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28 – Risikomanagement

Kapitalrisiko

Die Finanzsteuerungsstrategie der OMV basiert auf den Prinzipien der operativen Effizienz, Kapitaleffizienz, Finanzierungseffizienz sowie des nachhaltigen Portfoliomanagements. Mit dem Fokus auf die Stärkung der OMV Bilanz, das Erzielen eines positiven freien Cashflows und die Verbesserung der Ertragskraft ist die Finanzsteuerungsstrategie die Basis für eine nachhaltige, risikobewusste und zukunftsorientierte Wertsteigerung für die OMV und ihre Stakeholder.

Die OMV steuert ihre Kapitalstruktur zur Sicherung der Kapitalbasis, um das Vertrauen von Investoren, Gläubigern und des Kapitalmarkts zu bewahren, sowie um eine nachhaltige finanzielle Basis für die zukünftige operative Entwicklung des Konzerns zu schaffen. Die Finanzierungsstrategie der OMV fokussiert sich auf den Cashflow und die finanzielle Stabilität. Die wichtigsten Ziele sind das Erreichen eines positiven freien Cashflows nach Dividenden sowie ein starkes Investment Grade Rating auf Basis einer gesunden Bilanz und eines langfristigen Verschuldungsgrads (definiert als inklusive Leasing / (Eigenkapital + Nettoverschuldung inklusive Leasing) von unter 30%.

Kapitalmanagement – wichtige Leistungskennzahlen

In EUR Mio (wenn nichts anderes angegeben)

 

 

 

2022

2021

Anleihen

7.320

8.070

Leasingverbindlichkeiten1

1.524

1.191

Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten1

1.487

1.765

Schulden inklusive Leasing

10.331

11.026

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente1

8.124

5.064

Nettoverschuldung inklusive Leasing

2.207

5.962

Eigenkapital

26.628

21.996

Leverage-Grad inklusive Leasing in %

8

21

1

Inklusive Positionen, die auf „zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten“ umgegliedert wurden

Liquiditätsrisiko

Zur Beurteilung des Liquiditätsrisikos werden konzernweit die jährlich budgetierten operativen sowie finanziellen Zahlungsströme des Konzerns auf Monatsbasis beobachtet und analysiert. In der Folge erstellt der Konzern jeden Monat eine geplante Nettoliquiditätsentwicklung, die den zum Monatsende bestehenden Geldanlagen und Finanzierungen und deren geplante Abreifung sowie bestehenden Liquiditätsreserven, gegenübergestellt wird. Diese Analyse stellt die Basis für Finanzierungsentscheidungen und Kapitalanlagen dar.

Um die Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität des OMV Konzerns stets sicherzustellen, wird eine Liquiditätsreserve in Form von zugesagten Kreditlinien und kurzfristigen, nicht zugesagten Geldmarktaufnahmen gehalten. Zum 31. Dezember 2022 betrug die durchschnittlich gewichtete Laufzeit des Schuldenportfolios (exklusive Leasingverbindlichkeiten) des OMV Konzerns 4,6 Jahre (31. Dezember 2021: 5,1 Jahre).

Das operative Liquiditätsmanagement des OMV Konzerns erfolgt hauptsächlich via Cash-Pooling-Systeme, die einen optimalen Nutzen bestehender liquider Mittel und Liquiditätsreserven zum Vorteil jedes einzelnen Mitglieds des Cash-Pooling Systems und der Gruppe als Ganzes, ermöglichen.

Detaillierte Angaben zu den finanziellen Verbindlichkeiten des OMV Konzerns enthält Anhangangabe 24 – Verbindlichkeiten.

Finanzielle Garantieverträge

Am 19. April 2022 zahlte die at-equity bilanzierte Bayport Polymers LLC mit dem Betrag von EUR 602  ihr Darlehen teilweise an den Konzern zurück. Die Finanzierung der vorzeitigen Rückzahlung erfolgte durch zwei Senior-Notes-Tranchen in Höhe von EUR 324 Mio und EUR 278 Mio mit Fälligkeit 2027 bzw. 2032. Die Borealis AG gab eine Garantie für die von Bayport Polymers LLC emittierten Senior Notes. Für nähere Details siehe Kapitel ‚Kreditrisikomanagement‘.

Marktrisiko

Derivative und nicht-derivative Instrumente werden zur Steuerung von Marktrisiken eingesetzt, welche sich aus der Veränderung von Rohstoffpreisen, Wechselkursen und Zinsen ergeben und einen negativen Effekt auf Vermögenswerte, Verbindlichkeiten oder erwartete zukünftige Zahlungsströme haben können.

Zum Zweck der Minderung von Marktpreisrisiken schließt der Konzern derivative Finanzinstrumente wie -Swaps, Optionen, Futures und Forwards ab.

