Steuerung der Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsthemen (einschließlich Themen in Bezug auf den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel) sind in die Governance-Struktur des Unternehmens voll integriert. Diese Themen haben dasselbe Gewicht wie jedes andere Geschäftsthema und sind gemäß dem verantwortungsvollen Geschäftsansatz der OMV in den täglichen Betrieb und die Managementprozesse des Unternehmens eingebunden. Im Diagramm bilden wir die fünf Schwerpunktbereiche der OMV Nachhaltigkeitsstrategie (HSSE; CO2-Effizienz; Innovation; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Geschäftsgrundsätze und soziale Verantwortung) nach den jeweiligen Konzernfunktionen ab. Die Konzernfunktionen verfeinern und lenken die Prozesse, die für die Umsetzung von Aktivitäten in Bezug auf die soziale und ökologische Leistung relevant sind, und schlagen den Funktionsexpertinnen und -experten in den jeweiligen Geschäftsbereichen vor Ort einen Aktionsplan vor. Diese wiederum tauschen sich laufend über den Fortschritt der geplanten Umsetzung aus. Jede Konzernfunktion berichtet direkt an den Vorstand über die relevanten sozialen und ökologischen Themen. Dazu gehören Berichte über den Fortschritt bei der Umsetzung der Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie, die Präsentation von wichtigen Ereignissen in Bezug auf wesentliche Themen und die Vorlage der Implementierungs- und Nachhaltigkeitsinitiativen zur Genehmigung. Das Carbon, Energy & ESG Management Team innerhalb der Abteilung HSSE & NES ist für die Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie die Steuerung und das Management der ESG-Agenda verantwortlich. Das für das Geschäft und andere Konzernfunktionen verantwortliche Führungsteam überwacht und kontrolliert die Umsetzung aller Unternehmensfunktionen vor Ort und achtet darauf, dass soziale und ökologische Aspekte in die Geschäftsaktivitäten des Unternehmens integriert sind. Im Jahr 2020 führte das Senior Management eine Halbjahresprüfung der Fortschritte in Bezug auf die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie und den Stand der Initiativen durch. Mitglieder des Führungsteams bilden außerdem den Risikoausschuss, dessen Vorsitz der Finanzvorstand innehat und der sicherstellt, dass wesentliche finanzielle und nicht finanzielle Risiken ordnungsgemäß identifiziert und gehandhabt werden. (Weitere Informationen zum Risikomanagementprozess finden Sie im Geschäftsbericht 2020 im Abschnitt Risikomanagement.) Der Austausch über die Nachhaltigkeitsleistung und -strategie der OMV, auch mit sozial verantwortlichen Investorinnen und Investoren, wird von HSSE & NES und Investor Relations koordiniert. Der Vorstand und der Aufsichtsrat genehmigen den Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens. (Weitere Informationen zum Austausch mit Stakeholder-Gruppen finden Sie hier.) Der Vorstand ist das höchste Managementgremium des Unternehmens. Der Vorstand berichtet regelmäßig und anlassbezogen an den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat ernennt die Mitglieder des Vorstands, kontrolliert und überwacht dessen Entscheidungen und berät den Vorstand in Sachen Strategieentwicklung. Der Vorstand genehmigt die Nachhaltigkeitsstrategie als Teil der Unternehmensstrategie und ist gegenüber dem Aufsichtsrat für deren Umsetzung rechenschaftspflichtig. (Weitere Informationen zu den Funktionen und zur Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats finden Sie im Geschäftsbericht 2020 im Abschnitt Konsolidierter Corporate-Governance-Bericht.) Vergütung des Vorstands Der Aufsichtsrat bestellt aus seinen eigenen Reihen qualifizierte Fachausschüsse, die den Aufsichtsrat bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Der Vergütungsausschuss entscheidet über die Vergütung des Vorstands, einschließlich der Struktur des Vergütungssystems und der tatsächlichen Zielerreichung. Die Vergütung des Vorstands besteht aus fixen und variablen Elementen. Die variable Vergütung – der Long-Term Incentive Plan (LTIP) und der Jahresbonus – berücksichtigt Leistungskriterien in Bezug auf die Nachhaltigkeitsperformance des Unternehmens. Nach einem produktiven Austausch mit Aktionärinnen und Aktionären auf Corporate-Governance-Roadshows im Herbst 2019 beschloss der Vergütungsausschuss, einen noch stärkeren Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Umweltthemen zu legen. Dies erfolgt durch die Aufnahme neuer, klar definierter Kriterien in den Nachhaltigkeitsmultiplikator zur Kalkulation des Jahresbonus zusammen mit einer Zielvorgabe für die Reduktion der Treibhausgas-(THG-)Emissionen sowie einem Diversity-Ziel im Long-Term Incentive Plan. Der Nachhaltigkeitsmultiplikator als Teil des Jahresbonus wird nach Ermessen des Aufsichtsrats auf Basis einer vordefinierten Reihe von Kriterien festgelegt, die aufgrund ihrer Bedeutung für die Nachhaltigkeitsleistung der OMV ausgewählt werden. Die Kriterien für den Nachhaltigkeitsmultiplikator umfassen Arbeitsunfälle mit Todesfolge, die Rate der Zwischenfälle mit Ausfallzeit (Lost-Time Injury Rate; LTIR), die Reservenersatzrate (Dreijahresdurchschnitt), die Anzahl und das Ausmaß von Ölaustritten sowie die Fortschritte bei konkreten Nachhaltigkeitsprojekten wie CO2-Reduktionsmaßnahmen. Neben der Aufnahme eines THG-Emissionsreduktionsziels und eines Diversity-Ziels in den LTIP kann auch ein HSSE-Malus auf die Gesamtzielerreichung angewendet werden. In Fällen, in denen ein schwerwiegender HSSE- oder Umweltverstoß vorliegt, kann der Vergütungsausschuss die Höhe der LTIP-Auszahlung erneut überprüfen und je nach Schweregrad des Verstoßes nach eigenem Ermessen gegebenenfalls auch auf null reduzieren. Ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der obersten Führungsebene sind ebenfalls zur Teilnahme am LTIP berechtigt. Ein externes Audit der tatsächlichen Zielerreichung wird vom Konzernabschlussprüfer durchgeführt. Die Ergebnisse der Prüfung werden an den Vergütungsausschuss und den Aufsichtsrat kommuniziert. close HSSE Health, Safety, Security, and Environment; Gesundheit, Sicherheit und Umwelt close CO2 Kohlendioxid close ESG Environmental, Social, and Governance; Umwelt, Gesellschaft und Governance close THG Treibhausgas close LTIR Lost-Time Injury Rate Bekenntnisse zur nachhaltigen EntwicklungRisiken und Chancen