Strategische Eckpfeiler – die OMV soll größer und wertvoller werden

Die OMV Strategie 2025 baut auf dem bewährten Konzept der Integration auf, um einen starken Cashflow und Resilienz sicherzustellen. Sowohl im Upstream- als auch im Downstream-Geschäft strebt die OMV weiteres Wachstum an. Im Bereich Upstream sollen die Produktion und Reserven in definierten Kernregionen erhöht werden. Im Bereich Downstream beabsichtigt die OMV ihre Verarbeitungskapazitäten und ihre geografische Reichweite signifikant auszubauen. Zudem wird die Position im europäischen Gasmarkt gestärkt. Die Ergebnisse sollen weiter gesteigert und die Betriebsabläufe optimiert werden. Ziel der OMV ist es, ihr Operatives Ergebnis vor bis 2020 auf mindestens  4  (basierend auf einem Brent-Ölpreis von  70/, einem -Preis von EUR 20/ und einer Referenz-Raffineriemarge von USD 5/bbl) und bis 2025 auf mindestens EUR 5 Mrd zu steigern. Das Wachstum soll zu gleichen Teilen von Upstream und Downstream kommen und sowohl durch organische Investitionen als auch durch Akquisitionen erfolgen. Strategische Partnerschaften werden weiterhin ein wichtiger Hebel für den Zugang zu attraktiven Projekten mit langfristigen Perspektiven und hoher Wertschöpfung sein.

OMV – Strategie 2025

OMV – Strategie 2025 (Grafik)

Upstream

Der Upstream-Bereich der OMV erwirtschaftet durch sein qualitativ hochwertiges Portfolio profitables Wachstum und legt dabei den Fokus weiterhin auf Cash-Generierung. Die für 2020 bzw. 2025 angestrebten Produktionsniveaus von 500  bzw. 600 kboe/d wurden erneut bestätigt. Der Erdgasanteil unserer Produktion wird in Zukunft mehr als 50% ausmachen. Damit verbessern wir die langfristige CO2-Effizienz und können uns an den sich verändernden Mix des globalen Energiebedarfs anpassen. Um langfristig eine Reservenersatzrate von mehr als 100% (Dreijahresdurchschnitt) und eine durchschnittliche Reservenreichweite von acht bis zehn Jahren zu gewährleisten, planen wir bis 2025 eine Verdoppelung der sicheren Reserven (1P) auf über 2 Mrd . Das Portfoliowachstum werden wir hauptsächlich durch Akquisitionen in kostengünstigen und reservereichen Regionen, aber auch durch organische Exploration und Investitionen vorantreiben. Die durchschnittlichen Produktionskosten sollen dabei unter USD 8/boe liegen. Ein striktes Kostenmanagement, die Fokussierung auf Rentabilität und ein umsichtiger, disziplinierter Kapitaleinsatz werden auf dem Weg zu diesen Zielen von entscheidender Bedeutung für die OMV sein.

Die OMV wird ihr Portfolio auch weiterhin auf fünf Kernregionen konzentrieren. Mit Projekten in unseren Kernregionen werden wir unser Portfolio weiter ausbauen. Den Schwerpunkt legen wir dabei auf den Mittleren Osten und Afrika, Russland sowie Asien-Pazifik. Damit können wir einen nachhaltigen Ersatz durch preiswerte Barrel sichern und die Resilienz des Unternehmens insgesamt verbessern.

Strategische Partnerschaften mit der Aussicht auf eine langfristige Wertschöpfung sind und bleiben für die OMV ein wichtiger Hebel für den Zugang zu erheblichen Mengen an Öl- und Gasreserven. Die Kooperation mit ausgewählten nationalen Ölgesellschaften sowie starken internationalen Ölkonzernen unterstützt die Expansion der OMV in den Kernregionen, stärkt die technologische Kompetenz des Konzerns und minimiert operative und finanzielle Risiken.

Der Upstream-Bereich der OMV plant bis 2025 jährliche Investitionen in das organische Wachstum und den laufenden Betrieb in Höhe von EUR 1,3 bis 1,7 Mrd. Das Budget der OMV für die Exploration und Evaluierung möglicher Vorkommen beträgt für 2020 EUR 350 .