Swaps erfordern beim Vertragsabschluss kein initiales Investment. Der Zahlungsausgleich erfolgt in der Regel zum Quartals- bzw. Monatsende. Die Prämien für gekaufte Optionen sind bei Vertragsabschluss zu bezahlen. Bei Ausübung der Option erfolgt die Auszahlung der Differenz zwischen dem Basispreis und dem durchschnittlichen Marktpreis der Periode am Ende der Vertragslaufzeit.

Risikomanagement von Rohstoffpreisen umfasst die Analyse, Bewertung, Berichterstattung und Absicherung von Marktpreisrisiken, welche aus Handels- und Nicht-Handelsaktivitäten entstehen. Dies umfasst Raffinerie- (Raffineriemarge, Lagerbestände bis zu einem vordefinierten Schwellenwert) sowie Öl- und Gasverkaufsaktivitäten (Verkaufsmarge, Lagerbestände bis zu einem vordefinierten Schwellenwert) ebenso wie die Stromerzeugung (Spark Spreads) und Aktivitäten im Eigenhandel.

Um Marktzugang zu Öl-, Strom- sowie Gasmärkten zu bekommen, wird im begrenzten Ausmaß auch Eigenhandel bis zu einem festgelegten Schwellenwert betrieben.

Sicherungsgeschäfte werden in der Regel in jenen Gesellschaften abgeschlossen, in denen das zugrundeliegende Risiko besteht. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, kann der Konzern Hedge Accounting nach  9 anwenden, um kompensatorische Effekte aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments mit dem zugrundeliegenden Grundgeschäft gleichzeitig in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Derivate werden großteils zu wirtschaftlichen Absicherungszwecken abgeschlossen und nicht als spekulative Investitionen. Wenn Derivate nicht als Sicherungsinstrument designiert werden (d.h. Hedge Accounting wird nicht angewendet), werden diese zu Rechnungslegungszwecken ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Die nachfolgenden Tabellen legen die Markt- sowie Nominalwerte der derivativen Finanzinstrumente dar. Der Nominalbetrag ist Brutto erfasst, stellt den Wert des dem Derivat zugrundeliegenden Vermögenswerts, Referenzsatzes oder Indizes dar und ist die Basis für die Messung der Änderungen des Marktwerts der Derivate. Die Nominalwerte geben das Volumen der am Jahresende ausstehenden Transaktionen an und lassen weder auf Markt- noch auf Kreditrisiko schließen.

Nominal- und Marktwerte offener derivativer Finanzinstrumente

In EUR Mio

 

 

 

 

 

 

 

2022

2021

 

Nominale

Marktwert aktiv

Marktwert passiv

Nominale

Marktwert aktiv

Marktwert passiv

Rohstoff Preisrisiko

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Öl inkl. Öl-Produkte

1.337

47

–35

536

20

–35

Gas

10

–3

101

1

–57

Strom

351

320

–2

252

377

–1

Rohstoffabsicherungen (designiert in einer Sicherungsbeziehung)1

1.697

367

–41

889

398

–93

 

 

 

 

 

 

 

Öl inkl. Öl-Produkte

7.808

5

–22

5.233

2

–50

Gas

17.730

2.365

–1.374

32.640

3.586

–3.418

Strom

779

282

–133

849

260

–492

Sonstige2

220

209

–2

285

364

–0

Rohstoffabsicherungen (ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet)

26.537

2.862

–1.531

39.008

4.213

–3.960

 

 

 

 

 

 

 

Fremdwährungsrisiko

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

USD

266

7

–0

183

–6

SEK

157

–4

161

0

–2

Fremdwährungsabsicherungen (designiert in einer Sicherungsbeziehung)1

423

7

–4

344

0

–8

 

 

 

 

 

 

 

USD

1.207

4

–10

1.685

3

–5

NOK

2.493

1

–26

1.163

6

–11

NZD

8

–0

SEK

26

0

–0

Sonstige

238

1

–3

169

0

–1

Fremdwährungsabsicherungen (ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet)

3.972

5

–39

3.017

9

–17

 

 

 

 

 

 

 

Zinsrisiko

 

 

 

 

 

 

Zinsabsicherungen (designiert in einer Sicherungsbeziehung)1

103

6

109

–1

1

Inklusive dem in einer Sicherungsbeziehung designierten, ineffektiven Teil der Sicherungsgeschäfte

2

Enthält Derivate für europäische Emissionszertifikate

Ab 2022 wurden die Umgliederungen aus der Cashflow-Hedge-Rücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung, die im Zusammenhang mit Cashflow-Hedges von im Produktionsprozess verwendetem Strom und Gas stehen, in der Position „Produktions- und operative Aufwendungen" ausgewiesen. Entsprechende Beträge im Jahr 2021 sind in der Position „Zukäufe (inklusive Bestandsveränderungen)" enthalten. Anpassungen gemäß 8.42 gegenüber der Darstellung in den Vorjahren wurden aufgrund der Unwesentlichkeit der Beträge nicht vorgenommen.

