Energiewende

Wesentliches Thema: Energiewende

Unterstützung der Ziele des Pariser Abkommens durch Verringerung des CO₂-Fußabdrucks unserer Energieversorgung, insbesondere durch Steigerung des Absatzes von CO₂-freien Energieprodukten, wie zum Beispiel von erneuerbaren Brennstoffen für den Bereich Mobilität und Strom aus erneuerbaren Energiequellen

Relevante GRI

• GRI 305: Emissionen 2016

NaDiVeG

• Umweltbelange

Relevante SDGs

THG-Emissionen (Scope 3) von Produkten¹ Beinhaltet Scope 3, Kategorie 10: Verarbeitung der verkauften Produkte, und Scope 3, Kategorie 11: Nutzung der verkauften Produkte

In Mio t CO₂-Äquivalent

Wir sind uns bewusst, dass der überwiegende Teil unserer Emissionen durch die Nutzung unserer Produkte entsteht. Als Öl-, Gas- und Chemieunternehmen haben wir in dieser Hinsicht eine besondere Verantwortung. Etwa 79% der Produkte der OMV werden gegenwärtig bei ihrer Verwendung direkt verbrannt und tragen dadurch erheblich zum weltweiten Klimawandel bei. Beim wesentlichen Thema Energiewende steht die Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks unserer Energieversorgung im Vordergrund. Zu diesem Zweck sollen insbesondere die Verkäufe CO₂-freier Energieprodukte, wie zum Beispiel erneuerbarer Brennstoffe für den Bereich Mobilität und erneuerbaren Stroms, gesteigert werden. Dies ist zentraler Bestandteil der Verpflichtung der OMV, die Energiewende zu unterstützen und voranzutreiben und die Emissionen aus ihrer Geschäftstätigkeit bis spätestens 2050 auf netto null zu reduzieren.

Um die Ziele, die wir uns bis 2050 gesteckt haben, zu konkretisieren, haben wir weitere mittel- und langfristige Ziele definiert. So planen wir, unsere absoluten Scope-3-Emissionen bis 2030 um mindestens 20% und bis 2040 um mindestens 50% zu verringern, beides gegenüber dem Ausgangsjahr 2019. Außerdem beabsichtigen wir, die CO₂-Intensität der Energieversorgung bis 2030 um mindestens 20% und bis 2040 um mindestens 50% zu reduzieren, beides wiederum gegenüber dem Ausgangsjahr 2019.

Die Steigerung der Verkäufe CO₂-freier Produkte bei gleichzeitiger Reduzierung der Verkäufe fossiler Brennstoffe ist zentraler Bestandteil der Klimastrategie der OMV.

Im Geschäftsbereich Exploration & Production arbeiten wir daran, unsere Photovoltaik-Assets auszubauen, und loten dabei auch Batterie- und Speicheroptionen aus. Auf Grundlage unserer Kenntnisse, Fähigkeiten und Assets im Untertagebereich entwickeln wir zudem Lösungen für die Abscheidung und Speicherung von CO₂ (Carbon Capture and Storage; CCS). Bei diesen Aktivitäten arbeiten wir unter Einhaltung der geltenden aufsichtsbehördlichen und rechtlichen Anforderungen mit Partnerinnen und Partnern aus Industrie und Forschung zusammen. Zudem erforschen wir Lösungen für die unterirdische Energiespeicherung, zum Beispiel mit Wasserstoff oder Druckluft. Schließlich halten wir nach Möglichkeiten Ausschau, wie sich in den Ländern, in denen wir tätig sind, das geothermische Energiepotenzial erkunden und kommerziell entwickeln lässt. Diese Projekte sind in der F&E-Phase oder im Stadium erster Investitionen. Bis 2030 planen wir, unsere Produktion an erneuerbarer Energie auf etwa 10 TWh auszubauen (einschließlich Geothermie, Photovoltaik und Wind) und eine CCS-Speicherkapazität von etwa 5 Mio t CO₂ pro Jahr netto OMV aufzubauen.

Im Bereich Refining konzentrieren wir uns primär auf Lösungen für schwer zu elektrifizierende Marktsegmente, wie beispielsweise den Schwerlast- und den Luftverkehr, sowie auf die Bereitstellung von Rohstoffen für eine grünere Produktion von Chemikalien. Insgesamt planen wir, bis 2030 die Produktion erneuerbarer Brennstoffe für den Mobilitätsbereich sowie nachhaltiger chemischer Rohstoffe auf etwa 1,5 Mio t zu steigern und mindestens 700 kt nachhaltige Flugzeugtreibstoffe jährlich zu produzieren und zu vermarkten.

Ziel bis 2025

• Reduzierung der CO₂-Intensität des Produktportfolios (Scope 3) um >6% vs. 2010

Ziele bis 2030

• Reduzierung der absoluten Scope-3-Emissionen² Folgende Scope-3-Kategorien sind einbezogen: Kategorie 11: Nutzung verkaufter Produkte für das Energiesegment der OMV, Kategorie 1: Eingekaufte Waren (Rohstoffe) aus dem Nicht-Energie-Geschäftsbereich, und Kategorie 12: Lebenszyklusende verkaufter Produkte für den Nicht-Energie-Bereich der OMV. um ≥20% vs. 2019
• Reduzierung der CO₂-Intensität der Energieversorgung um ≥20% vs. 2019

Ziele bis 2040

• Reduzierung der absoluten Scope-3-Emissionen um ≥50% vs. 2019
• Reduzierung der CO₂-Intensität der Energieversorgung um ≥50% vs. 2019

Stand 2021

• CO₂-Intensität des Produktportfolios um 5% reduziert (vs. 2010)
• Absolute Scope-3-Emissionen um 2% vermehrt (vs. 2019)
• CO₂-Intensität der Energieversorgung um 2,8% reduziert (vs. 2019)

Relevante SDGs

SDG-Ziele:
7.2 Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöhen
7.3 Bis 2030 die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz verdoppeln
13.1 Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen in allen Ländern stärken

Bei diesem wesentlichen Thema konzentrieren wir uns auf die Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks unserer Energieversorgung. In unserer Klima- und CO₂-Reduktionsstrategie spielen jedoch auch unsere Kreislaufwirtschaftslösungen eine zentrale Rolle. (Einzelheiten zu unseren diesbezüglichen Maßnahmen und Initiativen finden Sie im Abschnitt Kreislaufwirtschaft.)

Governance 

Die Strategie der OMV für eine Energiewende bildet den Eckstein der Geschäftsstrategie unseres Konzerns. Unser Nachhaltigkeits-Framework und Netto-Null-Ziel waren die Grundlage für die Entwicklung jener Geschäftsstrategie, die 2021 von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt wurde. Die Dekarbonisierungsstrategie des Konzerns steht unter der Aufsicht der Abteilungen Carbon, Energy & ESG Management und Strategic Planning & Projects.

Unsere Klimaziele stehen im Zentrum unserer Strategie, und die Verantwortung für das Erreichen dieser Ziele ist auf höchster Ebene angesiedelt. Unser Vorstand ist dafür verantwortlich, unsere Klimaziele festzulegen und zu gewährleisten, dass die Geschäftsstrategie auf das Erreichen dieser Ziele ausgelegt ist. Dementsprechend hat das Erreichen unserer Klimaziele auch Einfluss auf die Vergütung des Vorstands, denn die zur Verringerung der THG-Emissionen festgelegten Ziele sind im LTIP enthalten und wirken sich auf die dem Vorstand jährlich gezahlten Boni aus. (Weitere Einzelheiten dazu finden Sie im Abschnitt Steuerung der Nachhaltigkeit.)

Die Verantwortung für die uns im Rahmen der Energiewende zufallenden Aufgaben ist auch auf Ebene des Aufsichtsrats verankert. Im Jahr 2021 haben wir einen neuen Ausschuss gebildet, den Nachhaltigkeits- und Transformationsausschuss (Sustainability and Transformation Committee). Der Zweck dieses Ausschusses besteht darin, den Aufsichtsrat der OMV bei der Überprüfung und Überwachung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, ihrer ESG-bezogenen Standards, Prozesse und Leistungen und insbesondere ihrer Performance in Sachen Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (Health, Safety, Security, Environment; HSSE) sowie in Bezug auf den Klimaschutz zu unterstützen. Zudem unterstützt und überwacht der Ausschuss den Transformationsprozess hin zu einem nachhaltigeren Geschäftsmodell. Darunter fällt auch die kulturelle Integration strategisch wichtiger Akquisitionen.

Die CO₂-armen und CO₂-freien Produkte, mit denen die Energiewende bewerkstelligt wird, werden in den einzelnen Geschäftsbereichen entwickelt. Die Bewertung der CO₂-bezogenen Auswirkungen neuer Produkte wird auf Konzernebene durch die Abteilung Corporate Carbon, Energy & ESG Management unterstützt.