Klimawandel Strategie Corporate Responsibility Die OMV betrachtet den Klimawandel als eine der derzeit größten globalen Herausforderungen und bekennt sich zu den Zielen des Pariser Abkommens. Bei der Entwicklung unserer Geschäftsstrategie und der Planung unserer betrieblichen Tätigkeiten berücksichtigen wir klimarelevante Risiken und Chancen. In dieser Hinsicht verbessert die OMV laufend die CO2-Effizienz ihrer Geschäftstätigkeit und ihres Produktportfolios und hat sich dazu verpflichtet, die Energiewende zu unterstützen und zu beschleunigen. Wir wollen bis spätestens 2050 ein klimaneutrales Unternehmen sein. Die OMV setzt auf Maßnahmen zur Optimierung ihrer betrieblichen Prozesse, zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Reduzierung des Abfackelns und Ablassens von Erdölbegleitgas, zur Verringerung der Methanemissionen durch Leckerkennung und -reparatur sowie zur Verbesserung der Anlagenintegrität. Im Sinne unseres Commitments zur Weltbank-Initiative „Zero Routine Flaring by 2030“ werden wir das routinemäßige Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas bis spätestens 2030 schrittweise einstellen. So wurde beispielsweise Ende 2022 eine neue Gasaufbereitungsanlage für Niedertemperaturtrennung (Low Temperature Separation; LTS) in einem rumänischen Asset von E&P in Betrieb genommen. Auf diese Weise wird Gas, das normalerweise abgefackelt würde, für den Verkauf abgeschieden. So werden sich beispielsweise mit dem oben genannten Ansatz die THG-Emissionen ab 2023 um schätzungsweise 24.000 t CO2-Äquivalent reduzieren, da das routinemäßige Abfackeln wegfällt. Außerdem setzen wir zunehmend auf erneuerbare Energien, um unsere Anlagen zu betreiben. In Österreich wurden seit Abschluss der Phase II des Photovoltaikparks von VERBUND und der OMV in Schönkirchen 12,9 GWh erneuerbarer Strom produziert. Es werden schätzungsweise 15,84 GWh erneuerbare Energie über das Jahr erzeugt werden. In Rumänien hat die OMV Petrom die Installation von PV-Modulen in ihrem ersten Solarpark abgeschlossen. Der Park umfasst rund 1.000 PV-Module, die auf einer Fläche von 5.500 m2 installiert sind. Der erzeugte Ökostrom dient der Versorgung des laufenden Betriebs im Geschäftsbereich E&P. Bis Ende des vierten Quartals 2022 wurden auch an 380 Tankstellen der Marken OMV und OMV Petrom PV-Module installiert. Die von diesen Anlagen jährlich erzeugte Strommenge wird auf 7.000 MWh geschätzt. Parallel dazu unterzeichnete der OMV Konzern im Jahr 2022 mehrere Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements; PPAs) mit Anbieter:innen erneuerbarer Energie. Zum Beispiel unterzeichneten Borealis und Axpo Nordic, eine Tochtergesellschaft des größten Energieunternehmens der Schweiz, im Oktober 2022 einen Windkraft-PPA, der die jährliche Lieferung von über 130 GWh Windkraft über die nächsten zehn Jahre an die Produktionsanlage von Borealis im schwedischen Stenungsund vorsieht. Der Strom wird in einem neuen Onshore-Windpark in Mittelschweden erzeugt, und die ersten Lieferungen werden für Jänner 2024 erwartet. Ein Eckpfeiler unserer Klimastrategie ist die Erhöhung des Anteils an CO2-freien Produkten in unserem Produktportfolio sowie die Reduktion der Produktion und des Verkaufs fossiler Brennstoffe. Die Öl- und Gasproduktion wird bis 2030 auf rund 350 kboe/d zurückgefahren. Das Wachstum wird stattdessen von CO2-freien Produkten wie geothermischer Energie, Wasserstoff und nachhaltigen Flugkraftstoffen ausgehen. In unserem E&P-Segment werden wir rund 10 TWh an Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen (Geothermie, Photovoltaik und Windkraft) aufbauen. Die OMV hat 2022 die Entwicklung von zwei Geothermieprojekten vorangetrieben: eines in Österreich, das andere in Deutschland. In Österreich führte die OMV einen Förder- und Injektionstest zur Analyse des geothermischen Potenzials im Wiener Becken durch. Außerdem wurden regionale und lokale geologische Studien fortgeführt und potenzielle Standorte für geothermische Kraftwerke ausgewählt. In Niedersachsen (Deutschland) sind die OMV und die ZeroGeo Energy GmbH zu jeweils 50% an einem geothermischen Explorationsprojekt namens „Thermo“ beteiligt. Das erste Projektziel ist die Erhebung geologischer Daten, insbesondere durch Schwerkraft- und Magnetfeldmessungen, auf einer Fläche von rund 5.000 km2. Die gesammelten Daten werden zur Einschätzung des geothermischen Energiepotenzials verwendet und sind Teil einer umfassenden Bewertung zukünftiger geothermischer Aktivitäten in diesem Gebiet. Erste Untersuchungen durch Expert:innen für Untertagetechnik weisen darauf hin, dass sich die geothermischen Bedingungen im Wiener Becken für den Einsatz als direkter Wärmeträger eignen. In Norddeutschland könnte die geothermische Energie zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Wir wollen die Produktion von erneuerbaren Kraftstoffen und nachhaltigen chemischen Rohstoffen auf ca. 1,5 Mio t pro Jahr steigern, einschließlich der Vermarktung von mindestens 700.000 t nachhaltiger Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels; SAFs) pro Jahr. Im Jahr 2022 wurden drei Absichtserklärungen über die Lieferung von SAF unterzeichnet – mit der Lufthansa Group, Ryanair und Wizz Air. Die Gesamtmenge der zwischen 2023 und 2030 beabsichtigten SAF-Abnahme beträgt mehr als 800.000 t für die Lufthansa Group, bis zu 160.000 t für Ryanair und bis zu 185.000 t für Wizz Air. Unsere Klimaziele können nur mit beträchtlichen Anstrengungen und großem Kapitaleinsatz erreicht werden. Der OMV Konzern hat dafür Investitionen von mehr als EUR 13 Mrd bis 2030 vorgesehen, was etwa 40% der organischen Investitionen in diesem Zeitraum entspricht. Alle Geschäftsbereiche werden auf ihren jeweiligen Stärken und Fachkenntnissen aufbauen, um zu dieser Transformation beizutragen. close MWh Megawattstunde close kboe/d Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag close km2 Quadratkilometer close Mio Million, Millionen close t Tonne close Mrd Milliarde, Milliarden Nachhaltigkeitsziele und Commitments der OMVPerformance im Bereich Geschäftsgrundsätze und soziale Verantwortung