Die in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals dargestellte Hedging-Rücklage bezieht sich auf folgende Absicherungsinstrumente:

Cashflow hedging – Auswirkung von Hedge Accounting

In EUR Mio

 

 

 

 

 

 

Plan­beschaffung

Plan­umsätze

Sonstige Fremd­währungs­absicherungen

Zinsab­sicherungen

Gesamt

 

Rohstoff Preisrisiko

Fremdwährungs­risiko

Zinsrisiko

 

 

 

 

 

 

 

 

2022

Cashflow-Hedge Rücklage zum 1. Jänner (netto nach Steuern)

243

–9

–6

2

230

Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+)/Verluste (–)

360

–40

–16

7

310

Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung

–422

63

21

–338

Umgliederung in die Bilanz

57

6

63

Steuereffekte

8

–5

–3

–2

–2

Cashflow-Hedge Rücklage zum 31. Dezember (netto nach Steuern)

245

8

3

7

264

 

 

 

 

 

 

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Ineffektivitäten

–1

1

–1

 

 

 

 

 

 

 

2021

Cashflow-Hedge Rücklage zum 1. Jänner (netto nach Steuern)

26

31

8

0

65

Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+)/Verluste (–)

531

–115

–14

2

403

Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung

–237

65

–3

–176

Umgliederung in die Bilanz

–5

0

–5

Steuereffekte

–72

11

4

–0

–57

Cashflow-Hedge Rücklage zum 31. Dezember (netto nach Steuern)

243

–9

–6

2

230

 

 

 

 

 

 

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Ineffektivitäten

1

–10

–9

Rücklage unrealisierter Gewinne (+) /Verluste (–) aus der Absicherung einer Nettoinvestition1

In EUR Mio

 

 

 

Fremdwährungsrisiko

 

2022

2021

Rücklage zum 1. Jänner (netto nach Steuern)

–5

7

Bewertung der USD Darlehen

–13

–16

Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung

2

Steuereffekte

3

4

Rücklage zum 31. Dezember (netto nach Steuern)

–13

–5

1

Enthalten in Währungsumrechnungsdifferenzen innerhalb des sonstigen Ergebnisses

Zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: null) hielt der Konzern folgende Positionen, die in einer Fair Value Sicherungsbeziehung designiert wurden.

Auswirkung von Fair Value Hedge Accounting auf die Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz

In EUR Mio

 

 

 

 

Grundgeschäft

Buchwert

Kumulative Fair-Value- Hedge-Bewertung, die im Buchwert des Grundgeschäfts enthalten ist

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste effektive Perioden­gewinne (+)/Verluste(–)

Bilanzposition

 

Verbindlichkeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

2022

Nicht-finanzielle Verbindlichkeit

132

2

–6

Sonstige Verbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2022 und 31. Dezember 2021 hielt der Konzern folgende Cashflow- und Fair Value Hedges sowie Absicherungen einer Nettoinvestition. Die folgende Tabelle zeigt das Fälligkeitsprofil der Nominalwerte der Absicherungsinstrumente:

Auswirkung von Hedge Accounting auf die Bilanz

In EUR Mio

 

 

 

 

 

 

 

 

Plan­beschaffung

Plan­umsätze

Ausgewiesene Verbind­lichkeit

Absicherung von Netto­investitionen

Sonstige Fremd­währungsab­sicherungen

Zinsab­sicherungen

 

 

Rohstoff Preisrisiko

Fremdwährungsrisiko

Zinsrisiko

Gesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2022

Nominalwert

1.168

385

145

150

423

103

2.374

Innerhalb eines Jahres

999

385

145

38

423

1.989

Länger als ein Jahr

169

113

103

385

Marktwert – aktiv

357

 

10

n.a.

7

6

380

Marktwert – passiv

37

 

4

n.a.

4

44

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2021

Nominalwert

713

176

191

344

109

1.533

Innerhalb eines Jahres

608

176

344

12

1.139

Länger als ein Jahr

106

191

97

394

Marktwert – aktiv

398

 

n.a.

0

398

Marktwert – passiv

93

 

n.a.

8

1

102

Die in der vorgehenden Tabelle dargestellten aktiven und passiven Marktwerte sind in den Posten „Sonstige finanzielle Vermögenswerte" und „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten" in der Konzernbilanz der OMV ausgewiesen.

Rohstoffpreisrisiko

Europäische Emissionszertifikate

Alle Geschäftsbereiche des OMV Konzerns sind CO2-Preisschwankungen im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (ETS) ausgesetzt. Käufe von europäischen Emissionszertifikaten werden immer fristgerecht durchgeführt und es ist die höchste Priorität der OMV alle gesetzlichen Verpflichtungen aus dem ETS zu erfüllen. Die OMV überwacht Preisrisiken aus Emissionsrechten und steuert diese durch bilateral auf dem Sekundärmarkt gehandelte derivative Instrumente (Spots und Forwards – sogenannte Over-the-Counter- oder OTC-Geschäfte).

