Wasser Süßwasserentnahme2 Der Anstieg der Süßwasserentnahme im Jahr 2021 im Vergleich zu den Vorjahren ist auf die Konsolidierung von Borealis zurückzuführen. Der größte Teil des bei Borealis entnommenen Süßwassers ist Durchlaufkühlwasser, d.h. es wird in seiner ursprünglichen Qualität und nur mit einer geringfügig erhöhten Temperatur in die Umwelt eingeleitet. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Umweltkennzahlen. In Megaliter Die OMV verwendet für Upstream- und Downstream-Tätigkeiten erhebliche Mengen Wasser. Süßwasser zum Beispiel wird zum Öl- und Gasbohren, zur Dampferzeugung, zum Kühlen und für viele weitere Prozesse eingesetzt. Kleinere Mengen Wasser werden auch für nicht industrielle Zwecke genutzt. Lagerstättenwasser wird aufbereitet und wenn möglich erneut in die Kohlenwasserstofflagerstätten eingepresst, um die Förderrate zu optimieren. Entsalztes Wasser wird für einige Offshore-Tätigkeiten eingesetzt. Raffinerien und verschiedene andere Betriebseinrichtungen verwenden auch Brackwasser und/oder wiederaufbereitetes Wasser für diverse betriebliche Zwecke. Einige Betriebsanlagen der OMV befinden sich in Gebieten mit knappen Wasserressourcen.1 Derartige Wasserstressgebiete sind Gebiete, in denen der Wasserbedarf die verfügbaren Wassermengen während einer bestimmten Periode oder im Falle einer eingeschränkten Verwendbarkeit aufgrund schlechter Qualität übersteigt. In diesen Gebieten führt Wasserstress zu einer Verschlechterung der Süßwasserversorgung in quantitativer (Überstrapazierung der Grundwasserleiter, Austrocknung von Flüssen usw.) und in qualitativer Hinsicht (Eutrophierung, Verunreinigung mit organischen Substanzen, Salzintrusion usw.). Quelle: Europäische Umweltagentur Süßwasserentnahme2 Der Anstieg der Süßwasserentnahme im Jahr 2021 im Vergleich zu den Vorjahren ist auf die Konsolidierung von Borealis zurückzuführen. Der größte Teil des bei Borealis entnommenen Süßwassers ist Durchlaufkühlwasser, d.h. es wird in seiner ursprünglichen Qualität und nur mit einer geringfügig erhöhten Temperatur in die Umwelt eingeleitet. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Umweltkennzahlen. In Megaliter Spezifische Richtlinien und Commitments In Bezug auf das Wassermanagement bekennt sich die OMV zu Folgendem: Wir betrachten Wasser als wertvollen knappen Rohstoff und konzentrieren uns auf seine nachhaltige Verwendung. Wir verpflichten uns zur Einhaltung aller geltenden gesetzlichen Vorschriften bzw. unserer OMV Richtlinien – je nachdem, welche strenger sind. Wassermanagement ist eine wesentliche Komponente unserer gesellschaftlichen Akzeptanz („License to Operate“). Wir arbeiten mit den Anrainergemeinden zusammen und erweisen uns als verantwortungsvolle Partnerin. Wir verpflichten uns zu Transparenz in Bezug auf unsere Auswirkungen auf Wasserressourcen. Jede OMV Mitarbeiterin bzw. jeder OMV Mitarbeiter ist dafür verantwortlich, die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf Wasserressourcen so gering wie möglich zu halten. Gemäß dem Umweltmanagementstandard des OMV Konzerns müssen alle Geschäftsbereiche bei ihren Tätigkeiten die Auswirkungen von Abwässern auf die Umwelt und die Anrainergemeinden so gering wie möglich halten. Der Standard legt außerdem spezifische Anforderungen für die Abwassereinleitung an Land und auf See fest. Die direkte Einleitung von Abwässern an Land, in Feuchtgebieten oder in Gewässer ist ohne vorherige Aufbereitung nicht zulässig. Darüber hinaus dürfen Abwässer die Qualität der aufnehmenden Umwelt weder verändern noch mindern. Jede Einleitung muss systematisch überwacht und alle Umweltauswirkungen müssen in angemessener Weise behandelt werden. Lokale Regulierungsbehörden und für das Flussgebietsmanagement zuständige Stellen werden miteinbezogen, um sicherzustellen, dass die OMV regionale Umweltvorschriften befolgt und alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt hat. Management- und Due-Diligence-Prozesse Die konzernweite Wasserstrategie der OMV wurde 2014 in Ansätzen entwickelt. Sie stützt sich auf fünf strategische Säulen: Transparenz; Risiken und Chancen; Wassereffizienz und Abwasserbehandlung; Schulung und Bewusstseinsbildung; Einbindung der Stakeholder. Risikobewertungen Gebiete mit hohem Wasserstress werden jährlich bewertet. Die OMV verwendet dazu internationale Instrumente und Indizes wie etwa den Wasserstressindex von Verisk Maplecroft, ergänzt durch den „Aqueduct Baseline Water Stress“-Index des World Resources Institute (WRI) sowie bei Bedarf auch eigene Bewertungen, um Standorte mit einem erhöhten Risiko für Wasserknappheit oder Wasserstress zu identifizieren. Ein Bottom-up-Ansatz bei der Bewertung der Wasserrisiken gemäß unserer konzernweiten Richtlinie für die Bewertung von Umweltrisiken (Environmental Risk Assessment; ERA) gewährleistet konsistente qualitative Beurteilungen von operativen Risiken und Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich Wasser. Wesentliche Risiken werden im Rahmen des unternehmensweiten Risikomanagementsystems der OMV (UWRM) bewertet. Bevor wir unsere Geschäftstätigkeit in einem neuen Land aufnehmen oder neue Tätigkeiten starten, identifizieren wir potenzielle künftige Wasserrisiken wie die jährliche Gesamtentnahme von Grundwasser in Relation zur Grundwassermenge (Baseline Water Stress; BWS), das Verhältnis zwischen Grundwasserentnahme und Grundwasserneubildung (Groundwater Stress) und saisonale Schwankungen. Dazu verwendet die OMV in erster Linie die Indizes von Aqueduct des World Resources Institute (WRI) und Verisk Maplecroft. Da es in einigen Regionen, in denen die OMV Petrom tätig ist, in trockenen Jahren bereits zu Wasserstress gekommen ist und wir vor allem aufgrund des Klimawandels mit einem weiteren Rückgang des verfügbaren Wassers rechnen müssen, führen wir kontinuierlich Risikobewertungen durch. Die Bewertung erfolgt anhand einer vom WWF entwickelten internationalen Methode. Dabei werden sowohl Flussgebietsdaten als auch Daten zu industriellen Aktivitäten analysiert und sowohl physikalische Kriterien, einschließlich Wasserknappheit, als auch Compliance- und Reputationsaspekte berücksichtigt. In jedem Fall halten wir es für notwendig, weiterhin Maßnahmen zur effizienten Wassernutzung umzusetzen. Die Ergebnisse dieser Wasserrisikobewertungen werden als Input für die Bewertung des klimawandelbedingten Wasserstressrisikos verwendet und im UWRM entsprechend abgebildet. Wassermanagementrisiken sind mit dem Thema der Verhinderung des Austritts schädlicher Substanzen eng verknüpft. In Offshore-Anlagen kann es zu Ölaustritten mit signifikanten Auswirkungen auf die Meerwasserressourcen und die marinen Ökosysteme kommen. Es gilt, die Wahrscheinlichkeit dieser Risiken zu minimieren und so umfassend wie möglich vorbereitet zu sein, damit wir im unwahrscheinlichen Fall eines Ölaustritts rechtzeitig eingreifen können. Die OMV stellt umfangreiche Ressourcen für Präventions- und Mitigationsmaßnahmen bereit. (Einzelheiten zur Prävention von Ölaustritten finden Sie im Abschnitt Austritt schädlicher Substanzen.) Neue oder laufende Offshore-Bohrungen werden einer externen Analyse unterzogen. Dabei wird das Ausmaß eines schwerwiegenden Vorfalls und dessen mögliche Konsequenzen bewertet. Im Rahmen des halbjährlichen konzernweiten UWRM-Prozesses werden Wasserrisiken und Abhilfemaßnahmen in einem größeren strategischen Kontext analysiert. Im täglichen Betrieb hingegen verfolgen wir einen systematischen Ansatz zur Überwachung und Steuerung von Risiken mit erheblichen Auswirkungen, jedoch geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, wie zum Beispiel von unkontrollierten Öl- oder Gasausbrüchen bei Offshore-Bohrungen. Managementpläne und Technologien Betriebseinrichtungen in Regionen, die von Wasserknappheit betroffen sind oder sein könnten, und Betriebe, die signifikante Wasserressourcen nutzen (z.B. in Tunesien), werden bei der Entwicklung und Umsetzung von Wassermanagementplänen priorisiert. Das Ziel dieser Pläne ist eine langfristige nachhaltige Produktion mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt. Eine