Public Policy

Das öffentliche politische Engagement der OMV entspricht im vollem Umfang der Geschäftsstrategie 2030, die auf dem Pariser Klimaschutzabkommen basiert und darauf abzielt, die OMV bis spätestens 2050 zu einem Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen in Bezug auf alle drei Scopes von Treibhausgasemissionen zu machen. Wir sind uns bewusst, dass der regulatorische Rahmen zu Fortschritten in Bereichen wie Ressourceneffizienz (was dank der Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft auch die Senkung des Abfallaufkommens und die Reduzierung der Vermüllung der Meere einschließt), Klimawandel, sicherheitsrelevanten Verbesserungen und fairem Handel beitragen kann. Die Zusammenarbeit mit Regierungen und Regulierungsbehörden findet auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene statt. Regulierungsbehörden, politische Stakeholder:innen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) können allesamt auf die Gestaltung des regulatorischen Rahmens Einfluss nehmen, der sich auf die Geschäftstätigkeit unseres Konzerns auswirkt. Aus diesem Grund muss der OMV Konzern das politische, regulatorische und -Umfeld verstehen und sicherstellen, dass er sein Wissen und seine Erkenntnisse in die Diskussionen über die Zukunft des regulatorischen Rahmens einbringen kann.

Der OMV Konzern ist Mitglied in Industrieverbänden, die das Verständnis für Themen fördern, Wissen austauschen, zur Entwicklung von Standards beitragen und im Namen des Sektors Input an Regulierungsbehörden liefern. Die Verbandsaktivitäten der OMV leisten einen wichtigen Beitrag zu einer breiteren Debatte über eine nachhaltige, bezahlbare und sichere Energiezukunft sowie über nachhaltige Chemikalien und Materialien. Sowohl die Energiewende als auch der Übergang von einer linearen zu einer kreislauforientierten Wirtschaft können nur gelingen, wenn sich alle Stakeholder:innen – Gesetzgeber:innen, Unternehmen und die Gesellschaft eingeschlossen – an konstruktiven Debatten beteiligen. Als Sprachrohr der Wirtschaft engagieren sich Verbände daher in ebendiesen wichtigen Debatten und bringen ihre ausgewiesene Expertise zu diversen politischen Aspekten ein.

Management- und Due-Diligence-Prozesse

Direktes politisches Engagement

Der OMV Konzern ist bei Fragestellungen zu wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen aktiv, unterstützt jedoch keine politischen Parteien – weder finanziell noch in sonstiger Weise. Spenden an politische Parteien sind gemäß unserem Code of Business Ethics nicht erlaubt. Aktivitäten politischer Parteien an den Standorten des OMV Konzerns sind nicht gestattet. Für individuelle Mitarbeiter:innen der OMV bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Übernahme von politischen oder öffentlichen Funktionen oder der Zusammenarbeit mit speziellen Interessengruppen im Rahmen einer legitimen Nebentätigkeit. Es ist allerdings nicht gestattet, den OMV Konzern mit derartigen Tätigkeiten in Verbindung zu bringen. Wie bei anderen Nebentätigkeiten müssen die Mitarbeiter:innen eine entsprechende Vereinbarung mit der OMV abschließen, in der die Einzelheiten der jeweiligen Tätigkeit geregelt sind. Mitarbeiter:innen müssen einen allfälligen Interessenkonflikt zwischen der Ausübung politischer oder anderer öffentlicher Funktionen und ihrer Beschäftigung im OMV Konzern ihrer direkten Führungskraft und der Compliance-Abteilung offenlegen.

