Themenfilter

Ergebnisse

Klimawandel

Die OMV betrachtet den Klimawandel als eine der derzeit größten globalen Herausforderungen und bekennt sich zu den Zielen des Pariser Abkommens. Bei der Entwicklung unserer Geschäftsstrategie und der Planung unserer betrieblichen Tätigkeiten berücksichtigen wir klimarelevante Risiken und Chancen. In dieser Hinsicht verbessert die OMV laufend die CO2-Effizienz ihrer Geschäftstätigkeit und ihres Produktportfolios und hat sich dazu verpflichtet, die Energiewende zu unterstützen und zu beschleunigen. Bis 2050 strebt die OMV einen Geschäftsbetrieb mit Netto-Null-Emissionen an.

Die OMV setzt auf Maßnahmen zur Optimierung ihrer betrieblichen Prozesse, zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Reduzierung des Abfackelns und Ablassens von Erdölbegleitgas, zur Verringerung der Methanemissionen durch Leckerkennung und -reparatur sowie zur Verbesserung der Anlagenintegrität. Im Sinne unseres Commitments zur Weltbank-Initiative „Zero Routine Flaring by 2030“ werden wir das routinemäßige Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas so schnell wie möglich, spätestens jedoch bis 2030 schrittweise einstellen. So wurde beispielsweise 2023 im Produktionssystem Padina im Asset Moldova eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage installiert. In der Anlage wird Gas zurückgewonnen, das andernfalls abgelassen oder abgefackelt würde. Infolgedessen wird für das erste volle Jahr nach der Implementierung eine Reduzierung der Emissionen um etwa 18.000 t CO2e erwartet.

Um unsere Scope-1-Emissionen zu reduzieren, setzen wir für den Betrieb unserer Anlagen zunehmend auf erneuerbare Stromquellen. So wurden 2023 im Photovoltaikpark von VERBUND und der OMV im österreichischen Schönkirchen 13,5 GWh erneuerbarer Strom produziert. Der erzeugte Strom wurde für den laufenden Betrieb der österreichischen E&P-Assets des Geschäftsbereichs Energy genutzt. In Rumänien erzeugen die Solarparks Cosmești und Brădești der OMV Petrom fast 4 GWh Solarenergie jährlich. Der erzeugte Ökostrom dient der Versorgung des laufenden Betriebs der rumänischen E&P-Assets. Darüber hinaus wurden bis Ende des vierten Quartals 2023 auch an fast 500 Tankstellen der Marken OMV und OMV Petrom PV-Module installiert. Die von diesen Anlagen jährlich erzeugte Strommenge wird auf rund 9 GWh geschätzt.

Um unsere Scope-2-Emissionen zu reduzieren, unterzeichnete der OMV Konzern im Jahr 2023 mehrere Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements; PPAs) mit Anbieter:innen erneuerbarer Energien. So unterzeichneten Borealis und das finnische Energieversorgungsunternehmen Fortum einen langfristigen PPA über die Lieferung erneuerbarer Energie von zwei Onshore-Windparks. Ab Mitte 2024 sollen über einen Zeitraum von acht Jahren 800 GWh Strom aus erneuerbaren Energiequellen für die Produktionsanlagen von Borealis in Porvoo, Finnland, geliefert werden.

Ein Eckpfeiler unserer Klimastrategie ist die Erhöhung des Anteils an CO2-freien Produkten in unserem Produktportfolio sowie die Reduktion der Produktion und des Verkaufs fossiler Brennstoffe. Die Öl- und Gasproduktion wird bis 2030 auf rund 350 /d zurückgefahren. Das Wachstum wird stattdessen von CO2-freien und CO2-armen Produkten wie geothermischer Energie, Wasserstoff und nachhaltigen Flugkraftstoffen ausgehen.

In unserem Geschäftsbereich Energy arbeitet das Low Carbon Business Team an der Erweiterung unserer Photovoltaikanlagen. Zudem erforscht es Lösungen für die unterirdische Energiespeicherung, zum Beispiel mit Wasserstoff, und sucht nach Möglichkeiten, wie sich in den Ländern, in denen wir tätig sind, das geothermische Energiepotenzial ermitteln und kommerziell entwickeln lässt. Diese Projekte befinden sich hauptsächlich in der F&E-Phase oder im Stadium erster Investitionen.

