Steuerung der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsthemen (einschließlich Themen in Bezug auf den Klimaschutz) sind in die Governance-Struktur des Unternehmens voll integriert. Diese Themen haben dasselbe Gewicht wie jedes andere Geschäftsthema und sind gemäß dem verantwortungsvollen Geschäftsansatz der OMV in den täglichen Betrieb und die Managementprozesse des Unternehmens eingebunden.

Steuerung der Nachhaltigkeit (organizational chart)

Im Diagramm bilden wir die fünf Schwerpunktbereiche der OMV Nachhaltigkeitsstrategie (HSSE; CO2-Effizienz; Innovation; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Geschäftsgrundsätze und soziale Verantwortung) nach den jeweiligen Konzernfunktionen ab. Die Konzernfunktionen verfeinern und lenken die Prozesse, die für die Umsetzung von Aktivitäten in Bezug auf die soziale und ökologische Leistung relevant sind, und schlagen den Funktionsexpertinnen und -experten in den jeweiligen Geschäftsbereichen vor Ort einen Aktionsplan vor. Diese wiederum tauschen sich laufend über den Fortschritt der geplanten Umsetzung aus. Jede Konzernfunktion berichtet direkt an den Vorstand über die relevanten sozialen und ökologischen Themen. Dazu gehören Berichte über den Fortschritt bei der Umsetzung der Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie, die Präsentation von wichtigen Ereignissen in Bezug auf wesentliche Themen und die Vorlage der Implementierungs- und Nachhaltigkeitsinitiativen zur Genehmigung.

Im Jahr 2019 erweiterten wir die HSSE-Funktion auf HSSE & New Energy Solutions (NES). Die neue Funktion HSSE & NES setzt sich aus folgenden Abteilungen zusammen: HSSE, Carbon Management, NES Scouting & Portfolio Management und New Energy Technology Development & Implementation. HSSE & NES ist für die folgenden klimarelevanten Themen zuständig:

  • Realisierung eines sinnvollen Umstiegs auf emissionsarme Technologien zur Verbesserung der CO2-Bilanz unserer Geschäftstätigkeit und zur Entwicklung innovativer Energielösungen
  • Konsolidierung der Verantwortung für das OMV Portfolio neuer Energielösungen an einem zentralen Standort zur Erzielung harmonisierter, bereichsübergreifender Resultate
  • Sicherstellung einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Konzern und den Geschäftsbereichen bei der Entwicklung der bestmöglichen Vorschläge für eine effiziente CO2-Reduktion
  • Etablierung einer „Start-up-Kultur“ zur Schaffung des richtigen Umfelds und Förderung von Ideen, die den ökologischen Fußabdruck der OMV reduzieren

Das für das Geschäft und andere Konzernfunktionen verantwortliche Führungsteam überwacht und kontrolliert die Umsetzung aller Unternehmensfunktionen vor Ort und achtet darauf, dass soziale und ökologische Aspekte in die Geschäftsaktivitäten des Unternehmens integriert sind. Der Vorstand berichtet regelmäßig und anlassbezogen an den Aufsichtsrat. Mitglieder des Führungsteams bilden außerdem den Risikoausschuss, dessen Vorsitz der Finanzvorstand innehat und der sicherstellt, dass wesentliche finanzielle und nicht finanzielle Risiken ordnungsgemäß identifiziert und gehandhabt werden. (Weitere Informationen zum Risikomanagementprozess finden Sie im Geschäftsbericht 2019 im Abschnitt Risikomanagement.)

Der Vorstand ist das höchste Managementgremium des Unternehmens. Der Aufsichtsrat ernennt die Mitglieder des Vorstands, kontrolliert und überwacht dessen Entscheidungen und berät den Vorstand in Sachen Strategieentwicklung. Der Vorstand genehmigt die Nachhaltigkeitsstrategie als Teil der Unternehmensstrategie und ist gegenüber dem Aufsichtsrat für deren Umsetzung rechenschaftspflichtig. (Weitere Informationen zu den Funktionen und zur Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats finden Sie im Geschäftsbericht 2019 im Abschnitt Konsolidierter Corporate-Governance-Bericht.)

Der Aufsichtsrat bestellt aus seinen eigenen Reihen qualifizierte Fachausschüsse, die den Aufsichtsrat bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Der Vergütungsausschuss entscheidet über die Vergütung des Vorstands, einschließlich der Struktur des Vergütungssystems und der tatsächlichen Zielerreichung. Die Vergütung des Vorstands besteht aus fixen und variablen Elementen. Die variable Vergütung – der Long-Term-Incentive-Plan (LTIP) und der Jahresbonus – berücksichtigt Leistungskriterien in Bezug auf die Nachhaltigkeitsperformance des Unternehmens. Der Nachhaltigkeitsmultiplikator wird als Teil des Jahresbonus nach Ermessen des Aufsichtsrats festgelegt. Die Grundlage dafür bilden im Vorfeld festgelegte Kriterien, die je nach ihrer Bedeutung für die Nachhaltigkeitsleistung der OMV ausgewählt werden.