Maßnahme, um die Süßwasserentnahme auf ein Minimum zu reduzieren, ist die Installation von Umlaufkühlsystemen. Neben der Umsetzung von Maßnahmen zur Verringerung der Süßwasserentnahme implementieren wir die besten zur Verfügung stehenden Technologien, um Wasser nachhaltig aufzubereiten. In Schönkirchen beispielsweise können wir nach einer Kampagne zur technologischen Optimierung unsere Anlage zur Aufbereitung produzierten Wassers jetzt ohne den Einsatz von chemischen Substanzen zur Wasserklärung betreiben. Indem wir noch effizienter aufbereiten, können wir die Restmenge an Schlamm, die in die thermische Entsorgung geht, um weitere 75% reduzieren. Zudem haben wir eine innovative und hochgradig effektive Filtertechnologie entwickelt, bei der Glasbruch aus recyceltem Glas zum Einsatz kommt. Einbeziehung von Stakeholdern Die Auswirkung unserer Geschäftstätigkeit auf die Wasserressourcen ist für mehrere Stakeholder von Bedeutung. Wir arbeiten mit Regierungsbehörden – zum Beispiel mit jenen, die für das Flussgebietsmanagement zuständig sind – im Hinblick auf die Einhaltung von Wassernutzungsvorschriften sowie in Bezug auf die Einhaltung der für die Abwasseraufbereitung geltenden Umweltparameter zusammen. Zudem arbeiten wir mit lokalen Wasserversorgungsunternehmen zur Süßwasserversorgung der OMV Betriebseinrichtungen sowie zur Abwasseraufbereitung zusammen. Zusätzlich kooperieren wir mit NGOs in Bezug auf den Umweltschutz und die Erhaltung der Wasserressourcen sowie mit den Anrainergemeinden im Hinblick auf die gemeinsame Nutzung lokaler Wasserressourcen und die Qualität der eingeleiteten Abwässer. In Österreich zum Beispiel fischen lokale Fischer nahe der Raffinerie Schwechat und des Tanklagers Lobau in der Donau sowie im dortigen Hafen. Mit ihnen wird bereits seit Jahren ein aktiver und offener Dialog geführt. In Gebieten, in denen OMV Betriebe große Wassermengen benötigen oder die unter Wasserstress leiden, ist die Einbeziehung lokaler Stakeholder in das Wassermanagement besonders wichtig, um uns die gesellschaftliche Akzeptanz („License to Operate“) zu sichern. Die Aktivitäten der OMV im Rahmen des Wassermanagements haben eine sozial gerechte Wassernutzung zum Ziel. Zudem führt die OMV regelmäßig Lieferantenaudits durch, um die Einhaltung unserer Anforderungen in Bezug auf die Menschenrechte sicherzustellen. Damit die Interessen der Anrainergemeinden bekannt sind und während des gesamten Lebenszyklus eines Projekts berücksichtigt werden, führt die OMV im Zuge von Sozialverträglichkeitsprüfungen (Social Impact Assessments; SIAs) eine gesellschaftliche Bestandsaufnahme und Bedarfsanalysen für die Gemeinden durch. Zeigt sich aufgrund dieser Analysen ein Bedarf, startet die OMV Entwicklungsprojekte, die für die lokale Bevölkerung einen besseren Zugang zu sauberem Wasser sicherstellen. Bedenken betreffend wasserspezifische Probleme können auch über unsere Community-Beschwerdemechanismen geäußert werden. (Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und Community-Beschwerden.) Maßnahmen im Jahr 2021 Im Jahr 2021 wurden konzernweit folgende wichtige Maßnahmen durchgeführt: An 33% der Standorte mit hoher Priorität wurden Wassermanagementpläne bereits umgesetzt. An den restlichen Standorten sind derartige Pläne in Arbeit. 0,10% der Süßwasserentnahme erfolgt in wasserarmen Gebieten. Konzentration an dispergiertem Öl in eingeleitetem Abwasser: 0,26 mg/l Im Jahr 2021 setzte unser Standort im Jemen neue Wassermanagementpläne und neue Verfahren zum Abwassermanagement ein. Die vor einigen Jahren installierten Abwasseraufbereitungsanlagen wurden aufgerüstet, sodass das aufbereitete Wasser jetzt in dieser sehr trockenen Region zur Bewässerung verwendet werden kann. In der Aufbereitung des produzierten Wassers gab es auch Verbesserungen. Zuvor wurden in den Wasserverdunstungsbecken einfache Kunststoffauskleidungen verwendet. Im Jahr 2021 wurde eine HPDE-Auskleidung eingesetzt. Zudem wurden Barrieren zur Ölabschöpfung installiert. Diese umschließen das