Wasser Süßwasserentnahme2 Der Rückgang der Süßwasserentnahme im Jahr 2023 gegenüber dem Jahr 2022 ist auf die Veräußerung der Stickstoffsparte von Borealis zurückzuführen. Der größte Teil des bei Borealis entnommenen Süßwassers ist Durchlaufkühlwasser, d. h. es wird in seiner ursprünglichen Qualität und nur mit einer geringfügig erhöhten Temperatur in die Umwelt eingeleitet. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Umweltkennzahlen. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Umweltkennzahlen. In Megaliter Die OMV verwendet für Upstream- und Downstream-Tätigkeiten erhebliche Mengen Wasser. Süßwasser zum Beispiel wird zum Öl- und Gasbohren, zur Dampferzeugung, zum Kühlen und für viele weitere Prozesse eingesetzt. Kleinere Mengen Wasser werden auch für nicht industrielle Zwecke genutzt. Lagerstättenwasser wird aufbereitet und wenn möglich erneut in die Kohlenwasserstofflagerstätten eingepresst, um die Förderrate zu optimieren. Entsalztes Wasser wird für einige Offshore-Tätigkeiten eingesetzt. Raffinerien und verschiedene andere Betriebseinrichtungen verwenden auch Brackwasser und/oder wiederaufbereitetes Wasser für diverse betriebliche Zwecke. Einige Betriebsanlagen der OMV befinden sich in Wasserstressgebieten.1 Wasserstressgebiete sind Gebiete, in denen der Wasserbedarf die verfügbaren Wassermengen während einer bestimmten Periode oder im Falle einer eingeschränkten Verwendbarkeit aufgrund schlechter Qualität übersteigt. In diesen Gebieten führt Wasserstress zu einer Verschlechterung der Süßwasserversorgung in quantitativer (Überstrapazierung der Grundwasserleiter, Austrocknung von Flüssen usw.) und in qualitativer Hinsicht (Eutrophierung, Verunreinigung mit organischen Substanzen, Salzintrusion usw.). Quelle: Europäische Umweltagentur Süßwasserentnahme2 Der Rückgang der Süßwasserentnahme im Jahr 2023 gegenüber dem Jahr 2022 ist auf die Veräußerung der Stickstoffsparte von Borealis zurückzuführen. Der größte Teil des bei Borealis entnommenen Süßwassers ist Durchlaufkühlwasser, d.h. es wird in seiner ursprünglichen Qualität und nur mit einer geringfügig erhöhten Temperatur in die Umwelt eingeleitet. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Umweltkennzahlen. In Megaliter Spezifische Richtlinien und Commitments In Bezug auf das Wassermanagement bekennt sich die OMV zu Folgendem: Wir betrachten Wasser als wertvollen und knappen Rohstoff und konzentrieren uns auf seine nachhaltige Verwendung. Wir verpflichten uns zur Einhaltung aller geltenden gesetzlichen Vorschriften bzw. unserer eigenen OMV Richtlinien – je nachdem, welche strenger sind. Wassermanagement ist eine wesentliche Komponente unserer gesellschaftlichen Akzeptanz. Wir arbeiten mit den Anrainergemeinden zusammen und erweisen uns als verantwortungsvolle Partnerin. Wir verpflichten uns zu Transparenz in Bezug auf unsere Auswirkungen auf Wasserressourcen. Alle OMV Mitarbeiter:innen sind dafür verantwortlich, die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf Wasserressourcen so gering wie möglich zu halten. Gemäß dem Umweltmanagementstandard des OMV Konzerns müssen alle Geschäftsbereiche bei ihren Tätigkeiten die Auswirkungen von Abwässern auf die Umwelt und die Anrainergemeinden so gering wie möglich halten. Der Standard legt außerdem spezifische Anforderungen für die Abwassereinleitung an Land und auf See fest. Die direkte Einleitung von Abwässern an Land, in Feuchtgebiete oder in Gewässer ist ohne vorherige Aufbereitung nicht zulässig. Darüber hinaus dürfen Abwässer die Qualität der aufnehmenden Umwelt weder verändern noch mindern. Auf der Grundlage der nationalen Gesetzgebung und der entsprechenden Genehmigungen müssen alle Einleitungen systematisch überwacht und alle Umweltauswirkungen in angemessener Weise behandelt werden. Lokale Regulierungsbehörden und für das Flussgebietsmanagement zuständige Stellen werden miteinbezogen, um sicherzustellen, dass die OMV