Chemicals & Materials

Für die petrochemische Produktion wird ein Teil der geplanten Cracker Rohstoff-Beschaffung sowie Produktverkäufe mittels Swaps auf raffinierte Erdölerzeugnisse abgesichert. Für diese Derivate wird Cashflow-Hedge Accounting angewandt, mit Ausnahme von Derivaten zur Begrenzung von Preisrisiken von Vorräten, die zum unmittelbaren Verbrauch zur Verfügung stehen. Derivatkontrakte, welche nicht als Cashflow Hedges designiert werden, werden zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet.

Borealis sichert seine prognostizierten Stromeinkäufe mit Stromswaps ab.

Refining & Marketing

Refining & Marketing ist Marktpreisrisiken ausgesetzt, welche aus Handels- und Nicht-Handelsaktivitäten entstehen. Dies umfasst Produktions-, Raffinerie- sowie Verkaufsaktivitäten in Bezug auf Öl, Ölprodukte, Gas und Strom, ebenso wie begrenzte Aktivitäten im Eigenhandel mit dem Ziel Marktzugang für Öl- und Ölprodukte zu schaffen.

In Refining & Marketing werden Derivate sowohl für die Ergebnisabsicherung selektiver Produktenverkäufe als auch zur Reduktion des Preisrisikos aus den volatilen Vorratsbeständen verwendet. Eingesetzt werden Rohöl- und Produktswaps, welche die Raffineriemarge (Crack-Spread), die Preisdifferenz zwischen Rohöl und den erzeugten Bulk-Produkten, absichern sollen.

Darüber hinaus werden börsengehandelte Ölfutures wie auch OTC-Kontrakte (Contracts for Difference und Swaps) zur Absicherung von kurzfristigen Einkaufs- wie Verkaufspreisrisiken eingesetzt.

Exploration & Production

Um Konzernergebnis und -Cashflow vor dem potenziell negativen Einfluss fallender Öl- und Gaspreise zu schützen sowie ausreichende Liquiditätsreserven sicherzustellen um die Wachstumstrategie des OMV Konzerns zu ermöglichen, werden von Zeit zu Zeit derivative Instrumente zur Absicherung von Marktpreisen eingesetzt. Im Zuge dessen geht die OMV Positionen in derivative Finanzinstrumente zum Verkauf der zukünftigen Produktion ein, um so den zukünftigen Öl- bzw. Gaspreis zu fixieren und dadurch das Marktpreisrisiko für jene Zeiträume, für welche die Sicherungsgeschäfte abgeschlossen werden, zu reduzieren. Die OMV greift dabei auf einen flexiblen Ansatz zurück, welcher auch die Realisierung von Sicherungsgeschäften mittels Rückkäufen beinhalten kann, mit dem Ziel einen positiven Ergebnisbeitrag zu leisten.

Darüber hinaus umfasst das operative Rohstoffpreisrisikomanagement in Exploration & Production die Absicherung der Marktpreisrisiken aus Nichthandels- und Handelsaktivitäten des Gasverkaufs (Absicherung des Preisrisikos bei Bestandsschwankungen und den unterschiedlichen Einkaufs- und Verkaufsbedingungen) sowie begrenzte Eigenhandelspositionen zum Zwecke der Schaffung eines Marktzugangs innerhalb der Gasmärkte.

Für diese derivativen Finanzinstrumente kam kein Hedge-Accounting zur Anwendung.

Hedge Accounting in Chemicals & Materials und Refining & Marketing

In den Bereichen Chemicals & Materials und Refining & Marketing ist die OMV insbesondere schwankenden Raffineriemargen und Bestandsrisiken ausgesetzt. Um diese Risiken zu reduzieren, werden entsprechende Absicherungskontrakte getätigt. Diese umfassen die Absicherung künftiger Raffineriemargen (margin hedges) sowie die Absicherung der Bestände (stock hedges, Rohstoffabsicherungen). Weiters wird Cashflow-Hedge Accounting für erwartete Zukäufe von Strom und Erdgas angewendet. Ebenso wurde ein Teil der Sicherungsgeschäfte der Planbeschaffung und Planumsätze von Cracker-Produkten als Cashflow Hedge designiert.

Das Ziel der Risikomanagementaktivitäten ist es, die Bepreisung von Produktenverkäufen und –zukäufen zu harmonisieren, um stets innerhalb eines genehmigten Zielbereichs der bepreisten Lagerbestände zu bleiben. Dies wird durch Bestands-Hedging erreicht, in dem das Preisrisiko reduziert wird. Der genehmigte Zielbereich definiert sich als Maximalabweichung vom Zielwert, welcher im Rahmen des Jahresplans für Hedging-Aktivitäten freigegeben wird.

Beim Hedging der Raffineriemargen werden Rohöl und daraus gewonnene Erzeugnisse separat behandelt, um zukünftige Margen zu sichern. Die Mandate sind im Rahmen des Jahresplans für Hedging-Aktivitäten dokumentiert und freigegeben.

Im Falle von Absicherungen künftiger Raffineriemargen ist das abgesicherte Grundgeschäft die Produktmarge. Dabei erfolgt Kauf von Rohöl und Verkauf von Produkten auf fixer Basis. Die Marge der verschiedenen Ölprodukte ist eine separat identifizierbare Komponente und stellt daher die spezifische Risikokomponente dar, welche als abgesicherte Risikokomponente designiert wird. Um eine übermäßige Absicherung zu verhindern, werden hinsichtlich der geplanten Verkäufe Höchstgrenzen festgesetzt.

Für die Absicherung von Raffineriemargen wird Hedge Accounting nur in begrenztem Umfang angewendet.

Im Jahr 2022 wurden zwischen dem OMV Konzern und nationalen Bevorratungsgesellschaften in Österreich, Deutschland und der Slowakei physische Produkttauschgeschäfte für Ölprodukte abgeschlossen. Um das Risiko von Marktpreisschwankungen zwischen Entnahme und Rückgabe von Produkten zu reduzieren, wurden derivative Swap-Geschäfte (Sell Fix, Buy Floating zum Zeitpunkt der Entnahme und Buy Fix, Sell Floating zum Zeitpunkt der Rückgabe) abgeschlossen und in einer Fair Value Hedge Sicherungsbeziehung (Absicherung einer ausgewiesenen Verbindlichkeit) designiert. Mit 31. Dezember 2022 war der Warentausch mit der österreichischen Bevorrratungsgesellschaft vollständig abgeschlossen.

Bestands-Hedging wird dazu eingesetzt, das Marktpreisrisiko zu verringern, sobald die tatsächlichen bepreisten Bestände von den Zielwerten abweichen. Die geplanten Verkäufe von Ölprodukten und Zukäufe von Rohöl sowie Ölprodukten stellen das abgesicherte Grundgeschäft dar. Erfahrungsgemäß ist Rohöl die wesentlichste Risikokomponente der Bestandspreise, allerdings werden in vereinzelten Fällen auch Ölprodukte für die Absicherung von Beständen eingesetzt. In solchen Fällen werden Platts / Argus Produktnotierungen als Risikokomponente definiert. Weitere Komponenten, wie Raffineriemargen oder sonstige lokale Marktkosten, werden nicht abgesichert. Die Sicherungsbeziehungen werden mit einer Absicherungsquote von 1:1 aufgebaut, da das zugrundeliegende Risiko der Rohstoff-Derivate identisch mit dem abgesicherten Risiko der Komponenten ist. Ineffektivität von Sicherungsgeschäften kann entstehen im Falle von unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen Absicherungsinstrument und Lieferung vom Grundgeschäft und unterschiedlicher Preisbildung (Derivate werden auf Basis zukünftiger Monatsdurchschnittspreise (oder anderer Perioden) bewertet und Zu-/Verkäufe zum Stichtagskurs zum Zeitpunkt der Transaktion/Lieferung).

Für die erwarteten Beschaffungen und für die Absicherung ausgewiesener Verbindlichkeiten ist die erfasste Ineffektivität im Posten „Zukäufe (inklusive Bestandsveränderungen)“ in der OMV Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung inkludiert. Die erfasste Ineffektivität sowie die Umgliederung aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung von Planumsätzen, bei denen die Risikokomponente eines nicht-finanziellen Postens als Grundgeschäft in einer Sicherungsbeziehung designiert wurde, sind im Posten in der OMV Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Risikomanagement im Fremdwährungsbereich

Die OMV ist in einer Vielzahl von Ländern und unterschiedlichen Währungsräumen tätig. Daher müssen branchenspezifische Transaktions- und entsprechende Umrechnungsrisiken genau analysiert werden. Die größten Risikopositionen stellen der USD und die jeweilige Veränderung des USD im Verhältnis zum EUR sowie zu anderen Hauptwährungen des OMV Konzerns (RON, NOK, NZD und SEK) dar. Veränderungen dieser Währungen im Verhältnis zum EUR spielen auch eine wichtige Rolle in der Risikobetrachtung. Andere Währungen haben nur geringen Einfluss auf den Cashflow und das operative Ergebnis. Das Transaktionsrisiko der Fremdwährungszahlungsströme wird laufend beobachtet. Mindestens halbjährlich wird die Long- und Short-Nettoposition des Konzerns und deren Sensitivität für den Konzern berechnet. Diese Analyse stellt die Basis für das Risikomanagement des Transaktionsrisikos bei Währungen dar. Als Produzent von hauptsächlich in USD gehandelten Rohstoffen weist der OMV Konzern eine wirtschaftliche USD-Long-Position auf.

Optionen, Forwards und Swaps werden hauptsächlich zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken in offenen Forderungen oder Verbindlichkeiten verwendet. Der Marktwert dieser Instrumente entwickelt sich bei einer Veränderung der zugrundeliegenden Wechselkurse genau gegenläufig zur Veränderung der Forderung oder Verbindlichkeit. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, kann der OMV Konzern Hedge Accounting nach IFRS 9 anwenden, um kompensatorische Effekte aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments mit dem zugrundeliegenden Grundgeschäft gleichzeitig in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Bestimmte Sicherungsgeschäfte für geplante Fremdwährungspositionen sind als Cashflow-Hedges designiert und werden zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet.

