2 – Bilanzierungsgrundsätze, Ermessensentscheidungen und Schätzungen Index123 1) Änderungen in den Bilanzierungsgrundsätzen Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen mit Ausnahme der nachfolgenden Änderungen jenen des vorangegangenen Geschäftsjahres. Die folgenden Änderungen von Standards wurden mit 1. Jänner 2021 angewandt: Änderung an IFRS 16 Leasingverhältnisse: COVID-19-bezogene Mietkonzessionen Änderung an IFRS 16 Leasingverhältnisse: COVID-19-bezogene Mietkonzessionen nach dem 30. Juni 2021 Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16: Reform der Referenzzinssätze – Phase 2 Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der OMV. Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16: Reform der Referenzzinssätze – Phase 2 Der Konzern wandte die Phase 2-Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 an, mit denen das IASB die Fragen adressierte, die sich aus der Reform der Referenzzinssätze, einschließlich Austausches eines Referenzzinssatzes durch einen anderen, ergeben. Diese Änderungen sind für die folgenden Sicherungsbeziehungen und Finanzinstrumente des Konzerns, deren Laufzeit über 2021 hinausgeht, relevant: Zinsswaps, die als Sicherungsinstrument in einem Cashflow-Hedge designiert wurden und mit USD Libor indexiert sind Sonstige Finanzinstrumente wie Ausleihungen, Darlehen und Kredite, derivative Finanzinstrumente, für die Hedge Accounting nicht angewandt wurde, und Zusagen, die mit dem LIBOR indexiert sind (hauptsächlich USD LIBOR, JPY LIBOR) Die Anwendung dieser Änderungen hat im Konzern folgende Auswirkungen: Änderungen zu den vertraglichen Cashflows: Die Basis für die Ermittlung der vertraglichen Cashflows von finanziellen Vermögenswerte oder Schulden, auf die die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten angewendet wird, kann sich infolge der IBOR Reform ändern, etwa wenn der Vertrag für den Ersatz des Referenzinssatzes durch einen alternativen geändert wird. Die Phase 2-Änderungen sehen eine Erleichterung für die Bilanzierung solcher Änderungen in der Bestimmung der vertraglichen Cashflows infolge der IBOR-Reform vor. Bei Anwendung dieser Erleichterung berücksichtigen Unternehmen diese Änderung mit einer Aktualisierung des Effektivzinssatzes ohne unmittelbare Erfassung eines Gewinns oder Verlusts in der Gewinn- und Verlustrechnung. Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 wandte der Konzern diese Erleichterungsvorschrift für den JPY Kredit an. Hedge Accounting: Wenn die Anwendung der Phase 1-Änderungen endet, wird der Konzern die Designierung der Sicherungsbeziehungen entsprechend den durch die IBOR-Reform erforderlichen Änderungen anpassen und die Hedge Accounting Dokumentation zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen gemacht wurden, aktualisieren. Eine Beendigung der Sicherungsbeziehungen ist nicht erforderlich. Der Konzern hat in dieser Berichtsperiode keine Änderungen an der Dokumentatation der Sicherungsbeziehungen infolge der IBOR-Reform durchgeführt. Wenn der Konzern eine Designierung einer Sicherungsbeziehung ändert, wird angenommen, dass der in der Cashflow Hedge Rücklage kumulierte Betrag auf dem alternativen Referenzzinssatz basiert. Zusätzliche Anhangangaben in Zusammenhang mit der Reform der Referenzzinssätze sind erforderlich. Für nähere Details siehe Anhangangabe 28 – Risikomanagement. 2) Noch nicht verpflichtend anwendbare neue und überarbeitete Standards Die folgenden neuen bzw. überarbeiteten Standards, die bereits veröffentlicht aber noch nicht verpflichtend in Kraft getreten sind, wurden vom OMV Konzern nicht angewandt. Durch diese Standards werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. Teilweise ist die Anerkennung dieser Standards durch die EU noch ausständig. (XLSX:) Download Standards und Änderungen Datum des Inkrafttretens laut IASB Änderungen an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse: Verweis auf das Rahmenkonzept 1. Jänner 2022 Änderungen an IAS 16 Sachanlagen: Erträge vor der geplanten Nutzung 1. Jänner 2022 Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge – Kosten der Vertragserfüllung 1. Jänner 2022 Jährliche Verbesserungen der IFRS Standards 2018–2020 1. Jänner 2022 IFRS 17 Versicherungsverträge und Änderungen an IFRS 17 1. Jänner 2023 Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig 1. Jänner 2023 Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2: Angabe von Rechnungslegungsmethoden 1. Jänner 2023 Änderungen an IAS 8: Definition von Schätzungen 1. Jänner 2023 Änderungen an IAS 12: Latente Steuern im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden aus einer einzigen Transaktion 1. Jänner 2023 3) Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, Schätzungen und Annahmen Schätzungen und Annahmen Für die Erstellung des Konzernabschlusses sind vom Management Einschätzungen und Annahmen zu treffen, welche die im Konzernabschluss ausgewiesenen Aktiva und Passiva, Erträge und Aufwendungen sowie die im Anhang angegebenen Beträge beeinflussen. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf Erfahrungswerten und anderen Faktoren, die zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung als angemessen betrachtet werden. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und Annahmen mit dem größten Einfluss auf die Ergebnisse des OMV Konzerns sind im Folgenden hervorgehoben und sollten gemeinsam mit den betreffenden Anhangangaben gelesen werden. Wesentliche Schätzungen und Annahmen wurden vor allem getroffen in Bezug auf: Öl- und Gasreserven (siehe 2.3h), Rekultivierungsrückstellungen (siehe 2.3s und Anhangangabe 23 – Rückstellungen), Rückstellungen für belastende Verträge (siehe 2.3s und Anhangangabe 23 – Rückstellungen), die Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagevermögen und at equity-bewerteten Beteiligungen (siehe 2.3j und Anhangangabe 7 – Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen) sowie die Werthaltigkeit der sonstigen finanziellen Vermögenswerte – hauptsächlich im Zusammenhang mit der vertraglichen Position gegenüber Gazprom aus der Neufeststellung der Reserven des Juschno Russkoje Felds sowie der Rückerstattung von Kosten für Rekultivierungs-, Wiederherstellungs- und Umweltverpflichtungen vom rumänischen Staat (siehe 2.3m und Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte). Auswirkungen von Aspekten des Klimawandels und der Energiewende Die OMV hat die kurz- und langfristigen Auswirkungen des Klimawandels und der Energiewende in der Aufstellung ihres Konzernabschlusses berücksichtigt. Die vom Management getroffenen, wesentlichen Schätzungen berücksichtigen die künftigen Auswirkungen der strategischen Entscheidungen und das Engagement der OMV, ihr Portfolio an den Zielen der Energiewende auszurichten, kurz- und langfristige klimabezogene Aspekte sowie den Übergang zu weniger kohlenstoffhaltigen Energieträgern zusammen mit einer bestmöglichen Schätzung des globalen Angebots und Nachfrage, inklusive prognostizierter Warenpreise. Die OMV ist sich ihrer Verantwortung bewusst und wird ihrer Verpflichtung zum Pariser Abkommen sowie den Klimazielen der EU nachkommen. Die OMV verpflichtet sich, bis 2050 Netto-Null-Emissionen (Scope 1, 2 und 3) zu erreichen, und hat Zwischenziele für 2030 und 2040 sowie klar definierte Maßnahmen festgelegt, um die Ziele bis 2030 zu erreichen. Bis 2030 sollen die Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 30% und die Scope-3-Emissionen um 20% reduziert werden. Nichtsdestotrotz gibt es eine erhebliche Unsicherheit hinsichtlich der Veränderungen im Energieträgermix in den nächsten 30 Jahren und dem Ausmaß, in dem mit diesen Veränderungen die Ziele des Pariser Abkommen erreicht werden. Während sich Unternehmen zu solchen Zielen verpflichten können, erfordert die Bilanzierung nach IFRS die Anwendung von Annahmen, die die aktuellen, bestmöglichen Schätzungen der Bandbreite an möglichen zukünftigen Rahmenbedingungen darstellen, die von solchen Zielen abweichen können. Die OMV ist auf einem Weltmarkt mit globalen Produkten tätig und erwartet, dass sich die Energiewende in verschiedenen Teilen der Welt mit unterschiedlicher Geschwindigkeit vollzieht. Dementsprechend basieren die Annahmen der OMV für die Mittelfristplanung, die den Schätzungen in verschiedenen Bereichen des Konzernabschlusses, wie Wertminderungen von Vermögenswerten, Nutzungsdauern und Rekultivierungsverpflichtungen, zugrunde gelegt werden, auf einem Szenario das auf dem Stated Policies Scenario (STEPS) der IEA, das dem World Economic Outlook entnommen wurde, beruht und so angepasst wurde, dass die EU, die USA, China, Japan und Südkorea (mit einer zweijährigen Verzögerung für die politische Harmonisierung und die Messung der Wirksamkeit) das Sustainable Development Scenario (SDS) der IEA verfolgen und die Ziele des Pariser Abkommens erreichen. Zur Berücksichtigung der Unsicherheit hinsichtlich Geschwindigkeit der Energiewende führte die OMV eine Stress-Test-Analyse durch, die auf einem Dekarbonisierungsszenario gemäß dem SDS der IEA, in dem die ganze Welt bis 2070 der Verpflichtung zu Netto-Null-Emissionen des Pariser Abkommens nachkommt, basiert. Ziel dieser Analyse ist eine Beurteilung der Auswirkungen eines solchen Szenarios auf die Werthaltigkeit der Vermögenswerte und Bewertung der Verbindlichkeiten. Die Auswirkungen auf die globale Nachfrage, wenn die ganze Welt den Zielen des Pariser Abkommens folgt, haben wiederum Auswirkungen auf die Annahmen über Öl- und Gaspreise, CO2-Preise, Raffinerie- und petrochemische Margen und Cracks, Strompreise und Spreads sowie die Erwartungen zu Mengenentwicklungen, die in der Stress-Test-Analyse verwendet werden. Werthaltigkeit von VermögenswertenAnnahmen über Warenpreise können eine wesentliche Auswirkung auf die erzielbaren Beträge von Explorationsvermögen, Sachanlagevermögen und Goodwill haben. Die Annahmen über Öl- und Gaspreise wurden bereits 2020 revidiert, um die potenziellen Auswirkungen der Energiewende zu berücksichtigen, was zu einer Wertminderung von Öl- und Gasvermögenswerten im E&P-Bereich von EUR 1,2 Mrd. führte. 2021 änderten sich die Öl- und Gaspreisannahmen in der Mittelfristplanung nicht wesentlich im Vergleich zu 2020. Es wurden folglich weder Wertminderungsaufwendungen noch Wertaufholungen auf Grund von Änderungen in den Preisannahmen verbucht. Das Management wird weiterhin die relevanten Warenpreisannahmen in der Zukunft beobachten. Dies kann zu weiteren Wertminderungen oder Wertaufholungen führen. Im Stresstest nimmt die OMV für das E&P-Segment um 15 bis 20 USD niedrigere, langfristige Ölpreise sowie um 5 EUR/MWh niedrigere Gaspreise als in der Mittelfristplanung an. Nach diesem Stresstest hätten die Buchwerte der Öl- und Gasvermögen mit sicheren Reserven um EUR 4,2 Mrd. reduziert werden müssen. Zusätzlich würden Firmenwerte um EUR 0,3 Mrd. reduziert und einige Öl- und Gasvermögenswerte ohne sichere Reserven aufgegeben werden (GuV-Effekt vor Steuern von EUR 0,3 Mrd.). Der verbleibende Buchwert des Sachanlagevermögens von Öl- und Gasfeldern mit einem Anteil der Produktion von Öl über 55% wäre in diesem Stress-Test-Szenario EUR 2,2 Mrd. Im R&M-Segment berücksichtigt der Stresstest die weltweit rückgängigen Volumen für fast alle Produkte mit negativen Wachstumsraten und weitere Rückgänge in den Margen und Cracks im Vergleich zur Mittelfristplanung. Dies würde zu einem zusätzlichen Rückgang der Buchwerte von EUR 1,0 Mrd. in Zusammenhang mit der Raffinerie in Rumänien sowie der Beteiligung an ADNOC Refining führen. Die Raffinerien Schwechat und Burghausen sind in einem solchen Szenario durch den starken Fokus auf petrochemische Produkte von keiner Wertminderung betroffen. Die OMV sieht durch die Energiewende keine wesentlichen Auswirkungen auf das C&M Segment, weshalb es für diesen Bereich keine anderen Stresstest-Annahmen als das Szenario der Mittelfristplanung gab. Der Stress Case wurde anhand einer vereinfachten Methode berechnet. Die Berechnung basiert auf einem DCF-Modell ähnlich zu einer Nutzungswertberechnung, in der keine künftigen Investitionen in Erweiterungen, Verbesserungen und Restrukturierungen berücksichtigt werden. Im E&P-Segment basieren die Cashflows auf einer angepassten Mittelfristplanung für fünf Jahre und eine Feldlebensplanung für die Jahre bis zur Stilllegung. Im R&M-Segment sind die Cashflows aus der 5-Jahres-Mittelfristplanung sowie eine ewige Rente enthalten. Die für die Berechnung der ewigen Rente herangezogenen (negativen) Wachstumsraten wurden gemäß den erwarteten Änderungen in der Nachfrage nach den verschiedenen Produkten in den nächsten 20 Jahren geschätzt. Der Stress Case enthält keine anderen Änderungen zu den Inputfaktoren als der Preise und Volumen. Folgeänderungen, die das Management implementieren könnte, wie Kosteneinsparungen, Reservenneubewertungen, Divestments und Änderungen in den Business Plänen, wurden nicht berücksichtigt. Die oben angeführten Beträge sind deshalb nicht als eine beste Schätzung eines erwarteten Wertminderungsverlusts aus einem solchen Szenario zu sehen. NutzungsdauernDas Sachanlagevermögen von R&M wird im Durchschnitt in den nächsten 7 Jahren voll abgeschrieben. Es wird erwartet, dass die Nachfrage für Mineralölprodukte in diesem Zeitraum stabil bleiben wird. Durch die Energiewende wird deshalb keine wesentliche Auswirkung auf die erwarteten Nutzungsdauern des Sachanlagevermögen im R&M-Segment erwartet. Im E&P-Segment ist die durchschnittliche, verbleibende Feldlebensdauer auf Basis von 2P-Reserven zwölf Jahre. Weiters wird die Abschreibung auf Basis der „Unit-of-production“-Methode berechnet, weshalb im E&P-Segment keine wesentlichen Auswirkungen auf die Nutzungsdauern des Sachanlagevermögens im E&P-Segment erwartet werden. Da die OMV keine wesentlichen Auswirkungen durch die Energiewende auf das C&M-Segment erwartet, ist auch in diesem Bereich mit keiner wesentlichen Auswirkung auf die Nutzungsdauern zu rechnen. Rückstellungen für RekultivierungsverpflichtungenDer wirtschaftliche Zeitpunkt für die Stilllegung ändert sich durch den Stress Case nicht wesentlich. Die Auswirkung auf den Buchwert der Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen ist deshalb unwesentlich. Für die Raffinerien wurden keine Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen angesetzt. Es wird erwartet, dass die Raffineriegelände auch unter einem Energiewendeszenario, das in Einklang mit den Pariser Zielen steht, weiterhin für die Produktion genutzt werden. Während die Raffinerien in Europa einen starken Fokus auf die Produktion von Chemikalien haben und weitere Maßnahmen für die Transformation dieser Raffinerien getroffen werden, wird auch für ADNOC Refining eine Fortsetzung des Betriebs in einem solchen Szenario erwartet. a) Unternehmenszusammenschlüsse und Firmenwerte Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Dabei werden die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden erfasst und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Es wird für jeden Unternehmenszusammenschluss einzeln entschieden, ob die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des identifizierbaren Nettovermögens bewertet werden. Bedingte Kaufpreiszahlungen werden zum Erwerbszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung von bedingten Kaufpreiszahlungen, die als finanzielle Vermögenswerte oder Schulden eingestuft werden, erfolgt zum beizulegenden Zeitwert mit Verbuchung der Wertänderungen im Gewinn oder Verlust. Der Firmenwert entspricht dem Überschuss aus der Summe der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen und gegebenenfalls dem beizulegenden Zeitwert des zuvor von der OMV am erworbenen Unternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteils über das zum Erwerbszeitpunkt beim erworbenen Unternehmen bestehende Nettovermögen. Firmenwerte werden als Vermögenswerte erfasst und mindestens einmal jährlich auf eine Wertminderung überprüft. Jede Wertminde-rung wird sofort ergebniswirksam berücksichtigt. Eine spätere Wertaufholung ist nicht möglich. Ein Gewinn aus einem günstigen Unternehmenserwerb wird sofort als Ertrag erfasst. b) Umsatzerlöse Grundsätzlich werden die Umsatzerlöse bei Kontrollübergang der Produkte oder Dienstleistungen auf den Kunden realisiert. Die Ertragsrealisierung erfolgt auf Basis der mit dem Kunden vereinbarten Gegenleistung mit Ausnahme von Beträgen, die im Auftrag Dritter eingezogen werden. Beim Verkauf von Gütern wie Rohöl, LNG, Ölprodukte, petrochemische und ähnliche Produkte stellt grundsätzlich die Lieferung einer Mengeneinheit eine separate Leistungsverpflichtung dar. Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Kontrolle über die Güter an den Kunden übertragen wird, wobei dies der Zeitpunkt ist, an dem die Eigentumsrechte sowie das Untergangsrisiko auf den Kunden übergehen. Dieser Zeitpunkt kann auf Basis der im Kundenvertrag vereinbarten Incoterms festgestellt werden. Diese Verkäufe erfolgen mit entsprechend dem Industriestandard üblichen Zahlungszielen. Umsatzerlöse aus der Rohölproduktion, an der die OMV mit anderen Produzenten beteiligt ist, werden gemäß der Umsatzmethode verbucht. Das bedeutet, dass die Umsatzerlöse auf Basis der tatsächlichen Verkäufe an Dritte, unabhängig vom prozentualen Anteil oder Anspruch des Konzerns, verbucht werden. Für die Differenz zwischen den Kosten der verkauften Mengen und den Kosten auf Basis der Menge für die ein Anspruch besteht, wird eine Anpassung der Produktionskosten auf Basis der durchschnittlichen Kosten mit Gegenbuchung in den sonstigen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten erfasst. Im R&M Tankstellengeschäft werden die Umsätze aus dem Verkauf von Treibstoffen realisiert, wenn die Produkte an den Kunden abgegeben werden. Abhängig davon, ob die OMV beim Verkauf von Tankstellen-shopware als Prinzipal oder Agent handelt, werden die Erlöse und diesen Erlösen zuordenbaren Kosten in der Gewinn- und Verlustrechnung brutto oder netto dargestellt. Die OMV ist Prinzipal, wenn sie vor dem Verkauf Kontrolle über die Güter hat, wofür der Hauptindikator das Lagerrisiko bei der OMV ist. An Tankstellen sind die Zahlungen sofort zum Zeitpunkt des Kaufs fällig. Die Gas- und Stromlieferverträge der OMV enthalten eine Leistungsverpflichtung, die über den vereinbarten Lieferzeitraum erbracht wird. Die Umsatzerlöse werden entsprechend den von den Kunden abgenommenen Mengen und in Übereinstimmung mit dem Betrag, den die OMV in Rechnung stellen darf, realisiert. Nur in Ausnahmefällen enthalten langfristige Lieferverträge unterschiedliche Preise in den verschiedenen Perioden, bei welchen die Preise nicht den Wert der Güter zum Lieferzeitpunkt widerspiegeln. In diesen Fällen werden die Umsatzerlöse auf Basis der durchschnittlichen Vertragspreise verbucht. In einigen Kundenverträgen für die Lieferung von Erdgas umfasst das dem Kunden verrechnete Entgelt einen Fixbetrag und ein variables Entgelt abhängig von der gelieferten Menge. Diese Verträge enthalten nur eine Leistungsverpflichtung und zwar eine Zusage, über einen bestimmten Zeitraum für die Lieferung von Gas bereitzustehen. Die Erlöse aus dem fixen und variablen Entgelt werden entsprechend den Beträgen, die die OMV den Kunden in Rechnung stellen darf, verbucht. Gas- und Stromlieferungen werden monatlich in Rechnung gestellt und gezahlt. Gasspeicher- und -transportverträge enthalten eine Zusage, Speicher- und Transportleistungen über einen vereinbarten Zeitraum zu erbringen. Die Umsatzerlöse werden entsprechend den Beträgen, die die OMV den Kunden in Rechnung stellen darf, verbucht. Gas- und Stromlieferungen werden monatlich in Rechnung gestellt und gezahlt. In der OMV gibt es einige Kundenverträge für Öl- und Gaslieferungen sowie für Gasspeicher- und Transportleistungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr. Gemäß IFRS 15 sind die gesamten auf die noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen entfallenden Teile der Transaktionspreise grundsätzlich für solche Verträge anzugeben. Die Verträge für Öllieferungen enthalten, so wie in der Ölindustrie üblich, variable Preise auf Basis der Marktpreise zum Lieferzeitpunkt, weshalb für diese Verträge eine Zuordnung des Transaktionspreises auf die nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen nicht möglich ist. Für Gaslieferverträge sowie Gasspeicher- und Transportverträge wendet die OMV die Erleichterungsvorschriften gemäß IFRS 15.121 (b) an, wonach diese Informationen für Verträge, bei denen die Erlöse dem Wert, für die die OMV das Recht zur in Rechnungstellung hat, entsprechen, nicht veröffentlicht werden müssen. Die OMV veröffentlicht diese Information daher nicht. c) Sonstige Erlöse Die sonstigen Erlöse enthalten Umsatzerlöse aus Warengeschäften, die in den Anwendungsbereich des IFRS 9 fallen. Umsatzerlöse und Kosten für Rohstoffe werden netto innerhalb der sonstigen Erlöse dargestellt, wenn die Warentermingeschäfte zu Handelszwecken und nicht mit dem Ziel der finalen physischen Lieferung abgeschlossen eingestuft wurden. Die sonstigen Erlöse enthalten weiters die Anpassung der Umsatzerlöse aus der Berücksichtigung des der nationalen Ölgesellschaft zustehenden Anteils an der Produktion als Ertragssteueraufwand bei bestimmten Produktionsteilungsverträgen im E&P Segment (siehe 2.3f), realisierte und unrealisierte Ergebnisse aus der Absicherung von Umsatztransaktionen sowie Miet- und Pachterlöse. d) Explorationsaufwendungen Explorationsaufwendungen betreffen ausschließlich den Geschäftsbereich E&P und umfassen jene Kosten, die im Zusammenhang mit nicht sicheren Reserven stehen. Dazu zählen u.a. geologische und geophysikalische Kosten für die Identifikation und Untersuchung von Gebieten mit möglichen Öl- und Gasreserven sowie Verwaltungs-, Rechts- und Beratungskosten in Zusammenhang mit Explorationsaktivitäten. Des Weiteren umfasst diese Position alle Wertminderungen von Explorationsbohrungen, die keine sicheren Reserven nachweisen konnten. Planmäßige Abschreibungen von fündigen Explorationsbohrungen werden innerhalb der Abschreibungen, Wertminderungen und -aufholungen dargestellt. e) Forschung und Entwicklung Die im Zusammenhang mit Forschungsaktivitäten anfallenden Ausgaben werden in der Periode als Aufwand verbucht, in der sie angefallen sind. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (F&E), die in der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen werden, umfassen alle direkten und indirekten Material- und Personalkosten sowie Kosten für Fremdleistungen, die im Zusammenhang mit der gezielten Suche nach neuen Erkenntnissen hinsichtlich der Entwicklung und wesentlichen Verbesserung von Produkten, Leistungen oder Prozessen und im Zusammenhang mit Forschungsaktivitäten anfallen. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Aktivierungskriterien gemäß IAS 38 erfüllt sind. f) Explorations- und Produktionsteilungsverträge Ein Explorations- und Produktionsteilungsvertrag (Exploration and Production Sharing Agreement, EPSA) ist eine Vertragsform bei Erdöl- und Erdgaslizenzen, bei der sich eine oder mehrere Ölunternehmen und das Gastland bzw. die nationale Ölgesellschaft die Erdöl- bzw. Erdgasproduktion nach einem festgelegten Schlüssel teilen. Explorationsaufwendungen werden dabei grundsätzlich von den Ölgesellschaften bestritten und nur im Erfolgsfall vom Staat oder der nationalen Ölgesellschaft in Form des sogenannten „cost oil“ erstattet. In bestimmten EPSA-Verträgen stellen die dem Gastland bzw. der nationalen Ölgesellschaft zustehenden Anteile an der Produktion eine Form der Ertragsbesteuerung dar. In solchen Fällen werden sie dementsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung als Ertragsteueraufwand dargestellt. g) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert (inklusive Kosten für Großinspektionen und Generalüberholungen). Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten den Barwert für die erwarteten Rückbaukosten von Anlagen nach deren Nutzung, wenn eine Rückstellung für Rückbaukosten angesetzt wurde (siehe 2.3s). Kosten für den Austausch von Anlagenteilen werden aktiviert und die Buchwerte der ersetzten Teile ausgebucht. Kleinere Instandhaltungsleistungen und Reparaturen werden im Jahr des Anfallens als Aufwand gebucht. Immaterielle Vermögenswerte und abnutzbare Sachanlagen werden (mit Ausnahme von Öl- und Gasvermögen und einem vertraglichen immateriellen Vermögenswert in E&P, siehe 2.3h) linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. (XLSX:) Download Nutzungsdauer Jahre Immaterielle Vermögenswerte Firmenwerte Unbestimmt Software 3–7 Konzessionen, Lizenzen, vertragliche immaterielle Vermögenswerte u.Ä. 3–20, Vertragslaufzeit oder Unit-of-Production-Methode Bereichsspezifische Sachanlagen E&P Öl- bzw. Gasvermögen Unit-of-Production-Methode R&M Leitungen 20–30 Gaskraftwerk 8–30 Hochbehälter 40 Raffinerieverarbeitungsanlagen 25 Tankstellen 5–20 C&M Petrochemische Produktionsanlagen 15–20 Sonstige Sachanlagen Produktions- und Verwaltungsgebäude 20–50 Sonstige technische Anlagen 10–20 Betriebs- und Geschäftsausstattung 3–15 h) Öl- und Gasvermögen E&P-Aktivitäten werden nach der Successful-Efforts-Methode bilanziert. Der Erwerb von geologischen und geophysikalischen Studien vor der Auffindung von sicheren Reserven wird im Periodenaufwand erfasst. Die Kosten einer Bohrung werden bis zum Zeitpunkt der Feststellung, ob potenziell wirtschaftlich förderbare Öl- oder Gasreserven vorliegen, aktiviert und als immaterielle Vermögenswerte dargestellt. Nicht wirtschaftlich fündige Bohrungen werden aufwandswirksam erfasst. Ist die wirtschaftliche Fündigkeit noch nicht geklärt, bleiben die Kosten einer Explorationsbohrung aktiviert, solange die folgenden Bedingungen erfüllt sind: Durch die Bohrung wurden ausreichend Öl- oder Gasreserven gefunden, welche eine Fertigstellung als Produktionsbohrung rechtfertigen würden. Es werden ausreichende Fortschritte hinsichtlich der Einschätzung der wirtschaftlichen und technischen Realisierbarkeit gemacht, die die Aufnahme der Feldentwicklung in naher Zukunft rechtfertigen. Der Zeitraum, für den das Unternehmen das Recht zur Exploration eines bestimmten Gebietes hat, ist nicht abgelaufen. Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Werthaltigkeit von Öl- und Gasvermögen mit nicht sicheren Reserven Es kann Fälle geben, bei denen die Kosten für Öl- und Gasvermögen mit nicht sicheren Reserven über einen längeren Zeitraum aktiviert bleiben, während die verschiedenen Evaluierungsaktivitäten und seismischen Analysen zur Beurteilung der Größe des Reservoirs und dessen Wirtschaftlichkeit fortgesetzt werden. Weitere Entscheidungen über den optimalen Zeitpunkt für solche Entwicklungen werden aus einer Ressourcen- und Portfoliosichtweise getroffen. Sobald keine Absichten mehr bestehen, den Fund zu entwickeln, wird eine sofortige Wertminderung auf die Vermögenswerte erfasst. Zum Jahresende werden noch nicht fertiggestellte Bohrungen, die sich nach dem Bilanzstichtag als nicht fündig herausstellen, als nicht zu berücksichtigende Ereignisse behandelt, d.h. die Kosten für die Explorationsbohrung bleiben zum jeweiligen Periodenende aktiviert und werden in der Folgeperiode als Aufwand verbucht. Lizenzanschaffungskosten sowie aktivierte Vemögenswerte aus Exploration und Evaluierung werden nicht planmäßig abgeschrieben, solange sie im Zusammenhang mit nicht sicheren Reserven stehen, aber bei Vorliegen eines Indikators für eine potentielle Wertminderung auf Wertminderung überprüft. Sobald es sich um sichere und wirtschaftlich förderbare Mineralölvorkommen handelt, werden die damit im Zusammenhang stehenden Vermögenswerte in das Sachanlagevermögen umgegliedert. Entwicklungskosten für die Errichtung von Infrastruktureinrichtungen wie Ölplattformen und Pipelines sowie für Entwicklungsbohrungen werden innerhalb des Sachanlagevermögens aktiviert. Mit Produktionsbeginn erfolgt eine planmäßige Abschreibung der aktivierten Kosten. Aktivierte Explorations- und Entwicklungsaufwendungen sowie Hilfseinrichtungen werden grundsätzlich produktionsabhängig auf Basis sicherer entwickelter Reserven abgeschrieben. Davon ausgenommen sind aktivierte Kosten für Aufsuchungsrechte sowie erworbene Reserven, die auf Basis der gesamten sicheren Reserven abgeschrieben werden, sofern nicht eine andere Basis von Reserven für die Abschreibung angemessener ist. Wesentliche Schätzung: Öl- und Gasreserven Die Öl- und Gasreserven des OMV Konzern werden durch firmeninterne Ingenieure unter Anwendung von Industriestandards geschätzt und zumindest einmal jährlich neu beurteilt. Zusätzlich werden regelmäßig externe Überprüfungen durchgeführt. 2021 führte DeGolyer und MacNaughton (D&M) eine externe Überprüfung der Reserven zum Jahresende 2020 für den Großteil der Öl- und Gasvermögenswerte durch. Die Überprüfung in 2021 enthielt nicht die Reserven der Öl- und Gasvermögenswerte in Russland und Malaysia (letzte Überprüfung in 2020) sowie Tunesien, KRI und Jemen (letzte Überprüfung in 2018). Für die 2021 nicht überprüften Öl- und Gasvermögenswerte ist in 2022 eine externe Überprüfung geplant. Die Ergebnisse der externen Reviews zeigten mit einer Ausnahme keine wesentlichen Abweichungen zu den internen Schätzungen. Die OMV beauftragte einen unabhängigen, externen Experten mit einer Stellungnahme zur Vorgehensweise der OMV bei der Feststellung der Reserven zum 31. Dezember 2020, um ausreichend Sicherheit über die Höhe der Reserven in dem Feld mit wesentlicher Abweichung zu bekommen. Die Vorgehensweise der OMV wurde als angemessen bestätigt. Die Schätzung der Öl- und Gasreserven haben eine wesentliche Auswirkung auf die Beurteilung der Werthaltigkeit der Öl- und Gasvermögenswerte des Konzerns. Korrekturen dieser Schätzungen nach unten können zu einer Wertminderung des Buchwerts des Vermögenswerts führen. Zusätzlich beeinflussen Schätzungsänderungen der Öl- und Gasreserven prospektiv die Höhe der Abschreibungen sowie den finanziellen Vermögenswert in Zusammenhang mit dem Recht auf Neufeststellung der Reserven aus der Akquisition des Anteils am Juschno Russkoye Feld. i) Assoziierte Unternehmen und gemeinsame Vereinbarungen Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss, jedoch in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung hat. Für gemeinsame Vereinbarungen, d.h. Vereinbarungen, die der gemeinsamen Führung durch den OMV Konzern und einer oder mehreren weiteren Parteien unterliegen, erfolgt eine Einstufung als Gemeinschaftsunternehmen oder gemeinschaftliche Tätigkeit. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzen. Eine gemeinschaftliche Tätigkeit liegt vor, wenn die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden haben. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert, wobei die Anteile zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt werden und in den Folgeperioden um den Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust abzüglich erhaltene Dividenden und um den Anteil des Konzerns am sonstigen Ergebnis und anderen Änderungen im Eigenkapital angepasst werden. Wesentliche gemeinsame Explorations- und Produktionsaktivitäten im E&P-Bereich werden über gemeinschaftliche Tätigkeiten ausgeübt, die nicht als eigenständiges Vehikel aufgebaut sind. Die OMV bilanziert im Konzernabschluss für diese gemeinschaftlichen Tätigkeiten ihren Anteil an den mit den anderen Partnern gehaltenen Vermögenswerten und eingegangenen Verbindlichkeiten und Aufwendungen sowie die Erlöse des Konzerns aus dem Verkauf ihres Anteils an der Produktion sowie Verbindlichkeiten und Aufwendungen, die der Konzern für die gemeinschaftliche Tätigkeit eingegangen ist. Akquisitionen von Beteiligungen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten, bei denen die gemeinschaftliche Tätigkeit einen Geschäftsbetrieb darstellt, werden nach den Vorschriften des IFRS 3 als Unternehmenszusammenschluss bilanziert (siehe 2.3a). Zusätzlich gibt es vertragliche Vereinbarungen ähnlich zu den gemeinschaftlichen Tätigkeiten, bei denen aber keine gemeinschaftliche Führung besteht und die deshalb nicht die Definition einer gemeinschaftlichen Tätigkeit gemäß IFRS 11 erfüllen. Das ist der Fall, wenn die wesentlichen Entscheidungen durch mehr als eine Kombination der Zustimmung durch die involvierten Parteien getroffen werden können oder eine Partei über Beherrschung verfügt. Die Beurteilung, ob die Vereinbarungen inner- oder außerhalb des Anwendungsbereichs des IFRS 11 sind, wird von der OMV auf Basis der relevanten rechtlichen Vereinbarungen wie Konzessions-, Lizenz- oder gemeinsamen Betriebsvereinbarungen vorgenommen, die festlegen, wie und durch wen die relevanten Entscheidungen für diese Aktivitäten getroffen werden. Die Bilanzierung dieser Vereinbarungen erfolgt grundsätzlich analog zu den gemeinschaftlichen Tätigkeiten. Da Erwerbe von Anteilen an solchen Vereinbarungen nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 3 fallen, bilanziert die OMV solche Transaktionen als Anschaffung von Anlagevermögen. j) Wertminderung von Vermögenswerten Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen (inklusive Öl- und Gasvermögen) und at-equity bewertete Beteiligungen werden auf Wertminderung überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände einen Anhaltspunkt für eine potentielle Wertminderung eines Vermögenswerts geben. Überprüfungen auf Werthaltigkeit werden auf der Ebene des Vermögenswerts oder der kleinsten Gruppe von Vermögenswerten durchgeführt, die Zahlungsmittel weitgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten oder Gruppen von Vermögenswerten generie-ren, der sogenannten zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE). Wenn festgestellt wurde, dass Vermögenswerte wertgemindert sind, werden die Buchwerte bis zu ihrem erzielbaren Betrag, der dem höheren aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert entspricht, abgeschrieben. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes nach Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Der Diskontierungssatz vor Steuern wird iterativ ermittelt. Die Cashflows werden aus den aktuellen Budget- und Planungsrechnungen abgeleitet, die für die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns, denen die einzelnen Vermögenswerte zugeordnet sind, separat erstellt werden. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden, falls vorhanden, kürzlich erfolgte Markttransaktionen herangezogen. Sind keine derartigen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell herangezogen. Falls in einer Folgeperiode die Gründe für eine Wertminderung wegfallen, wird eine ergebniswirksame Wertaufholung erfasst. Der infolge einer Wertaufholung erhöhte Buchwert eines Vermögenswerts darf nicht den Buchwert übersteigen, der unter Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibung bestimmt worden wäre, wäre in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden. Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Werthaltigkeit der Vermögenswerte Die Beurteilung, ob Vermögenswerte oder ZGE wertgemindert sind oder ob vergangene Wertminderungen wieder zugeschrieben werden sollen, erfordert die Anwendung verschiedener Schätzungen und Annahmen wie beispielsweise über die Preisentwicklung, Produktionsmengen und Zinssätze. Mit der Anwendung der wesentlichen Annahmen und Schätzungen ist das Risiko verbunden, dass sie sich aufgrund der den verschiedenen makroökonomischen Faktoren inhärenten Volatilität und der Unsicherheit in vermögenswert- oder ZGE-spezifischen Faktoren wie Mengen- und Produktionsprofilen ändern, was eine Auswirkung auf den erzielbaren Betrag der Vermögenswerte und/oder ZGE haben kann. Die wesentlichen Bewertungsparameter für die Ermittlung der erzielbaren Beträge für Vermögenswerte im E&P-Bereich sind die Öl- und Gaspreise, Produktionsmengen, Wechselkurse und die Diskontierungssätze. Die Förderprofile wurden aufgrund der Reservenschätzungen (siehe Anhangangabe 2.3h) und Erfahrungswerten aus der Vergangenheit geschätzt und stellen die beste Schätzung des Managements bezüglich der zukünftigen Produktionsmengen dar. Die Cashflow-Prognosen für die ersten fünf Jahre basieren auf der Mittelfristplanung und darüber hinaus auf einer Feldlebensplanung und umfassen damit die gesamte Lebensdauer des Feldes. Die nominalen Warenpreisannahmen und EUR-USD-Wechselkurse sind im Folgenden angeführt: (XLSX:) Download 2021 2022 2023 2024 2025 2026 Brent Rohölpreis (USD/bbl) 65 65 65 65 65 EUR-USD Wechselkurs 1,22 1,22 1,22 1,22 1,22 Brent Rohölpreis (EUR/bbl) 53 53 53 53 53 Realisierter Gaspreis (EUR/MWh) 15 14 14 14 15 CO2 Preis (EUR/t) 55 58 61 64 68 (XLSX:) Download 2020 2021 2022 2023 2024 2025 Brent Rohölpreis (USD/bbl) 50 60 60 65 65 EUR-USD Wechselkurs 1,15 1,15 1,15 1,15 1,15 Brent Rohölpreis (EUR/bbl) 43 52 52 57 57 Realisierter Gaspreis (EUR/MWh) 10 12 13 14 13 CO2 Preis (EUR/t) 28 30 33 35 35 Für die Jahre 2027 bis 2030 geht die OMV von einem Brent-Rohölpreis von 65 USD/bbl aus und erwartet, dass dieser bis 2035 graduell auf 60 USD/bbl sinkt. Ab 2035 geht die OMV von einem Brent-Rohölpreis von 60 USD/bbl aus. Alle angeführten Annahmen für die Jahre nach 2026 basieren auf realen Werten für 2026. Die Gaspreise werden nach 2026 in realen Werten stabil angenommen. Da es in 2021 keine wesentlichen Änderungen in den Annahmen im Vergleich zu 2020 gab, gab es keinen Indikator aufgrund von Preisänderungen für eine Wertminderung im E&P Segment in 2021. 2020 revidierte die OMV ihre Öl- und Gaspreisannahmen, um die Unsicherheiten hinsichtlich Geschwindigkeit des Übergangs zu weniger kohlenstoffhaltigen Energieträgern zu berücksichtigen. Zusätzlich wurden die kurzfristigen Öl- und Gaspreise angepasst, um der deutlichen Reduktion der Öl- und Gaspreise infolge der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie Rechnung zu tragen. Die kurz- und mittelfristigen Annahmen für die Öl- und Gaspreise basieren auf der bestmöglichen Schätzung des Managements und waren mit externen Quellen konsistent. Die langfristigen Annahmen standen im Einklang mit externen Studien und berücksichtigen die langfristige Betrachtung von globaler Nachfrage und globalem Angebot. Insbesondere berücksichtigen die langfristigen Preisannahmen und die für Brent Öl angenommene inverse Preiskurve die Auswirkungen der Aspekte des Klimawandels sowie den Übergang zu kohlenstoffärmeren Energieträgern. Im R&M und C&M Geschäft sind die Hauptannahmen für die Berechnung des erzielbaren Betrags die relevanten Margen, Volumina sowie Diskontierungs-, Inflations- und Wachstumsraten. Die Nutzungswertberechnung basiert auf den Cashflows der Fünf-Jahres-Mittelfristplanung sowie einer ewigen Rente. k) Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden als zu „Veräußerungszwecken gehalten“ klassifiziert, wenn ihr Buchwert durch Verkauf und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden soll. Voraussetzung für diese Klassifikation ist, dass der Verkauf als sehr wahrscheinlich eingeschätzt wird und der Vermögenswert bzw. die Gruppe von Vermögenswerten im derzeitigen Zustand zur sofortigen Veräußerung verfügbar ist. Langfristige Vermögenswerte und Gruppen von Vermögenswerten, die als zu „Veräußerungszwecken gehalten“ klassifiziert werden, werden mit dem niedrigeren Betrag aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wurden, werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben. l) Leasing Die OMV setzt für Leasingverhältnisse, in denen sie Leasingnehmer ist, gemäß IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechte an. Sie wendet die Vereinfachungsregeln für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse mit geringwertigen zugrundeliegenden Sachvermögen an und setzt damit für solche Leasingverhältnisse keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz an. Nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 16 fallen Leasingverhältnisse für die Exploration und die Nutzung von Öl und Erdgas, die hauptsächlich Pachtverträge für Grundstücke für solche Aktivitäten umfassen. Die Pacht für diese Verträge wird linear als Aufwand über den Leasingzeitraum erfasst. Leasingverträge werden für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten in ihre Leasingkomponenten und andere Elemente aufgeteilt. Die Leasingverbindlichkeiten werden mit dem Barwert der fixen Leasingzahlungen und Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind, über den Leasingzeitraum abgezinst mit dem Diskontierungssatz bewertet. Nutzungsrechte werden in der Höhe der Leasingverbindlichkeit zuzüglich Vorauszahlungen und anfänglichen direkten Kosten angesetzt. Die OMV als Leasinggeber hat Verträge abgeschlossen, die als Operating-Leasingverhältnisse eingestuft wurden und für die die fixen und variablen Mietzahlungen über den Leasingzeitraum als Miet- und Leasingerträge erfasst werden. Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Leasingverhältnisse Die OMV hat eine Reihe von Verträgen über die Miete oder Pacht von Tankstellen. Viele von diesen Verträgen enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Verlängerungsoptionen bzw. Perioden nach Kündigungsoptionen wurden bei der Bestimmung des Leasingzeitraums berücksichtigt, wenn eine Verlängerung (bzw. keine Kündigung) hinreichend sicher ist. Bei der Feststellung des Leasingzeitraums berücksichtigt die OMV alle relevanten Fakten und Umstände, die zu wirtschaftlichen Anreizen für die Verkürzung oder Verlängerung des Leasingzeitraums gemäß der verfügbaren Optionen führen. Bei der Beurteilung des Leasingzeitraums von Tankstellenmiet- und -pachtverträgen mit Verlängerungs- und Kündigungsoptionen wurde von der Annahme ausgegangen, dass der Leasingzeitraum 20 Jahre nicht überschreitet. Optionale Zeiträume, die in der Bewertung der Leasingverhältnisse nicht berücksichtigt wurden, gibt es in erster Linie für technische Ausrüstung im E&P-Bereich in Rumänien, Bürogebäude, ein Grundstück in Belgien sowie für Gasspeicherkavernen in Deutschland. Die Ausübung der Verlängerungsoption für die Bürogebäude und die Gasspeicherkavernen liegt in ferner Zukunft. m) Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte Beim Erstansatz stuft die OMV ihre finanziellen Vermögenswerte in die Bewertungskategorien zu fortgeführten Anschaffungskosten, zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen durch das sonstige Ergebnis (FVOCI) oder zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (FVTPL) ein. Die Einstufung erfolgt abhängig vom Geschäftsmodell, nach dem sie vom Konzern gesteuert werden, sowie den vertraglichen Zahlungsstromeigenschaften der finanziellen Vermögenswerte. Käufe und Verkäufe im Rahmen handelsüblicher Verträge werden zum Handelstag – jenem Tag, an dem sich der Konzern verpflichtet, den Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen – bilanziert. Schuldinstrumente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, wenn sie die folgenden beiden Voraussetzungen erfüllen: Der Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells mit dem Ziel der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten; und die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu Zahlungsströmen zu festgelegten Zeitpunkten, die ausschließlich Tilgung und Zinszahlungen auf ausstehende Rückzahlungsbeträge darstellen. Die Folgebewertung dieser Vermögenswerte erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Zinserträge, Wertminderungsaufwendungen und Gewinne oder Verluste aus dem Abgang werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die OMV berücksichtigt für alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte Wertberichtungen auf Basis der erwarteten Kreditausfälle (ECL). Die erwarteten Kreditausfälle werden auf Basis externer oder interner Ratings der