regionale Umweltvorschriften befolgt und alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt hat. Der Umweltmanagementstandard des OMV Konzerns wurde 2022 aktualisiert, wobei die wichtigsten Ergänzungen neue Anhänge für die Entwicklung und Umsetzung von Wassermanagementplänen sind. Management- und Due-Diligence-Prozesse Die konzernweite Wasserstrategie der OMV wurde 2014 entwickelt. Sie stützt sich auf fünf strategische Säulen: Transparenz; Risiken und Chancen; Wassereffizienz und Abwasserbehandlung; Schulung und Bewusstseinsbildung; Einbindung der Stakeholder:innen. Risikobewertungen Gebiete mit hohem Wasserstress werden jährlich bewertet. Um Standorte mit einem erhöhten Risiko für Wasserknappheit oder Wasserstress zu identifizieren, verwendet die OMV internationale Instrumente und Indizes wie etwa den Wasserstressindex von Verisk Maplecroft. Diese werden durch den „Aqueduct Baseline Water Stress“-Index des World Resources Institute (WRI) sowie bei Bedarf auch durch eigene Bewertungen ergänzt. In einigen Regionen, in denen die OMV tätig ist, kam es in trockenen Jahren bereits zu Wasserstress. Vor allem aufgrund des Klimawandels müssen wir mit einem weiteren Rückgang des verfügbaren Wassers rechnen. Ein Bottom-up-Ansatz bei der Bewertung der Wasserrisiken gemäß unserer konzernweiten Richtlinie für die Bewertung von Umweltrisiken (Environmental Risk Assessment; ERA) gewährleistet konsistente qualitative Beurteilungen von operativen Risiken und Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich Wasser. Wesentliche Risiken werden im Rahmen des unternehmensweiten Risikomanagementsystems (UWRM) der OMV bewertet. Bevor wir unsere Geschäftstätigkeit in einem neuen Land aufnehmen oder neue Tätigkeiten starten, identifizieren wir potenzielle künftige Wasserrisiken. Hierzu zählen beispielsweise die jährliche Gesamtentnahme von Grundwasser in Relation zur Grundwassermenge (Baseline Water Stress; BWS), das Verhältnis zwischen Grundwasserentnahme und Grundwasserneubildung (Groundwater Stress) und saisonale Schwankungen. Dazu verwendet die OMV in erster Linie die Aqueduct-Tools des World Resources Institute (WRI) und die Indizes von Verisk Maplecroft. Wassermanagementrisiken sind eng mit der Verhinderung des Austritts schädlicher Substanzen verknüpft. In Offshore-Anlagen kann es zu Ölaustritten mit signifikanten Auswirkungen auf die Meerwasserressourcen und die marinen Ökosysteme kommen. Es gilt, die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken zu minimieren und so umfassend wie möglich vorbereitet zu sein, damit wir im unwahrscheinlichen Fall eines Ölaustritts rechtzeitig eingreifen können. Die OMV stellt umfangreiche Ressourcen für Präventions- und Mitigationsmaßnahmen bereit. Mehr über die Prävention von Ölaustritten finden Sie im Abschnitt Austritte schädlicher Substanzen. Neue oder laufende Offshore-Bohrungen werden einer externen Analyse unterzogen, um das Ausmaß eines potenziell schwerwiegenden Vorfalls und dessen mögliche Konsequenzen zu bewerten. Im Rahmen des halbjährlichen konzernweiten UWRM-Prozesses werden Wasserrisiken und Abhilfemaßnahmen in einem größeren strategischen Kontext analysiert. Im täglichen Betrieb hingegen verfolgen wir einen systematischen Ansatz zur Überwachung und Steuerung von Risiken mit erheblichen Auswirkungen, jedoch geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, wie zum Beispiel von unkontrollierten Öl- oder Gasausbrüchen bei Offshore-Bohrungen. Wassermanagementpläne Wassermanagementpläne sind ein wirksames Instrument, um alle wasserbezogenen Themen, Probleme und Aufgaben zu behandeln – mit dem Ziel, das Wassermanagement zu verbessern. Sie geben Aufschluss über die aktuelle Wassernutzung und legen den Kurs für Verbesserungen der Wassereffizienz, Wassereinsparung und Wasserreduzierung fest. Jeder Standort des OMV Konzerns muss einen Wassermanagementplan entwickeln, umsetzen und aufrechterhalten, der mindestens