Das Translationsrisiko auf Konzernebene wird ebenfalls laufend beobachtet und die daraus resultierende Risikoposition bewertet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung von Tochtergesellschaften entsteht, die in einer funktionalen Währung ungleich EUR bilanzieren. Die größten Risikopositionen stellen dabei Veränderungen auf RON, USD, NOK und SEK lautende Nettovermögenswerte im Verhältnis zum EUR dar.

Aus den langfristigen Nettoinvestitionen des Konzerns in seine Tochtergesellschaften, assoziierten Unternehmen und Joint Ventures bestehen Fremdwährungsrisiken. Währungsumrechnungsdifferenzen aus diesen Nettoinvestitionen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Borealis hat einen Teil seiner Investitionen in ein Gemeinschaftsunternehmen mit USD als funktionaler Währung mittels externer USD-Krediten abgesichert, welche als Sicherungsgeschäfte für die Nettoinvestitionen des Konzerns in einen ausländischen Betrieb designiert sind. Das abgesicherte Risiko in einem Sicherungsgeschäft zur Absicherung einer Nettoinvestition ist das Risiko einer Abwertung des USD gegenüber dem EUR, was zu einer Verringerung des Buchwerts der Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen führt. Der EUR/USD-Effekt auf die Bewertung des Kredites wird im sonstigen Ergebnis erfasst.

Um die Wirksamkeit des Sicherungsgeschäftes zu beurteilen, legt der Konzern die wirtschaftliche Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft fest, indem die Buchwertänderungen des Kredits, welche auf eine Änderung des Kassakurses zurückzuführen sind, mit den Änderungen des Buchwerts der Nettoinvestition in einen ausländischen Betrieb auf Grund von Kassakursschwankungen verglichen werden (Dollar Offset-Methode). Die Konzernstrategie sieht vor, Absicherungen der Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe maximal in Höhe des Kreditbetrages abzuschließen.

Zwischen dem Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument besteht ein wirtschaftlicher Zusammenhang, da die Nettoinvestition ein Umrechnungsrisiko birgt, welches das Fremdwährungsrisiko aus dem USD-Kredit aufhebt. Der Konzern hat eine Sicherungsquote von 1:1 festgelegt, da das dem Sicherungsinstrument zugrundeliegende Risiko mit dem abgesicherten Risiko ident ist. Das Sicherungsgeschäft wird dann ineffektiv, wenn der Nettoinvestitionsbetrag in ausländische Geschäftsbetriebe kleiner ist als der Finanzierungsbetrag.

Zinsmanagement

Um das Zinsrisiko in ausgewogener Form zu steuern, wird das Profil der Verbindlichkeiten der OMV hinsichtlich fixer und variabler Verzinsung, Währungen und Fristigkeiten analysiert. Es werden entsprechende Vergleichskennzahlen festgelegt und bei Abweichungen über definierte Bandbreiten mittels derivativer Instrumente optimiert.

Festverzinsliche Kredite können mittels Zins-swaps in variable Kredite oder vice versa konvertiert werden. Im Jahr 2022 war der Effekt aus Zinsswaps unwesentlich (2021: keine wesentlichen Auswirkungen).

Die erfasste Ineffektivität der Sicherungsgeschäfte sowie die Umgliederung aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung von Zinsswaps werden im Posten „Zinsaufwendungen“ in der OMV Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Reform der Referenzzinssätze (IBOR Reform)

Der Konzern bewertet laufend die Vertragsbedingungen in Bezug auf Finanzinstrumente, die vom Ersatz der London Inter-Bank Offered Rate (LIBOR) betroffen sind. Bei Bedarf werden die Vereinbarungen geändert, um alternative Referenzzinssätze vorzusehen, die dem jeweiligen Loan Market Association (LMA)-Standard zum jetzigen Zeitpunkt entsprechen und in Bezug auf die betroffenen Währungen gelten. Gegebenenfalls wird die Gruppe die USD LIBOR-Vereinbarungen im ersten Halbjahr 2023 umsetzen.

Am 31. Dezember 2022 gilt für die zugesagte, revolvierende Kreditlinie in Höhe von EUR 1  (2021: EUR 1 Mrd) ein Ziehungsverzicht für Währungen, in denen die IBOR-Sätze als Screen Rate zum 31. Dezember 2021 eingestellt wurden (CHF, GBP, JPY). Der Verzicht auf Inanspruchnahme der Kreditlinie wird außer Kraft gesetzt, wenn die Kreditlinie geändert wird, um alternative Referenzzinssätze bereitzustellen, die zu diesem Zeitpunkt dem LMA-Standard entsprechen.

