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12 – Steuern vom Einkommen und Ertrag

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In EUR Mio

 

 

 

2022

2021

Ergebnis vor Steuern

10.765

4.870

Laufende Steuern

5.505

2.056

davon betreffend Vorjahre

37

6

Latente Steuern

85

10

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

5.590

2.066

Direkt im sonstigen Ergebnis verbuchte Ertragsteuern

In EUR Mio

 

 

 

2022

2021

Latente Steuern

30

42

Laufende Steuern

–8

Direkt im sonstigen Ergebnis verbuchte Ertragsteuern

30

33

Entwicklung der latenten Steuern1

In EUR Mio

 

 

 

2022

2021

Latente Steuern zum 1. Jänner

–87

–57

Latente Steuern zum 31. Dezember

–78

–87

Veränderung latente Steuern

9

–30

Direkt im sonstigen Ergebnis oder im Eigenkapital verbuchte latente Steuern

–38

–42

Konsolidierungskreisänderungen, Kursdifferenzen und Sonstiges2

132

22

Latenter Steueraufwand laut Gewinn- und Verlustrechnung

–85

–10

Die latenten Steuern laut Gewinn- und Verlustrechnung setzen sich wie folgt zusammen:

 

 

Steuersatzänderung

–96

3

Auflösung und Bildung von Wertberichtigungen zu latenten Steuern

–327

88

Anpassungen bei den Verlustvorträgen (in den Vorjahren nicht berücksichtigte oder verfallene Verlustvorträge sowie sonstige Anpassungen)

9

–40

Umkehrung von temporären Differenzen inklusive Neubildung und Verbrauch von Verlustvorträgen

329

–61

1

Latente Steuerpositionen beinhalten auch latente Steuerpositionen, welche in die Bilanzposition „zur Veräußerung gehalten“ umklassifiziert wurden.

2

2022 standen diese Effekte hauptsächlich in Zusammenhang mit der Entkonsolidierung von JSC GAZPROM YRGM Development (EUR 116 Mio).

Die OMV Aktiengesellschaft bildet eine Steuergruppe gemäß § 9 Körperschaftsteuergesetz 1988, in der das steuerpflichtige Ergebnis aller wesentlichen österreichischen Tochtergesellschaften sowie allfällige Verluste einer ausländischen Tochtergesellschaft (OMVAUSTRALIA PTY LTD) zusammengefasst werden.

Beteiligungserträge inländischer Tochtergesellschaften sind grundsätzlich in Österreich steuerbefreit. Dividenden von EU- und EWR-Beteiligungen sowie von Tochtergesellschaften, die in einem Staat ansässig sind, mit welchem Österreich ein umfassendes Amtshilfeabkommen abgeschlossen hat, sind ebenfalls in der Regel von der österreichischen Körperschaftsteuer befreit, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Dividenden sonstiger ausländischer Beteiligungen, an denen der Konzern einen Anteil von 10% oder mehr besitzt und mindestens ein Jahr hält, sind ebenfalls auf der Ebene der österreichischen Muttergesellschaft steuerbefreit.

Veränderungen der Wertberichtigung latenter Steuern für die österreichische Steuergruppe wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, ausgenommen in dem Umfang, in welchem die aktiven latenten Steuern aus Geschäftsvorfällen oder Ereignissen herrührten, welche außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden, dies bedeutet im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital.

Bei der Ermittlung des Effektivsteuersatzes werden die Ertragsteuern dem Ergebnis vor Steuern gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende Steuersatz wird mit dem österreichischen Regelsteuersatz von 25% verglichen und die wesentlichen Abweichungen werden analysiert.

Steuerüberleitungsrechnung

 

 

 

 

 

 

2022

2021

 

In EUR Mio

in %

In EUR Mio

in %

Theoretische Steuern vom Einkommen und Ertrag auf Basis des österreichischen Körperschaftssteuersatzes

2.691

25,0

1.218

25,0

Steuereffekte durch:

 

 

 

 

Abweichende ausländische Steuersätze

2.755

25,6

1.270

26,1

Nicht abzugsfähige Aufwendungen

612

5,7

217

4,4

Steuerfreies Einkommen und Steueranreize

–160

–1,5

–346

–7,1

Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit at-equity bewertete Beteiligungen

–414

–3,8

–200

–4,1

Steuersatzänderung

96

0,9

–3

–0,1

Permanente Effekte aus Verlustvorträgen

–9

–0,1

5

0,1

Steuerliche Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Beteiligungen an Tochterunternehmen

–430

–4,0

32

0,7

Veränderung der Wertberichtigung latenter Steuern

327

3,0

–88

–1,8

Steuern betreffend Vorjahre

60

0,6

32

0,7

Sonstige

61

0,6

–71

–1,4

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

5.590

51,9

2.066

42,4

2022 bezogen sich die Auswirkungen aus abweichenden ausländischen Steuersätzen hauptsächlich auf Tochtergesellschaften, die in Steuergebieten mit hohen Körperschaftsteuersätzen (Norwegen, Vereinigte Arabische Emirate und Libyen) tätig sind. Der Anstieg dieser Position war im Vergleich zu 2021 hauptsächlich auf eine deutliche Steigerung des Gewinns vor Steuern dieser Tochtergesellschaften zurückzuführen.

