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Gesundheit und Sicherheit

Im Jahr 2021 lagen die Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit (Lost-Time Injury Rate; ) für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OMV sowie von Vertragsunternehmen bei insgesamt 0,57 (2020: 0,32) und die Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle (Total Recordable Injury Rate; TRIR) bei insgesamt 0,96 (2020: 0,60). Tief betroffen sind wir über drei tödliche Arbeitsunfälle, bei denen Mitarbeiter von Vertragsunternehmen im Zuge von Transportaktivitäten in Österreich und Rumänien ums Leben kamen. Die Bewältigung der Covid-19-Pandemie hatte auch im Jahr 2021 neben dem routinemäßigen -Management hohe Priorität. Ein spezieller Schwerpunkt lag unternehmensweit auf dem Lernen aus Zwischenfällen: Mit Videos, Lernfällen und Kommunikationskampagnen sollten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreicht werden.

Im Geschäftsbereich Exploration & Production erreichten wir eine TRIR von 0,92 (2020: 0,58). Tragischerweise verloren 2021 zwei Mitarbeiter von Vertragsunternehmen bei zwei Arbeitsunfällen ihr Leben. Wir verzeichneten 19 Zwischenfälle mit hohem Potenzial (High-Potential Incidents; HiPos), die unter geringfügig anderen Umständen zu schweren oder sogar tödlichen Arbeitsunfällen hätten führen können. Die tödlichen Arbeitsunfälle und alle HiPos wurden gründlich untersucht, und es wurden Maßnahmen gesetzt, um eine Wiederholung derartiger Vorfälle auszuschließen. Kontraktorenmanagement war und wird auch in Zukunft ein Schwerpunkt unserer HSSE-Anstrengungen sein. Wir haben uns auch weiterhin auf Prozesssicherheitsmanagement konzentriert, und es wurden verschiedene Initiativen verfolgt, um die Zuverlässigkeit der Produktion zu gewährleisten.

Die HSSE-Leistung des Geschäftsbereichs Refining & Marketing im Jahr 2021 war von einem tödlichen Verkehrsunfall eines Mitarbeiters eines Vertragsunternehmens überschattet. Daher wurde eine breit angelegte Kampagne zum Thema Sicherheit im Straßenverkehr durchgeführt, und es wurden die Rahmenanforderungen für zukünftige Vertragsunternehmen im Bereich Logistik verbessert. Ein weiterer Schwerpunkt war die Implementierung der Prozesssicherheits-Roadmap, einschließlich einer Bewertung des Prozesssicherheitsmanagements in den Raffinerien. Wir verzeichneten 23 HiPos. Die TRIR lag 2021 bei 0,56 (2020: 0,59). Besonderes Augenmerk wurde im Laufe des Jahres auf die Einbeziehung von Führungskräften, das Kontraktorenmanagement und Schulungen in verschiedenen Notfall- und Krisenmanagementszenarien gelegt.

Im Geschäftsbereich Chemicals & Materials wurden die konzernweit gültigen und strengeren Definitionen und Berichtskriterien für die Meldung und Klassifizierung von Zwischenfällen vollständig auf Borealis ausgerollt. Der Geschäftsbereich erreichte eine TRIR von 2,24 (2020 hatte Borealis alleine 3,89). Im Bereich Arbeitssicherheit lagen die Schwerpunkte auf weiteren Trainings zu den Life Saving Rules, Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 und der ISO-45001-Zertifizierung von Borealis. Im Bereich Prozesssicherheit standen der Roll-out von Prozesssicherheitsregeln, eine quantitative Risikoevaluierung für Porvoo Hydrocarbons und die Entwicklung eines Konzepts für die Verbesserung von Prozesssicherheitsanalysen im Mittelpunkt. Borealis setzte den positiven Trend fort und reduzierte die Anzahl an Prozesssicherheitsvorfällen von 19 im Jahr 2020 auf 16 im Jahr 2021.

Sicherheitskennzahlen des OMV Konzerns

Pro 1 Mio Arbeitsstunden

 

 

 

2021

2020

Konzern

 

 

Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit

0,70

0,43

Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle

1,18

0,83

Vertragsunternehmen

 

 

Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit

0,51

0,27

Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle

0,85

0,48

Gesamt (Konzern und Vertragsunternehmen)

 

 

Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit

0,57

0,32

Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle

0,96

0,60

Das Wohlergehen und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind grundlegend für den Unternehmenserfolg, da sie wesentlich dazu beitragen, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Im Jahr 2021 war die Covid-19-Pandemie das alles beherrschende Thema. Unsere medizinischen Teams und Fachkräfte waren gefordert, die Notfallmanagementteams bei der Aktualisierung und Implementierung von Pandemieplänen, Richtlinien und Gesundheitsinformationen zu unterstützen sowie Covid-19-infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Hause oder im Krankenhaus Beistand zu leisten. Darüber hinaus setzte die OMV ihre lange Tradition der Gesundheitsversorgung und -vorsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Maßnahmen wie Herz-Kreislauf-Vorsorgeprogrammen, freiwilligen Gesundheitschecks, Impfungen (vor allem gegen Grippe und in einigen Ländern Covid-19) und virtuellen Sprechstunden und Veranstaltungen fort, die weit über die lokalen gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.