Darüber hinaus wurde die Tranche eines JPY-Kredits in Höhe von EUR 36 Mio (2021: EUR 38 Mio) erfolgreich auf Tokyo Over-night Average Rate (TONAR) übertragen.

Der Konzern berücksichtigt, dass er grundsätzlich Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Interest Rate Benchmark Reform ausgesetzt ist. Grund dafür ist, dass für die Absicherung der (3-Monats-) USD-LIBOR-Zinssätze zwei USD-Zinsswaps mit einem Gesamtnominalbetrag in Höhe von EUR 103 Mio (2021: EUR 97 ) und ein Fremdwährungszinsswap mit einer Nominale von EUR 36 Mio (2021: EUR 38 Mio) eingesetzt werden. Der Absicherungszeitraum geht über das Jahr 2022 hinaus, wenn Unsicherheiten über die Existenz des USD-LIBOR entstehen. Der Konzern geht davon aus, dass sich durch die Reform keine Änderungen für das Sicherungsinstrument oder das abgesicherte Risiko des Grundgeschäfts ergeben werden. Etwaige ineffektive Sicherungsgeschäfte würden allerdings in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Auswirkungen der Reform der Referenzzinsätze

In EUR Mio

 

 

 

 

Referenzzinssatz

Buchwert (Nominalwert für Derivate)

 

 

2022

2021

Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte

 

 

 

Darlehensforderungen

USD LIBOR

657

987

Nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten

 

 

 

Darlehensverbindlichkeiten

USD LIBOR

190

189

Darlehensverbindlichkeiten1

JPY LIBOR

36

38

Derivate

 

 

 

Zinsswap (designiert in einer Sicherungsbeziehung)

USD LIBOR

47

44

Zinsswap (designiert in einer Sicherungsbeziehung)

USD LIBOR

56

53

Fremdwährungszinsswap (ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet)

JPY LIBOR zu USD LIBOR

36

38

1

JPY LIBOR wurde erfolgreich auf Tokyo Over-night Average Rate (TONAR) übertragen.

Auswirkungen der Reform der Referenzzinsätze

In EUR Mio

 

 

 

 

 

2022

2021

Nicht in Anspruch genommene Verpflichtungen

 

 

 

Bereitgestellte Finanzierungszusagen

USD LIBOR

46

251

Zugesagte Kreditlinien

Mehrwährung

1.000

1.000

Sensitivitätsanalyse

Für die offenen Absicherungskontrakte wird der Effekt einer Marktpreisschwankung (+/–10%) auf deren Marktwert mittels Sensitivitätsanalyse gemessen. Die Sensitivität der Gesamtergebnisse des Konzerns weicht von der nachfolgend dargestellten Sensitivität ab, da die abgeschlossenen Verträge zur Absicherung von operativen Positionen verwendet werden.

Die Auswirkung von Marktpreisschwankungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung oder auf das sonstige Ergebnis ist von der Art des eingesetzten Derivats und der Anwendung von Hedge-Accounting abhängig. Die Marktpreissensitivität für Derivate, für die Cashflow-Hedge Accounting angewendet wird, ist in der Tabelle als Sensitivität des sonstigen Ergebnisses dargestellt. Marktpreissensitivitäten für alle weiteren offenen Derivate werden in der Sensitivität des Ergebnisses vor Steuern gezeigt.

Sensitivitätsanalyse der offenen Rohstoff Derivate auf das Ergebnis vor Steuern

In EUR Mio

 

 

 

 

 

2022

2021

 

Marktpreis
+10%

Marktpreis
–10%

Marktpreis
+10%

Marktpreis
–10%

Öl inkl. Öl Produkte

4

–4

–25

25

Öl inkl. Öl Produkte – designiert in einer Sicherungsbeziehung1

14

–14

Gas

10

–10

–2

2

Strom

13

–13

–43

43

Sonstige2

43

–43

65

–65

Gesamt

83

–83

–4

5

1

Beinhaltet Sicherungsinstrumente, die in einer Fair Value Hedge Beziehung im Zusammenhang mit Produkttauschgeschäften mit nationalen Bevorratungsgesellschaften in Deutschland und der Slowakei stehen. Für weitere Einzelheiten siehe Kapitel ‘‘Hedge Accounting in Chemicals & Materials und Refining & Marketing‘‘.

2

Enthält Derivate für europäische Emissionszertifikate

Sensitivitätsanalyse der offenen Rohstoff Derivate auf das sonstige Ergebnis

In EUR Mio

 

 

 

 

 

2022

2021

 

Marktpreis
+10%

Marktpreis
–10%

Marktpreis
+10%

Marktpreis
–10%

Öl inkl. Öl Produkte

–39

39

3

–3

Gas

5

–5

3

–3

Strom

48

–48

57

–57

Rohstoffabsicherungen (designiert in einer Sicherungsbeziehung)

15

–15

64

–64

Für Finanzinstrumente wird eine Sensitivitätsanalyse in Bezug auf Änderungen der für die Gruppe wesentlichen Wechselkurse durchgeführt. Auf Konzernebene beinhaltet die EUR-RON-Sensitivität nicht nur die RON-Nettoposition gegenüber EUR, sondern auch die RON-Nettoposition gegenüber USD, da diese in eine EUR-RON- sowie eine EUR-USD-Position aufgeteilt werden kann. Gleiches gilt für die EUR-NOK-, EUR-SEK- sowie EUR-NZD-Position.