Upstream – strategische Erfolge

Seit die OMV im März 2018 ihre Strategie 2025 vorgestellt hat, wurden wichtige Fortschritte bei der Umsetzung dieser Strategie erzielt. Die Highlights 2019 sind im Folgenden zusammengefasst:

  • Gute Ertragslage mit einem Operativen Ergebnis vor Sondereffekten von EUR 2,0 Mrd
  • Steigerung der Gasproduktion auf 57% des Gesamtportfolios
  • Senkung der Produktionskosten auf USD 6,6/boe
  • Steigerung der Produktion 2019 auf 487 kboe/d und Erreichen der 500-kboe/d-Marke im vierten Quartal 2019
  • Entwicklung von Asien-Pazifik zu einer Kernregion
  • Ausbau der Präsenz im Mittleren Osten und in Afrika
  • Erhöhung der Reservenersatzrate im Dreijahresdurchschnitt auf 166%
  • Anstieg der Basis der sicheren Reserven (1P) zum Jahresende auf 1,3 Mrd boe

Downstream Öl

Im Bereich Downstream Öl wird die OMV ihre Wettbewerbsposition in Europa weiter ausbauen. Die OMV wird ihre europäischen Raffinerie-Assets an die erwarteten Marktveränderungen anpassen und den Beitrag höherwertiger Produkte erhöhen. Bis 2025 werden dafür bis zu  1  in die Raffinerien in Österreich, Deutschland und Rumänien investiert. Für die Erweiterung der OMV Position im Petrochemiegeschäft werden mehr als 50% der Investitionen genutzt. Die drei Standorte werden wir dabei weiterhin als Raffinerieverbund betreiben: So können die Anlagenauslastung optimiert und die Margen durch den Austausch von Zwischenprodukten maximiert werden. Die OMV ist gut aufgestellt, um im Jahr 2020 die Vorteile der Veränderungen des Kraftstoffmarktes für Schiffstreibstoffe aufgrund neuer Standards der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (International Maritime Organization; IMO) zu nutzen. Die OMV verfügt über die nötige Flexibilität, um ihre niedrige Schwerölproduktion von 2 % noch weiter zu verringern. Bis 2025 sollen die Raffinerien im Westen kein Schweröl mehr produzieren.

Zur Sicherung des Umsatzes und der Rentabilität in Europa wird die OMV bis 2025 den Anteil der Produktion der Raffinerien, der über eigene Vertriebskanäle verkauft wird, von 47% in 2017 auf 55% erhöhen. Damit werden eine hohe Resilienz und ein Raffinerieauslastungsgrad von langfristig über 90% sichergestellt, was deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt. Das Retail-Geschäft wird den Absatz von Kraftstoffen im Premium- und Diskontsegment steigern. Dafür wird die Anzahl der Diskonttankstellen in Österreich, Deutschland und Slowenien erhöht. Bei den Premiumstationen liegt der Fokus auf der Steigerung des Marktanteils von MaxxMotion, dem Ausbau des Shopgeschäfts sowie der Entwicklung zusätzlicher kundenorientierter Retail-Produkte und -Services.

Die OMV beabsichtigt, ihre umfangreiche Expertise als eine der führenden europäischen Raffineriebetreiberinnen sowie das erfolgreiche europäische Raffinerie- und Petrochemiegeschäftsmodell in internationale Wachstumsmärkte zu exportieren. Der Kraftstoffbedarf in Asien sowie im Mittleren Osten und in Afrika wird bis 2030 voraussichtlich signifikant steigen. Die Nachfrage nach petrochemischen Produkten wird in allen Regionen wachsen, insbesondere in den asiatischen Märkten. Insgesamt werden mehr als 90% des Anstiegs der globalen Ölnachfrage auf Asien entfallen. Aus diesem Grund plant die OMV im Vergleich zu 2018 eine annähernde Verdoppelung ihrer Raffineriekapazität und eine Steigerung ihrer Petrochemiekapazität bis 2025, sowie den Aufbau von ein bis zwei Kernregionen außerhalb Europas.

Downstream Öl – strategische Erfolge

Seit die OMV im März 2018 ihre Strategie 2025 vorgestellt hat, wurden wichtige Fortschritte bei der Umsetzung dieser Strategie erzielt. Die Highlights 2019 sind im Folgenden zusammengefasst:

  • Starker Beitrag zum Konzernergebnis mit einem von EUR 1,7 Mrd
  • Aufbau einer starken Position im Raffinerie- und Petrochemiebereich in den durch Übernahme eines 15%igen Anteils an ADNOC Refining, die die viertgrößte Raffinerie der Welt betreibt, und Beteiligung am neuen Trading Joint Venture ADNOC Global Trading
  • Erhöhung des über eigene Vertriebskanäle verkauften Anteils der Raffinerieproduktion auf 49%, unterstützt durch Übernahmen von Tanklagern und die Steigerung der Anzahl von Diskonttankstellen
  • Auslastungsrate der Raffinerien von 97% erreicht
  • „Plastic to oil“, ReOil®: Entwicklung der Produktion von synthetischem Rohöl aus Kunststoffabfällen von der F&E-Phase zu einem in den OMV Raffinerien integrierten Pilotprojekt

