Downstream
Der Geschäftsbereich Downstream der OMV umfasst die Bereiche Downstream Öl und Downstream Gas. Downstream Öl betreibt drei Raffinerien in Mittel- und Osteuropa, zwei davon mit einer stark integrierten Produktion von petrochemischen Produkten. Im Zuge der Expansion im Mittleren Osten erwarb der Bereich Downstream im Jahr 2019 einen 15%igen Anteil an ADNOC Refining und einem neuen Trading JV. Die OMV betreibt ein Retail-Netz von rund 2.100 Tankstellen in Europa. Downstream Gas ist entlang der gesamten Gaswertschöpfungskette tätig. Die Verkaufsmengen von Erdgas lagen bei 137 TWh.
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2019 |
2018 |
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CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten 1 |
in EUR Mio |
1.677 |
1.643 |
2% |
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davon Downstream Öl |
in EUR Mio |
1.495 |
1.439 |
4% |
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davon Downstream Gas |
in EUR Mio |
182 |
204 |
−11% |
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Sondereffekte |
in EUR Mio |
31 |
−219 |
n.m. |
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CCS Effekte: Lagerhaltungsgewinne (+)/-verluste (–) 1 |
in EUR Mio |
139 |
−4 |
n.m. |
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Operatives Ergebnis |
in EUR Mio |
1.847 |
1.420 |
30% |
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Investitionen 2 |
in EUR Mio |
2.774 |
576 |
n.m. |
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Downstream Öl-Kennzahlen |
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OMV Referenz-Raffineriemarge 3 |
in USD/bbl |
4,44 |
5,24 |
−15% |
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Ethylen/Propylen Netto-Marge 3, 4 |
in EUR/t |
433 |
448 |
−3% |
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Raffinerie-Auslastungsgrad gesamt |
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97% |
92% |
5 |
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Gesamtverkaufsmenge Raffinerieprodukte |
in Mio t |
20,94 |
20,26 |
3% |
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davon Retail-Verkaufsmengen |
in Mio t |
6,53 |
6,33 |
3% |
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davon Petrochemie |
in Mio t |
2,34 |
2,41 |
−3% |
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Downstream Gas-Kennzahlen |
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Erdgas-Verkaufsmengen |
in TWh |
136,71 |
113,76 |
20% |
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Nettostromerzeugung |
in TWh |
3,40 |
5,06 |
−33% |
Finanzielle Performance
Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten stieg 2019 von EUR 1.643 Mio auf EUR 1.677 Mio, hauptsächlich aufgrund eines höheren Ergebnisses in Downstream Öl, teilweise kompensiert durch ein niedrigeres Downstream Gas-Ergebnis.
Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten im Bereich Downstream Öl erhöhte sich 2019 um EUR 56 Mio auf EUR 1.495 Mio. Der Anstieg ist auf einen starken Ergebnisbeitrag des Commercial- und Retail-Geschäfts zurückzuführen und wurde teilweise durch niedrigere Raffinerie- und Petrochemiemargen kompensiert. Die OMV Referenz-Raffineriemarge sank um 15% von USD 5,2/bbl auf USD 4,4/bbl. Niedrigere Naphtha- und Benzinmargen konnten nicht durch höhere Margen für Schweröl kompensiert werden. Gesunkene Rohölpreise führten zu niedrigen Bezugskosten, welche sich positiv auf die Referenz-Raffineriemarge auswirkten. Der Raffinerie-Auslastungsgrad lag 2019 bei sehr hohen 97%. Der Auslastungsgrad lag 2018 aufgrund einer planmäßigen sechswöchigen Generalüberholung der Raffinerie Petrobrazi bei 92%. Mit 20,9 Mio t stieg die Verkaufsmenge an Raffinerieprodukten um 3%. Das Retail-Geschäft hatte einen höheren Ergebnisbeitrag aufgrund von gestiegenen Margen und leicht höheren Verkaufsmengen. Im Commercial-Geschäft stiegen die Verkaufsmengen und Margen verglichen mit 2018. Das Commercial-Geschäft profitierte 2019 von einer angespannten Versorgungssituation, verursacht durch einen Raffinerieausfall eines Mitbewerbers und der Rohölkontaminierung der Druschba-Pipeline. Die OMV Petrom trug EUR 327 Mio (2018: EUR 286 Mio) zum CCS Operativen Ergebnis vor Sondereffekten im Bereich Downstream Öl bei. Der Beitrag von ADNOC Refining und Trading betrug EUR 8 Mio in 2019. Einmaleffekte haben das Ergebnis positiv beeinflusst. Das Trading JV befindet sich aktuell in der Gründungsphase.
