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Die OMV an den Kapitalmärkten

Wenngleich die Covid-19-Pandemie und neue Virusvarianten die Volatilität an den Aktienmärkten im Jahr 2021 erhöhten, war das Jahr auch von einem starken Optimismus der Anlegerinnen und Anleger in Bezug auf die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft geprägt, der im Laufe des Jahres eine Erholungsbewegung auslöste. Im Einklang mit dem Brent-Ölpreis entwickelte sich der Aktienkurs der OMV deutlich besser als der Sektor und der europäische Markt und beendete das Jahr bei EUR 49,95.

Finanzmärkte

Mit einem Anstieg des MSCI World Index und des STOXX 600 um 21% bzw. 22% war 2021 ein gutes Jahr für globale und europäische Aktien. Das Wachstum wurde hauptsächlich durch die sich erholende Wirtschaftstätigkeit und gestiegene Unternehmensgewinne getragen. Da die steigende Inflation die Zentralbanken nicht zu Zinserhöhungen veranlasste, sahen sich die Anlegerinnen und Anleger gezwungen, auf der Suche nach besseren Renditen ihre Risikobereitschaft zu erhöhen: weg von festverzinslichen Wertpapieren und hin zu Aktien.

Während die Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen Covid-19 in den Industrieländern zu Beginn des Jahres 2021 einige der durch die Pandemie ausgelösten Bedenken hinsichtlich der globalen Wirtschaftsentwicklung zerstreute, beeinflussten wiederholte Infektionswellen im Laufe des Jahres die Märkte weiter. Vor allem das Auftreten der Omikron-Variante des Virus im November verstärkte die Unsicherheit bei der Nachfrage und führte zu einem Preiseinbruch. Doch wie bei jedem Rückgang im Jahr 2021 brachten eine reichlich vorhandene Liquidität und die Überzeugung der Anlegerinnen und Anleger, es gebe keine Alternative, die Aktien gegen Ende des Jahres wieder zurück auf Wachstumskurs.

Infolge der stark steigenden Energiepreise gehörte der Energiesektor im Jahr 2021 sowohl in Europa als auch in den USA zu den Sektoren mit der besten Performance.

Die Energiepreise stiegen nicht nur bei Rohöl, sondern bemerkenswerterweise auch bei Erdgas. Die Benchmarkpreise an den europäischen Erdgashandelsplätzen erreichten in der zweiten Jahreshälfte mehrmals Rekordhöhen. Der Grund für diesen Anstieg war eine Kombination verschiedener Faktoren, darunter niedrige lokale Lagerbestände nach einer ungewöhnlich langen Heizperiode im Vorjahr, eine rückläufige europäische Erdgasproduktion, begrenzte Lieferungen über Pipelines aus Russland und ein zunehmender Wettbewerb zwischen europäischen und asiatischen Verbraucherinnen und Verbrauchern um -Lieferungen. Die zeitliche Verzögerung zwischen der Entwicklung der Erdgas-Benchmarkpreise in einigen europäischen Märkten und der hubbasierten Spotpreise ist der Grund dafür, dass sich der Anstieg der Spotpreise an den Hubs erst Anfang 2022 in vollem Umfang auf alle lokalen europäischen Märkte durchgeschlagen hat.

Auf einen Blick

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2021

2020

2019

2018

2017

Anzahl der ausstehenden Aktien1

in Mio

327,0

327,0

326,9

326,7

326,5

Marktkapitalisierung1

in EUR Mio

16,3

10,8

16,4

12,5

17,3

Aktienumsatz an der Wiener Börse

in EUR Mio

10,4

9,3

8,2

9,1

8,8

Höchstkurs des Jahres

in EUR

55,00

50,76

54,54

56,24

54,14

Tiefstkurs des Jahres

in EUR

32,74

16,33

39,32

37,65

32,4

Schlusskurs des Jahres

in EUR

49,95

33,00

50,08

38,25

52,83

Ergebnis je Aktie

in EUR

6,40

3,85

5,14

4,40

1,33

Buchwert je Aktie1

in EUR

47,41

42,02

39,80

36,44

34,35

Cashflow je Aktie2

in EUR

21,47

9,60

12,42

13,46

10,56

Dividende je Aktie3

in EUR

2,30

1,85

1,75

1,75

1,50

Ausschüttungsgrad

in %

36

48

34

40

113

Dividendenrendite1

in %

4,6

5,6

3,5

4,6

2,8

Total Shareholder Return (TSR)4

in %

57

–29

36

–25

61

1

Per 31. Dezember

2

Cashflow aus der Betriebstätigkeit

3

2021: wie vom Vorstand vorgeschlagen und vom Aufsichtsrat bestätigt; vorbehaltlich der Bestätigung der Hauptversammlung 2022

