Umwelt

Wesentliches Thema: Umwelt

Schutz der natürlichen Ressourcen und Ökosysteme, insbesondere durch Vermeidung von Ölaustritten sowie Wasser-, Luft- und Bodenverschmutzung

Relevante GRI

  • 303: Wasser und Abwasser 2018
  • GRI 305: Emissionen 2016
  • GRI 306: Abfall 2020
  • GRI 306: Abwasser und Abfall 2016
  • GRI 307: Umwelt-Compliance 2016

NaDiVeG

  • Umweltbelange

Relevante SDGs

Ziel der OMV ist es, die Auswirkungen auf die Umwelt auf ein Minimum zu begrenzen, indem sie beispielsweise die Verschmutzung von Gewässern und Böden verhindert. Die OMV trägt die Verantwortung für die Auswirkungen, die unsere Tätigkeiten auf die Umwelt haben. Verstöße gegen Umweltvorschriften auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene würden sowohl zu finanziellen Verlusten als auch zu einer Schädigung unserer Reputation führen. Unsere gesellschaftliche Akzeptanz („License to Operate“) hängt von unserer Compliance mit den Vorschriften zum Umweltschutz ab. Dies ist auch für Regierungsbehörden, Aktionärinnen und Aktionäre und andere Stakeholder wie die Öffentlichkeit sowie Umwelt- und von größter Bedeutung. Unsere öffentlichen Verpflichtungen zum Schutz der Umwelt sind im Code of Conduct sowie in der -Richtlinie der OMV festgeschrieben.

Ziele bis 2025 und 2030

  • Steigerung der Wiederverwendung und des Recyclings von Abfällen aus der Geschäftstätigkeit
  • Verringerung der Süßwasserentnahme

Ziel bis 2030

  • Reduzierung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen durch Senkung der Öl- und Gasproduktion auf unter 400 kboe/d und durch Verringerung des Rohöldestillationsdurchsatzes um 2,6 t

Stand 2021

  • Rate des aufbereiteten und wiederverwerteten Abfalls: 68%
  • Süßwasserentnahme: 332.901 Megaliter 
  • Produktion: 486 kboe/d
  • Rohöldurchsatz: 15,7 Mio t

Relevante SDGs

SDG-Ziele:
3.9 Bis 2030 die Zahl der Todesfälle und Erkrankungen aufgrund gefährlicher Chemikalien und der Verschmutzung und Verunreinigung von Luft, Wasser und Boden erheblich verringern
6.3 Bis 2030 die Wasserqualität durch Verringerung der Verschmutzung, Beendigung des Einbringens und Minimierung der Freisetzung gefährlicher Chemikalien und Stoffe, Halbierung des Anteils unbehandelten Abwassers und eine beträchtliche Steigerung der Wiederaufbereitung und gefahrlosen Wiederverwendung weltweit verbessern
6.4 Bis 2030 die Effizienz der Wassernutzung in allen Sektoren wesentlich steigern und eine nachhaltige Entnahme und Bereitstellung von Süßwasser gewährleisten, um der Wasserknappheit zu begegnen und die Zahl der unter Wasserknappheit leidenden Menschen erheblich zu verringern
6.6 Bis 2020 wasserverbundene Ökosysteme schützen und wiederherstellen, darunter Berge, Wälder, Feuchtgebiete, Flüsse, Grundwasserleiter und Seen
12.4 Bis 2020 einen umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen während ihres gesamten Lebenszyklus in Übereinstimmung mit den vereinbarten internationalen Rahmenregelungen erreichen und ihre Freisetzung in Luft, Wasser und Boden erheblich verringern, um ihre nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf ein Mindestmaß zu beschränken
12.5 Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringern
15.5 Umgehende und bedeutende Maßnahmen ergreifen, um die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume zu verringern, dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen und bis 2020 die bedrohten Arten zu schützen und ihr Aussterben zu verhindern1 Mehrere Unterziele der - sollten ursprünglich bis 2020 erreicht werden. Quellen wie der Global Biodiversity Outlook der UN stellen jedoch fest, dass die Ziele in Bezug auf die Natur nicht erreicht worden sind. Die OMV hält die Erreichung dieser Ziele auch über das Jahr 2020 hinaus für relevant und verknüpft daher diese SDG-Unterziele weiterhin mit ihren strategischen Zielen.

Unser interner Umweltmanagementstandard fordert eine Bewertung der Umweltauswirkungen und ‑risiken sowie die Einhaltung von Umweltanforderungen im Hinblick auf Energieeinsatz, Emissionen in die Atmosphäre, Wasserverbrauch und Wassereinleitung, Einsatz von Rohstoffen, Abfallmanagement, Umgang mit Gefahrstoffen, Biodiversität und Schutz der Ökosysteme. Im Jahr 2020 wurde der Umweltmanagementstandard überarbeitet und es wurden Mindestanforderungen in Bezug auf Geruchsemissionen festgelegt. Im Jahr 2021 haben wir den Umweltmanagementstandard erneut überarbeitet und um Mindestanforderungen in Bezug auf den -Gehalt in abgelassenem Gas sowie zur Gestaltung der umweltbezogenen Prozesse ergänzt.

Bevor wir neue Betriebstätigkeiten starten oder in neuen Ländern aktiv werden, analysieren wir die Umweltrisiken. Dabei bewerten wir unter anderem die lokale Gesetzeslage und die möglichen Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf sensible und geschützte Gebiete und gefährdete Arten. In jeder nachfolgenden Phase der Projektumsetzung findet eine detaillierte Bewertung der Umweltrisiken statt.