Nachhaltigkeitsmultiplikator als Teil des Zieljahresbonus (graphic)

Diese Kriterien umfassen unter anderem die Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit, die Anzahl von tödlichen Arbeitsunfällen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der OMV oder von Vertragsunternehmen, die Anzahl und Menge von Ölaustritten und die Reservenersatzrate. Der LTIP inkludiert einen „Health, Safety, Security, and Environment“-(HSSE-)Malus, der auf die Gesamtzielerreichung angewendet wird. Im Falle eines schwerwiegenden Verstoßes in Bezug auf Gesundheit, Arbeitsschutz, Sicherheit oder Umwelt kann der Aufsichtsrat das Ausmaß der LTI-Auszahlung erneut prüfen und diese je nach Schweregrad des Verstoßes nach eigenem Ermessen reduzieren und, soweit erforderlich, auch auf null setzen. Ein externes Audit der tatsächlichen Zielerreichung wird vom Konzernabschlussprüfer des Unternehmens durchgeführt. Die Ergebnisse der Prüfung werden an den Vergütungsausschuss und den Aufsichtsrat kommuniziert. Weitere Informationen zur Vergütungsstruktur und die komplette Liste der Leistungskriterien finden Sie im Geschäftsbericht.

Die Abteilung Sustainability & Reporting als Teil von Corporate Affairs fungiert als konzernweite Koordinierungsstelle. Sie steuert Nachhaltigkeitsbelange und berät und informiert interne und externe Stakeholder über diese. Darüber hinaus lenkt und koordiniert diese Abteilung die Entwicklung und die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie.

Mit der Unterstützung von externen Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten bewertete die OMV den Reifegrad ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Auf Basis dieser Bewertung haben wir unsere Offenlegung von klimabezogenen finanziellen Auswirkungen in Übereinstimmung mit den TCFD-Empfehlungen weiter verbessert.

Die Konsultation mit internen und externen Stakeholdern findet über verschiedene Kanäle auf unterschiedlichen Ebenen der Governance-Struktur statt. Weitere Informationen zu den verschiedenen Formen der Einbindung von Stakeholdern finden Sie im Abschnitt Einbeziehung von Stakeholdern.

Die Abteilung Investor Relations koordiniert gemeinsam mit der Abteilung Sustainability & Reporting die Kommunikation der Performance und Strategie der OMV in Sachen Nachhaltigkeit auf Anfrage von sozial verantwortlichen Investorinnen und Investoren (SRIs). Die OMV präsentierte ihre neu entwickelte SRI-Kapitalmarktstory im Rahmen einer ESG/SRI-Konferenz in Paris und tauschte sich unter anderem mit Investorinnen und Investoren der Initiative „Climate Action 100+“ aus. Die SRI-Präsentation ist unter https://www.omv.com/de/investors-and-analysts-archive verfügbar.

Im Jahr 2019 führte das Senior Management eine Halbjahresprüfung der Fortschritte in Bezug auf die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie und den Stand der Initiativen durch. Der Status der Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie sowie ein intensiver Einstieg in das CO2-Management wurden in einer Sitzung mit Vertreterinnen und Vertretern des Aufsichtsrats, des Vorstands und des Senior Managements diskutiert. Der Vorstand und der Aufsichtsrat genehmigten den Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens.

Unsere Verpflichtung zu internationalen Standards für eine nachhaltige Entwicklung

Global Compact, OECD Guidelines, SDGs, TCFD (logo)

Die OMV hat den Global Compact der Vereinten Nationen (UN) unterzeichnet und befürwortet die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte in vollem Umfang. Sie hält sich an die Empfehlungen der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen – des einzigen staatlich unterstützten internationalen Instruments für verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln mit einem integrierten Beschwerdemechanismus. Die Empfehlungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Offenlegung von Informationen sowie auf Menschenrechte, Beschäftigung, Umwelt und Korruptionsbekämpfung.

Wir unterstützen die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals; SDGs) auch weiterhin durch unsere Projekte und Initiativen. Die wichtigsten SDGs, die von den OMV Aktivitäten unterstützt werden, sind: SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie; SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz; SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum; SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.

Die OMV betrachtet den Klimawandel als eine der größten globalen Herausforderungen und bekennt sich sowohl zu den Zielen des Pariser Übereinkommens zum Klimawandel als auch zu den EU-Klimazielen. Im Rahmen unserer CO2-Strategie unterstützen wir die internationale Initiative „Zero Routine Flaring by 2030“ der Weltbank zur Beendigung des routinemäßigen Abfackelns von Erdölbegleitgas bis 2030.

In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) legen wir, wo immer möglich, alle klimarelevanten Belange in den operativen Elementen der Governance, der Strategie, des Risikomanagements sowie der Kennzahlen und Ziele offen. Der TCFD-Index, der als Anhang zu diesem Bericht publiziert wird, listet alle Angaben in diesem Bericht auf, die unsere Compliance mit den TCFD-Empfehlungen darstellen. Die OMV unterstützt die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD).