Community Relations und Entwicklung
Für die OMV sind Transparenz, Vertrauen und partnerschaftliche Beziehungen zu den Anrainergemeinden bzw. lokalen Communities von entscheidender Bedeutung. Somit stellen wir sicher, dass wir eine verantwortungsbewusste und willkommene Nachbarin sind. Die Wertschöpfung in den Gemeinden, in denen wir tätig sind, ist der Schlüssel zur Sicherung unserer Geschäftstätigkeit für die Zukunft.
Wir sind uns bewusst, dass die Präsenz der OMV direkte und indirekte Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung hat. Wir wollen die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit in eine positive Richtung lenken, indem wir gegenseitiges Vertrauen aufbauen und aufrechterhalten, respektvolle Beziehungen zu den Anrainergemeinden pflegen, in die lokale Entwicklung investieren, die Achtung der Menschenrechte sicherstellen und dafür Sorge tragen, dass lokale Lieferantinnen und Lieferanten die nachhaltigen Praktiken der OMV anwenden. (Weitere Informationen zum Engagement der OMV in diesen Bereichen finden Sie in den Abschnitten Menschenrechte und Lieferkette.) Investitionen in die Entwicklung von Anrainergemeinden werden immer auf die lokalen Bedürfnisse abgestimmt und in Absprache mit den lokalen Interessengruppen sowie unter Berücksichtigung länderspezifischer Prioritäten in Bezug auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals; SDGs) getätigt.
Unser Managementprozess für Community Relations und Entwicklung basiert auf zentralisierten Richtlinien und Zielen und wird von lokalen Verantwortlichen mit lokalen Ressourcen umgesetzt. Zunächst führen wir eine Sozialverträglichkeitsprüfung (Social Impact Assessment; SIA) durch. Dazu gehört auch die auf Kenntnis der Sachlage gegründete vorherige Konsultation und Zustimmung der lokalen Stakeholder. In einigen Fällen wird eine SIA in eine Umweltverträglichkeitsprüfung (Environmental and Social Impact Assessment; ESIA) integriert, um Synergien zu nutzen und die Effizienz zu steigern. Ziel einer SIA ist es, sicherzustellen, dass die Ansichten lokaler Communities, insbesondere indigener Völker, in allen Phasen des Projektlebenszyklus berücksichtigt werden: Projektstart, Betriebsphase und Stilllegung. Wir legen auch besonderes Augenmerk auf mögliche Auswirkungen auf die Menschenrechte. Gemäß dem internen Standard für SIAs führen wir eine Bestandsaufnahme, Bedarfsanalysen für die Anrainergemeinden, Stakeholderanalysen und eine Bewertung der mit dem Projekt verbundenen sozialen Risiken durch. Wo immer möglich, werden SIAs auf partizipative Weise durchgeführt, indem wir uns direkt mit potenziell betroffenen Communities beraten. Basierend auf den Ergebnissen der SIA werden standortspezifische Strategien für das Community-Relations- und Entwicklungsmanagement, für Programme zur Einbindung der Stakeholder und für entsprechende Beschwerdemechanismen entwickelt und umgesetzt. Wir tragen zur Entwicklung von Anrainergemeinden durch Community- und Sozialinvestitionen bei.1Community-Investitionen tragen den Bedürfnissen der Anrainergemeinden Rechnung und sollen soziale Risiken mindern, die sich aus der Geschäftstätigkeit der OMV ergeben. Sozialinvestitionen richten sich an die Bedürfnisse der Menschen und der Gesellschaft im weiteren Sinne. Sie werden auf Grundlage der im Rahmen der SIA ermittelten lokalen Bedürfnisse und deren Potenzial für einen wirkungsvollen Beitrag zu den für die Zielbereiche relevantesten SDGs priorisiert. Unsere Community- und Sozialinvestitionen konzentrieren sich auf die Vermeidung oder Minderung sozialer Risiken und die Positionierung der OMV als sozial verantwortliches Unternehmen gegenüber unseren Stakeholdern.
Die Konzernfunktion regelt und steuert die Umsetzung der Community-Relations- und Entwicklungsprogramme in allen Ländern, in denen die OMV tätig ist. Weiters erhält sie regelmäßig Berichte und Feedback von lokalen Social-Responsibility-Managerinnen und -Managern und stellt sicher, dass die Konzernvorgaben für Community Relations und Entwicklung eingehalten werden. Wir stimmen uns regelmäßig mit unseren lokalen Social-Responsibility-Managerinnen und -Managern bezüglich der Überwachung und Steuerung der lokalen Umsetzung unserer standortspezifischen Verpflichtungen in Sachen Community Relations und Entwicklung weltweit ab. Wir organisieren auch einen regelmäßigen Austausch zwischen allen Ländern, um Herausforderungen und Best-Practice-Erfahrungen als Ergänzung zu den bereitgestellten Leitlinien miteinander zu teilen. Im Jahr 2019 überprüften wir unseren internen Social-Responsibility-Standard und unsere Social-Responsibility-Managementprozesse. Dies resultierte in einer noch stärkeren Integration von Menschenrechtsaspekten in den Community-Relations- und Entwicklungsmanagementprozess sowie in der Einführung eines Leitfadens für die öffentliche Kommunikation von SIA-Ergebnissen an betroffene Stakeholder.
Aktivitäten im Bereich Community-Relations- und Entwicklungsmanagement werden in jedem Land, in dem wir tätig sind, entsprechend der Geschäftsentwicklung überprüft. Im Jahr 2019 starteten wir in Libyen eine ESIA in Absprache mit Stakeholdern in der Region Sirte. Ebenfalls 2019 überprüften wir unsere standortspezifische Strategie für Community Relations und Entwicklung im Jemen und aktualisierten diese als Reaktion auf die geänderten Bedürfnisse der Stakeholder und die Geschäftslage der OMV in diesem Land. Nach der Aufnahme unserer Geschäftstätigkeit in Malaysia Anfang 2019 begannen wir mit der Integration der malaysischen Assets in unsere Community-Relations- und Entwicklungsmanagementaktivitäten.
Gemäß dem internen Community-Relations- und Entwicklungsverfahren müssen alle OMV Projekte in der Entwicklungsphase mit den Anrainergemeinden besprochen werden. Im Jahr 2019 befanden sich zwei von fünf Projekten in der Konsultationsphase.