Management der Umwelt-Compliance

Die OMV trägt die Verantwortung für die Auswirkungen, die unsere Tätigkeiten auf die Umwelt haben. Verstöße gegen Umweltvorschriften auf nationaler und internationaler Ebene führen sowohl zu finanziellen Verlusten als auch zu einer Schädigung unserer Reputation. Unsere gesellschaftliche Akzeptanz („License to Operate“) hängt von unserer Compliance mit den Vorschriften zum Umweltschutz ab. Dies ist auch für Regierungsbehörden, Aktionärinnen und Aktionäre und andere Stakeholder wie die Öffentlichkeit sowie Umwelt-NGOs und -NPOs von größter Bedeutung.

Im Jahr 2019 verzeichneten wir nur geringe Bußgelder für Umweltverstöße und zahlten in keinem unserer Betriebe Bußgelder über EUR 10.000.

Der Umweltmanagementstandard (UMS) des OMV Konzerns verlangt die Einhaltung aller geltenden Umweltgesetze und -vorschriften, die Feststellung rechtlicher und sonstiger Anforderungen, die Entwicklung und Pflege angemessener Datenbanken zur Gesetzeskonformität sowie die Orientierung an international anerkannten Best Practices im Rahmen unseres UMS. Gemäß dem Standard müssen wir auch Programme etablieren, die einer Nichteinhaltung entgegenwirken und damit finanzielle Verluste verhindern. Der UMS fordert eine Bewertung der Umweltauswirkungen und -risiken sowie die Einhaltung von Umweltanforderungen im Hinblick auf Energieeinsatz, Emissionen in die Atmosphäre, Wasserverbrauch und Wassereinleitung, Einsatz von Rohstoffen, Abfallmanagement, Umgang mit Gefahrstoffen, Biodiversität und Schutz der Ökosysteme. Darüber hinaus definiert er den Prozess der Durchführung von Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen (Environmental and Social Impact Assessments; ESIAs). Präventions- und Abhilfemaßnahmen sowie das Überwachungsprogramm zur Sicherstellung der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen werden in einem Umwelt- und Sozialmanagementplan dokumentiert. Der abschließende ESIA-Bericht wird der lokalen Regulierungsbehörde oder der Kreditgeberin bzw. dem Kreditgeber (je nachdem, was zutrifft) zur Prüfung, öffentlichen Bekanntgabe und Genehmigung vorgelegt.

Umweltrisiken und -chancen umfassen regulatorische, operative, finanzielle und reputationsbezogene Faktoren und betreffen insbesondere Themen wie Klimawandel, Verfügbarkeit und Qualität von Betriebswasser sowie die Auswirkungen von Energie-, Klima- und Wasserrichtlinien. Das Management von Umweltrisiken ist Teil des unternehmensweiten Risikomanagements (UWRM) der OMV, wie im Abschnitt Management von Risiken und Chancen beschrieben.

Mit unserem speziellen IT-Tool für das Risikomanagement, dem Active Risk Management System (ARMS), setzen wir digitale Technologie zur Überwachung und zum Management von Umweltrisiken ein. Mit diesem Tool können wir Szenarien für Umweltrisiken besser mit anderen HSSE- und Geschäftsrisiken verbinden. Identifizierte und bewertete Risiken werden auf allen Unternehmensebenen mithilfe von klar definierten Risikorichtlinien und -zuständigkeiten kontrolliert und reduziert. Strategische Risiken und Chancen (z.B. in Verbindung mit Klimawandel oder Wasserstress) werden in einem Top-down-Prozess bewertet. Für die Bewertung von umweltbezogenen Faktoren, Auswirkungen und Risiken, einschließlich der Risiken der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, bedienen wir uns hingegen eines Bottom-up-Prozesses mit einer standardisierten Methodik.

Das Rahmenwerk und die Methodik unseres konzernweit koordinierten Bewertungssystems für Umweltrisiken basieren auf Best-Practice-Standards, entsprechen den Vorgaben der ISO 14001 und gewährleisten eine durchgehende qualitative Bewertung der Risiken und Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt. Die daraus resultierende Datenbank der Umweltrisiken enthält Informationen über bereits etablierte Kontrollmechanismen sowie künftig erforderliche Maßnahmen.

Bevor wir neue Betriebstätigkeiten starten oder in neuen Ländern aktiv werden, analysieren wir die Umweltrisiken. Dabei bewerten wir unter anderem die lokale Gesetzeslage und die möglichen Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf sensible und geschützte Gebiete und gefährdete Arten. In jeder nachfolgenden Phase der Projektumsetzung findet eine detaillierte Bewertung der Umweltrisiken statt.