Entwicklungen im Portfolio Trotz Covid–19-bedingter Einschränkungen erzielte die OMV bei der Umsetzung der OMV Strategie 2025 gute Fortschritte. In Tunesien ist Nawara erfolgreich in Betrieb gegangen, und in Malaysia wurden die GoLaBa-Felder (Gorek, Larak und Bakong) in Betrieb genommen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten nahmen die brückenverbundenen Offshore-Plattformen von Umm Lulu ihren vollen Betrieb auf. Darüber hinaus wurde das Portfolio durch den Verkauf des Geschäfts der OMV Petrom in Kasachstan weiter optimiert, und es wurden Fortschritte im Hinblick auf die Veräußerung eines Assets in Neuseeland erzielt. Zusätzlich hat die OMV die Veräußerung von Erdölfeldern in Malaysia gestartet und sie als zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen klassifiziert. Die Transaktion soll 2021 abgeschlossen werden. Mittel- und Osteuropa Die Optimierung des Portfolios in Rumänien wurde 2020 fortgesetzt. Die OMV Petrom unterzeichnete eine Vereinbarung über den Verkauf von 40 Onshore-Öl- und Gasfeldern in Südrumänien, die zusammen zirka 1.100 boe/d produzieren. Darüber hinaus unterzeichnete die OMV Petrom die Transaktion für den Verkauf ihres Geschäfts (Produktionslizenzen für vier Onshore-Felder) in Kasachstan. Der Abschluss der Transaktion unterliegt bestimmten aufschiebenden Bedingungen (einschließlich behördlicher Genehmigungen) und wird für die erste Hälfte des Jahres 2021 erwartet. Nach einem erfolgreichen Bieterverfahren begannen die Verhandlungen über einen Production-Sharing-Vertrag für den Offshore-Explorationsblock II in der Republik Georgien; der Vertragsabschluss wird für das erste Quartal 2021 erwartet. Durch den weltweiten Ausbruch der Covid–19-Pandemie war 2020 aus operativer Sicht ein extrem herausforderndes Jahr. Dennoch konnte die OMV Petrom den Produktions-, Bau-, Workover- und Instandhaltungsbetrieb ohne Unterbrechungen aufrechterhalten. Aufgrund des pandemiebedingt schwierigen Marktumfelds wurden 2020 weniger neue Bohrungen und Sidetracks abgeteuft als im Jahr davor (63 vs. 100). Die Wartungsarbeiten in der Gasaufbereitungsanlage Hurezani fanden im September 2020 wie geplant statt. In Österreich errichtete die OMV in Partnerschaft mit VERBUND die größte Freiflächen-Photovoltaikanlage des Landes in Schönkirchen-Reyersdorf. Die CO2-Emissionen der OMV werden sich dadurch um rund 10.000 t pro Jahr verringern. Mittlerer Osten und Afrika Für die Region Mittlerer Osten und Afrika war 2020 ein Jahr der Herausforderungen – von den Auswirkungen der Covid–19-Pandemie über die angespannte Sicherheitslage in Libyen und im Jemen bis hin zu sozialen Unruhen in Tunesien und den Auswirkungen der „OPEC+“-Quote in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der Betrieb lief dennoch sicher weiter, die HSSE-Leistung war hervorragend, die Projekte schritten gut voran und die Produktion wurde auf einem den gegebenen Bedingungen entsprechenden Niveau gehalten. In Libyen kam die Produktion aufgrund der politischen Instabilität vor Ort für den größten Teil des Jahres zum Erliegen, was in einem Stillstand der Ölexportterminals von Jänner bis Oktober resultierte. In den letzten beiden Monaten des Jahres wurde die Produktion wieder aufgenommen und kontinuierlich gesteigert, sodass das frühere Niveau beinahe wieder erreicht werden konnte. Die signifikantesten Auswirkungen der Covid–19-Pandemie auf Projekte und Aktivitäten in der Region waren Verzögerungen bei der Entwicklung der Ghasha-Konzession in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Entwicklung von Khor Mor in der Region Kurdistan im Irak (KRI). Zudem mussten die Workover-Tätigkeiten im Jemen eingestellt werden, was ein niedrigeres Produktionsniveau zur Folge hatte. Trotz dieser Herausforderungen konnte die OMV ihre Aktivitäten im Jemen und in Tunesien erfolgreich weiterführen und im März mit der kommerziellen Erdgasproduktion in Nawara beginnen. Im Einklang mit der Strategie, weitere Wachstumsoptionen in der Region zu verfolgen, unterzeichnete