4

Inklusive Reinvestition der Dividende

Entwicklung der OMV Aktie

Der OMV Aktienkurs entwickelte sich deutlich besser als der Sektor und der europäischen Aktienmarkt und schloss das Jahr um 51% höher. Inklusive Dividenden-Reinvestition betrug die Gesamtrendite 57%. Die Aktie startete mit EUR 33,00 in das Jahr, als der negative Einfluss von Covid-19 noch deutlich spürbar war. Anfang 2021 begann jedoch in Europa eine breit angelegte Impfkampagne gegen Covid-19. Sie löste einen Optimismus auf dem Markt aus, der zu einer Kurserholung verhalf, die das ganze Jahr über anhielt. Der OMV-Aktienkurs sank daher nie wieder auf das Niveau der ersten Woche des Jahres, sodass der Schlusskurs vom 4. Jänner 2021 mit EUR 32,74 das Jahrestief darstellte. Wiederholte Lockdowns als Reaktion auf steigende Covid-19-Fallzahlen bremsten die Erholung im Laufe des Jahres mehrmals, aber keine der verordneten Maßnahmen wirkte sich ähnlich negativ auf den OMV Aktienkurs aus wie der erste Lockdown im März 2020. Den Jahreshöchststand von EUR 55,00 erreichte die Aktie Ende Oktober 2021, beinahe punktgenau zum ersten Jahrestag der Borealis Übernahme. Berichte über die Omikron-Variante des Covid-19-Virus führten im November zum stärksten Kursrückgang des Jahres, nämlich –13% innerhalb von neun Handelstagen. Wie die anderen Rückgänge des Jahres wurde aber auch dieser Einbruch innerhalb weniger Wochen wieder wettgemacht. Im letzteren Fall wurden die Kurseinbußen bis Anfang Jänner 2022 wieder ausgeglichen. Die OMV schloss das Jahr mit EUR 49,95 ab, was einem Anstieg von 51% und damit im Wesentlichen der Entwicklung des Benchmarkpreises für den wichtigsten Rohstoff der OMV, nämlich Rohöl, entspricht. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen von OMV Aktien lag 2021 bei 451.538 (2020: 621.393). Zu Jahresende betrug die Marktkapitalisierung der OMV EUR 16,3  (Jahresende 2020: EUR 10,8 Mrd).

OMV Aktienkursentwicklung im Jahr 2021

In EUR

OMV Aktienkursentwicklung im Jahr 2021 (Liniendiagramm)

Der OMV-Aktienkurs entwickelte sich besser als der Sektor und der Markt. Der FTSEurofirst E300 Oil & Gas Index und der globale Branchenindex FTSE Eurotop 100 legten um 21% bzw. 23% zu, und der österreichische ATX verbesserte sich um 39%. Über 5 Jahre gemessen lag die OMV-Aktienrendite deutlich über den Indexrenditen. Eine Investition von EUR 100 in OMV Aktien zum Jahresende 2016 wäre bis Ende 2021 bei Reinvestition der Dividenden in weitere OMV Aktien um durchschnittlich 13% pro Jahr auf EUR 183 angewachsen.

Langfristige Wertentwicklung der OMV Aktie im Marktvergleich

Durchschnittliche jährliche Steigerung bei Wiederanlage der Dividende1

Langfristige Wertentwicklung der OMV Aktie im Marktvergleich (Balkendiagramm)

1 Quelle: Bloomberg. Die annualisierte Rendite für die Haltedauer geht davon aus, dass die Dividenden zum Kassakurs reinvestiert werden.

Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2021: EUR 2,30 je Aktie

Am 2. Juni 2021 genehmigte die Jahreshauptversammlung der OMV für das Jahr 2020 eine Dividende von EUR 1,85 pro Aktie. Sie erteilte auch ihre Zustimmung zu allen anderen Tagesordnungspunkten einschließlich der neuen Vergütungspolitik für den Vorstand und den Aufsichtsrat, des Long Term Incentive Plan 2021 und des Equity Deferral 2021. Auch Wahlen zum Aufsichtsrat fanden statt. Für das Jahr 2021 wird der Vorstand bei der nächsten Hauptversammlung am 3. Juni 2022 eine Dividendenzahlung von EUR 2,30 je Aktie vorschlagen. Dies entspricht einer Steigerung von 24% gegenüber dem Vorjahr. Gemessen am Schlusskurs des Jahres 2021 würde die Dividendenrendite damit 4,6% betragen.

Dividendenpolitik

Die OMV hat sich dazu verpflichtet, den OMV Aktionärinnen und Aktionären über den Geschäftszyklus hinweg einen attraktiven und kalkulierbaren Shareholder Return zu bieten. Im Rahmen ihrer progressiven Dividendenpolitik hat sich die OMV zum Ziel gesetzt, die Dividende jedes Jahr zu erhöhen oder zumindest auf dem Niveau des jeweiligen Vorjahres zu halten.

Aktionärsstruktur der OMV

Die Aktionärsstruktur der OMV blieb 2021 relativ unverändert und stellte sich zum Jahresende wie folgt dar: 43,1% Streubesitz, 31,5% Österreichische Beteiligungs AG (, vertritt die österreichische Regierung), 24,9% Mubadala Petroleum and Petrochemicals Holding Company (), 0,4% Aktienprogramme für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 0,1% eigene Aktien.

Aktionärsstruktur

In %

Aktionärsstruktur (Kreisdiagramm)

Die jüngste Analyse der Aktionärsstruktur der OMV erfolgte Ende 2021. Sie ergab, dass institutionelle Investorinnen und Investoren 30,6% der OMV Aktien hielten. Mit 33% stellen Anlegerinnen und Anleger aus den USA die größte regionale Gruppe institutioneller Investorinnen und Investoren dar. Der Anteil der Anlegerinnen und Anleger aus Großbritannien belief sich auf 19%, während Anlegerinnen und Anleger aus Deutschland und Frankreich 11% bzw. 7% ausmachten. Der Anteil der Anlegerinnen und Anleger aus Österreich betrug 6%, der Anteil der Anlegerinnen und Anleger aus Norwegen 4%.

Geografische Verteilung der institutionellen Investoren

In %

Geografische Verteilung der institutionellen Investoren (Kreisdiagramm)

Das Grundkapital der OMV Aktiengesellschaft beträgt EUR 327.272.727 und besteht aus 327.272.727 auf Inhaber lautenden Stückaktien. Zum Jahresende 2021 hielt die OMV insgesamt 261.326 eigene Aktien. Das Grundkapital besteht vollständig aus Stammaktien. Die OMV folgt dem Grundsatz „one share – one vote“, das heißt, dass keine Aktie mit besonderen Rechten ausgestattet ist. Zwischen den Kernaktionärinnen ÖBAG und MPPH besteht ein Syndikatsvertrag, der ein gemeinsames Verhalten sowie Übertragungsbeschränkungen bezüglich der gehaltenen Aktien vorsieht.

Leistung im Bereich Umwelt, Gesellschaft und Governance (ESG)

Auch 2021 wurde die OMV in verschiedenen ESG-Ratings wieder als Best-in-Class bewertet. So erhielt das Unternehmen in den ESG-Ratings von MSCI zum neunten Mal in Folge die höchste Bewertung (AAA). Somit zählt die OMV zu den besten 10% der Öl- und Gasunternehmen. Die OMV hielt außerdem gemäß dem Rating von ISS ESG ihren Prime-Status mit einer Note von B– aufrecht. Damit gehört die OMV zu den besten 5% der Öl- und Gasunternehmen in Bezug auf ihre ESG-Leistung. Im ESG-Risikorating von Sustainalytics erzielte die OMV einen Wert von 26,7 (mittleres Risiko) und liegt damit im oberen 5. Perzentil der öl- und gasproduzierenden Unternehmen. Im Jahr 2021 erhielt die OMV im Rahmen der jährlichen Bewertung durch EcoVadis zum ersten Mal eine Platinmedaille und gehört damit zu den besten 1% aller 75.000 Unternehmen, die von EcoVadis weltweit bewertet werden. Der OMV wurde außerdem vom CDP in der Kategorie Klimaschutz die Note A– (Leadership) bescheinigt, was uns in diesem Ranking einen Platz unter den 20 besten Öl- und Gasunternehmen einbrachte.