die folgenden Elemente enthalten sollte: Umfang und Ziele einschließlich Standortbeschreibung Geltende Rechtsvorschriften, sonstige Anforderungen und Genehmigungen Identifizierung von Wasserquellen, Einleitungen einschließlich Wasserqualitätsparametern und Überwachungsplänen Wasserkarte, -inventar und -bilanz einschließlich Einleitungen Systeme für Wassertransport, -speicherung und -aufbereitung Wesentliche Wasserrisiken und Maßnahmen zur Risikominderung Maßnahmen zur Wassereinsparung und Steigerung der Wassereffizienz einschließlich eines Aktionsplans Betriebseinrichtungen in Regionen, die von Wasserknappheit betroffen sind oder sein könnten, und Betriebe, die signifikante Wasserressourcen nutzen (z. B. in Tunesien), werden bei der Entwicklung und Umsetzung von Wassermanagementplänen priorisiert. Das Ziel dieser Pläne ist eine langfristige nachhaltige Produktion mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt. Beste verfügbare Techniken Wir ergreifen Maßnahmen, um die Süßwasserentnahme auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu zählen: die Reduzierung der Komplexität der Betriebsabläufe, die Wasserrückführung (z. B. im Gas-Kombikraftwerk Brazi), die Modernisierung von Anlagen (Kesseln), die Wartung von Anlagen zur Verringerung von Wasserverlusten, der Ersatz von Wasserkühlsystemen durch Luftkühler (z. B. die Anlage von Petromar zur Rückgewinnung von C3+-Fraktionen), die Verwendung von entsalztem Meerwasser anstelle von Süßwasser, die Installation von Umlaufkühlsystemen, die Verwendung von Luft oder Glykol als Kühlmittel anstelle von Wasser (z. B. in der Verdichterstation 2 Bustuchin im Oltenia-Asset) und die Optimierung der Leitungswege für die Wasserversorgung. Neben der Umsetzung von Maßnahmen zur Verringerung der Süßwasserentnahme implementieren wir die beste verfügbare Technik (BVT), um Wasser nachhaltig aufzubereiten. Einbeziehung von Stakeholder:innen Die Auswirkung unserer Geschäftstätigkeit auf die Wasserressourcen ist für diverse Stakeholder:innen von Bedeutung. Wir arbeiten mit Regierungsbehörden hinsichtlich der Einhaltung von Wassernutzungsvorschriften und der für die Abwasseraufbereitung geltenden Umweltparameter zusammen. Dazu zählen beispielsweise Behörden, die für das Flussgebietsmanagement zuständig sind. Zudem stimmen wir uns mit lokalen Wasserversorgungsunternehmen zur Süßwasserversorgung der OMV Betriebseinrichtungen sowie zur Abwasseraufbereitung ab. Zusätzlich kooperieren wir mit NGOs in Bezug auf den Umweltschutz und die Erhaltung der Wasserressourcen sowie mit den Anrainergemeinden im Hinblick auf die gemeinsame Nutzung lokaler Wasserressourcen und die Qualität der eingeleiteten Abwässer. In Österreich zum Beispiel fischen lokale Fischer:innen nahe der Raffinerie Schwechat und des Tanklagers Lobau in der Donau sowie im dortigen Hafen. Mit ihnen führen wir bereits seit Jahren einen aktiven und offenen Dialog. In Gebieten, in denen OMV Betriebe große Wassermengen benötigen oder die unter Wasserstress leiden, ist die Einbeziehung lokaler Stakeholder:innen in das Wassermanagement besonders wichtig, um uns die gesellschaftliche Akzeptanz zu sichern. Die Aktivitäten der OMV im Rahmen des Wassermanagements zielen auf eine sozial gerechte Wassernutzung ab. Zudem führt die OMV regelmäßig Lieferantenaudits durch, um die Einhaltung unserer Anforderungen in Bezug auf die Menschenrechte sicherzustellen. Damit die Interessen der Anrainergemeinden bekannt sind und während des gesamten Lebenszyklus eines Projekts berücksichtigt werden, führt die OMV im Zuge von Sozialverträglichkeitsprüfungen (Social Impact Assessments; SIAs) eine gesellschaftliche Bestandsaufnahme und Bedarfsanalysen für die Gemeinden durch. Zeigt sich aufgrund dieser Analysen ein Bedarf, startet die OMV Entwicklungsprojekte, die für die lokale Bevölkerung einen besseren Zugang zu sauberem Wasser sicherstellen. Bedenken über wasserspezifische Probleme können auch über unsere Community-Beschwerdemechanismen geäußert werden. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und Anrainerbeschwerden. Maßnahmen im Jahr 2023 Wassermanagementpläne für 68% der Standorte mit hoher Priorität umgesetzt 1% der Süßwasserentnahme erfolgen in wasserarmen Gebieten Konzentration an dispergiertem Öl in eingeleitetem Abwasser: 0,012 mg/l Im Jahr 2023 wurden konzernweit folgende wichtige Maßnahmen durchgeführt: An 68% der Standorte mit hoher Priorität wurden Wassermanagementpläne bereits umgesetzt. An den restlichen Standorten sind derartige Pläne in Arbeit. Alle Pläne werden gemäß den neuen Anhängen des Umweltmanagementstandards des OMV Konzerns entwickelt. Bei der OMV Tunesien führten wir Verbesserungsmaßnahmen durch, um den Süßwasserverbrauch zu senken und die unbedenkliche Wiederverwendung von Abwässern zu steigern. Um den Süßwasserverbrauch des Löschwasser-Reservebeckens zu reduzieren, modifizierten wir den Auslass unserer Umkehrosmoseanlage. Außerdem verwenden wir nun zum Nachfüllen Retentat geringerer Qualität anstelle des zuvor verwendeten qualitativ hochwertigeren Brunnenwassers. Damit das Abwasser unbedenklich wiederverwendet werden kann, rüsteten wir die bestehende Abwasseranlage durch den Einbau zusätzlicher Sandfilter und eines UV-Desinfektionssystems zur Beseitigung krankheitserregender Bakterien nach. Dies ermöglichte eine umfassendere Wiederverwendung des Wassers für die Bewässerung von Grünflächen. Im Jahr 2023 nahm Borealis eine neue Abwasseraufbereitungsanlage in Stenungsund in Betrieb. Sie wurde gemäß der BVT für diesen Zweck konzipiert und erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen der schwedischen Behörden. Die hochmoderne Anlage wird die Umweltbilanz des Crackers verbessern und die Umweltauswirkungen auf die Umgebung verringern. Außerdem wird sie die Schadstoffemissionen in die Ostsee reduzieren und auch die Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (Volatile Organic Compounds; VOCs) in die Luft minimieren, da alle Aufbereitungsschritte in überdachten und geschlossenen Bereichen erfolgen. Die neue Anlage umfasst die Zwischenspeicherung in zwei Tanks und die physikalische und chemische Wasserbehandlung in Flotationsanlagen mit gelöstem Stickstoff. Die Abgase aus den verschiedenen Schritten werden durch Adsorption in Kohlefiltern gereinigt. Ausblick Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie 2025 sind wir bestrebt, die Nutzung von Süßwasser zu reduzieren. Als nächsten Schritt planen wir, quantitative Ziele zu definieren, um das Wassermanagement zu verbessern. Ziel ist es, dass alle Standorte unter der Betriebsführerschaft des OMV Konzerns ihre Wassermanagementpläne in den kommenden Jahren fertiggestellt und umgesetzt haben. 1 Wasserstressgebiete sind Gebiete, in denen der Wasserbedarf die verfügbaren Wassermengen während einer bestimmten Periode oder im Falle einer eingeschränkten Verwendbarkeit aufgrund schlechter Qualität übersteigt. In diesen Gebieten führt Wasserstress zu einer Verschlechterung der Süßwasserversorgung in quantitativer (Überstrapazierung der Grundwasserleiter, Austrocknung von Flüssen usw.) und in qualitativer Hinsicht (Eutrophierung, Verunreinigung mit organischen Substanzen, Salzintrusion usw.). Quelle: Europäische Umweltagentur 2 Der Rückgang der Süßwasserentnahme im Jahr 2023 gegenüber dem Jahr 2022 ist auf die Veräußerung der Stickstoffsparte von Borealis zurückzuführen. Der größte Teil des bei Borealis entnommenen Süßwassers ist Durchlaufkühlwasser, d. h. es wird in seiner ursprünglichen Qualität und nur mit einer geringfügig erhöhten Temperatur in die Umwelt eingeleitet. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Umweltkennzahlen. close t Tonne close WRI World Resources Institute close ERA Environmental Risk Assessment; Bewertung von Umweltrisiken close UWRM unternehmensweites Risikomanagement UmweltAustritte schädlicher Substanzen