schwimmende Öl und verhindern dadurch, dass es sich weiter über die Wasseroberfläche ausbreitet. Zudem sorgen sie dafür, dass sich die Dicke des Ölfilms erhöht, wodurch das Öl leichter entfernt werden kann. Es lässt sich auf diese Weise zu einem geeigneten Sammelpunkt leiten, wo es dann beseitigt wird. Die Zunahme der freien Wasseroberfläche steigert in der Folge die Verdunstung. In der Raffinerie Schwechat wurden durch die Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen pro Jahr mehr als 800.000 m3 Wasser eingespart. Dies entspricht mehr als 5% des dortigen jährlichen Wasserverbrauchs. Die Reduktion wurde zum größten Teil durch die Implementierung eines Steuerungskonzepts für das Kühlwasser in einer Wärmetauschergruppe der Ethylenanlage erzielt. Weitere Maßnahmen waren die Optimierung eines Kühlturms, die Einführung spezieller Betriebsmodi für Sommer und Winter, ein systematisches Screening auf mögliche Leckagen mit umgehender Reparatur sowie die Ermittlung und Anpassung temporärer Wasserentnahmen. Im Jahr 2021 wurde unsere Tochtergesellschaft Borealis Mitglied des UN Global Compact und unterzeichnete dessen Sustainable Ocean Principles. Diese verpflichten Unternehmen dazu, einen gesunden und produktiven Ozean wiederherzustellen und zu bewahren. Die Einbringung von Kunststoffen in die Umwelt und die Ozeane zu stoppen, stellt eine globale Herausforderung dar. Borealis geht dieses Thema proaktiv an, indem es die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe vorantreibt, das Material im Kreislauf hält und auf diese Weise verhindert, dass es überhaupt erst zu Müll wird. Borealis hat außerdem „Project STOP“ ins Leben gerufen, ein bahnbrechendes Programm, mit dem Städte in Entwicklungs- und Schwellenländern beim Aufbau kosteneffizienter, effektiver und kreislauforientierter Abfallentsorgungssysteme unterstützt werden sollen. Weitere Einzelheiten zu den Maßnahmen, die Borealis ergreift, damit kein Plastik in die Umwelt gelangt, finden Sie auf der Website zu Project STOP. An 33% der Standorte mit hoher Priorität wurden Wassermanagementpläne bereits umgesetzt. An den restlichen Standorten sind derartige Pläne in Arbeit. 0,10% der Süßwasserentnahme erfolgt in wasserarmen Gebieten. Konzentration an dispergiertem Öl in eingeleitetem Abwasser: 0,26 mg/l Ausblick Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie 2030 sind wir bestrebt, die Nutzung von Süßwasser zu reduzieren. Als nächsten Schritt planen wir, quantitative Ziele zu definieren, um das Wassermanagement zu verbessern. Im Jahr 2022 werden wir den Beitritt zu internationalen Initiativen wie beispielsweise CEO Water Mandate prüfen, um unser Bekenntnis zu einer sozial gerechten Wassernutzung zu formalisieren. Außerdem setzen wir unsere Bemühungen fort, Wasser wo immer möglich zu recyceln. 1 Derartige Wasserstressgebiete sind Gebiete, in denen der Wasserbedarf die verfügbaren Wassermengen während einer bestimmten Periode oder im Falle einer eingeschränkten Verwendbarkeit aufgrund schlechter Qualität übersteigt. In diesen Gebieten führt Wasserstress zu einer Verschlechterung der Süßwasserversorgung in quantitativer (Überstrapazierung der Grundwasserleiter, Austrocknung von Flüssen usw.) und in qualitativer Hinsicht (Eutrophierung, Verunreinigung mit organischen Substanzen, Salzintrusion usw.). Quelle: Europäische Umweltagentur 2Der Anstieg der Süßwasserentnahme im Jahr 2021 im Vergleich zu den Vorjahren ist auf die Konsolidierung von Borealis zurückzuführen. Der größte Teil des bei Borealis entnommenen Süßwassers ist Durchlaufkühlwasser, d.h. es wird in seiner ursprünglichen Qualität und nur mit einer geringfügig erhöhten Temperatur in die Umwelt eingeleitet. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Umweltkennzahlen. close WRI World Resources Institute close ERA Environmental Risk Assessment; Bewertung von Umweltrisiken close UWRM unternehmensweites Risikomanagement close NGO Nichtregierungsorganisation close m3 Kubikmeter close UN Vereinte Nationen UmweltAustritt schädlicher Substanzen