die OMV im Juli eine Absichtserklärung mit Sonatrach, der nationalen staatlichen Ölgesellschaft Algeriens. Die beiden Partner wollen damit potenzielle Upstream-Möglichkeiten ermitteln, bei denen sie gemeinsam in Explorations- oder Entwicklungs- und Produktionsprojekte in Algerien investieren können. Die Absichtserklärung unterstreicht das Interesse beider Unternehmen, nach der Verabschiedung eines neuen algerischen Kohlenwasserstoffgesetzes Kooperationsmöglichkeiten zu prüfen. Nordsee Im Jahr 2020 genehmigten die norwegischen Behörden den Plan für die Entwicklung und den Betrieb des Hywind-Projekts, das dazu beitragen wird, die Emissionen der Öl- und Gasplattformen Snorre und Gullfaks zu reduzieren. Norwegen führte auch ein Steueranreizsystem ein, das die Möglichkeit bietet, Investitionsausgaben unmittelbar als Aufwand zu erfassen, einschließlich des 24%-Zuschlags auf die Sondermineralölsteuer in den Jahren 2020 und 2021. Die Projekte Wisting und Iris/Hades werden beide von dieser Steuerbegünstigung profitieren. Russland Im März 2020 unterzeichnete die OMV eine Zusatzvereinbarung zum Basic Sale Agreement über den möglichen Erwerb einer 24,98%-Beteiligung an den Blöcken 4A/5A der Achimov-Formation. Diese Vereinbarung sieht eine Verlängerung der Verhandlungsphase für die finalen Transaktionsunterlagen auf nicht exklusiver Basis bis Juni 2022 vor. Bei den Verhandlungen werden die Parteien wesentliche Entwicklungen und veränderte Umstände bis zur Unterzeichnung (einschließlich des geplanten Produktionsbeginns von Achimov 4A/5A) in guter Absicht berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für den Zeitpunkt des wirtschaftlichen Stichtags und den Kaufpreis. Asien-Pazifik Die SapuraOMV, die strategische Partnerschaft der OMV mit Sapura Energy Berhad („Sapura Energy“), erzielte 2020 eine beträchtliche Steigerung der Produktion aus der Entwicklung der Phase 1 (Felder Gorek, Larak und Bakong) des SK408 Production Sharing Contract (PSC). Damit erhöhte sich die Produktion der SapuraOMV auf über 30 kboe/d. Die SapuraOMV machte zudem Fortschritte bei der Entwicklung ihrer anderen Lagerstättenfunde, die die Felder Jerun und Teja (Block SK408) sowie das Feld B14 (Block SK310) umfassen. Diese Bemühungen gipfelten im Dezember 2020 in der finalen Investitionsentscheidung des Vorstands der SapuraOMV für das Projekt Jerun. Zur Aufrechterhaltung eines robusten Explorationsportfolios für zukünftiges Wachstum des Unternehmens in der Region sicherte sich die SapuraOMV mehrere neue Explorationsgenehmigungen in Australien. Im Jahr 2020 begann die OMV mit der Veräußerung von Erdölfeldern in Malaysia und klassifizierte diese als ein zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen. Die Transaktion soll 2021 abgeschlossen werden. Die OMV New Zealand priorisiert die Neuentwicklung und Optimierung der bestehenden Erdgas-Assets Maui und Pohokura. In beiden Lagerstätten wurden auch 2020 Fortschritte bei größeren Zwischenbohrprogrammen gemacht, und in Maui wurde mit den Bohrungen begonnen. Die OMV New Zealand wird in den nächsten zwei Jahren rund NZD 500 Mio (EUR 270 Mio) in die Verjüngung der Produktion in den Erdgasfeldern Maui und Pohokura investieren. Eine neue Kohlenwasserstofflagerstätte im Taranaki-Becken, die 2020 gefunden wurde und 2022 bewertet und bestätigt werden muss, könnte im Zeitraum 2025–2027 möglicherweise neue Kohlenwasserstoffmengen auf den Markt bringen. Der Verkauf des 69%-Anteils am Maari-Feld durch die OMV New Zealand an Jadestone Energy wird voraussichtlich Anfang 2021 abgeschlossen sein. Die durchschnittliche Produktion des Assets lag 2020 bei 4 kboe/d netto OMV (2019: 5 kboe/d). close boe/d Barrel Öläquivalent pro Tag close t Tonne close HSSE Health, Safety, Security, and Environment; Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz close kboe/d Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag close NZD Neuseeland Dollar close Mio Million, Millionen close EUR Euro UpstreamSchlüsselprojekte