Der Ergebnisbeitrag des Petrochemiegeschäfts zum CCS Operativen Ergebnis vor Sondereffekten verringerte sich um 12% auf EUR 241 Mio (2018: EUR 275 Mio). Während sich die Ethylen/Propylen Netto-Marge abschwächte, sanken die Butadien- und Benzol-Nettomargen signifikant. Der Beitrag von Borealis zum Operativen Ergebnis vor Sondereffekten verringerte sich um 13% auf EUR 314 Mio (2018: EUR 360 Mio). Ein positiver Effekt aus der Einigung über die Steuerverfahren in Finnland wurde durch niedrigere Lagerhaltungseffekte und schwächere integrierte Polyolefinmargen mehr als kompensiert. Der Beitrag des Düngemittelgeschäfts verbesserte sich infolge gesunkener Gaspreise.
Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten von Downstream Gas sank 2019 von EUR 204 Mio auf EUR 182 Mio, vornehmlich aufgrund eines schwächeren Stromgeschäfts. Die Performance von Gas Connect Austria sank von EUR 102 Mio im Jahr 2018 auf EUR 97 Mio. 2018 profitierte das Ergebnis von einer Versicherungsleistung infolge des Vorfalls in Baumgarten und höheren Beiträgen von Beteiligungen, welche 2019 nicht gänzlich durch höhere Transporteinnahmen kompensiert werden konnten. Die Erdgas-Verkaufsmengen stiegen um 20% auf 136,7 TWh (2018: 113,8 TWh). Eine erfolgreiche Marktoffensive führte zu höheren Volumina in Deutschland und den Niederlanden. Während die Verkaufsmengen in Rumänien ebenfalls stiegen, sanken diese signifikant in der Türkei. Die Nettostromerzeugung fiel 2019 von 5,1 TWh auf 3,4 TWh, infolge eines ungünstigen Marktumfeldes in Rumänien. Zusätzlich wurde die Nettostromerzeugung infolge des Verkaufs des Kraftwerks Samsun in Q3/18 negativ beeinflusst. Die OMV Petrom trug EUR 60 Mio (2018: EUR 77 Mio) zum CCS Operativen Ergebnis vor Sondereffekten im Bereich Downstream Gas bei.
Die Netto-Sondereffekte betrugen 2019 EUR 31 Mio (2018: EUR −219 Mio) und ergaben sich hauptsächlich aus der Bewertung nicht realisierter Rohstoffderivate. Im Jahr 2018 waren die Netto-Sondereffekte im Wesentlichen bedingt durch den Verkauf des Kraftwerks Samsun und eine partielle Abschreibung des Düngemittelgeschäfts von Borealis. Aufgrund gestiegener Rohölpreise im Jahr 2019 wurden CCS Effekte in Höhe von EUR 139 Mio gebucht. Das Operative Ergebnis im Downstream-Geschäft stieg 2019 signifikant von EUR 1.420 Mio auf EUR 1.847 Mio an.
Die Investitionen in Downstream beliefen sich auf EUR 2.774 Mio (2018: EUR 576 Mio) und beinhalteten Investitionen in Höhe von EUR 66 Mio, bedingt durch IFRS 16. Die Investitionen im Downstream Öl-Geschäft betrugen EUR 2.687 Mio (2018: EUR 506 Mio) und sind hauptsächlich auf die Akquisition eines 15%-Anteils an ADNOC Refining und an dem Trading Joint Venture in Höhe von USD 2,43 Mrd zurückzuführen. Im Jahr 2019 sind die organischen Investitionen im Wesentlichen den europäischen Raffinerien und dem Retail-Bereich zuzuordnen.