Neben diesen herausragenden Erfolgen ist die OMV weiterhin in mehreren ESG-Indizes gelistet. Vor allem war die OMV zum vierten Mal in Folge als einziges österreichisches Unternehmen im Dow Jones Sustainability™ Index (DJSI World und DJSI Europe) enthalten. Im Corporate Sustainability Assessment (CSA) von S&P Global, der Basis des DJSI, erreichte die OMV 2021 einen Wert im 94. Perzentil. Der DJSI World repräsentiert die besten 10% der 2.500 größten Unternehmen im S&P Global Broad Market Index auf der Grundlage langfristiger wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Kriterien. Außerdem wurde die OMV in mehrere andere Indizes aufgenommen, wie zum Beispiel den S&P Europe 350® Index, der wie der DJSI auf dem Corporate Sustainability Assessment von SAM basiert. Die OMV ist in vielen MSCI-Indizes vertreten, wie zum Beispiel dem renommierten ACWI ESG Leaders Index und dem ACWI Low Carbon Leaders Index. Auch in der FTSE4Good-Indexfamilie ist die OMV erneut vertreten. Diese Indizes werden von einer Vielzahl von Marktteilnehmerinnen und -teilnehmern genutzt, um verantwortungsvolle Investmentfonds zusammenzustellen und zu beurteilen. Zusätzlich wurde die OMV in den Index Euronext V.E Eurozone 120 aufgenommen (basierend auf den Bewertungen von V.E, einer Tochtergesellschaft von Moody’s) und behielt ihre Notierung im STOXX® Global ESG Leaders Index (basierend auf der Bewertung der OMV durch Sustainalytics) bei.

Solide Bonitätseinstufung

Der OMV Konzern wird von den Ratingagenturen Moody’s und Fitch bewertet. Am 7. Juli 2021 erneuerte Moody’s das Emittentenrating der OMV von A3 und hob den Ausblick auf stabil an, da sich die Raffinerieaktivitäten nach der Lockerung der Covid-19-bedingten Mobilitätseinschränkungen erholten. Am 13. März 2020 bestätigte Fitch der OMV das Rating A–, setzte jedoch den Ausblick auf negativ. Fitch bestätigte dieses Rating im August 2020.

Analystenberichte

Zum Jahresende 2021 wurde die OMV von 21 Sell-Side-Finanzanalystinnen und -analysten bewertet, die regelmäßig über das Unternehmen berichten. Dies sichert der OMV eine hohe Sichtbarkeit in der Finanzwelt. Während der Anteil der Verkaufsempfehlungen bei 0% blieb, ging der Anteil der Kaufempfehlungen gegenüber 68% zum Jahresende 2020 leicht auf 62% zurück. Dies ist hauptsächlich auf die starke Entwicklung des Aktienkurses im Jahr 2021 zurückzuführen. 38% der Analystinnen und Analysten rieten zum „Halten“. Das durchschnittliche Kursziel für die OMV Aktie stieg infolge der Entwicklung des Aktienkurses Ende 2021 auf EUR 59,83, nachdem es im Jahr zuvor bei EUR 34,49 gelegen hatte.

Investor-Relations-Aktivitäten

Selbst während der Covid-19-Pandemie hat der aktive und offene Dialog mit dem Kapitalmarkt für die OMV höchste Priorität. Virtuell per Videokonferenz abgehaltene Treffen von Investorinnen und Investoren sind mittlerweile Standard. Mit dieser Innovation erfüllt die Investor-Relations-Abteilung ihre Mission, allen Finanzmarktteilnehmerinnen und -teilnehmern einen umfassenden Einblick in die Strategie und die Geschäftstätigkeit der OMV zu gewähren und die Gleichbehandlung aller Stakeholder sicherzustellen. Auf diese Weise konnte der Vorstand der OMV während des gesamten Jahres 2021 unabhängig von den pandemiebedingten Einschränkungen den Dialog mit Investorinnen und Investoren sowie Analystinnen und Analysten in Europa, Nordamerika und Asien fortsetzen.

LNG
Liquefied Natural Gas; Flüssigerdgas
Mrd
Milliarde, Milliarden
ÖBAG
Österreichische Beteiligungs AG
MPPH
Mubadala Petroleum and Petrochemicals Holding Company L.L.C