Downstream Gas

Die europäische Nachfrage nach Erdgas wird bis 2030 voraussichtlich stabil bleiben. Ein zusätzliches Potenzial von 30 Mrd besteht vor allem durch die Umstellung von Kohle auf Erdgas in der Stromerzeugung. Im gleichen Zeitraum wird die europäische Erdgasproduktion rapide zurückgehen. Dies wird zu einer wachsenden Versorgungslücke führen, die es zu schließen gilt. Vor diesem Hintergrund wird sich die OMV als führende integrierte Anbieterin mit einer starken Marktpräsenz von Nordwest- bis Südosteuropa etablieren. Bis 2025 sollen die Gasverkäufe der OMV auf über 20 Mrd m3 steigen. Dazu streben wir in Deutschland, dem größten europäischen Gasmarkt, einen Marktanteil von 10% an. Die OMV wird zunehmend Erdgas aus ihrer eigenen Upstream-Produktion sowie importierte Gasmengen verkaufen. Die OMV wird ihre integrierte Position im europäischen Markt durch zusätzliche, selbst produzierte Gasmengen aus Projekten in Norwegen und Rumänien sowie durch langfristige Lieferverträge mit Gazprom stärken.

Die zunehmende Erdgasversorgungslücke in Europa wird zu größeren Erdgasimportmengen führen. Die kurz vor der Fertigstellung stehende Pipeline Nord Stream 2 ist für die Gasstrategie der OMV von großer Bedeutung. Diese Pipeline wird eine beständige, zuverlässige und langfristige Erdgasversorgung Europas und des Central European Gas Hub in Baumgarten (Österreich) sicherstellen und steigern.

Downstream Gas – strategische Erfolge

Seit die OMV im März 2018 ihre Strategie 2025 vorgestellt hat, wurden wichtige Fortschritte bei der Umsetzung dieser Strategie erzielt. Die Highlights 2019 sind im Folgenden zusammengefasst:

  • Deutlicher Anstieg der Gasverkäufe in Deutschland und den Niederlanden: 2019 durchschnittlicher Marktanteil von 4% in Deutschland und von mehr als 2% in den Niederlanden erreicht
  • Erfolgreicher Markteintritt in Belgien
  • Verstärkte Zusammenarbeit mit Gazprom im -Bereich – Zielvorgabe für 2020: 1,2 Mrd m3
  • Rekordvolumen von 754  am CEGH gehandelt
CCS/CCS Effekte/Lagerhaltungsgewinne/-verluste
(Current Cost of Supply; zu aktuellen Beschaffungskosten) Lagerhaltungsgewinne und -verluste stellen die Differenz zwischen den Umsatzkosten zu aktuellen Beschaffungskosten und den Umsatzkosten auf Basis der gleitenden Durchschnittsmethode nach Anpassung jeglicher Wertberichtigungen – falls der Nettoveräußerungswert der Vorräte geringer ist als die Anschaffungskosten – dar. In volatilen Energiemärkten kann die Ermittlung der Kosten von verkauften Mineralölerzeugnissen basierend auf historischen Werten (zum Beispiel gleitenden Durchschnittskosten) zu verzerrenden Effekten der berichteten Ergebnisse (operatives Ergebnis, Jahresüberschuss etc.) führen. Der als CCS Effekt offengelegte Wert stellt die Differenz zwischen dem in der Gewinn- und Verlustrechnung für Vorräte erfassten Betrag auf Basis der Durchschnittsmethode (angepasst um Wertminderungen, bezogen auf den Nettoveräußerungswert) und dem zu aktuellen Beschaffungskosten bewerteten Betrag dar. Die aktuellen Beschaffungskosten werden monatlich auf Basis von Daten der Versorgungs- und Produktionssysteme auf Ebene des Bereichs Downstream Öl berechnet
Sondereffekte
Sondereffekte sind Aufwendungen und Erträge, welche separat offengelegt werden, da sie nicht der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind. Diese Effekte werden separat ausgewiesen, um Investoren zu ermöglichen, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des OMV Konzerns besser verstehen und beurteilen zu können
EUR
Euro
Mrd
Milliarde, Milliarden
USD
US Dollar
bbl
Barrel (Fass zu zirka 159 Liter)
CEGH
Central European Gas Hub
MWh
Megawattstunde
kboe/d
Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag
boe
Barrel Öläquivalent
Mio
Million, Millionen
EUR
Euro
Mrd
Milliarde, Milliarden
CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten
Operatives Ergebnis vor Sondereffekten, bereinigt um Sondereffekte und CCS Effekte. Das Konzern CCS operative Ergebnis vor Sondereffekten stellt die Summe des CCS operativen Ergebnisses vor Sondereffekten von Downstream Öl, der operativen Ergebnisse vor Sondereffekten der anderen Geschäftsbereiche und den berichteten Konsolidierungseffekt, bereinigt um Änderungen von Wertberichtigungen – falls der Nettoveräußerungswert der Vorräte geringer ist als die Anschaffungskosten –, dar
VAE
Vereinigte Arabische Emirate
m3
Normal-Kubikmeter (0°C/32°F)
LNG
Liquefied Natural Gas; Flüssigerdgas
TWh
Terawattstunde