Das Rahmenwerk und die Methodik unseres konzernweit koordinierten Bewertungssystems für Umweltrisiken basieren auf Best-Practice-Standards, entsprechen den Vorgaben der 14001 und gewährleisten eine durchgehende qualitative Bewertung der Risiken und Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt. Die daraus resultierende Datenbank der Umweltrisiken enthält Informationen über bereits etablierte Kontrollmechanismen sowie künftig erforderliche Maßnahmen.

Darüber hinaus definiert der Umweltmanagementstandard des OMV Konzerns den Prozess der Durchführung von Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen (Environmental and Social Impact Assessments; ESIAs), hauptsächlich für Projekte. Präventions- und Abhilfemaßnahmen sowie das Überwachungsprogramm zur Sicherstellung der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen werden in einem Umwelt- und Sozialmanagementplan dokumentiert. Der abschließende -Bericht wird der lokalen Regulierungsbehörde oder der Kreditgeberin bzw. dem Kreditgeber (je nachdem, was zutrifft) zur Prüfung, öffentlichen Bekanntgabe und Genehmigung vorgelegt.

Der Umweltmanagementstandard des OMV Konzerns fordert, dass alle relevanten Geschäftsbereiche und Aktivitäten der OMV (einschließlich Investitionen, Akquisitionen und Ausgliederungen) ein Umweltmanagementsystem () gemäß ISO 14001 implementieren und die angeführten Mindestanforderungen erfüllen.

63% der Standorte nach ISO 14001 zertifiziert

Alle relevanten Geschäftsbereiche der OMV müssen das UMS mindestens einmal jährlich überprüfen und aktualisieren. Standorte, die nicht nach ISO 14001 zertifiziert sind, müssen alle drei Jahre ein umfassendes UMS-Audit durch ein unabhängiges externes Prüfungsunternehmen oder Umweltexpertinnen bzw. -experten des OMV Konzerns durchführen lassen. Interne UMS-Audits werden auf lokaler Ebene regelmäßig und nach Bedarf durchgeführt, um Verbesserungsmaßnahmen für identifizierte Schwachstellen festzulegen.

Governance

Zwischen dem wesentlichen Thema Umwelt und den wesentlichen Themen Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen sowie Sicherheit, Notfälle und Krisenresilienz besteht eine enge Verflechtung. Sie werden deshalb zentral durch die HSSE-Konzernfunktion geregelt. Die HSSE-Konzernfunktion der OMV besteht aus spezialisierten Teams mit erfahrenen Expertinnen und Experten für Aufgaben wie zum Beispiel:

  • Entwicklung und Umsetzung der HSSE-Strategie der OMV sowie der entsprechenden Vorschriften und Prozesse
  • HSSE-bezogene Risikobewertung
  • Untersuchung von Zwischenfällen
  • HSSE-Datenanalyse und -Berichterstattung
  • Umweltmanagement
  • Prozesssicherheitsmanagement
  • Sicherheits- und Resilienzmanagement

Die -Konzernfunktion steht unter der Leitung der bzw. des HSSE, die bzw. der direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. HSSE-Abteilungen gibt es zudem bei der OMV Petrom und bei Borealis. Sie kümmern sich um die ihnen zufallenden Aufgabenbereiche und koordinieren die Arbeit ihrer lokalen HSSE-Beauftragten und -Expertinnen bzw. -Experten. Die HSSE-Abteilungen der OMV Petrom und von Borealis berichten auf Konzernebene funktional an die bzw. den SVP HSSE.

Unser Bekenntnis zum Umweltschutz ist auf höchster Ebene verankert. Der Bonus für den Vorstand unterliegt einem Nachhaltigkeitsmultiplikator. Dieser Multiplikator berücksichtigt neben anderen Faktoren die Anzahl und das Ausmaß von Ölaustritten. Sind diese hoch, reduziert sich der Multiplikator und damit auch der Bonus für den Vorstand.

Im gesamten Konzern wird Umweltbewusstsein durch verschiedene Aktivitäten gefördert. So finden beispielsweise vierteljährlich Meetings zum Austausch in Fragen des Umweltmanagements (Quarterly Exchange on Environmental Management) statt. In diesen Meetings erfahren Umweltexpertinnen und ‑experten sowie interessierte Kolleginnen und Kollegen aus allen Ländern, welche Best Practices an anderen Standorten implementiert werden, und können sich entsprechend inspirieren lassen. Bei der OMV Petrom wurde ein Wettbewerb ins Leben gerufen, um auf die zentralen Initiativen des Unternehmens aufmerksam zu machen. Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten vom Vorstand der OMV Petrom entsprechende Auszeichnungen. Aufgrund der Covid-19-bedingten Beschränkungen wurde dieser Wettbewerb online durchgeführt und erreichte über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

1 Mehrere Unterziele der UN-SDGs sollten ursprünglich bis 2020 erreicht werden. Quellen wie der Global Biodiversity Outlook der UN stellen jedoch fest, dass die Ziele in Bezug auf die Natur nicht erreicht worden sind. Die OMV hält die Erreichung dieser Ziele auch über das Jahr 2020 hinaus für relevant und verknüpft daher diese SDG-Unterziele weiterhin mit ihren strategischen Zielen.

GRI
Global Reporting Initiative
NGO
Nichtregierungsorganisation
NPO
Non-Profit-Organisation
HSSE
Health, Safety, Security, and Environment; Gesundheit, Sicherheit und Umwelt
Mio
Million(en)
UN
Vereinte Nationen
SDGs
Sustainable Development Goals; Ziele für nachhaltige Entwicklung
H2S
Schwefelwasserstoff
ISO
Internationale Organisation für Normung
ESIA
Environmental and Social Impact Assessment; Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung
UMS
Umweltmanagementsystem
HSSE
Health, Safety, Security, and Environment; Gesundheit, Sicherheit und Umwelt
SVP
Senior Vice President