Indirektes politisches Engagement

Der OMV Konzern tauscht sich mit den zuständigen politischen Entscheidungsträger:innen über regulatorische Fragen aus und beteiligt sich aktiv auf - und nationaler Ebene an öffentlichen Konsultationen zu Gesetzesinitiativen, die für seine Geschäftstätigkeit von Bedeutung sind. Er ist ein aktives Mitglied von Branchenverbänden und Arbeitsgruppen zur Standardisierung auf internationaler, EU- und nationaler Ebene, um bei regulatorischen Anforderungen immer auf dem neuesten Stand zu sein. Unsere Konzernvertreter:innen kommunizieren die OMV Position zu Themen, mit denen sich die Verbände, denen wir angehören, beschäftigen. Über das Engagement in wichtigen Branchenverbänden wie Fuels Europe, dem Verband der Europäischen chemischen Industrie (Cefic), Plastics Europe und der Polyolefin Circular Economy Platform () informiert der OMV Konzern politische Entscheidungsträger:innen auf EU-Ebene.

Transparenz

Unsere Geschäftspraktiken stehen in vollem Einklang mit allen Berichtspflichten auf nationaler und -Ebene und erfüllen alle Anforderungen bezüglich Transparenz. Die Zusammenarbeit mit Regierungen und Regulierungsbehörden findet auf internationaler, europäischer, nationaler und regionaler Ebene statt.

Monitoring der Aktivitäten in Branchenverbänden

Verbände sind bestrebt, Positionen zu vertreten, die einen Konsens unter den Mitgliedern widerspiegeln, weshalb nicht immer die Sichtweise jedes einzelnen Mitglieds Berücksichtigung finden kann. Wir beobachten laufend unsere Mitgliedschaft in Verbänden und deren Standpunkte zu bestimmten Themen. Auf diese Weise können wir prüfen, ob unsere Mitgliedschaften weiterhin angemessen sind. Gemäß unserer Verpflichtung zur Transparenz in Bezug auf Maßnahmen zum Klimaschutz berichten wir nicht nur über unsere eigene Position und Aktivitäten zum Klimaschutz, sondern auch über die Position wichtiger Branchenverbände, in denen wir Mitglied sind. Der OMV Konzern berichtet auch regelmäßig über die Abstimmung zwischen den Branchenverbänden, in denen wir Mitglied sind, einschließlich der Position der OMV zur Klimapolitik. Unseren aktuellsten Bericht finden Sie hier.

Im Falle von Diskrepanzen, insbesondere bei teilweisen Unstimmigkeiten, setzen wir uns zunächst für eine Änderung der Position des Verbandes ein. Wenn sich die Position der OMV und die eines Verbandes weiterhin nicht aneinander angleichen lassen, bewerten wir insbesondere bei völliger Diskrepanz unsere Mitgliedschaft neu. Der OMV Konzern plant, regelmäßig ein Update über die Überprüfung seiner Mitgliedschaften in Branchenverbänden zu veröffentlichen und den Umfang der Überprüfung weiter auszuweiten.

Maßnahmen im Jahr 2023

Im Jahr 2023 wurden konzernweit folgende wichtige Maßnahmen durchgeführt:

  • Die wichtigsten regulatorischen Themen für den OMV Konzern auf europäischer Ebene waren 2023 die Finalisierung des „Fit for 55“-Pakets und REPowerEU. Ersteres umfasste Dossiers wie die Erneuerbare-Energien-Richtlinie III, das EU-Emissionshandelssystem, das CO2-Grenzausgleichssystem (CBAM), die Energieeffizienzrichtlinie und die ReFuelEU-Aviation-Verordnung. Der OMV Konzern verfolgte die rechtliche Entwicklung und wirkte an der Positionierung der Branchenverbände mit. Ein neues Thema, das 2023 aufkam, war der „grüne Industrieplan“ (Green Deal Industrial Plan). Im Zusammenhang mit diesem Maßnahmenpaket befasste sich der OMV Konzern insbesondere mit dem Net-Zero Industry Act.
  • Das Hydrogen and Decarbonized Gas Market Package sowie die Verordnung über Methanemissionen werden derzeit diskutiert und sollten bis Ende 2023 finalisiert worden sein. Ein weiteres neues Thema war die Verordnung REMIT II, die ebenfalls derzeit geprüft wird. Im Hinblick auf die Gasversorgungssicherheit wurde im Berichtsjahr der österreichische Präventionsplan aktualisiert, und die EU-Energieplattform (AggregateEU) war weiterhin ein laufendes Projekt mit Beteiligung vonseiten der OMV.
  • Der OMV Konzern verfolgte die Entwicklung und trug zu den Positionen der Industrieverbände bei mehreren laufenden Verhandlungen über die Umsetzung des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft bei. Die Verhandlungen zu mehreren wichtigen Dossiers, darunter die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle, die Altfahrzeugeverordnung und die Abfallverbringungsverordnung, sowie die Diskussionen über ein globales Instrument zur Beendigung der Plastikverschmutzung laufen noch.
  • Ebenso auf der Tagesordnung stand die Gesetzgebung über nachhaltige Finanzierung, einschließlich der EU-Taxonomie. Der OMV Konzern nahm an den entsprechenden Arbeitsgruppen der Branchenverbände teil.
  • Im Jahr 2023 legte die Europäische Chemikalienagentur einen Vorschlag zur Beschränkung der Verwendung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) in der EU vor. Der OMV Konzern unterstützte die diesbezüglichen detaillierten Analysen der Verbände.
  • In den Vorstandsgremien und Arbeitsgruppen der Verbände setzte sich die OMV Petrom weiterhin ausdrücklich für ein stärkeres Engagement und ähnliche Initiativen für die Ziele des Pariser Abkommens ein. Infolgedessen haben und eine eigene Position zu diesem Thema ausgearbeitet. Parallel zu diesen Bemühungen setzte die OMV Petrom ihre Expertise und ihre Ressourcen für eine Ausweitung des Tätigkeitsbereichs von ein. Ziel ist die Förderung grüner Technologien (Geothermie, CO2-Abscheidung, -Transport und -Speicherung, Wasserstoff, Photovoltaik, Biokraftstoffe und Biomethan) und deren erfolgreicher Einsatz in Rumänien. Dazu soll eine gemeinsame Vision entwickelt werden, was die Nachfrage nach diesen grünen Technologien und deren Vorteile betrifft. Die OMV Petrom trägt damit zum Verständnis der wirtschaftlichen und ökologischen Beweggründe und Auswirkungen sowie zur Sensibilisierung aller betroffenen Stakeholder:innen für bestehende Engpässe bei.

Ausblick

Das wichtigsten regulatorischen Pakete in der EU werden für den OMV Konzern 2024 der europäische Green Deal, die Klimaziele bis 2040 und Initiativen zur Kreislaufwirtschaft sein. Der OMV Konzern wird auch die Entwicklungen im Zusammenhang mit der europäischen Carbon-Management-Strategie und die bevorstehenden Europawahlen im Jahr 2024 verfolgen. Ebenso wird der OMV Konzern bevorstehende öffentliche Konsultationen aufmerksam verfolgen.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und die aktuellen Entwicklungen im Mittleren Osten könnten weiterhin unvorhersehbare Entwicklungen in Gang setzen, die flexible Lösungen erfordern. Als wichtige Säule für mehr nachhaltige Energie wird der OMV Konzern laufend Projekte analysieren und unterstützen, die zu einer Beschleunigung der Energiewende und der Kreislaufwirtschaft beitragen, und auch am regulatorischen Rahmen für solche Projekte mitwirken. Im Hinblick auf die Gasversorgungssicherheit wird der Schwerpunkt weiterhin auf dem österreichischen Präventionsplan und der EU-Energieplattform (AggregateEU) liegen.

NGO
Nichtregierungsorganisation
EU
Europäische Union
PCEP
Polyolefin Circular Economy Platform
EU
Europäische Union
FIC
Foreign Investors Council
ARPEE
Romanian Association for Promoting Energy Efficiency
FPPG
Oil and Gas Employers Federation