020 war der Community-Beschwerdemechanismus an zehn Standorten eingerichtet: sieben im Upstream-Bereich (Österreich, Rumänien, Tunesien, Neuseeland, Malaysia, Jemen, Kasachstan) und drei im Downstream-Bereich (Österreich, Rumänien, Deutschland). bewertet (Rumänien Upstream, Raffinerie Petrobrazi in Rumänien, Österreich Upstream, Raffinerie Schwechat in Österreich, Raffinerie Burghausen in Deutschland, Neuseeland Upstream, Malaysia Upstream) Aktionsplan zur Zielerreichung Nachbereitung der im Jahr 2020 durchgeführten CGM-Bewertungen Durchführung einer Selbstbewertung bei Borealis, um eine Basislinie für die CGM-Ausrichtung der Organisation an den UN-Effektivitätskriterien zu schaffen SDG-Ziele: 10.2 Bis 2030 alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Ethnizität, Herkunft, Religion oder wirtschaftlichem oder sonstigem Status zu Selbstbestimmung befähigen und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion fördern; 16.6 Leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und transparente Institutionen auf allen Ebenen aufbauen; 16.7 Dafür sorgen, dass die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ ist 1 Beschwerden über Auswirkungen auf die Gesellschaft umfassen Lärm, Staub, Grunderwerb, Nutzen aus Projekten oder andere durch die Geschäftstätigkeit der OMV verursachte Störungen; Daten ohne Borealis 2 Beschwerden über Auswirkungen auf die Umwelt umfassen die Verschlechterung der Bodenqualität, Wasserverschmutzung, Luftverschmutzung usw.; Daten ohne Borealis 3 Menschenrechtsbeschwerden beziehen sich auf die Kategorie der grundlegenden Rechte in der OMV Menschenrechtsmatrix, wie z.B. unverhältnismäßige Gewaltanwendung durch die Security, Vorfälle im Zusammenhang mit den Rechten indigener Völker, Fälle von Zwangs- oder Kinderarbeit; Daten ohne Borealis 4 Für die Assets in Malaysia wählten wir einen anderen Ansatz für die Abstimmung auf die UN-Wirksamkeitskriterien, da der CGM erst im Jahr 2020 eingeführt wurde. Anstatt einen etablierten CGM zu bewerten, arbeiteten wir mit einem externen Experten zusammen, um gleich von Beginn an einen CGM in Übereinstimmung mit den UN-Wirksamkeitskriterien zu etablieren. 5 UN-Wirksamkeitskriterien für außergerichtliche Beschwerdemechanismen, wie sie in den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte festgelegt sind. Gemäß den UN-Wirksamkeitskriterien muss der Beschwerdemechanismus legitim, zugänglich, berechenbar, ausgewogen, transparent, rechtekompatibel und eine Quelle kontinuierlichen Lernens sein sowie auf Dialog und Austausch aufbauen. 6 Der Plan umfasst Produktionsstandorte, an denen die OMV Betriebsführerin ist. Im Jahr 2020 war Borealis in diesem Plan noch nicht berücksichtigt. Im Jahr 2020 war der Community-Beschwerdemechanismus an zehn Standorten eingerichtet: sieben im Upstream-Bereich (Österreich, Rumänien, Tunesien, Neuseeland, Malaysia, Jemen, Kasachstan) und drei im Downstream-Bereich (Österreich, Rumänien, Deutschland). close CGM Community Grievance Mechanism; Community-Beschwerdemechanismus close CGM Community Grievance Mechanism; Community-Beschwerdemechanismus close IPIECA Oil and Gas Industry Association for Environment and Social Issues; Verband der Öl- und Gasindustrie für Umwelt- und Sozialbelange close UN Vereinte Nationen close UN Vereinte Nationen Community Relations und EntwicklungCommunity-Investitionen