Sensitivitätsanalyse der Finanzinstrumente auf das Ergebnis vor Steuern1

In EUR Mio

 

 

 

 

 

2022

2021

 

EUR wird um 10% stärker

EUR wird um 10% schwächer

EUR wird um 10% stärker

EUR wird um 10% schwächer

EUR-RON

8

–8

–2

2

EUR-USD

8

–8

–114

114

EUR-NZD

–2

2

–4

4

EUR-NOK

23

–23

23

–23

EUR-SEK

–3

3

–6

6

1

Bezieht sich nur auf Finanzinstrumente und entspricht nicht der vom Konzern berechneten Gesamt-Währungssensitivität auf das operative Ergebnis.

Sensitivitätsanalyse der Finanzinstrumente auf das sonstige Ergebnis1

In EUR Mio

 

 

 

 

 

2022

2021

 

EUR wird um 10% stärker

EUR wird um 10% schwächer

EUR wird um 10% stärker

EUR wird um 10% schwächer

EUR-USD

43

–43

39

–39

EUR-SEK

–16

16

–16

16

1

Inklusive der Sensitivität des Net-Investment-Hedge

Die OMV analysiert regelmäßig die Auswirkungen von Zinsänderungen auf das Zinsergebnis aus variabel verzinsten Geldanlagen und -aufnahmen. Derzeit werden Effekte aus dem Zinsänderungsrisiko nicht als substanzielles Risiko eingestuft.

Kreditrisikomanagement

Das Kreditrisiko der Hauptkontrahenten wird auf Konzernebene und Geschäftsbereichsebene bewertet und mittels definierter Limitgrenzen für Banken, Geschäftspartner und Sicherheitengeber überwacht. Für alle Geschäftspartner, Banken und Sicherheitengeber werden, basierend auf einer Risikobewertung, Limithöhe, interne Risikoklasse und Limitlaufzeit vergeben. Die Bonitätseinschätzung wird zumindest jährlich oder ad hoc überprüft. Diese Vorgehensweise ist bei der OMV in einer Konzernrichtlinie festgelegt, in der konzernweite Mindestanforderungen definiert und vorgegeben werden. Derivative Finanzinstrumente werden zum überwiegenden Teil mit Vertragspartnern mit „Investment Grade Rating“ abgeschlossen. Die OMV verwendet zur Reduktion von Kreditrisiken kommerzielle Versicherungen für Teile der Forderungen in einigen Geschäftsbereichen. Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit, die sich aus der aktuellen geopolitischen Situation ergibt, wird besonderes Augenmerk auf Frühwarnsignale, wie zum Beispiel Änderungen im Zahlungsverhalten, gelegt.

Das Kreditrisiko ist das Risiko, dass die Kontrahenten des OMV Konzerns ihren Verpflichtungen aus einem Finanzinstrument oder Kundenvertrag nicht nachkommen, was zu einem finanziellen Verlust führen würde.

Ein Kreditrisiko besteht in Bezug auf die von Borealis an Bayport Polymers LLC, die nach der Equity-Methode bilanziert wird, gewährte Finanzgarantie, für welche sich das maximal ausstehende Risiko für Borealis auf EUR 623 Mio (2021: null) beläuft. Für nähere Angaben siehe Kapitel ‚Liquiditätsrisiko‘.

Die Garantie endet frühestens mit Zahlung und/oder Beendingung der Verpflichtung im Jahr 2027 bzw. 2032 und kann jederzeit in Anspruch genommen werden. Im Allgemeinen wird eine Zahlung im Rahmen der Garantievereinbarung durch die Nichterfüllung der von der Garantie abgedeckten Verpflichtung durch die garantierte Partei ausgelöst. Daher wurde eine finanzielle Verbindlichkeit erfasst, die anfangs zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurde.

Der Konzern ist zusätzlichen Kreditrisiken ausgesetzt, die sich aus Kundenforderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit (siehe Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte) sowie aus Finanzanlagen einschließlich Einlagen bei Banken und Finanzinstituten (siehe Anhangangabe 26 – Cashflow-Rechnung), Fremdwährungstransaktionen und sonstigen Finanzinstrumenten (siehe Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte), ergeben.

Nettoverschuldung
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten inklusive Anleihen und Finanzierungsleasing, abzüglich liquider Mittel
Mio
Million, Millionen
OTC
Over-the-counter
IFRSs
International Financial Reporting Standards
IASs
International Accounting Standards
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse ausgenommen Mineralölsteuer
FX
Fremdwährungswechselkurs
Mrd
Milliarde, Milliarden
Mio
Million, Millionen