Kontrahenten und den entsprechenden Ausfallswahrscheinlichkeiten ermittelt. Verfügbare zukunftsgerichtete Informationen werden berücksichtigt, sofern sie eine wesentliche Auswirkung auf die Höhe der erfassten Wertberichtigungen haben. Erwartete Kreditausfälle werden in zwei Stufen erfasst. Wenn es seit dem Erstansatz keine wesentliche Erhöhung des Kreditrisikos gegeben hat, wird die Wertberichtigung auf Basis des erwarteten 12-Monats-Kreditverlusts bemessen. Der 12-Monats-Kreditverlust ist der Kreditverlust, der aus Ausfallereignissen resultiert, der innerhalb der nächsten zwölf Monate möglich ist. Ein finanzieller Vermögenswert weist aus Sicht des Konzerns ein geringes Ausfallrisiko auf, wenn sein Kreditrisikorating der Definition von „Investment Grade“ entspricht. Wenn das Kreditrisiko hingegen seit dem Erstansatz wesentlich angestiegen ist, ist eine Wertberichtigung in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts erforderlich, d.h. die erwarteten Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren. Für diese Einschätzung berücksichtigt der Konzern alle angemessenen und belastbaren Informationen, die ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Darüber hinaus nimmt die OMV an, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswerts signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 30 Tage überfällig ist. Wenn die Bonität sich wiederum verbessert, geht die OMV auf den Ansatz eines 12-Monats-Kreditverlusts zurück. Ein finanzieller Vermögenswert wird als ausgefallen betrachtet, wenn er für mehr als 90 Tage überfällig ist, es sei denn, es liegen vernünftige und vertretbare Informationen vor, dass ein längeres Ausfallskriterium angemessener ist. Ein finanzieller Vermögenswert wird abgeschrieben, wenn keine realistische Aussicht besteht, dass die vertraglichen Cashflows realisierbar sind. Für Lieferforderungen und vertragliche Vermögenswerte aus Kundenverträgen wird eine vereinfachte Vorgehensweise, bei der die Wertberichtigungen mit den über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusten berücksichtigt werden, angewandt. Im Fall, dass es für die ausstehenden Salden eine Kreditversicherung oder Sicherheiten gibt, werden die erwarteten Kreditverluste für den versicherten bzw. garantierten Betrag auf Basis der Ausfallswahrscheinlichkeit des Versicherers bzw. Garantiegebers und für den verbleibenden Betrag auf Basis der Ausfallswahrscheinlichkeit des Kontrahenten ermittelt. Die nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (FVTPL) bewertet werden, enthalten Lieferforderungen aus Verkaufsverträgen mit vorläufiger Preisfestlegung und Investmentfonds, da die vertraglichen Zahlungsströme nicht ausschließlich Tilgung und Zinszahlungen auf ausstehende Rückzahlungsbeträge darstellen. Weiters sind in dieser Bewertungskategorie Portfolios von Lieferforderungen enthalten, für die eine Verkaufsabsicht besteht. Diese Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei alle Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Eigenkapitalinstrumente werden entweder zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen durch die Gewinn- und Verlustrechnung (FVTPL) oder durch das sonstige Ergebnis (FVOCI) bewertet. Die OMV hat sich dafür entschieden, den Großteil ihrer börsennotierten Beteiligungen, die mit einer strategischen Zielsetzung und nicht zu Handelszwecken gehalten werden, unwiderrufbar als FVOCI zu klassifizieren. Gewinne und Verluste aus zum FVOCI bewerteten Beteiligungen werden niemals in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert („recycled“) und unterliegen keiner Wertminderungsüberprüfung. Dividenden werden im Gewinn oder Verlust verbucht, es sei denn, die Dividende stellt eine Deckung eines Teils der Kosten der Beteiligung dar. Die OMV bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Cashflows aus einem Vermögenswert auslaufen oder wenn sie den Vermögenswert und alle wesentlichen mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswerts verbundenen Risiken und Chancen auf einen Dritten überträgt. Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Beizulegender Zeitwert und Werthaltigkeit von finanziellen Vermögenswerten Das Management bewertet periodisch die Forderungen in Zusammenhang mit vom rumänischen Staat rückerstattbaren Ausgaben für Rekultivierungs- und Entsorgungskosten der OMV Petrom SA. Die Schätzung berücksichtigt unter anderem die Entwicklung der eingeforderten Beträge, die Anforderungen an den Dokumentationsprozess und mögliche Gerichts- oder Schiedsgerichtsverfahren. Die OMV übernahm als Teil des Erwerbs einer Beteiligung am Juschno Russkoje Gasfeld 2017 eine vertragliche Position gegenüber Gazprom in Zusammenhang mit einer Neufeststellung der Reserven. Die Gasreserven im Juschno Russkoje Feld wurden vertraglich vereinbart, und falls die Reserven höher oder niedriger sind als in der Vereinbarung festgelegt, kann entweder die OMV verpflichtet sein, Gazprom zu entschädigen (würde in diesem Fall aber in der Zukunft von höheren Absatzvolumen profitieren), oder kann umgekehrt Gazprom verpflichtet sein, die OMV zu entschädigen. Die Zahlung für die Neufeststellung der Reserven ist an die tatsächlich vorhandenen Gasreserven gebunden. Die Vereinbarung über die tatsächlich vorhandenen Gasreserven in Juschno Russkoje wird für 2023 erwartet. Die erwarteten Mengen der Gasreserven werden regelmäßig von den Erdölingenieurinnen und –ingenieuren als Teil des jährlichen Reviewprozesses überprüft. Es wird angenommen, dass die Mengen der Gasreserven in dem Feld niedriger sind als die vertraglich vereinbarten Mengen (für nähere Details siehe Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte). n) Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting Derivative Instrumente werden zur Absicherung von Risiken aus der Veränderung von Wechselkursen, Warenpreisen und Zinssätzen eingesetzt. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die Erfassung unrealisierter Gewinne und Verluste erfolgt grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung, außer Hedge Accounting gemäß IFRS 9 wird angewandt. Derivate, die die Voraussetzungen für die Verbuchung als Sicherungsgeschäft erfüllen und als solches designiert wurden, werden klassifiziert als Fair-Value-Hedge, wenn das Risiko einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts eines verbuchten Vermögenswerts oder einer verbuchten Verbindlichkeit abgesichert wird, Cashflow-Hedge, wenn das Risiko von Schwankungen der Cashflows, das sich aus einem speziellen, mit einer erfassten Forderung oder Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbundenen Risiko ergibt, abgesichert wird, oder Net-Investment-Hedge, wenn das Währungsrisiko einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb abgesichert wird. Bei Cashflow-Hedges wird der effektive Teil der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte im sonstigen Ergebnis erfasst, der ineffektive Teil hingegen wird sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Führt die Cashflow-Absicherung zum Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit, wird der Buchwert dieser Position um die kumulierten Gewinne oder Verluste, die im sonstigen Ergebnis abgegrenzt wurden, angepasst. Die Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb wird in ähnlicher Weise wie Cashflow-Hedges bilanziert. Der Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Sicherungsinstrument, der als wirksame Absicherung ermittelt wird, wird im sonstigen Ergebnis erfasst und in der Rücklage aus Währungsdifferenzen kumuliert. Gewinne und Verluste aus dem ineffektiven Teil werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Bei Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebs werden die Gewinne und Verluste, die im Eigenkapital kumuliert wurden, in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Der Konzern wendet Hedge Accounting für Sicherungsbeziehungen, die von der Reform der Referenzzinssätze betroffen sind, an. Zum Zweck der Beurteilung, ob eine wirtschaftliche Beziehung zwischen den Grundgeschäften und den Sicherungsinstrumenten besteht, nimmt der Konzern an, dass sich der Referenzzinssatz infolge der Reform der Referenzzinssätze nicht verändert (siehe Anhangangabe 2.1a). Verträge über den Kauf oder Verkauf von nicht-finanziellen Posten, die durch einen Nettoausgleich in bar oder anderen Finanzinstrumenten erfüllt werden können, werden als Finanzinstrumente behandelt und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Damit verbundene Gewinne oder Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Werden solche Verträge jedoch für den Empfang oder die Lieferung nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Konzerns geschlossen und weiter gehalten, werden sie als schwebende Geschäfte bilanziert. o) Fremdkapitalzinsen Fremdkapitalzinsen, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten zurechenbar sind, werden bis zu dem Zeitpunkt aktiviert, an dem die Vermögenswerte im Wesentlichen für ihre vorgesehene Nutzung oder zum Verkauf bereit sind. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode, in der sie anfallen, ergebniswirksam erfasst. p) Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden als Ertrag erfasst oder kürzen die Anschaffungskosten des subventionierten Vermögenswerts, wenn hinreichende Sicherheit besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. q) Vorräte Vorräte werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung niedrigerer Nettoveräußerungswerte angesetzt. Die Kosten werden bei austauschbaren Gütern nach ihren individuellen Kosten, bei Öl- und Gasvorräten nach dem Durchschnittspreisverfahren und bei petrochemischen Produkten nach der FIFO Methode ermittelt. Für die Ermittlung der Herstellungskosten werden direkt zurechenbare Kosten sowie fixe und variable Material- und Fertigungsgemeinkosten herangezogen. Darüber hinaus werden produktionsbezogene Verwaltungskosten und Kosten für die betriebliche Altersvorsorge und freiwillige Sozialleistungen berücksichtigt. Im Raffineriebereich kommt ein Tragfähigkeitsprinzip zur Anwendung, wonach die Herstellungskosten den produzierten Produktgruppen nach deren jeweiligen Marktwerten am Ende der Periode zugeordnet werden. r) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, Bankguthaben und jederzeit disponible kurzfristige Veranlagungen mit geringem Verwertungsrisiko, welches dann gegeben ist, wenn die kurzfristige Verwertung mit einem vernachlässigbaren Kurs- und Zinsrisiko verbunden ist. Die Veranlagungen dürfen zum Anschaffungszeitpunkt eine maximale Laufzeit von drei Monaten aufweisen. s) Rückstellungen Rückstellungen werden für gegenwärtige Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, wenn deren Eintritt wahrscheinlich ist und die Höhe der Inanspruchnahme zuverlässig geschätzt werden kann. Einzelverpflichtungen werden mit jenem Betrag rückgestellt, der aufgrund einer bestmöglichen Schätzung zur Erfüllung der Verpflichtung notwendig sein wird, im Fall von langfristigen Verpflichtungen abgezinst auf den Barwert. Rekultivierungsverpflichtungen und Umweltrückstellungen: Im Zusammenhang mit den Kernaktivitäten des Konzerns entstehen regelmäßig Verpflichtungen zum Abbruch bzw. Rückbau von Anlagen sowie zur Bodensanierung. Diese Rekultivierungsverpflichtungen sind vor allem im Geschäftsbereich E&P (Öl- und Gassonden, obertägige Einrichtungen) und bei Tankstellen auf fremdem Grund von großer Bedeutung. Zum Zeitpunkt der Entstehung einer Verpflichtung wird für diese durch Passivierung des Barwerts der künftigen Rekultivierungsausgaben vollständig vorgesorgt. In gleicher Höhe wird ein Vermögenswert als Teil des Buchwerts des Anlagevermögens aktiviert. Die Berechnung der Verpflichtung beruht auf bestmöglichen Schätzungen. Die Aufzinsung der Rückstellungen führt zu einem Zinsaufwand bzw. -ertrag (im Fall eines negativen Diskontierungssatzes) und erhöht oder verringert die Verpflichtung zu jedem Bilanzstichtag bis zum Anlagenrückbau. Für sonstige Umweltrisiken und -maßnahmen werden Rückstellungen gebildet, wenn diese Verpflichtungen wahrscheinlich sind und die Höhe der Verpflichtung vernünftig schätzbar ist. Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Rekultivierungsrückstellungen Die wesentlichsten Verpflichtungen für Rekultivierungen bestehen im Konzern für die Versiegelung von Bohrlöchern, die Stilllegung von Anlagen und die Beseitigung und Entsorgung von Offshore-Anlagen. Die Durchführung eines Großteils dieser Tätigkeiten ist in ferner Zukunft geplant, während Technologien für die Rekultivierung, Kosten, Vorschriften und öffentliche Erwartungen sich laufend ändern. Schätzungen künftiger Wiederherstellungskosten basieren auf Berichten interner Ingenieurinnen und Ingenieuren und auf Erfahrungen aus der Vergangenheit. Änderungen in den erwarteten künftigen Kosten nach unten oder Verschiebungen in die Zukunft werden über eine Änderung der Rückstellung und des dazugehörigen Vermögenswerts berücksichtigt, sofern ein Buchwert in ausreichender Höhe vorliegt. Sonst wird die Rückstellung über das Ergebnis aufgelöst. Bei wesentlichen Erhöhungen wird eine Beurteilung der Werthaltigkeit des zugrundeliegenden Vermögenswerts erforderlich. Rückstellung für Rekultivierungs- und Entsorgungsverpflichtungen erfordern die Schätzung von Abzinsungssätzen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Höhe der Rückstellung haben. Die realen Abzinsungssätze, die für die Berechnung der Rekultivierungs- und Entsorgungsverpflichtungen verwendet wurden, lagen zwischen –1,97% und 5,22% (2020: –1,96% und 3,10%). Pensionen und ähnliche Verpflichtungen: Im OMV Konzern gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen trifft die OMV nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt. Bei den beitragsorientierten Plänen stimmt der Aufwand mit den Beitragsleistungen überein. Teilnehmern leistungsorientierter Pensionspläne wird hingegen eine bestimmte Pensionshöhe zugesagt. Die Ansprüche sind bei leistungsorientierten Pensionsplänen grundsätzlich vom Dienstalter und den durchschnittlichen Bezügen abhängig. Diese leistungsorientierten Pläne setzen den Konzern versicherungsmathematischen Risiken aus, wie beispielweise dem Langlebigkeitsrisiko, Zinsrisiko, Inflationsrisiko (aufgrund der Wertsicherung) und dem Marktrisiko. Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Mitarbeiter österreichischer Konzerngesellschaften, die bis zum 31. Dezember 2002 eingetreten sind, haben im Falle der Erreichung des Pensionsalters bzw. wenn sie gekündigt werden, einen Abfertigungsanspruch. Der Anspruch ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe des letzten Bezugs. Für Mitarbeiter, welche nach dem 31. Dezember 2002 eingetreten sind, wird für Abfertigungsansprüche in beitragsorientierten Plänen vorgesorgt. Ähnliche Verpflichtungen wie der Abfertigungsanspruch in Österreich bestehen auch in anderen Ländern, in denen der Konzern Mitarbeiter beschäftigt. In Österreich und Deutschland erhalten Mitarbeiter nach Erreichung eines bestimmten Dienstalters Jubiläumsgelder. Diese Pläne erfordern keine Mitarbeiterbeiträge und keine Wertpapierdeckung. Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltssteigerungen werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste für leistungsorientierte Pensionspläne und Verpflichtungen aus Abfertigungen werden vollständig zum Zeitpunkt ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis erfasst. Diese versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden im sonstigen Ergebnis (OCI) ohne spätere Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung („Recycling“) berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Verpflichtungen für Jubiläumsgelder werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Der Netto-Zinsaufwand wird auf Basis der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Plänen ermittelt und im Finanzergebnis ausgewiesen. Die Differenz zwischen den Erträgen auf das Planvermögen und dem im Netto-Zinsaufwand enthaltenen Zinsertrag auf das Planvermögen wird im sonstigen Ergebnis erfasst. Restrukturierungsrückstellungen für freiwillige und verpflichtende Personallösungen werden gebucht, wenn ein detaillierter Plan mit Zustimmung des Managements vor dem Bilanzstichtag vorliegt, der den Betroffenen kommuniziert wurde und dem sich das Unternehmen nicht mehr entziehen kann. Freiwillige Änderungen in den Bezügevereinbarungen werden auf Basis der geschätzten Anzahl der Beschäftigten, die das Angebot der Gesellschaft annehmen, gebucht. Die im Rahmen von Einzelvereinbarungen betragsmäßig fixierten Lösungsverpflichtungen, die über einen feststehenden Zeitraum zur Auszahlung gelangen, werden mit dem Barwert der Verpflichtung ausgewiesen. Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Berechnung von Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder gemäß der Projected-Unit-Credit-Methode erfordert Schätzungen von Abzinsungssätzen, Gehaltstrends und Pensionstrends. Für die versicherungsmathematischen Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche und die entsprechenden Sensitivitäten siehe Anhangangabe 23 – Rückstellungen. Für die österreichischen Konzerngesellschaften werden der Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte zugrunde gelegt. In anderen Ländern werden ähnliche versicherungsmathematische Berechnungsgrundlagen verwendet. Die Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden altersspezifisch bzw. abhängig vom Dienstalter ermittelt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen des betreffenden Landes. Rückstellungen für belastende Verträge werden gebildet für Verträge, bei denen die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtung höher sind als der erwartete Nutzen aus dem Vertragsverhältnis. Die Bewertung dieser Rückstellungen erfolgt mit dem niedrigeren Betrag aus den Kosten bei Vertragserfüllung und eventuellen Straf- oder Entschädigungszahlungen im Falle einer Nichterfüllung des Vertrages. Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Rückstellungen für belastende Verträge Die OMV ging in der Vergangenheit einige langfristige, nicht kündbare Verträge ein, die auf Grund von negativen Marktentwicklungen zu belastenden Verträgen wurden. Dies führte im Konzernabschluss zum Ansatz von Rückstellungen für belastende Verträge für die unvermeidbaren Kosten bei Erfüllung dieser Verträge. Die für die Berechnung der positiven Beiträge, die die Fixkosten teilweise decken, erfolgten Schätzungen basieren auf externen Quellen und Erwartungen des Managements. Für nähere Details siehe Anhangangabe 23 – Rückstellungen. Von Regierungsstellen gratis zugeteilte CO2-Emissionszertifikate (im Rahmen des EU Emissionshandelssystems für Treibhausgas-Emissionszertifikate) reduzieren die finanziellen Verpflichtungen im Zusammenhang mit CO2-Emissionen. Rückstellungen werden nur für bestehende Unterdeckungen im Konzern gebildet (vgl. Anhangangabe 23 – Rückstellungen). t) Nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten werden mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Langfristige Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst. u) Ertragsteuern und latente Steuern Neben Körperschaftsteuern und Gewerbesteuern werden auch die für den Geschäftsbereich E&P typischen Steuern aus der Öl- und Gasproduktion wie z.B. die jeweiligen Anteile des Landes bzw. der nationalen Ölgesellschaft aus bestimmten EPSA-Verträgen (vgl. 2.3f) als Ertragsteuern behandelt und ausgewiesen. Für temporäre Differenzen werden latente Steuern berechnet und bilanziert. Aktive latente Steuern werden in dem Umfang aktiviert, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zukünftiger zu versteuernder Gewinn zur Verfügung stehen wird, gegen den die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste, noch nicht genutzten Steuergutschriften und abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können. Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern Der Ansatz von aktiven latenten Steuern erfordert eine Einschätzung darüber, wann sie sich wahrscheinlich umkehren werden und ob zu versteuernde Gewinne in ausreichender Höhe den aktiven latenten Steuern im Zeitpunkt ihrer Umkehrung entgegenstehen. Diese Beurteilung der Realisierbarkeit macht Annahmen über künftige, zu versteuernde Gewinne erforderlich und unterliegt deshalb Unsicherheiten. In der OMV erfolgt diese Beurteilung auf Basis einer Planung über die Feldlebensdauern bei E&P-Konzerngesellschaften bzw. über einen Zeitraum von fünf Jahren bei allen anderen Konzerngesellschaften. Änderungen in Annahmen über künftige, zu versteuerende Gewinne können zu einem Anstieg oder einer Reduktion der aktiven latenten Steuern führen, was eine Auswirkung auf den Jahresüberschuss der Periode hat, in der die Änderung stattfindet. Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf die Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen Steuerhoheit beziehen. v) Long Term Incentive (LTI) Pläne und Equity Deferral Der beizulegende Zeitwert der aktienbasierten Vergütungen aus dem Long-term Incentive Plan (LTIP) – dem wesentlichen aktienbasierten Vergütungsplan in der OMV – wird mit Hilfe eines Modells ermittelt, das auf erwarteten Zielerreichungen und Aktienkursen beruht. Bei Vergütungen mit Barausgleich wird eine Rückstellung auf Basis der beizulegenden Zeitwerte des zu zahlenden Betrags über den Erdienungszeitraum verteilt gebildet. Die Rückstellung wird zu jedem Bilanzstichtag sowie zum Fälligkeitszeitpunkt neu bewertet, wobei Änderungen im beizulegenden Zeitwert in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht werden. Bei Vergütungen mit Ausgleich in Aktien wird der beizulegende Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt als Aufwand (inklusive Einkommensteuer) mit einer Gegenbuchung im Eigenkapital über den Erdienungszeitraum der Vergütung erfasst. Der als Aufwand berücksichtigte Betrag wird um nachträgliche Änderungen in den Leistungsbedingungen, die nicht Marktbedingungen darstellen, angepasst. Zusätzlich erfolgt die Vergütung für den Equity Deferral Teil der jährlichen Bonifikation in Aktien. Dementsprechend werden die damit verbundenen Aufwendungen mit Gegenbuchung im Eigenkapital erfasst. Die Erfüllung von Vergütungen mit Ausgleich in Aktien erfolgt an die Teilnehmer nach Abzug der Einkommensteuer. w) Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert Der beizulegende Zeitwert ist der Betrag, zu dem ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit am Bewertungsstichtag hätte übertragen werden können. Dabei wird von einem Transfer zwischen Teilnehmern im Hauptmarkt und ggf. von einer bestmöglichen Nutzung des Vermögenswerts ausgegangen. Die beizulegenden Zeitwerte werden entsprechend der folgenden Hierarchie ermittelt: Stufe 1: Börsennotierte Kurse in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten. Diese Kategorie ist im OMV Konzern zumeist nur relevant für Aktien, Anleihen, Investmentfonds und Futures. Stufe 2: Bewertungstechniken mit der Verwendung von direkt und indirekt beobachtbaren Inputs. Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten innerhalb der Stufe 2 werden üblicherweise Terminpreise für Rohöl und Erdgas, Zinssätze und Wechselkurse als Inputs für das Bewertungsmodell herangezogen. Zusätzlich werden das Kreditrisiko der Gegenpartei und ggf. ein Volatilitätsfaktor berücksichtigt. Stufe 3: Bewertungstechniken wie z.B. Discounted Cashflow-Modelle mit der Verwendung von wesentlichen nicht beobachtbaren Inputs (z.B. langfristige Preisannahmen und Schätzungen von Reserven). 4) Währungsumrechnung Monetäre Fremdwährungspositionen werden mit den Stichtagskursen zum Bilanzstichtag bewertet, wobei eingetretene Kursgewinne und -verluste ergebniswirksam erfasst werden. Die Umrechnung der Abschlüsse von Gesellschaften, bei denen die funktionale Währung von der Konzernwährung abweicht, erfolgt nach der Stichtagskursmethode. Dabei werden Differenzen, die sich aus der Umrechnung von Bilanzpositionen zu aktuellen Stichtagskursen ergeben, im sonstigen Ergebnis erfasst. Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit Periodendurchschnittskursen umgerechnet. Differenzen aus der Anwendung von Durchschnittskursen gegenüber aktuellen Stichtagskursen werden gleichfalls im sonstigen Ergebnis verbucht. Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in EUR herangezogen: (XLSX:) Download Währungsumrechnung 2021 2020 Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt Bulgarischer Lew (BGN) 1,956 1,956 1,956 1,956 Tschechische Krone (CZK) 24,858 25,641 26,242 26,455 Ungarischer Forint (HUF) 369,190 358,520 363,890 351,250 Neuseeland Dollar (NZD) 1,658 1,672 1,698 1,756 Norwegische Krone (NOK) 9,989 10,163 10,470 10,723 Rumänischer Leu (RON) 4,949 4,922 4,868 4,838 Russischer Rubel (RUB) 85,300 87,153 91,467 82,725 Schwedische Krone (SEK)1 10,250 10,147 10,034 n.a. US Dollar (USD) 1,133 1,183 1,227 1,142 1 Nur für die Borealis Gruppe relevant (siehe unterhalb) Im Jahr 2020 erfolgte die Umrechnung der Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung der Borealis Gruppe mit den monatlichen Durchschnittskursen anstatt dem jährlichen Periodendurchschnittskurs nach der Akquisition am 29. Oktober 2020. close IFRSs International Financial Reporting Standards close IASs International Accounting Standards close IFRSs International Financial Reporting Standards close Mrd Milliarde, Milliarden close MWh Megawattstunde close R&M Refining & Marketing Geschäftsbereich close C&M Chemicals & Materials Geschäftsbereich close Umsatzerlöse Umsatzerlöse ausgenommen Mineralölsteuer close LNG Liquefied Natural Gas; Flüssigerdgas close Umsatzerlöse Umsatzerlöse ausgenommen Mineralölsteuer close EPSA Exploration and Production Sharing Agreement; Explorations- und Produktionsteilungsvertrag close ZGE Zahlungsmittelgenerierende Einheit close bbl Barrel (Fass zu zirka 159 Liter) close FVOCI Beizulegender Zeitwert mit Wertänderungen durch das sonstige Ergebnis close FVTPL Beizulegender Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust close ECL Erwartete Kreditausfälle close Jahresüberschuss Nettogewinn bzw. Nettoverlust nach Zinsen und Steuern 1 – Grundlagen der Abschlusserstellung3 – Änderungen in der Konzernstruktur