Gesundheit und Sicherheit
Im Jahr 2019 lagen die Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit (Lost-Time Injury Rate; LTIR) für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OMV sowie von Vertragsunternehmen bei insgesamt 0,34 (2018: 0,30) und die Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle (Total Recordable Injury Rate; TRIR) bei insgesamt 0,95 (2018: 0,78). Es waren keine Arbeitsunfälle mit Todesfolge zu beklagen.
Im Geschäftsbereich Upstream erreichten wir durch unsere gemeinsamen Bemühungen eine LTIR von 0,43 (2018: 0,38). Das Projekt Nawara und unsere malaysischen SapuraOMV Standorte schlossen das Jahr ohne Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit (Lost-Time Injuries; LTIs) ab. Allerdings hatten wir 21 Zwischenfälle mit hohem Potenzial (High-Potential Incidents; HiPos) zu verzeichnen, die unter geringfügig anderen Umständen zu schweren oder sogar tödlichen Arbeitsunfällen hätten führen können. Wir konzentrierten uns weiterhin auf unser Programm zur Förderung der Sicherheitskultur. So fanden unter anderem mehrere vertiefende Workshops in Rumänien und eine umfassende Bewertung der Sicherheitskultur in Neuseeland statt. Wir hielten fünf globale Leistungsbesprechungen mit Vertragsunternehmen ab, bei denen HSSE jeweils eine wichtige Komponente war. In den einzelnen Hubs bot das Kontraktoren- und Lieferantenmanagement weitere Möglichkeiten zur HSSE-Verbesserung durch Audits und Prüfungen.
Der Geschäftsbereich Downstream erzielte 2019 eine hervorragende HSSE-Leistung und verbesserte seine LTIR weiter auf 0,22 (2018: 0,25). Die Schwere der Arbeitsunfälle ausgedrückt als Anzahl der Ausfalltage pro Unfall reduzierte sich im Vergleich zu 2018 um mehr als die Hälfte. Besonderes Augenmerk lag auf Kontraktorenmanagement, Bewertungen und Verbesserungen der Prozesssicherheit sowie Schulungen in verschiedenen Notfall- und Krisenmanagementszenarien.
Pro eine Mio Arbeitsstunden |
|
|
|
2019 |
2018 |
---|---|---|
Konzern |
|
|
Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit |
0,51 |
0,29 |
Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle |
1,26 |
0,88 |
Vertragsunternehmen |
|
|
Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit |
0,27 |
0,31 |
Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle |
0,81 |
0,74 |
Gesamt (Konzern und Vertragsunternehmen) |
|
|
Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit |
0,34 |
0,30 |
Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle |
0,95 |
0,78 |
Das Wohlergehen und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind grundlegend für den Unternehmenserfolg, da sie wesentlich dazu beitragen, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Die OMV setzte 2019 ihre lange Tradition der Gesundheitsversorgung und -vorsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Maßnahmen wie Herz-Kreislauf-Vorsorgeprogrammen, Krebsaufklärungsaktionen, Impfungen, Erste-Hilfe-Kursen, Bewusstseinsbildung zur Work-Life-Balance und Gesundheitsveranstaltungen fort, die weit über die lokalen gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.
Im Jahr 2019 führten wir eine Reihe wichtiger Sicherheitsmaßnahmen durch:
- Zur Vermeidung von schweren Unfällen am Arbeitsplatz führten wir die lebensrettenden Regeln unter dem Titel „Protect Your and Your Colleagues’ Lives“ konzernweit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OMV und von Vertragsunternehmen ein. Es gab entsprechende Schulungen, Broschüren, Videos und Infobildschirme.
- Wir setzten das konzernweite Programm zur Förderung der Sicherheitskultur fort. Der Schwerpunkt lag auf Workshops zur Erhöhung des Gefahrenbewusstseins und auf der Einbeziehung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Erkennen von Gefahren und im Umgang mit Risiken. Mehr als 15.000 HSSE-Begehungen boten Gelegenheit zum Dialog vor Ort zwischen Belegschaft und Management.
- Das HSSE-Management unserer Vertragsunternehmen ist für die Sicherheitsleistung des OMV Konzerns entscheidend. Es beginnt in den frühen Phasen der Beschaffung. Deshalb überarbeiteten wir das Rahmenwerk der internen Vorschriften und integrierten die HSSE-Anforderungen formal in den aktualisierten Source-to-Contract-Prozess und andere Geschäftsprozesse.
- Wir führten planmäßig und zeitgerecht eine neue Software für das HSSE-Meldewesen ein. Das System bietet modernste Analysefunktionen und wird das Lernen und den Austausch der aus Sicherheitsmeldungen und Zwischenfalluntersuchungen gewonnenen Erkenntnisse weiter unterstützen.
Aufgrund der nach wie vor instabilen geopolitischen Lage mit anhaltenden regionalen Konflikten lag der Schwerpunkt von Schutzmaßnahmen auch 2019 auf dem Mittleren Osten und Nordafrika. Die sichere Fortführung der Geschäftstätigkeit im Jemen, in Libyen und in Tunesien bleibt eine Herausforderung, und auch auf dem europäischen Festland und andernorts hielt die Bedrohung durch Terroranschläge an. Daher bleiben die Schutzmaßnahmen der OMV für alle Geschäftsreisenden weiter aufrecht. Neben der anhaltenden Terrorbedrohung sind Bedrohungen wie politischer Extremismus, organisierte Kriminalität und asymmetrische Cyberbedrohungen weiterhin sehr ernst zu nehmen.
Wir aktualisierten den Konzernstandard für das Management von Zwischenfällen, Notfällen, Krisen und Geschäftskontinuität (= Resilienz). Bei der Resilienz machten wir 2019 weitere Fortschritte, indem wir zum Beispiel Schulungen zu verschiedenen Notfall- und Krisenszenarien durchführten und die entsprechenden Pläne überarbeiteten.