Gesundheit

Die physische und psychische Gesundheit sowie das Wohlergehen unserer Mitarbeiter:innen sind die Grundlagen unseres Erfolgs. Das Gesundheitsmanagement der OMV folgt sowohl einem strategischen als auch einem operativen Ansatz. Sein Erfolg hängt von der Führungskompetenz, dem Engagement und der Beteiligung aller Ebenen und Funktionen des Unternehmens ab, von medizinischen Fachkräften über Partner:innen bis hin zu den Mitarbeiter:innen.

Spezifische Richtlinien und Commitments

Wir haben einen OMV Gesundheitsstandard eingeführt, um für Mitarbeiter:innen im gesamten Unternehmen ein hohes Niveau an Gesundheitsvorsorge und medizinischer Betreuung sicherzustellen. Dieser interne OMV Konzernstandard für Gesundheit beschreibt die wesentlichen Prinzipien, Aufgaben und Zuständigkeiten sowie die Kommunikationswege innerhalb des OMV Konzerns. Der Standard gibt den Rahmen für das Management der Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsversorgung sowie für die Zusammenarbeit zwischen den HSSE-Spezialist:innen und medizinischen Fachkräften vor. Er ergänzt die lokalen rechtlichen Anforderungen, wodurch es uns möglich ist, ein weitgehend einheitliches Niveau von Gesundheitsdiensten und den Zugang zu medizinischen Einrichtungen an allen Standorten der OMV sicherzustellen.

Der konzernweite Gesundheitsstandard regelt aber auch die Arbeit der medizinischen Fachkräfte in folgenden Bereichen:

• Personalplanung, Planung medizinischer Einrichtungen und Dienste, Erstellung von lokalen Gesundheitsplänen
• Bewertung und Management betrieblicher Gesundheitsrisiken, Notfallbereitschaft, Präventivmaßnahmen wie gezielte Initiativen zur Gesundheitsförderung, Gesundheitsprogramme und -schulungen sowie allgemeinmedizinische Betreuung
• Erforderliches Mindestmaß an medizinischen Geräten und Materialien für unsere medizinischen Versorgungseinrichtungen zu Lande und auf den Ölplattformen, wie etwa EKG-Geräte, Defibrillatoren, Absaugeinheiten, Rettungsmittel und Notfallmedikamente
• Kontrollen und Audits von Lieferant:innen im medizinischen Bereich (Labors, Partnerkliniken, Apotheken), Hygiene in Lebensmitteleinrichtungen, Kundenzufriedenheit
• Berichterstattung
• Zusammenarbeit mit Vertragsunternehmen und Subunternehmen in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit

Management- und Due-Diligence-Prozesse

Risikobewertungen

Die OMV bewertet umfassend gesundheitliche Risiken. Zu diesem Zweck haben wir auf der Grundlage internationaler IOGP47/Ipieca-Leitlinien unsere eigenen Richtlinien für die Bewertung von Gesundheitsrisiken entwickelt, die zum Beispiel Risiken durch chemische Substanzen oder psychische Belastung sowie potenzielle Verletzungsgefahren und dergleichen abdecken.

Gesundheitsvorsorge

An ihren operativen Betriebsstandorten unterhält die OMV insgesamt 45 medizinische Einrichtungen bzw. arbeitet mit diesen zusammen. Um Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz zu mindern, führt unser medizinisches Personal Vorsorgeuntersuchungen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen jener Länder durch, in denen wir tätig sind. Dazu gehören zum Beispiel Blutuntersuchungen bei Mitarbeiter:innen, die mit Gefahrstoffen arbeiten, oder Hörtests für Mitarbeiter:innen, die Lärm ausgesetzt sind. Wir bieten unserer Belegschaft auch freiwillige Vorsorgeuntersuchungen an. Im Jahr 2023 boten wir allen Mitarbeiter:innen des OMV Konzerns im Headoffice in Wien ein freiwilliges Screening auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Ähnliche Vorsorgemaßnahmen wurden auch in anderen Kliniken für unsere Mitarbeiter:innen an anderen Standorten und in anderen Ländern angeboten. Im Rahmen von saisonalen Initiativen können sich unsere Mitarbeiter:innen in betroffenen Gebieten außerdem kostenlos gegen Grippe und durch Zecken übertragene Enzephalitis (FSME) impfen lassen. Auch im Jahr 2023 wurden wieder Schutz- und Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 angeboten.

