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Fuels & Feedstock (F&F)

Strategische Prioritäten

  • Steigerung der Produktausbeute im Chemiebereich auf 24% in den Raffinerien im Westen
  • Steigerung der Produktion von erneuerbaren Kraftstoffen für den Mobilitätssektor und von nachhaltigen chemischen Rohstoffen auf etwa 1,5  t bei gleichzeitiger Reduktion des Rohöldestillationsdurchsatzes um 2,6 Mio t
  • Vermarktung von mindestens 700.000 t nachhaltigen Flugkraftstoffen
  • Investition in ein Ladenetz für Elektrofahrzeuge und deutliche Steigerung des Margenbeitrags aus dem Non-Fuel-Geschäft
  • Signifikante Reduktion der absoluten Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen

In Zukunft wird sein Produktportfolio umgestalten und dabei verstärkt auf erneuerbare Kraftstoffe für den Mobilitätssektor und nachhaltige chemische Rohstoffe setzen. Das Unternehmen konzentriert sich auf sichere, innovative sowie ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Tätigkeiten. F&F wird die Umstellung auf einen CO2-armen Betrieb und Vertrieb bei gleichzeitig hoher Rentabilität ermöglichen.

Das Marktpotenzial europäischer Raffinerien für fossile Kraftstoffe wird bis 2030 deutlich zurückgehen, da sowohl die Mengen als auch die Raffineriemargen aufgrund des Tempos der Energiewende in Europa unter Druck geraten dürften. Im gleichen Zeithorizont wird es ein starkes Wachstum bei erneuerbaren Kraftstoffen für den Mobilitätssektor sowie bei nachhaltigen chemischen Rohstoffen geben. F&F wird den Rohöldestillationsdurchsatz in den Raffinerien Schwechat und Burghausen proaktiv von 12,9 Mio im Jahr 2019 auf rund 10,3 Mio t im Jahr 2030 senken, um der veränderten Nachfrage gerecht zu werden. Durch diese Anpassung wird die Produktion von Heizöl- und Dieselprodukten bis 2030 erheblich reduziert, während in den westlichen Raffinerien die Produktausbeute im Chemiebereich bis 2030 auf rund 24% steigt. Um die Chancen der laufenden Energiewende zu nutzen, arbeitet der Geschäftsbereich F&F an der Entwicklung eines Produktionsportfolios für erneuerbare Kraftstoffe und nachhaltige chemische Rohstoffe, wie etwa dem Co-Processing von biogenen Rohstoffen in Schwechat, das bis 2030 die Marke von insgesamt rund 1,5 Mio t erreichen soll. In diesem Zusammenhang wird die Beschaffung von Biorohstoffen ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Für 80% des Rohstoffbedarfs der OMV bis 2030 liegen bereits konkrete Beschaffungspläne vor.

Die OMV wird die Schnittstelle zwischen Öl und Chemikalien mit Schwerpunkt auf den integrierten Standorten Schwechat und Burghausen optimieren und Anlagen und Standorte neu konfigurieren, um die Quote hochwertiger fossiler Ressourcen zu maximieren und den Anteil an nachhaltigen Rohstoffen für die Produktion von Chemikalien zu steigern. Die OMV wird ihre drei europäischen Raffinerien in Österreich, Deutschland und Rumänien weiterhin als integriertes System betreiben, um die Anlagenauslastung zu optimieren und die Margen zu maximieren. Darüber hinaus führt das Unternehmen Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und Betriebseffizienz in den bestehenden Raffinerieanlagen durch, um eine führende Kostenposition in Europa aufrechtzuerhalten.

Ziel der internationalen, nicht von der OMV betriebenen Raffineriestandorte in den Vereinigten Arabischen Emiraten (ADNOC Refining) und Pakistan (PARCO) ist es, ihre wirtschaftliche Leistung zu verbessern. Der Schwerpunkt wird kurz- bis mittelfristig auf der weiteren Optimierung der Betriebsabläufe (Operational Excellence) und der Leistungskultur an den einzelnen Standorten liegen. Mittel- bis langfristig wird die OMV kommerzielle Optionen für die Produktion von nachhaltigen Kraftstoffen für den Mobilitätssektor und nachhaltigen chemischen Rohstoffen evaluieren.

Die Aktivitäten von F&F in Europa sichern den Kunden- und Marktzugang der OMV. Im Einklang mit den sich ändernden Nachfragemustern und den regulatorischen Verpflichtungen wird die OMV ihr Produktportfolio bis 2030 schrittweise auf nachhaltigere Kraftstoffe und Dienstleistungen umstellen und damit die Resilienz ihres Produktmixes erhöhen. Die OMV wird ein wachsendes Geschäft für nachhaltige Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels; SAFs) in Mitteleuropa aufbauen, indem sie neue Marktpositionen in der Nähe der geplanten Produktionsstandorte etabliert. F&F wird bis 2030 mindestens 700.000 t SAFs vermarkten. Die OMV beabsichtigt, die SAF-Verkaufsmengen deutlich über den geplanten regulatorischen Rahmen hinaus zu steigern, und wird sich auf den wachsenden freiwilligen Kohlenstoffmarkt konzentrieren. Gleichzeitig wird seine Position bei Bitumen und Schiffskraftstoff aufrechterhalten, um die Auslastung der Raffinerien zu sichern, und diese Produkte weiterentwickeln, um die THG-Emissionen zu senken.

Im Geschäftssegment Retail Mobility & Convenience plant die OMV den weiteren Ausbau des bestehenden Marktpotenzials durch ein deutliches Wachstum des Non-Fuel-Geschäfts. Neue Gastronomie- und Servicekonzepte sowie Kooperationen im Bereich der Lebensmittellogistik werden das Volumen und die Marge des Non-Fuel-Geschäfts bis 2030 voraussichtlich deutlich erhöhen. Parallel dazu wird das Unternehmen seinen Anteil an Premiumkraftstoffen bis 2030 auf mehr als 30% erhöhen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und höhere Margen zu erzielen. Das OMV Geschäftssegment Retail Mobility & Convenience wird in den Bereich E-Mobilität expandieren und eine führende Position bei Ladestationen für Elektrofahrzeuge an Autobahnstationen und Transittankstellen sowie an Convenience-Hubs einnehmen. Mit einer Gesamtinvestition in diesem Segment von mehr als EUR 400 Mio bis zum Jahr 2030 wird die OMV die Profitabilität ihres Retail-Geschäfts steigern und den Wert ihrer Assets monetarisieren.

Die gesamten organischen Investitionen im Geschäftsbereich F&F werden von 2022 bis 2030 durchschnittlich EUR 1  pro Jahr betragen, wovon EUR 0,5 Mrd pro Jahr für nachhaltige Projekte und Initiativen zur Verringerung der CO2-Emissionen bestimmt sind.

Mit dieser neuen Strategie wird die OMV ihr Ziel, die THG-Emissionen zu senken, schneller erreichen, indem sie fossile Brennstoffe reduziert, die Produktion und Vermarktung erneuerbarer Kraftstoffe und nachhaltiger chemischer Rohstoffe intensiviert und Energieeffizienzmaßnahmen umsetzt.

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Million, Millionen
F&F
Geschäftsbereich Fuels & Feedstock
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Tonne
F&F
Geschäftsbereich Fuels & Feedstock
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Milliarde, Milliarden