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Low-Carbon-Geschäft

Im Geschäftsbereich Energy hält das Team unseres Low Carbon Business (LCB) Ausschau nach Möglichkeiten zur Ermittlung und kommerziellen Nutzung des geothermischen Energiepotenzials und prüft Lösungen für die Abscheidung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage; CCS). Darüber hinaus arbeitet das LCB-Team an der Erweiterung der Photovoltaikanlagen der OMV. Zudem werden Lösungen für die unterirdische Energiespeicherung, zum Beispiel mit Wasserstoff, geprüft. Die LCB-Aktivitäten haben 2023 stark an Dynamik gewonnen und sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene für einen bemerkenswerten Impact gesorgt. Eine Vielzahl von Initiativen wurde gestartet, und mehrere Projekte wurden in die Wege geleitet bzw. umgesetzt. Diese Projekte befinden sich hauptsächlich in der F&E-Phase oder im Stadium erster Investitionen. Geplant ist, die Investitionen ab 2024 zu intensivieren.

Geothermie

Eines der bisherigen Highlights unserer Aktivitäten im Bereich der Geothermie in Österreich ist die Zusammenarbeit zwischen der OMV und Wien Energie: Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen die Art und Weise verändern, wie wir unsere Gebäude heizen. Im Joint Venture mit dem Namen „deeep“ arbeiten die beiden Unternehmen eng zusammen, um Tiefengeothermie im Großraum Wien nutzbar zu machen. Sie wollen Tiefengeothermie-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 200  entwickeln und damit klimaneutrale Fernwärme für umgerechnet bis zu 200.000 Wiener Haushalte erzeugen. Dazu planen die beiden Unternehmen, bis zu sieben Tiefengeothermie-Anlagen in Wien im Rahmen der Bohrprogramme umzusetzen. Die erste Tiefengeothermie-Anlage im Gebiet Aspern soll durch das Joint Venture gemeinsam umgesetzt werden. Die Anlage soll künftig klimaneutrale Fernwärme mit bis zu 20 MW erzeugen – in Kombination mit den Wärmepumpen von Wien Energie. Aktuell laufen die Genehmigungsverfahren, und gegen Ende 2024 sollen die Bohrungen starten. Die Anlage soll 2027 in Betrieb gehen.

Neue Technologien sind unerlässlich, um das Wachstum unseres Low-Carbon-Geschäfts zu beschleunigen. Die OMV erwarb daher einen Anteil von 6,5% an dem kanadischen Privatunternehmen Eavor Technologies Inc. („Eavor“). Eavor ist der weltweit führende Entwickler von Lösungen für die geothermische Energiegewinnung mit geschlossenem Kreislauf. Darüber hinaus trafen die OMV und Eavor eine kommerzielle Vereinbarung zur großflächigen Nutzung der Eavor-Loop™-Technologie in Europa und darüber hinaus. Die Vereinbarung macht die OMV zu einer wichtigen Partnerin mit bevorzugten Lizenzbedingungen, Zugang zu Dienstleistungen und Unterstützung in der Entwicklung. Vorerst wird der Schwerpunkt der OMV auf der Einführung von Eavor-Loop™ in Österreich, Rumänien und Deutschland liegen. Die Technologie von Eavor basiert auf einem geschlossenen Kreislaufsystem, das in tiefem unterirdischem Gestein errichtet wird. Dabei wird eine Flüssigkeit in einem geschlossenen Kreislauf zwischen der Oberfläche und dem tiefen unterirdischen Gestein zirkuliert und dadurch erwärmt. Die Technologie verringert das geologische und damit auch das betriebliche Risiko im Vergleich zu normalen hydrothermalen Systemen mit ähnlicher Energieleistung erheblich. Da Eavor-Loop™ voll skalierbar und in verschiedenen Arten von geologischen Strukturen anwendbar ist, wird es der OMV möglich sein, Wärmelösungen für Fernwärmenetze außerhalb der üblichen hydrothermalen Gebiete anzubieten und somit ihr bestehendes Portfolio an hydrothermalen Projekten zu ergänzen.

Die OMV prüft und entwickelt laufend weitere Möglichkeiten und Projekte im Bereich der offenen und geschlossenen Geothermie-Systeme.

Carbon Capture and Storage (CCS)

CCS-Lösungen werden auf der Grundlage der Kenntnisse, Fähigkeiten und Assets im Untertagebereich des Bereichs Energy entwickelt. Aker BP und die OMV (Norge) AS schlossen einen Partnerschaftsvertrag für CCS ab und erhielten eine Lizenz für die Speicherung von CO2 gemäß den CO2-Speichervorschriften auf dem norwegischen Kontinentalschelf. Die Lizenz, die an Aker BP und die OMV vergeben wurde, befindet sich in der norwegischen Nordsee und trägt den Namen „Poseidon“. Aker BPund die OMV (Norge) AS sind zu je 50% an der Lizenz beteiligt, die von Aker BP betrieben wird. Die Lizenz ist mit einem Arbeitsprogramm und einer Entscheidung über Bohrung oder Aufgabe bis 2025 verbunden. Als erster Meilenstein wurde eine 3D-Seismik-Untersuchung erfolgreich abgeschlossen. Die Poseidon-Lizenz könnte die Speicherung von mehr als  CO2 pro Jahr ermöglichen. Geplant ist die Injektion von CO2, das von mehreren identifizierten industriellen Emittent:innen in Nordwesteuropa abgeschieden wird, darunter auch von verschiedenen Borealis Standorten in Europa.

Zusätzlich zu der Lizenz, die die OMV gemeinsam mit Aker BP besitzt, wird an weiteren Lizenzanträgen und Möglichkeiten gearbeitet, um ein Projektportfolio aufzubauen und die OMV als wichtige Akteurin im Bereich CCS auf dem norwegischen Kontinentalschelf zu etablieren. Bei diesen Aktivitäten arbeitet die OMV unter Einhaltung der geltenden regulatorischen und rechtlichen Anforderungen mit Partner:innen aus Industrie und Forschung zusammen.

Erneuerbare Energien (Windkraft und Photovoltaik)

Das LCB-Team arbeitet an der Erweiterung unseres Anlagenbestands im Bereich erneuerbarer Energien, wobei der Schwerpunkt auf dem Eigenbedarf des OMV Konzerns liegt. In Zukunft wollen wir, soweit es die lokalen Vorschriften zulassen, erneuerbare Energie selbst erzeugen und in das Stromnetz einspeisen, damit sie Dritten zur Verfügung steht. Derzeit prüfen wir, inwieweit die Möglichkeiten dazu in den Ländern, in denen die OMV tätig sind, gegeben sind. Eine Reihe von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energie werden in Rumänien im Gas & Power Osteuropa-Geschäft umgesetzt.

Genauere Informationen finden Sie im Abschnitt Gas & Power Osteuropa.

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Megawatt
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Million, Millionen
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