Audits

Ein von der Abteilung Corporate Health Management eigens entwickeltes Programm für Gesundheitsaudits dient als Bewertungsinstrument und stellt sicher, dass unser zentraler Gesundheitsvorsorgestandard im gesamten Konzern umgesetzt und eingehalten wird. Das Programm sieht vor, dass sämtliche Kliniken und medizinischen Partner:innen alle drei Jahre von Corporate Health auditiert werden und die Kliniken jährlich ein Selbstaudit durchführen. Im Jahr 2023, nachdem die meisten der Covid-19-bedingten Reisebeschränkungen aufgehoben worden waren, konnte das Corporate Health Management wieder Gesundheitsaudits in Rumänien, Tschechien, Neuseeland, Serbien und Bulgarien durchführen. Alle anderen Kliniken führten Selbstaudits durch. Die Resultate der Audits dienen als Grundlage für die Identifizierung von Verbesserungsbedarf und die Analyse der Wirksamkeit unseres Gesundheitsmanagementansatzes.

Einbindung der Anrainergemeinden

Die Erste-Hilfe-Einrichtungen der OMV kommen auch der lokalen Bevölkerung zugute. Sie stellen häufig die medizinische Notversorgung in entlegenen Regionen sicher, in denen die medizinische Versorgung nicht leicht oder schnell zugänglich ist (z. B. im Jemen). Im Jahr 2023 versorgten Erste-Hilfe-Einrichtungen der OMV 1.737  Menschen der lokalen Bevölkerung in medizinischen Notsituationen. Unsere Unterstützung der lokalen Bevölkerung außerhalb der operativen Grenzen der OMV wirkt sich positiv aus und trägt damit zum Aufbau einer guten Beziehung mit unseren Nachbar:innen bei. Mehr über unser Engagement für das SDG 3, Gesundheit und Wohlergehen, erfahren Sie im Abschnitt Sozialinvestitionen.

Maßnahmen im Jahr 2023

In einigen Ländern (z. B. Rumänien, Deutschland und Österreich), in denen die Verabreichung von Impfungen am Arbeitsplatz gesetzlich möglich war, stand die Vorbeugung gegen Covid-19 auch im Jahr 2023 auf der Tagesordnung des medizinischen Personals.

Im Herbst 2023 trafen sich Ärzt:innen und andere medizinische Fachkräfte und diskutierten über die wichtigsten Herausforderungen wie Probleme mit der psychischen Gesundheit und die neuesten Entwicklungen in der Notfallmedizin. Dabei wurden auch die Schwerpunktthemen für die Gesundheitsvorsorge im Jahr 2023 erörtert und ein Plan für die Umsetzung entwickelt.

Jedes Jahr organisieren wir Aktivitäten zur Gesundheitsförderung, um das Wissen unserer Mitarbeiter:innen über gesundheitsrelevante Themen zu vertiefen.

• Im Gesundheitszirkel im österreichischen Gänserndorf treffen sich Mitarbeiter:innen regelmäßig und erarbeiten gemeinsam mit dem lokalen Gesundheitsteam maßgeschneiderte Lösungen für Gesundheitsthemen aus ihrem Arbeitsalltag.
• Die Abteilungen Corporate Health und Learning haben in den letzten Jahren eine neue gemeinsame Initiative zur Sensibilisierung für Gesundheitsthemen entwickelt. Im Jahr 2023 fanden Webinare statt, bei denen Ideen für eine bessere Work-Life-Balance besprochen wurden. Ein weiteres Webinar konzentrierte sich auf die Förderung der psychischen Gesundheit.
• In einigen Ländern konnten auf lokaler Ebene Präsenzschulungen zur Gesundheitsförderung durchgeführt werden. Zu den wichtigsten Themen gehörte eine in Rumänien fortgesetzte Kampagne zur Sensibilisierung für Brustkrebs. Im Rahmen dieser Kampagne konnten Mitarbeiterinnen Ultraschalluntersuchungen der Brust durchführen lassen und sich bei Auffälligkeiten anschließend einer fachärztlichen Untersuchung unterziehen – dies alles kostenlos und auf freiwilliger Basis.

Ausblick

Gemeinsam mit einer Taskforce des IOGP/Ipieca Health Committee werden wir einen Leitfaden und Schulungsmaterial zum Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Führung ausarbeiten. Der Schwerpunkt liegt auf der Sensibilisierung für diesen Zusammenhang und der Frage, wie er verbessert werden kann. Die ersten Pilotschulungen sind für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant, sodass die endgültigen Schulungen ab 2025 an allen unseren Arbeitsplätzen durchgeführt werden können.