Die OMV und Wien Energie bündelten 2023 ihre Kräfte für die Wärmewende. Im Joint Venture mit dem Namen „deeep“ arbeiten die beiden Unternehmen eng zusammen, um Tiefengeothermie im Großraum Wien nutzbar zu machen. Sie wollen Tiefengeothermie-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 200  entwickeln und damit klimaneutrale Fernwärme für umgerechnet bis zu 200.000 Wiener Haushalte erzeugen. Dazu planen die beiden Unternehmen, bis zu sieben Tiefengeothermie-Anlagen in Wien im Rahmen von Bohrprogrammen umzusetzen. Die erste Tiefengeothermie-Anlage soll durch die Joint Venture-Partner gemeinsam umgesetzt werden. Die Anlage soll künftig klimaneutrale Fernwärme mit bis zu 20 MW erzeugen – in Kombination mit den Wärmepumpen von Wien Energie. Aktuell laufen die Genehmigungsverfahren, und gegen Ende 2024 sollen die Bohrungen starten. Die Anlage soll 2027 in Betrieb gehen. Darüber hinaus erwarb die OMV einen Anteil von 6,5% an dem kanadischen Privatunternehmen Eavor Technologies Inc. Eavor ist der weltweit führende Entwickler von Lösungen für die geothermische Energiegewinnung mit geschlossenem Kreislauf. Die OMV und Eavor trafen außerdem eine kommerzielle Vereinbarung zur großflächigen Nutzung der Eavor-Loop™-Technologie in Europa und darüber hinaus. Vorerst wird der Schwerpunkt der OMV auf der Einführung von Eavor-Loop™ in Österreich und Deutschland liegen.

Die OMV Petrom und Complexul Energetic (CE) Oltenia werden gemeinsam mit der Errichtung von vier Solarparks mit einer kombinierten Kapazität von rund 450 MW beginnen. Die für die Errichtung dieser vier PV-Parks erforderlichen Gesamtinvestitionen belaufen sich auf über EUR 400 , wobei 70% der Mittel aus dem Modernisierungsfonds stammen. Die PV-Parks werden in Ișalnița, Tismana, Roșia und Rovinari auf den von CE Oltenia verwalteten ehemaligen Bergbaustandorten errichtet. Nach derzeitigen Schätzungen sollten die PV-Parks ab 2024 Strom in das rumänische Energienetz einspeisen. Darüber hinaus hat die OMV Petrom einen Vertrag über den Erwerb einer Reihe von Projekten zum Bau von Solarparks im Kreis Teleorman unterzeichnet. Die Projekte werden bis zum zweiten Quartal 2024 in die Ausführungsphase gehen und mit einer Gesamtleistung von 710  genug Strom für 280.000 rumänische Haushalte pro Jahr liefern.

Wir arbeiten an der Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems, indem wir Lösungen identifizieren und zur Reife bringen. Dabei konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Märkte, die nur schwer zu elektrifizieren sind, wie den Schwerlast- und Luftverkehr. Diese Märkte haben gemeinsam, dass sie energiedichte und doch klimafreundliche Kraftstoffe bei geringstmöglicher Stillstandzeit benötigen. Der Schwerpunkt unseres Portfolios liegt auf abfallbasierten und fortschrittlichen Biokraftstoffen, Wasserstoff und E-Kraftstoffen, da sich bei diesen Synergien mit bestehenden Raffinerie-Assets und Kompetenzen ergeben, mit denen grüne Technologien in größerem Umfang skaliert und eingeführt werden können. Die OMV lieferte 2023 bereits SAFs an Air France-KLM, Ryanair und die Associated Energy Group, LLC (AEG Fuels) am Flughafen Wien. Im Jahr 2023 wurden weitere Absichtserklärungen mit Air France-KLM und Ryanair über die Lieferung von SAFs unterzeichnet. Die Gesamtmenge der zwischen 2023 und 2030 beabsichtigten -Abnahme beträgt bis zu 160.000 t für Ryanair, bis zu 185.000 t für Wizz Air, bis zu 300.000 t für Air France-KLM und mehr als 800.000 t für die Lufthansa Group.

Unsere Klimaziele können nur mit beträchtlichen Anstrengungen und großem Kapitaleinsatz erreicht werden. Der OMV Konzern hat dafür Investitionen von mehr als EUR 13  bis 2030 vorgesehen, was etwa 40% der organischen Investitionen in diesem Zeitraum entspricht. Alle Geschäftsbereiche werden auf ihren jeweiligen Stärken und Fachkenntnissen aufbauen, um zu dieser Transformation beizutragen.

kboe
Tausend Barrel Öläquivalent
MW
Megawatt
Mio
Million, Millionen
MW
Megawatt
SAF
Sustainable Aviation Fuel; nachhaltiger Flugkraftstoff
Mrd
Milliarde, Milliarden