Die nicht abzugsfähigen Aufwendungen beinhalteten hauptsächlich Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen Vermögenswerten, Effekte im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung von JSC GAZPROM YRGM Development und permanente Effekte aus Abschreibungen.

Die Position „Steuerfreies Einkommen und Steueranreize“ in 2022 betraf im Wesentlichen steuerfreie Gewinne aus dem Verkauf des Tankstellengeschäfts in Deutschland. 2021 war hauptsächlich durch die Gewinne aus dem Verkauf des Feldes Wisting und Steuerbegünstigungen in Norwegen beeinflusst.

Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit at-equity bewerteten Beteiligungen in 2022 bezogen sich hauptsächlich auf Gewinnanteile aus at-equity bewerteten Beteiligungen, Gewinnen aus dem erfolgreichen Börsengang von Borouge PLC an der ADX (der Abu Dhabi Securities Exchange) und einer Wertaufholung der Beteiligung an ADNOC Refining. 2021 wurde hauptsächlich durch Gewinnanteile aus at-equity bewerteten Beteiligungen und der Wertminderung von ADNOC Refining beeinflusst. Weitere Details können der Anhangangabe 16 – At-equity bewertete Beteiligungen – entnommen werden.

Effekte im Zusammenhang mit der Steuersatzänderung bezogen sich hauptsächlich auf die Verringerung des latenten Steuersatzes für österreichische Gesellschaften. Basierend auf dem im Jänner 2022 vom österreichischen Nationalrat verabschiedeten Ökosozialsteuerreformgesetzes wird der Körperschaftsteuersatz von 25% auf 24% im Jahr 2023 und weiter auf 23% ab 2024 gesenkt.

Steuerliche Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Beteiligungen an Tochterunternehmen in 2022 standen hauptsächlich im Zusammenhang mit der steuerlichen Wertminderung der Beteiligung an JSC GAZPROM YRGM Development.

Die Position Veränderung der Wertberichtigung latenter Steuern war im Wesentlichen durch die Erhöhung von Wertberichtigungen auf latente Steueransprüche in Österreich beeinflusst. Weitere Details können der Anhangangabe 25 – Latente Steuern – entnommen werden.

Steuern betreffend Vorjahre standen in 2022 hauptsächlich im Zusammenhang mit den Effekten aus dem Verkauf des Tankstellengeschäfts in Deutschland und Effekten aus Unterschieden zwischen der funktionalen Währung und der Steuerwährung bestimmter Tochterunternehmen.

Die Position Sonstige enthielt in 2022 den EU-Solidaritätsbeitrag in Höhe von EUR 90 . Als direkte Folge der Energiekrise in Europa wurden in einigen Ländern, in denen die OMV Gruppe tätig ist, regulatorische Maßnahmen wie Preisobergrenzen, Förderungsprogramme und der EU-Solidaritätsbeitrag umgesetzt. Mit der Verordnung (EU) 2022/1854 des Rates wurde ein Solidaritätsbeitrag eingeführt, der bis Ende 2022 in das nationale Recht der Mitgliedstaaten umgesetzt wurde und für 2022 und/oder 2023 gilt. Der Solidaritätsbeitrag stellt einen Beitrag auf Überschussgewinne von Unternehmen dar, die im Erdöl-, Erdgas-, Kohle- und Raffineriebereich tätig sind. Der Beitrag wird auf Grundlage der steuerpflichtigen Gewinne, gemäß den nationalen Steuervorschriften, berechnet, die mehr als 20% über dem Durchschnitt der steuerpflichtigen Gewinne der Jahre 2018 bis 2021 liegen.

Auf der Grundlage der österreichischen Umsetzungsgesetzgebung wird erwartet, dass für zwei österreichische Konzernunternehmen ein Solidaritätsbeitrag (Energiekrisenbeitrag) für das zweite Halbjahr 2022 eingehoben wird. Rumänien setzte diese Verordnung mittels GEO (Government Emergency Ordinance) 186/2022 um, welche im Dezember 2022 genehmigt und veröffentlicht wurde. Die GEO befindet sich im parlamentarischen Zustimmungsprozess, Änderungen sind somit vorbehalten. Basierend auf den Finanzdaten für 2022 von OMV Petrom und gemäß den Bestimmungen der Emergency Ordinance, ist die OMV Petrom von einem Solidaritätsbeitrag für das Geschäftsjahr 2022 nicht betroffen, da weniger als 75% des Umsatzes aus den definierten Bereichen stammen: Förderung von Rohöl, Erdgas und Kohle sowie dem Raffineriegeschäft. Auch für die OMV Konzerngesellschaften in Deutschland wird für das Jahr 2022 kein Solidaritätsbeitrag erwartet.

Mio
Million, Millionen