Innovation und neue Technologien

Die OMV erkundet aktiv alternative Einsatzstoffe, Technologien und Kraftstoffe, um ein gut diversifiziertes und wettbewerbsfähiges Portfolio für die Zukunft zu entwickeln. Der Schwerpunkt der Aktivitäten und Ressourcen liegt auf der Produktion von nachhaltigen Biokraftstoffen und fortschrittlichen Kraftstoffen, auf zukünftiger Energie für den Transportsektor sowie auf innovativen Lösungen zur Verbesserung der CO2-Bilanz unseres Produktportfolios.

Aus diesem Grund entwickelt die OMV systematisch neue Technologien wie das Co-Processing, um die Qualität und Stabilität von Kraftstoffen mit biogenen Komponenten zu verbessern. Üblicherweise wird die biogene Komponente dem Kraftstoff erst nach der Produktion zugemischt. Beim Co-Processing geschieht dies bereits während der Produktion. Dieses Konzept ermöglicht es der OMV, aus verschiedenen biogenen Einsatzstoffen wie heimischem Rapsöl, Altspeiseöl oder Algenöl in bestehenden Raffinerieanlagen Treibstoffe herzustellen. Die OMV setzte ihre Entwicklungsaktivitäten im Co-Processing von nachwachsenden Rohstoffen 2019 mit zusätzlichen Tests in Labors und Pilotanlagen fort. Im Mittelpunkt stand die Feinabstimmung des technischen Konzepts in Bezug auf Produktqualität, biogene Ausbeute und Energieverbrauch.

Darüber hinaus befasst sich die OMV mit der Produktion von fortschrittlichen Kraftstoffen, die nicht in direkter Konkurrenz zu Nahrungsmitteln stehen. Deshalb arbeitet die OMV gemeinsam mit der Verbund AG am Projekt UpHy, bei dem es um die Herstellung von grünem Wasserstoff für Anwendungen in der Mobilität und im Raffinerieprozess geht. Im Rahmen dieser strategischen Partnerschaft werden auch Optionen für den Einsatz von grünem Wasserstoff zur Hydrierung von CO2, zur Reduzierung von CO2-Emissionen aus Industrieanlagen und zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe und Chemikalien (Power-to-X) evaluiert. Zudem beteiligt sich die OMV mit externen Partnern an verschiedenen geförderten Forschungsprojekten, wie beispielsweise der enzymatischen Umwandlung von CO2 und Wasserstoff in Alkohol und der anschließenden Produktion von Bio-Kerosin in Zusammenarbeit mit der TU Wien. Bei einem Projekt in Zusammenarbeit mit der Montanuniversität Leoben geht es wiederum um die Verflüssigung von Bioabfällen zu biobasiertem Rohöl, und im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts steht die Pyrolyse von Bioabfällen zu Bio-Öl im Mittelpunkt.

Anfang 2018 stellte die Europäische Kommission das neue Kreislaufwirtschaftspaket vor, das die Kunststoffrecyclingquoten erhöhen und die Freisetzung von Kunststoffen in die Umwelt minimieren soll. In der ReOil®-Pilotanlage am Raffineriestandort Schwechat werden Kunststoffabfälle von Haushalten und aus der Industrie bereits mit einer eigenen Technologie der OMV in einem Pyrolyseverfahren zu synthetischem Rohöl recycelt. Dieses Rohöl lässt sich zu jedem beliebigen Raffinerieprodukt verarbeiten. Die Fertigstellung der mechanischen Teile der Pilotanlage mit einer Kapazität von 100 kg/h erfolgte Ende 2017. Im Jahr 2019 nahm die OMV weitere Verbesserungen an der Pilotanlage vor, um die nächsten Scale-up-Schritte hin zu einem großtechnischen Verfahren vorzubereiten.

Die OMV ist aktiv an der Entwicklung von alternativen Kraftstoffen für wichtige Mobilitätsanwendungen beteiligt, um über die Marktentwicklungen im Zusammenhang mit Emissionssenkungen informiert zu bleiben.

Die OMV hält 40% an SMATRICS, Österreichs größtem Anbieter für E-Mobilität. SMATRICS betreibt derzeit 461 Ladepunkte an 165 öffentlich zugänglichen Standorten. Als Enabler von E-Mobilität bietet SMATRICS komplette B2C- und B2B-Servicepakete an. Zudem kooperiert die OMV mit IONITY, deren High-Power-Charging-Netz an sieben OMV Standorten verfügbar ist; weitere sollen in naher Zukunft folgen. Mit der OMV E-Mobilitätskarte können ROUTEX-Kundinnen und -Kunden problemlos ihren bevorzugten Kraftstoff tanken.

Komprimiertes Erdgas (CNG) und Flüssiggas () können die CO2- und Partikelemissionen von Fahrzeugen um 20% bzw. 90% reduzieren. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, führt die OMV derzeit eine strategische Bewertung von LNG als alternativem Kraftstoff für Schwerfahrzeuge durch. Erste Aktivitäten mit Partnerunternehmen zur Erhöhung der Auslastung des bestehenden CNG-Netzes in Österreich laufen bereits.

Als Vorreiterin in der Wasserstoffmobilität betreibt die OMV derzeit fünf Wasserstofftankstellen in Österreich und ist an der Initiative H2 MOBILITY beteiligt, deren Ziel es ist, bis Ende 2023 ein deutschlandweites Wasserstofftankstellennetz zu betreiben. Die OMV fördert mehrere Initiativen zur Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff in einer Reihe von Branchen, um das Potenzial dieses Kraftstoffs zu erschließen und die OMV entsprechend zu positionieren.

LNG
Liquefied Natural Gas; Flüssigerdgas