Auch für das Sicherheitsmanagement brachte die Covid-19-Pandemie im Jahr 2021 erhebliche Herausforderungen mit sich. Auf betrieblicher Ebene wurden Schutzmaßnahmen wie streng getrennte Teams in Schlüsselbereichen, Hygienemaßnahmen und Initiativen zur fortlaufenden Bewusstseinsbildung implementiert. Dank digitaler Kommunikations- und Kollaborationstools führten wir trotz Reisebeschränkungen eine Reihe wichtiger sicherheitsrelevanter Maßnahmen durch:

  • Wir setzten die breit angelegte Kommunikation zu den lebensrettenden HSSE-Regeln (Life Saving Rules) mit Videos von hochrangigen Führungskräften fort, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einfache Regeln zur Vermeidung von Gefahren zu erinnern, die schwere Verletzungen zur Folge haben könnten.
  • Alle Zwischenfälle des Schweregrads 3 und darüber sowie HiPos wurden untersucht und daraus abgeleitete Lernfälle in der gesamten Organisation kommuniziert. Verbesserungsmaßnahmen wurden gesetzt und über unser HSSE-Berichtssystem Synergi überwacht.
  • In unserem Sicherheitskulturprogramm führten wir auf unterschiedlichen Ebenen der Organisation mehrere Workshops durch, um HSSE zu einer persönlichen Angelegenheit zu machen. Die halbjährlichen Treffen mit dem Programmverantwortlichen fanden online statt.
  • Das -Management unserer Vertragsunternehmen ist für die Sicherheitsleistung des OMV Konzerns entscheidend. Wir aktualisierten die konzernweit gültige Regelung dazu und setzten die Schulungen der Bedarfsträgerinnen und Bedarfsträger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Beschaffungswesens im Umgang mit dem Rahmenwerk der internen Vorschriften fort. Wir führten strategische Lieferantenmeetings mit den wichtigsten Vertragsunternehmen durch, um Informationen, Erfahrungen und Erwartungen auszutauschen.
  • Wir entwickelten einen harmonisierten Satz von KPIs zur Prozesssicherheit und ein Dashboard weiter. Wir unterstützten Ventures, Assets und Raffinerien bei der Erstellung eigener Prozesssicherheits-Roadmaps für ihre Anlagen. In unserem neuen Integrierten Risikoregister implementierten wir einen neuartigen Ansatz zur Analyse und Priorisierung von Prozesssicherheitsrisiken, um sicherzustellen, dass Investitionen tatsächlich zu signifikanten Reduzierungen von Risiken führen. Darüber hinaus bauten wir das Prozesssicherheitsnetzwerk des OMV Konzerns, eine Online-Kollaborationsplattform, weiter aus (mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) und hielten vierteljährlich virtuelle Meetings zum Informations- und Erfahrungsaustausch, einschließlich Mitgliedern des Senior Managements, ab.
  • Wir unterzogen 15 konzernweit gültige HSSE-Regularien sowie das HSSE-Melde- und Berichtssystem einer gründlichen Analyse und aktualisierten diese, um eine systematische Harmonisierung zwischen dem OMV Konzern und Borealis zu erreichen.

Ein instabiles geopolitisches Umfeld in Kombination mit komplexen, lang andauernden regionalen Konflikten war auch 2021 im Fokus unserer Security-Arbeit. Corporate Security hat diese geopolitische Lage auch weiterhin überwacht und unsere Wahrnehmung strategischer Ereignisse geschärft, um potenzielle Bedrohungen für unsere Geschäftsplanung in den Regionen proaktiv identifizieren zu können. Dazu zählen Vorfälle von bewaffneten Konflikten, zivilen Unruhen, gezieltem Aktivismus und Kriminalität auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene.

Unsere Krisenmanagement- und Resilienzverfahren unterstützten das effektive Management der Covid-19-Pandemie auch 2021. Lokale Notfallmanagementteams arbeiteten eng mit dem Konzernmanagement zusammen, um lokale Maßnahmen im Einklang mit der unternehmensweiten Pandemiestrategie umzusetzen.

Im Jahr 2021 aktualisierten wir unser bewährtes Security-Managementsystem, damit wir ein breites Spektrum von geopolitischen, regionalen oder isolierten Security-Vorfällen antizipieren oder darauf reagieren können. Unsere Plattform für Security-Risiken ermöglichte uns weiterhin, eine Echtzeitübersicht über unsere Risikoexposition aufgrund geopolitischer und sicherheitsrelevanter Vorfälle zu haben. Corporate Security setzte die globale operative Unterstützung, Governance und Kontrolle fort und wird eine vergleichbare, effektive Sicherheitsstrategie beibehalten, damit die OMV weiterhin ihre Geschäftstätigkeit in dynamischen Umfeldern mit konvergierenden asymmetrischen Bedrohungen fortführen kann.

Die OMV bekennt sich zur Wahrung der Menschenrechte bei allen Aktivitäten. Daher möchte sich die OMV den Freiwilligen Grundsätzen zur Wahrung der Sicherheit und der Menschenrechte (Voluntary Principles on Security and Human Rights; VPSHR) anschließen, einer Initiative mit den Schwerpunkten Menschenrechte, öffentliche Sicherheit sowie Interaktion zwischen Unternehmen und privater und öffentlicher Sicherheit. Corporate Security wird eine VPSHR-Präqualifikationsprüfung durchführen, um festzustellen, ob eine vollständige Akkreditierung in den kommenden Jahren möglich ist.

LTIR
Lost-Time Injury Rate; Rate an Unfällen mit Arbeitszeitausfall pro 1 Mio Arbeitsstunden
HSSE
Health, Safety, Security, and Environment; Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz
HSSE
Health, Safety, Security, and Environment; Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz