Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen

Wesentliches Thema: Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen

Reduktion der Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. Kundinnen und Kunden der OMV sowie für Dritte, wie zum Beispiel Gemeinden, und Förderung der physischen und psychischen Gesundheit auf integrative Weise

Relevante GRI

• GRI 403: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 2018
• GRI 416: Kundengesundheit und -sicherheit 2016

NaDiVeG

• Arbeitnehmer- und Sozialbelange

Relevante SDGs

Die Gewährleistung der Gesundheit und Sicherheit unserer eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch jener unserer Vertragsunternehmen ist für die OMV unerlässlich. Das Wohlergehen und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind grundlegend für den Unternehmenserfolg, da sie wesentlich dazu beitragen, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Die OMV hält sich an die höchsten Standards, um ihren eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie auch jenen von Vertragsunternehmen einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten.

Unsere HSSE-Vision lautet „ZERO harm – NO losses“. Diese Vision ist in unserer HSSE-Richtlinie verankert, die unsere öffentliche Verpflichtung in Bezug auf Gesundheit, Arbeitsschutz, Sicherheit und Umwelt darstellt. Unsere Chemietochter Borealis verpflichtet sich zur Implementierung der Richtlinien der Responsible Care Global Charter, einer freiwilligen Initiative der Chemieindustrie, die eine kontinuierliche Verbesserung der Performance in Bezug auf Gesundheit, Sicherheit und Umwelt anstrebt.

Das Management von HSSE unterliegt der internen HSSE-Direktive, die zentrale Erwartungen in Übereinstimmung mit internen HSSE-Vorschriften auf verschiedenen Ebenen der Organisationsstruktur sowie quer durch alle konzernweiten und lokalen Funktionen definiert. Diese interne Direktive legt die Prinzipien und Regeln für das Management von HSSE-Risiken und ‑Aktivitäten über den gesamten Lebenszyklus des Konzerngeschäfts und der Konzerntätigkeiten fest, einschließlich Investitionsprojekten, Unternehmenszusammenschlüssen und Akquisitionen. Die Direktive gibt auch die wichtigsten HSSE-Aufgaben für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Geschäftspartnerinnen und -partner sowie Auftragnehmerinnen und Auftragnehmer des OMV Konzerns vor. Außerdem schreibt sie die laufende Verbesserung der HSSE-Performance fest. Die HSSE-Direktive definiert die zentralen Aspekte des HSSE-Managements und fasst diese in zwölf Elementen entlang des „Plan-Do-Check-Act“-Zyklus zusammen. Für jedes Element legt die HSSE-Direktive den Ansatz für ein wirksames HSSE-Management fest.

Kernaspekte des HSSE-Managements

Weitere Konzernvorschriften zu diesem Thema, die den Rahmen für das Sicherheitsmanagement vorgeben, sind das HSSE-Risikomanagement, das Prozesssicherheitsmanagement, das Arbeitssicherheitsmanagement, das Kontraktoren-HSSE-Management, das Management von Gefahrstoffen und der Personentransport sowie die Meldung, Untersuchung und Klassifizierung von Zwischenfällen. Unsere Richtlinie zur Vermeidung schwerer Unfälle (Major Accident Prevention Policy) definiert die generellen Ziele und Leitlinien zur Kontrolle des Risikos eines schweren Unfalls im Rahmen von Arbeiten und Tätigkeiten des OMV Konzerns. Die OMV ist sich dessen bewusst, dass das Risiko schwerer Unfälle bei Onshore- und Offshore-Arbeiten im Zusammenhang mit der Gewinnung, dem Transport, der Aufbereitung und der Verteilung von Öl und Gas signifikant ist und dass derartige Unfälle erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und betroffene Menschen haben können. Deshalb ist die OMV überzeugt, dass eine starke Sicherheitskultur das Fundament all ihrer Geschäftstätigkeiten und ihrer Beziehungen mit Vertragsunternehmen ist. Unser Konzernstandard für das Kontraktoren-HSSE-Management definiert die Mindestanforderungen für die Integration von HSSE-Themen in alle Phasen des Vertragslebenszyklus und in das Kontraktorenmanagement und legt einen standardisierten Prozess für das HSSE-Management von Vertragsunternehmen – von der Auswahl bis zum Vertragsabschluss – fest.

Im Jahr 2021 wurden alle HSSE-Vorschriften des OMV Konzerns einer eingehenden Überprüfung unterzogen, um die Vorschriften des OMV Konzerns und von Borealis aneinander anzugleichen. Darauf aufbauend, aber auch dank praktischer Implementierungserfahrungen bei der OMV und der OMV Petrom identifizierten und vereinbarten wir wichtige Aktualisierungen. Insgesamt wurden 15 HSSE-Vorschriften des OMV Konzerns aktualisiert.

Governance

Die Gesundheit und Sicherheit der Menschen, die für die OMV arbeiten, haben für uns oberste Priorität. Die HSSE-Strategie und deren Umsetzung sind Bestandteil der Konzernstrategie und der Corporate-Governance-Struktur und vollumfänglich in diese integriert. Die Mitglieder des Vorstands tragen die Führungsverantwortung.

Auf die Vorstandsvergütung wird ein „Nachhaltigkeitsmultiplikator“ angewendet, in den wesentliche sicherheitsbezogene KPIs einfließen, wie etwa tödliche Unfälle und die Häufigkeit aller berichtspflichtigen Arbeitsunfälle (Total Recordable Injury Rate; TRIR). Darüber hinaus kann auch ein „Health, Safety, Security, and Environment“-(HSSE-)Malus auf die Gesamtzielerreichung angewendet werden. In Fällen, in denen ein schwerwiegender HSSE-Verstoß vorliegt, kann der Vergütungsausschuss die Höhe der Auszahlung im Rahmen des Long-Term Incentive Plan (LTIP) erneut überprüfen und je nach Schweregrad des Verstoßes nach eigenem Ermessen gegebenenfalls auch auf null reduzieren.

Im Jahr 2021 definierten wir drei Schwerpunktbereiche zum Thema Sicherheit, die jeweils von einem Vorstandsmitglied verantwortet werden. So ist zum Beispiel ein OMV Vorstandsmitglied für das Schwerpunktthema Prozesssicherheit im OMV Konzern zuständig. Aktuelle Herausforderungen und Erfolge im Bereich der Prozesssicherheit werden von den Zuständigen in regelmäßig stattfindenden Update-Meetings besprochen.

Für die konzernweite Koordination der Gesundheits- und Sicherheitsbelange ist die HSSE-Konzernfunktion unter der Leitung der bzw. des SVP HSSE verantwortlich, die bzw. der direkt an den Chief Executive Officer berichtet. Die HSSE-Abteilung des OMV Konzerns ist in spezialisierten Teams organisiert, die sich aus erfahrenen Expertinnen und Experten in den folgenden Bereichen zusammensetzen:

• Entwicklung und Implementierung der HSSE-Strategie der OMV sowie der entsprechenden Vorschriften und Prozesse
• HSSE-Risikobewertungen
• Untersuchung von Zwischenfällen
• Analyse von HSSE-Daten und Berichterstattung
• Gesundheitsmanagement
• Arbeitssicherheit
• Umweltmanagement
• Prozesssicherheitsmanagement
• Sicherheits- und Resilienzmanagement

Hinzu kommen lokale HSSE-Beauftragte an jedem Standort sowie lokale Fachexpertinnen und ‑experten. Zum Beispiel gibt es in jeder Raffinerie eine eigens für das Prozesssicherheitsmanagement verantwortliche Person. Sie steht in direktem Kontakt mit allen Abteilungen, die sich im Rahmen ihres Tagesgeschäfts um die Prozesssicherheit kümmern, arbeitet aktiv mit diesen zusammen und kommuniziert mit diesen. Außerdem erhält diese Person Anweisungen zur Prozesssicherheit von einer bzw. einem zentralen Prozesssicherheitsbeauftragten (Process Safety Advisor), die bzw. der den gesamten Geschäftsbereich Refining überwacht.

Darüber hinaus haben auch die OMV Petrom und Borealis HSSE-Abteilungen, die sich um spezifische Belange kümmern und lokale HSSE-Beauftragte und Expertinnen bzw. Experten koordinieren. Die HSSE-Abteilungen der OMV Petrom und von Borealis berichten funktional an die bzw. den SVP HSSE auf Konzernebene.

In Übereinstimmung mit der HSSE-Direktive sind für die gesamte Belegschaft, das Linienmanagement und das Senior Management klare Aufgaben und Zuständigkeiten festgelegt. Das Linienmanagement ist dafür verantwortlich, dass HSSE-Aspekte in allen Geschäftsentscheidungen und -tätigkeiten berücksichtigt werden. Die Mitglieder des Linienmanagements müssen Engagement und Führungskompetenz zeigen, indem sie mit gutem Beispiel vorangehen und die entsprechenden Maßnahmen zur Kontrolle und Steuerung aller HSSE-Risiken in ihrem Verantwortungsbereich ergreifen. Das HSSE-Management der OMV umfasst die Interaktion mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder deren Vertretungen (Betriebsräte, Gewerkschaften), um sie in Themen einzubinden, die besonders wichtig und verbesserungsbedürftig sind. So gibt es zum Beispiel bei Borealis an jedem Standort ein HSE-Forum, das dazu dient, Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter anzuhören und über das HSE-Managementsystem zu informieren. Die HSSE-Abteilung organisiert HSSE-Tage für die verschiedenen Bereiche der OMV, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über HSSE-Themen auf dem Laufenden zu halten.